Aktuell bei Egon W. Kreutzer: Demokratie im Endstadium

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Donnerstag, 22.02.2018, 10:01 vor 2256 Tagen 3490 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 22.02.2018, 10:04

Auf den Seiten von Egon W. Kreutzer gibt es aktuell seine Ausführungen zur "Demokratie im Endstadium" zu lesen. In meinen Augen eine hervorragende Zustandsbeschreibung der aktuellen Situation und unbedingt lesenswert (zwei Teile). Er versteht es wie kaum ein Zweiter, die Probleme der Demokratie im Spannungsfeld zwischen den Bedürfnissen der Wirtschaft und denen des Volkes in einer globalisierten Welt herauszuarbeiten.

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Das lass bloß den Falkenauge nicht hören

Mephistopheles, Donnerstag, 22.02.2018, 16:50 vor 2256 Tagen @ Otto Lidenbrock 2267 Views

Auf den Seiten von Egon W. Kreutzer gibt es aktuell seine Ausführungen zur
"Demokratie im Endstadium" zu lesen. In meinen Augen eine hervorragende
Zustandsbeschreibung der aktuellen Situation und unbedingt lesenswert (zwei
Teile). Er versteht es wie kaum ein Zweiter, die Probleme der Demokratie im
Spannungsfeld zwischen den Bedürfnissen der Wirtschaft und denen des
Volkes in einer globalisierten Welt herauszuarbeiten.


Bei solchen Wahrheiten leidet er nämlich an Astigmatismus und kann sie deswegen nicht scharf wahrnehmen, wenn er sie überhaupt noch sieht.

Insgesamt sehr lesenswert. Nicht, weil ich ein Fan von Egon W. Kreuzer wäre, aber man muß jede Stimme unterstützen, welche das Totenglöcklein der Demokratie einläuten.


Egon W. Kreutzer
Ursachen einer Fehlentwicklung

Die Demokratie, als das Prinzip des Vorrangs der Quantität vor der Qualität, zielt nicht auf das bestmögliche Ergebnis ab, sondern auf die „augenblickliche“ Zufriedenstellung einer Mehrheit, und sei diese noch so klein.
Demokratie ist daher in fast allen Lebenslagen ein vollkommen untaugliches Prinzip, wenn es gilt, zu vernünftigen Entscheidungen zu gelangen und sie lan-
mäßig umzusetzen.

http://www.egon-w-kreutzer.de/Ressourcen/072018D.pdf

Gruß Mephistopheles

Demokratie funktioniert nur ohne Parteien, werter Meph-

Oberbayer @, Donnerstag, 22.02.2018, 17:10 vor 2256 Tagen @ Mephistopheles 1835 Views

sie funzt (glaube ich)sehr wohl mit gestandenen Fachleuten die nicht lobbiistisch vorbelastet sind und eine intakte Familie mit schon etwas älteren Kindern vorweisen können. Die haben Verantwortungsbewusstsein.
Würdest Du mir da zustimmen?
Dachdecker, Philosophen und Pfaffen schließe ich aus.

Freundliche Grüße

--
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt,
desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.
meinte G.Orwell

Ich würde davon auch diverse -Innen ausschließen.

Griba @, Dunkeldeutschland, Donnerstag, 22.02.2018, 17:14 vor 2256 Tagen @ Oberbayer 1846 Views

sie funzt (glaube ich)sehr wohl mit gestandenen Fachleuten die nicht
lobbiistisch vorbelastet sind und eine intakte Familie mit schon etwas
älteren Kindern vorweisen können. Die haben Verantwortungsbewusstsein.
Würdest Du mir da zustimmen?
Dachdecker, Philosophen und Pfaffen schließe ich aus.

Freundliche Grüße

Genauso GrünInnen, LinkInnen, NixleistInnen etc.

Also alles, was der altgriechischen Demos nicht entspricht.

--
Beste Grüße

GRIBA

Ich habe das vor langer Zeit als DIQ benannt. DIQ = Demokratischer Intelligenz Quotient.

sprit @, Donnerstag, 22.02.2018, 17:19 vor 2256 Tagen @ Mephistopheles 1790 Views

Egon W. Kreutzer
Ursachen einer Fehlentwicklung

Die Demokratie, als das Prinzip des Vorrangs der Quantität vor
der Qualität, zielt nicht auf das bestmögliche Ergebnis ab, sondern auf
die „augenblickliche“ Zufriedenstellung einer Mehrheit, und sei diese
noch so klein.
Demokratie ist daher in fast allen Lebenslagen ein vollkommen
untaugliches Prinzip, wenn es gilt, zu vernünftigen Entscheidungen zu
gelangen und sie lan-
mäßig umzusetzen.

http://www.egon-w-kreutzer.de/Ressourcen/072018D.pdf

Gruß Mephistopheles

--
Keine Abmahnung ohne vorherigen Kontakt!

Sobald Du das Volk direkt befragst, wählt es nachhaltigere Lösungen …

Kosh @, Donnerstag, 22.02.2018, 17:45 vor 2256 Tagen @ Mephistopheles 1829 Views

… statt “augenblickliche Zufriedenstellung”. Warum das so ist, darüber lässt sich streiten, aber es ist so und, mit einem Augenzwinckern @Oberbayer: Mit Parteien. Siehe Schweiz, oder man stelle sich zumindest die Frage, warum die Schweiz trotz Egon W. Kreutzer funktioniert.

In Bälde werden wir wieder einmal über unsere GEZ zu befinden haben und mich würde nicht überraschen, wenn “No Billag” abgelehnt wird. Zufrieden ist mit unserer GEZ eigentlich nur eine Minderheit, trotzdem werden wir uns voraussichtlich dafür entscheiden. Mein Stimmlein kann da wenig ausrichten, aber ich lasse mich gerne überraschen.

Mein Senf: Wenn Du das Volk direkt befragst und es MACHT sich geldwerte Geschenke und es geht schief, lassen sich keine anderen Sündenböcke finden als das Volk. Die Politiker sind fein raus, ganz im Gegensatz zum Rest der Welt, wo Politiker scheinbar ausgeMACHTe Masochisten sind.

Die Amis auf Kurs
Grüsse
kosh

--
PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.

Eine siebenköpfige Hydra wäre auch nicht verkehrt, statt der üblichen Einmann / -frau Spitzenpositionen ...

Kosh @, Donnerstag, 22.02.2018, 18:42 vor 2256 Tagen @ Kosh 1752 Views

... samt anhängiger Parteienapparatschiks.

Nebst weltweit einzigartig ausgebauten demokratischen Grundrechten, die wahrscheinlich eben gerade deshalb so gut funktionieren, spielt auch die MACHTverteilung in der Spitze eine wichtige Rolle.

Nicht nur unser Bundesrat ist eine gespaltene Persönlichkeit, auch viele Gemeinden kennen schizophrene Regierungen. In der Stadt Zürich wird z.B. debattiert, ob man von 9 auf 7 Stadträte reduzieren soll, aber kaum jemand kommt auf die Schnapsidee eines einzigen Bürgermeisters. Sobald MACHT verteilt wird, funktioniert sie weniger hierarchisch und entsteht die Möglichkeit, sie auf mehrere Parteien zu verteilen. Politiker werden im Idealfall förmlich gezwungen, miteinander zu reden und gemeinsame Lösungen zu erarbeiten - Konsensdemokratie wie wir es nennen. In einem solchen System liegt "augenblickliche Zufriedenstellung" PRaktisch selten drin.

Obwohl in der Schweiz die GroKo somit PRogramm ist, sind die Menschen sehr zufrieden damit. Ausser vielleicht die Linke, die sich MACHTzuwachs von einem Regierungs-Oppositionssystem verspricht.

Im Gegensatz dazu hat der ausserschweizerische Demokrat gewöhnlich 1x in 4 Jahren was zu tun, nämlich an der Wahl des Königs der kommenden Legislatur teilzunehmen. Das ist systemimmanent ziemlich frustrierend, wenn Politiker nicht permanent das Volk befriedigen. Drum würde ich als Schweizer diese Demokratievariante knapp als Rumpfdemokratie bezeichnen, wenn nicht gar als Fensterplatzdemokratie. Trotzdem tauchen zu allen Zeiten reichlich intelligente (?) Köpfe auf, welche Demokratien aufgrund offenkundiger Basisdefizite in Bausch und Bogen verwerfen.

Ist schon eher seltsam und eigentlich eine Fortsetzung der "IQ-Debatte" wert, oder?

Die Amis auf Kurs
Grüsse
kosh

--
PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.

Fehldiagnose

Falkenauge @, Donnerstag, 22.02.2018, 19:24 vor 2256 Tagen @ Mephistopheles 1838 Views

Die Demokratie, als das Prinzip des Vorrangs der Quantität vor
der Qualität, zielt nicht auf das bestmögliche Ergebnis ab, sondern auf
die „augenblickliche“ Zufriedenstellung einer Mehrheit, und sei diese
noch so klein.
Demokratie ist daher in fast allen Lebenslagen ein vollkommen
untaugliches Prinzip, wenn es gilt, zu vernünftigen Entscheidungen zu
gelangen und sie lan-
mäßig umzusetzen.[/i]
http://www.egon-w-kreutzer.de/Ressourcen/072018D.pdf

Ich habe es auch nicht gehört, sondern mit meinen guten Augen eben gelesen.
Vielen Dank für die freundliche Fehldiagnose, Mephisto.

Der erste Fehler des mir persönlich bekannten und sehr geschätzten Egon Kreutzers ist, dass er von einer Demokratie ausgeht, die keine Demokratie, sondern eine Oligarchie ist. Sie hat jetzt noch die besondere Form der Parteien-Oligarchie, die die Gewaltenteilung aufhebt. Aber auch ohne Parteien, die ja prinzipiell ein gruppenegoistischer Unsinn sind, wie hier schon ausgeführt, bliebe sie neine Oligarchie, eine Herrschaft weniger, solange sie die Kompetenz haben neben dem Rechtsgebiet auch das Geistes- und das Kulturleben inhaltlich gesetzgeberisch zu reglementieren.

Schon Wilhelm von Humboldt stellte die herrschende Staatstheorie und -praxis infrage, dass der Staat außer für die äußere und innere Sicherheit der Bürger auch für ihr physisches, wirtschaftliches, und ihr moralisches, d.h. ihr seelisch-geistiges Wohl, also für das ganze Bildungs- und sonstige Geistesleben zu sorgen habe.

Gesetze des Staates, die das Handeln des Menschen im Wirtschafts- und im Geistesleben inhaltlich diktieren, und wären es die bestmöglichen, erniedrigen den Menschen zum folgsamen Sklaven und bedeuten nichts anderes als eben Diktatur. Der Mensch wird seines eigenen Zweckes, seiner wahren Bestimmung, sich selbst zu bestimmen und sich dadurch weiter zu entwickeln, beraubt.

Humboldt schrieb:
„Ein Staat, in welchem die Bürger … genötigt oder bewogen würden, auch den besten Ge­setzen zu folgen, könnte ein ruhiger, friedliebender, wohlhabender Staat sein; allein er würde mir immer ein Haufen ernährter Sklaven, nicht eine Vereinigung freier, nur, wo sie die Grenze des Rechts übertreten, gebundener Menschen scheinen.“

Ich habe das verschidentlich behandelt, z. B. hier,
ausführlich hier.

Das würde bedeuten, dass das Parlament nur für Gesetze des reinen Rechtslebens, wozu auch Rahmengesetze für das Wirtschafts- und Geisteleben gehören, zuständig wäre.
Geistes- und Wirtschaftsleben würden sich je selbst horizontal koordinierend verwalten, aber keinen inhaltlich Gesetzen des staatlichen Parlamentes unterliegen, die die Freiheit und Selbstbestimmung der dort fachkundig tätigen Menschen ausschalten würden.

Solange wir einen Einheitsstaat haben mit der gesetzgebenden Omnipotenz des Parlamentes bleibt es immer eine Oligarchie, die Herrschaft der Wenigen, die sich quantitativ, um mit E. Kreutzer zu reden, im Parlament als Mehrheit durchsetzen und auch die Regierung stellen.

Die einzig handhabbare Form der Demokratie führt zum Untergang der Demokratie.

Mephistopheles, Donnerstag, 22.02.2018, 17:30 vor 2256 Tagen @ Otto Lidenbrock 1938 Views

Die vierte und verheerendste Gefahr, die von der Demokratie ausgeht, liegt spä-
testens jetzt offen auf dem Tisch:
Die einzig handhabbare Form der Demokratie
führt zum Untergang der Demokratie.
Egon Kreuzer


Tja, so ist es eben, und wir sollten spätestens jetzt aufhören, uns Gedanken über die Demokratie zu machen, sondern uns intensiv mit der anstehenden Postdemokratie beschäftigen.

Alles Gelabere rund um die Demokratie ist Müll von gestern! Man sollte sich lieber Gedanken darüber machen, wie die Zukunft aussehen wird.

Gruß Mephistopheles

Es platzen nur die Seifenblasen

Tempranillo @, Donnerstag, 22.02.2018, 17:44 vor 2256 Tagen @ Mephistopheles 2025 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 22.02.2018, 18:34

Die einzig handhabbare Form der Demokratie
führt zum Untergang der Demokratie.
Egon Kreuzer

Die einzig handhabbare Form der Demokratie führt lediglich zum Untergang der besoffenen Wahnvorstellungen von Demokratie. Das heißt aber noch lange nicht, daß diese Staatsform ebenfalls untergehen würde; ganz im Gegenteil, sie vollendet sich und verwirklicht ihre wahre Bestimmung, das Gesetz, wonach sie angetreten.

Man könnte sogar sagen *je mehr die demokratischen Seifenblasen zerplatzen, desto mehr ist das ein Zeichen, daß die Demokratie ihrem Endsieg näherkommt*.

Der, pardon Phrasenmist, den Egon Kreuzer zusammenschwallt, kommt daher, weil er

1. In geradezu infantiler Weise seine Wunschvorstellungen in Definitionen transformiert.

2. Seine Definitionen unter maximaler Vernachlässigung der Tatsachenwelt zusammenschustert und

3. Keinen Dunst von den Ursprüngen und Zielen der Demokratie hat, so daß er das verlogene Gesülze aus Menschenrechten, Verfassungen, Grundgesetz und anderen Texten für bare Münze nehmen muß. Auf diesem Weg landet er gezwungenermaßen im Urwald.

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Das deutsche Kernproblem: Wunsch und Wirklichkeit auseinanderzuhalten

Tempranillo @, Freitag, 23.02.2018, 10:25 vor 2255 Tagen @ Tempranillo 1600 Views

Die einzig handhabbare Form der Demokratie führt lediglich zum Untergang
der besoffenen Wahnvorstellungen von Demokratie. Das heißt aber noch lange
nicht, daß diese Staatsform ebenfalls untergehen würde; ganz im
Gegenteil, sie vollendet sich und verwirklicht ihre wahre Bestimmung, das
Gesetz, wonach sie angetreten.

Man könnte sogar sagen *je mehr die demokratischen Seifenblasen
zerplatzen, desto mehr ist das ein Zeichen, daß die Demokratie ihrem
Endsieg näherkommt*.

Der, pardon Phrasenmist, den Egon Kreuzer zusammenschwallt, kommt daher,
weil er

1. In geradezu infantiler Weise seine Wunschvorstellungen in Definitionen
transformiert.

2. Seine Definitionen unter maximaler Vernachlässigung der Tatsachenwelt
zusammenschustert und

3. Keinen Dunst von den Ursprüngen und Zielen der Demokratie hat, so daß
er das verlogene Gesülze aus Menschenrechten, Verfassungen, Grundgesetz
und anderen Texten für bare Münze nehmen muß. Auf diesem Weg landet er
gezwungenermaßen im Urwald.

Der typisch deutsche Hang, sich in völlig unrealistische Wunschvorstellungen zu flüchten und diese dann für die Wirklichkeit zu halten, ist mittlerweile auch Therry Meyssan aufgefallen, der in sehr höflichen Worten etwas ähnliches schreibt wie Louis-Ferdinand Céline in *D'un château l'autre*:

*In einem Artikel des vorbereitenden Dokuments der Konferenz versichert Volker Perthes, dass das politische Gleichgewicht im Nahen Osten im Begriff ist umzukippen. Aber er argumentiert im Hinblick auf seine Wünsche und nicht im Hinblick auf das, was er sieht. *

Meine Rede seit Anno Zopp!

*Franzosen und Russen gehört das Land,
Das Meer gehört den Briten,
Wir aber besitzen im Luftreich des Traums
Die Herrschaft unbestritten.*

Heinrich Heine, Deutschland, ein Wintermärchen.

In der Politik ist diese Einstellung tödlich. Erst recht, wenn der deutsche Irrsinn um den Hang zur *Gefühlspolitik* (Otto von Bismarck) erweitert wird.

Tempranillo

Quelle: http://www.voltairenet.org/article199788.html

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Restaurant-Tip für Paris-Touristen und Symptom des Endstadiums

Tempranillo @, Samstag, 24.02.2018, 01:24 vor 2255 Tagen @ Tempranillo 1728 Views

https://www.youtube.com/watch?time_continue=12&v=a9VK1HdCcSU

Die Engländerin fühlt sich wie zu Hause, ihr Gegenüber lobt das Gefühl der Freiheit.

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

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