Wie machen die Russen das?

Naclador @, Göttingen, Freitag, 02.03.2018, 17:33 vor 2248 Tagen 6421 Views

Hallo Gelbes,
Putin hat ja bei seiner Rede vor der Föderationsversammlung (oder wie übersetzt man das?) einige neue Waffensysteme vorgestellt.

Was mich besonders verblüfft hat: Er sprach von einem nuklear betriebenen UNBEMANNTEN Unterseeboot. Wie geht das? Bisher war es kaum möglich, auch nur Sprechfunk in getauchtem Zustand zu übertragen, weil Seewasser für Funkwellen ziemlich undurchlässig ist. Wie schaffen die es jetzt also, die nötige Bandbreite für eine Drohnensteuerung unter Wasser zur Verfügung zu stellen? Oder fährt das Ding komplett autonom?

Weiß jemand was?

--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson

Schöne neue Welt

Loki, Freitag, 02.03.2018, 18:55 vor 2248 Tagen @ Naclador 5712 Views

Hallo,

auf was man da alles stößt, wenn man nach submarine-drones sucht...

Es gibt z.B. BIKI (YouTube-Video), ein wireless "bionic-robot", mit dem man 4K-Unterwasseraufnahmen machen kann - bis zu einer Tiefe von 196 feet ~ 65m. Steuerbar (bzw. Live-Bilder sehen) mit dem smart-phone.

Zu der russischen Unterwasser-Drone... Da gibt es einige aufgeregte Nachrichten aus dem Hauptland der Konföderalisierten (...heisst das so??).
Diese Drone scheint eher eine Art sehr grosses Torpedo zu sein, Aktionsradius über 6000 Meilen und zumindestens so weit autonom, dass es Ziele in dieser Entfernung atomar zerstören kann. Es ist also eher keine reine Aufklärungsdrone.

Wenn man allerdings die vielen Antennen auf der russischen Militär-Unterwasserdrone sieht und die bereits vorhandenen Möglichkeiten im Hobbybereich berücksichtigt... ist dat Teil wahrscheinlich sogar fernsteuerbar.

Wat´es nich´ alles jibt...

Sehr informativ, danke Loki! (oT)

Naclador @, Göttingen, Freitag, 02.03.2018, 19:15 vor 2248 Tagen @ Loki 3619 Views

- kein Text -

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Thomas Jefferson

BIKI ist ziemlich cool, löst aber nicht mein Problem.

Naclador @, Göttingen, Samstag, 03.03.2018, 11:10 vor 2247 Tagen @ Loki 2958 Views

Hallo Loki,

Hab mir diesen Robofisch mal angesehen. Der hat unter Wasser auch kein Funk, sondern benutzt einen Ultraschall-Transducer. Sehr coole Technik, aber mit sehr begrenzter Reichweite. Samit kommt man wahrscheinlich keine Meile weit, jedenfalls aber niemals 1000 Meilen.

Das ist also noch nicht des Rätsels Lösung.

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Ja, das kenne ich.

Naclador @, Göttingen, Samstag, 03.03.2018, 10:31 vor 2247 Tagen @ SchlauFuchs 3109 Views

https://fas.org/nuke/guide/usa/c3i/vlf.htm

Danke, Schlaufuchs, die vlf- und elf-Kommunikation sind mir bekannt. Das Problem ist dabei die geringe Bandbreite. Bei Übertragungsraten von einigen Hertz dauert es ewig, auch nur ein kB zu übertragen. Das langt nicht mal um Kollisionen mit unbeweglichen Hindernissen zu vermeiden.
Für die Positionsbestimmung dagegen werden sie sicher ihr ALPHA-ELF-System verwenden.

Viele Grüße,
Naclador

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Zielkoordinate + Befehl + Signatur - ein paar hundert bytes.

SchlauFuchs ⌂ @, Neuseeland, Samstag, 03.03.2018, 12:42 vor 2247 Tagen @ Naclador 2869 Views

https://fas.org/nuke/guide/usa/c3i/vlf.htm


Danke, Schlaufuchs, die vlf- und elf-Kommunikation sind mir bekannt. Das
Problem ist dabei die geringe Bandbreite. Bei Übertragungsraten von
einigen Hertz dauert es ewig, auch nur ein kB zu übertragen. Das langt
nicht mal um Kollisionen mit unbeweglichen Hindernissen zu vermeiden.
Für die Positionsbestimmung dagegen werden sie sicher ihr
ALPHA-ELF-System verwenden.

Viele Grüße,
Naclador

Ich bin mir ziemlich sicher dass diese Systeme weitgehend autonom sind, d.h. um ihnen eine Zielkoordinate zu verpassen und einen Startbefehl braucht man vermutlich auch nur ein paar hundert bytes, danach wartet man einfach auf den Knall. Die Systeme verfügen sicher über Navigationssysteme, die nicht auf dauerhafte GPS-Verbindung oder eine Feuerleitstelle angewiesen sind.
Aber jetzt bin ich auch aufs Vermuten angewiesen.

Das Programmiert man alles vorher, es reicht ein "Startknopf" (oT)

Herb @, Südsteiermark, Samstag, 03.03.2018, 13:34 vor 2247 Tagen @ SchlauFuchs 2637 Views

- kein Text -

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NUR BEIM LACHEN BIEGT SICH DAS RÜCKGRAT!

Alles in der Militärforschung geht auf vollautonom und künstliche Intelligenz

Herb @, Südsteiermark, Samstag, 03.03.2018, 11:33 vor 2247 Tagen @ Naclador 2963 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 03.03.2018, 11:45

Hallo Naclador

Krieg ohne verletzliches Personal und deren Bedürfnisse, ist erheblich einfacher und vor allem billiger.

Ich gehe von einem vollautomatischen "kleinen" U-boot aus, das sich selbst oder eine Rakete abfeuert. Diesen Dingern brauchst du nur ein Startsignal geben, da reden wir von Bytes direkt vom Satellit.
Den Rest erledigen sie selbst, womöglich sofort, womöglich noch Wochen nach den Erstschlägen.

Russland lies vor einigen Monaten, ein weiteres Konzept durchsickern, das nicht auf die Zerstörung der Städte abzielt, sondern möglichst große Hinterlandgebiete radioaktiv verseucht.

Die kommenden Jahre werden entscheiden ob es die Menschheit den Sprung ins Weltall schafft oder sich vorher selbst vernichtet.
Und wir alle mitten drin und voll dabei.

Am meisten Sorgen bereiten mir die Waffen, von denen wir noch nichts wissen.

Beste Grüße, Herb

--
NUR BEIM LACHEN BIEGT SICH DAS RÜCKGRAT!

Ja, muss dann wohl vollautonom laufen.

Naclador @, Göttingen, Samstag, 03.03.2018, 11:41 vor 2247 Tagen @ Herb 2891 Views

Hallo herb,

Dann müssen die Russen schon weiter sein als der Westen (was mich nicht wundern würde).
Letztlich macht es auch nur vollautonom Sinn, sonst wäre die Zweitschlagfähigkeit nicht gegeben.

Gruß,
Naclador

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Weiter bei was?

Herb @, Südsteiermark, Samstag, 03.03.2018, 11:59 vor 2247 Tagen @ Naclador 2902 Views

Bei KI und Drohnen ist der Westen recht weit vorne.
Uboot und Raketentechnik ist recht schwer zu vergleichen, ist ja alles geheim und spekulativ.

Wer weiß, was noch so alles in den Arsenalen liegt, von dem wir keine Ahnung haben, dass es so etwas überhaupt gibt.
Viel Geld fliest seit Jahrzehnten in die Entwicklung von allem was im Kriegsgeschäft so dienlich ist.

--
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Bei autonomen Systemen allgemein.

Naclador @, Göttingen, Samstag, 03.03.2018, 12:33 vor 2247 Tagen @ Herb 2794 Views

Hast natürlich Recht, was es im Geheimen noch gibt, keine Ahnung.

Aber als Zivilisten können wir ja nur den Stand der bereiits offiziell eingesetzten Technik vergleichen, und da wüsste ich bei der NATO jetzt keine vollautonomen Waffensysteme, nur so Fernaufklärer wie die Global Hawk.

Beste Grüße,
Naclador

--
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Schöne neue Welt 2

Loki, Samstag, 03.03.2018, 13:02 vor 2247 Tagen @ Naclador 2844 Views

bearbeitet von Loki, Samstag, 03.03.2018, 13:06

Hallo,

in diesem Vortrag werden die neuen Entwicklungen (u.a. Geländeanpassung) in der Robotik gezeigt:
Boston Dynamics: Robotik 2017 (15 min), sehr interessant und autonome U-Boot-Steuerungen sind dagegen Peanuts.

Hier wird der AI-Robot "Sophia" der Fa. Hanson-Robotics interviewt... was skurill ist, weil dieser Roboter nicht ferngesteuert, sondern komplett autonom ist.
Dieser Roboter hat letztes Jahr die Bürgerrechte von Saudi-Arabien erhalten, siehe Wiki.

Es ist also kein Problem mehr, ein autonomes U-Boot loszuschicken.
(Mit ein paar Checkpunkten, an denen Lan- oder WLAN-Transmitter an die Wasseroberfläche geschickt werden, mittels denen via Satellit die AI im U-Boot auf den neuesten Stand gebracht werden kann. So würd´s ich machen, die Militärs sind wahrscheinlich raffinierter...)

Das ist heutzutage alles easy.

Als Kontrast dazu:
Gestern abend habe ich mir die Doku Luftkampf im ersten Weltkrieg angesehen.
1914 war die Luftfahrt gerade mal 10 Jahre alt und entwickelte sich wegen des Krieges dann rasant.
(-> Mephistopheles´ Gedanken zur Evolution durch Feinde)
Ich hab´ mir dann diese Doku auch noch angeschaut, da bauten sie diese alten Flugzeuge in Neuseeland original nach und fliegen sie nun. [[herz]]

Du kennst dich damit nicht aus

Herb @, Südsteiermark, Samstag, 03.03.2018, 13:33 vor 2247 Tagen @ Naclador 2830 Views

Hier mal ein Beispiel was der Westen inzwischen so präsentiert

Der Schwarm kriegt eine Aufgabe zugewiesen und erledigt alles selbständig, den einzelnen Drohnen werden vom Schwarm dabei Aufgaben erteilt und liefert seinerseits dem Schwarm seine Informationen.

Den Schwarm druckt man vor Ort aus, angepasst an seine Aufgaben.
Motoren, Elektronik, Sensoren, etc. kommen aus der Massenfertigung.

Und das ist erst der Anfang, der Mensch hat am Schlachtfeld bald keine Chance mehr, egal welche Ausrüstung er mit sich trägt.

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Stimmt, deshalb frage ich ja Euch.

Naclador @, Göttingen, Samstag, 03.03.2018, 14:16 vor 2247 Tagen @ Herb 2706 Views

Aber die Dinger scheinen mir doch noch im Experimentalstadium zu sein.

Ich möchte auch bezweifeln, dass so ein Mikrodrohnenschwarm einem entschlossenen ECM-Einsatz standhält.

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Thomas Jefferson

War auch kein Vorwurf

Herb @, Südsteiermark, Samstag, 03.03.2018, 14:46 vor 2247 Tagen @ Naclador 2690 Views

Denke nicht daran, dass manches auch auch negativ interpretiert werden kann (was ja nicht meine Intention ist)

Aber die Dinger scheinen mir doch noch im Experimentalstadium zu sein.

Das Video wurde vor einem Jahr veröffentlicht, die Entwicklung ist mehr als rasant..

Ich möchte auch bezweifeln, dass so ein Mikrodrohnenschwarm einem
entschlossenen ECM-Einsatz standhält.

Wie stellst du dir das vor?
Die Drohnen erkennen solche Bedrohungen vorher und umgehen sie einfach mit autonomen, angepassten Taktiken.
Erfahrung aus Millionen simulierter und echter Gefechte errechnet die beste Lösung mit den geringsten Verlusten.

Nach den Kampfhandlungen sammelst du Wracks ein, Demontage und Neueinsatz.
Sogar die kaputten Plastikteile könnte man einschmelzen und wieder verwerten für neue Drohnen

Kosten? Minimal

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"Bauplan" dieses U-Bootes mit deutscher Übersetzung

Loki, Samstag, 03.03.2018, 18:13 vor 2247 Tagen @ Naclador 2956 Views

bearbeitet von Loki, Samstag, 03.03.2018, 18:25

Durch Zufall bin ich auf eine Sicherheitskonferenz mit Putin gestoßen, in der dieses U-Boot angesprochen wird:
Vorgespult auf Minute 3: Aufgabenbeschreibung, ab 3:25 Einzelheiten zum "Status 6".

Gedacht u.a. als "Tektonische- und Tsunami-Waffe"
und fertig wird die Testversion voraussichtlich 2019,
wobei die USA schon 2016 eines gesichtet haben. [[hae]]

(Kann natürlich auch alles eine Finte sein,
weil sie dieses geheime Projekt gar so plakativ rumzeigen...)

Edit... wow, dieses Video ist wirklich spannend,
es wird das "Sacharov-Prinzip" beschrieben
und wie positiv es wäre, die USA auszu.. ...öhm, - hört es Euch selber an.

Leserzuschrift und Frage an die Physiker

Loki, Sonntag, 04.03.2018, 13:12 vor 2246 Tagen @ Loki 2928 Views

Eine Leserzuschrift meint zu dem "Sacharov-Prinzip":

Nur einer dieser schwachsinnigen You-Tube-Filme.
Nicht besser als die dortigen Beweise der Flacherde.

A- und selbst Wasserstoffbomben (!) generieren nun mal keine Tsunamis
- und der Film ist nicht mal neu.

=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=34522
https://schauungen.de/forum/index.php?id=37059
https://schauungen.de/forum/index.php?id=37049


Frage dazu an die Physiker:

Inwieweit wäre es machbar, mittels Unterwasserbomben großräumige Überschwemmungen in Küstengebieten hervorzurufen?

Dass die im Video beschriebene "1200 Meter hohe Welle" totaler Quatsch ist,
ist mir dabei selber klar, aber eine 50-100 Meter hohe Welle reicht ja wohl?

Ich denke dabei auch an die Möglichkeit, die Bomben an natürlichen geologischen Verwerfungen zu zünden
oder den anstehenden Ausbruch im Yellow-Stone-Park ("Ring of Fire") zu forcieren.

In Sacharovs Vision werden für die Attacke auf Nordamerika ca. 20 Tsar-Bomben reihum gezündet und ich kann mir das nicht harmlos vorstellen...

Was haltet Ihr von angeblichen "Tsunami-Waffen"? Machbar oder eher eine Finte?

Nö, aber gehen tut da trotzdem was

b.o.bachter @, Sonntag, 04.03.2018, 17:01 vor 2246 Tagen @ Loki 2684 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 04.03.2018, 17:10

Frage dazu an die Physiker:

Inwieweit wäre es machbar, mittels Unterwasserbomben großräumige Überschwemmungen in Küstengebieten hervorzurufen?

Guten Tag Loki,

in dem Zusammenhang möchte ich einen Hinweis geben, weshalb ich mich erkühne, als Nicht-Physiker zu antworten:

Nein, Unterwasserbomben verursachen keine solchen Überschwemmungen. Die Explosion geht den Weg des geringsten Widerstandes und dieser führt schnurstracks nach oben an die Wasseroberfläche. Es erfolgt also keine weiträumige Hebung des Wasserspiegels, die als Welle an Land auflaufen könnte, sondern die ganze Aufregung fällt an Ort und Stelle in sich zusammen.

Geologische Verwerfungen zu kitzeln, geht hingegen schon. Und wenn dies dann ein Untersee-Beben auslöst, dann mag da auch mal ein Tsunami bei raus springen.

Und eben dazu möchte ich auf einen Film von Gaby Weber hinweisen, der in mehrfacher Hinsicht höchst interessant ist: "Krater für den Frieden – wie der militärisch-industrielle Komplex die Abrüstung überlebte”

Der Bezug zum Thema hier ist, dass der Ami in Süd-Argentinien sich beim Kanalbau betätigte, allerdings nicht mit der Schüppe, sondern eben mit Atom-Bomben. Erfolg dieser neuen Grabungsmethode war dann ein Erdbeben in Chile - das bisher stärkste in der Menschheitsgeschichte. Wer sich nur dafür interessiert, steigt bei Minute 6 ein.

Dies ist aber eher nur ein Nebenaspekt dieser Dokumentation und ich empfehle den Film komplett zu schauen. Er ist insbesondere aus deutscher Sicht interessant. Man könnte den Film marktschreierischer bewerben, Gaby Weber selbst schreibt dazu nur:

"Es geht um illegale Atomtests der USA, das dadurch ausgelöste Erdbeben in Chile, die verhinderte Wiedervereinigung Deutschlands und vieles mehr. Der Film ist anzusehen unter https://youtu.be/UFzVn740rf8

Ich habe dem eigentlichen Handlungsstrang eine fiktive Szene vorangestellt, denn das Hauptproblem an diesem Film ist, dass der Sachverhalt sehr kompliziert ist. Er spielt an mehreren Orten, hat mehrere Ebenen und mehrere Akteure (CIA und Pentagon, die Sowjetunion, Adenauer, die argentinische Regierung und ganz am Ende die Israelis), und das Geschehen ändert sich innerhalb von 10 Tagen im Mai 1960 jeden Tag aufs Neue."

Die weiteren Filme von Gaby Weber sind ebenfalls empfehlenswert.
(Meint Bob, der überlegt, auf die Baustelle zu fahren, um sich Brat-Pantoffeln vor dem Bollerofen zu machen, weil die Zentralheizung ausgefallen ist.)

"Gehen tut da ....... was" ??

BBouvier @, Montag, 05.03.2018, 03:32 vor 2245 Tagen @ b.o.bachter 2536 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 05.03.2018, 03:37

<"... dass der Ami in Süd-Argentinien sich beim Kanalbau betätigte,
allerdings nicht mit der Schüppe, sondern eben mit Atom-Bomben.
Erfolg dieser neuen Grabungsmethode war dann ein Erdbeben in Chile
."

"Es geht um illegale Atomtests der USA,
das dadurch ausgelöste Erdbeben in Chile ...
... mit Atom-Bomben."

Hallo, b.o.bachter!

Du tust da offensichtlich auf ein Beben
in Chile - am Pazifik - am 22. Mai 1960 anspielen. :-)

Frage:
Welcher Kanal - wo und wann genau - wurde denn da durch die USA
mit "Atombomben" in Argentinien am Atlantik (!) ausgehoben,
so dass es am Pazifik - in Chile - ein Erdbeben gab??

Grüße,
BB

Meinen vorigen Beitrag muss ich dahingehend relativieren,

b.o.bachter @, Montag, 05.03.2018, 18:32 vor 2245 Tagen @ BBouvier 2351 Views

dass die im Film gemachten Aussagen zur Erdbebenursache nicht beweisend sind, sondern lediglich hinweisende Vermutungen - wenn auch nicht unbegründet.

Guten Tag BB,

in der Tat handelt es sich um das von Dir genannte Beben.

Also, mir ging es ja in erster Linie um den Hinweis auf den meiner Meinung nach sehenswerten Film der Weberschen. Insbesondere auch deshalb, weil die Rolle Adenauers dargestellt wird, der damals (aus meiner Sicht) DIE Lösung für das geteilte Deutschland willentlich versemmelte.

Bezüglich des Erdbebens, ausgelöst durch Bomben, hatte ich nur noch dessen Thematisierung an sich erinnerlich. Nun habe ich mich nochmals durch den Film gespult und finde, ohne Anspruch auf vollständige Aufzählung, folgende Stellen, die das Beben betreffen:
0:06:00 / 0:27:20 / 0:48:15 / 1:05:50

Die eigentliche Rahmenhandlung des Films ist entsprechend seines Untertitels: „wie der militärisch-industrielle Komplex die Abrüstung überlebte“
Der MIK hatte damals ernsthafte Sorgen, dass Abrüstung bzw. gar Frieden ausbrechen könnte, was aus seiner Sicht zu verhindern wäre. Dazu propagierte man Möglichkeiten, wie die Atom-Sprengkraft zivil/friedlich zu nutzen sei. Ein Vorschlag dazu war dann eben der Kanalbau nach dem Muster: rums, bums und feddich ist die neue Fahrrinne mittels atomarer Kraterkette.
Stichworte dazu sind „Project Plowshare“ und der „Ditch-Digger“ von Edward Teller und Herbert York, die auf der Suche nach einem Testgelände für ihre Erfindung waren. Unabhängig davon gab es zu der Zeit Pläne der Panama Canal Company zu einem zweiten Schifffahrtskanal durch Mittelamerika, wofür der Ditch-Digger als das zeitgemäße Werkzeug erschien.

Soweit wohl die Tatsachen und dann fangen die auf Indizien basierten Vermutungen an. Nämlich, das dieses Testgelände für den Ditch-Digger“ von Argentinien gestellt wurde um dem Rio Deseado wieder ans Tageslicht zu verhelfen. Dessen letzter Abschnitt bis Puerto Deseado ist durch Vulkanaktivitäten verschüttet und in der Region ist Süßwasser knapp. Unmittelbar vor dem Erdbeben tauchte Herbert York am 15.05.1960 mit reichlich schwerem Gerät in Argentinien auf. Diese Spur lässt sich bis Puerto Deseado verfolgen, wo dann am 21.05.1960 Einsatzbereitschaft hätte bestehen können. Vorbereitende Sprengarbeiten waren dort am 12.05.1960 abgeschlossen worden.
Die Vermutung ist also, dass dort dieser Ditch-Digger zum Einsatz gebracht wurde, wodurch bereits aufgestaute tektonische Verwerfungen gekitzelt wurden und diese sich dann in Form des (sicherlich ohnehin fälligen) großen Bebens entspannten. Was mir unter Berücksichtigung der dortigen Bodenverhältnisse nicht soo unmöglich erscheint.

Aufgrund meiner umfassenden Unkenntnisse in Sachen Erdbeben bin ich allerdings untauglich, um zur Klärung dieser Angelegenheit beitragen zu können. Kann natürlich auch so sein, wie wenn wir miteinander skypen täten, ich hier auf den Tisch haue und bei Dir dann die Wanduhr runter fällt [[freude]]

Viele Grüße

Danke Dir ganz herzlich, b.o.bachter! (oT)

BBouvier @, Montag, 05.03.2018, 19:19 vor 2245 Tagen @ b.o.bachter 2150 Views

- kein Text -

Aus einer Leserzuschrift von D.

b.o.bachter @, Dienstag, 06.03.2018, 18:22 vor 2244 Tagen @ b.o.bachter 2188 Views

Gerade unter "Berücksichtigung der dortigen Bodenverhältnisse" ist das ziemlich unmöglich. Über der Kontinentalplatte lagert eine bis zu einem Kilometer dicke Sedimentschicht, reich an fossilen Ablagerungen. Das Gestein ist streckenweise sehr porös, sonst würde der Fluss kaum diesen unterirdischen Weg nehmen können. Eine Explosion in geringer Tiefe in schwamm-artigem Gestein kann aber kaum hunderte Kilometer entfernt Erdbeben auslösen, da die Schockwellen lokal stark absorbiert würden. Das ist so, als ob Du auf der Bettmatratze hüpfst, und im 100 m entfernten Reihenhaus bricht der Giebel weg...

Danke für die Info. Inzwischen denke ich auch, dass wenn überhaupt, es sich allenfalls um eine zeitliche Koinzidenz handelt. Die dargestellte Ursache und Wirkung sind nicht nur weit auseinander, sondern auch weit hergeholt. Schade zwar, tut aber m.E. den anderen Aussagen des Films keinen Abbruch.

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