Das Verhängnis von Irrationalität und Egoismus im Marktgeschehen
bearbeitet von unbekannt, Montag, 08.01.2018, 09:39
In der heutigen kapitalistischen Wirtschaft wird primär nicht produziert, um die realen Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen, sondern um Profit zu machen und diesen unaufhörlich zu maximieren. Die Entscheidungen über Art und Umfang der Produktion haben sich weitgehend verselbständigt und von den Grundbedürfnissen der Menschen immer weiter losgelöst. Da man nicht Art und Umfang des wirklichen Bedarfs ermittelt, wird vielfach aufgrund vager Absatzprognosen munter drauflos produziert, so dass es immer wieder zu gewaltigen Überproduktionen kommt.
Überproduktionen werden natürlich einkalkuliert. Die Verschwendung muss der Kunde mit entsprechend erhöhten Preisen bezahlen.
94.716 neue Bücher gab es z. B. im Jahr 2006 - das sind 260 neue Bücher pro Tag, Sonn- und Feiertage eingerechnet. „Viele der 94.716 Novitäten werden kaum den Weg von der Buchbinderei in die Auslieferung schaffen - um später dann da oder dort makuliert zu werden; eine gigantische Geldvernichtung." Hier ist also von den Auflagen, die in den Buchläden liegen bleiben und nicht verkauft werden, noch gar nicht die Rede.
Im Mai 2014 berichteten einige Medien von gewaltigen Überproduktionen in der Automobilindustrie. In den Standorten der größten Autohersteller der Welt dehnten sich gigantische, Quadratkilometer große Parkplätze, die mit Zehntausenden Neuwagen vollgestellt waren.
Der Marketingberater Martin Lindstrom ermittelte, dass im Jahr 2005 weltweit über 156.000 Neuheiten lanciert wurden, was bedeutet, dass alle drei Minuten ein neues Produkt auf den Markt kam. Doch knapp acht von zehn Produkteinführungen würden sich in der Regel als Flop erweisen.
Gibt es Lösungswege?