Was soll das Statement vom Bundespräsidenten?

Kaladhor @, Münsterland, Montag, 20.11.2017, 14:50 vor 2350 Tagen 5348 Views

Ich habe gerade das Statement von unserem Bundespräsidenten gehört und mich gefragt, wo der Herr denn die letzten Stunden gewesen ist.

Er will sich mit allen Parteivorsitzenden unterhalten und darauf drängen, dass Gesprächsbereitschaft für eine Regierungsbildung auch weiterhin besteht???
Was soll das? Wer soll denn da noch miteinander reden?

Die SPD pfeift auf dem letzten Loch und ihr strikte Verweigerung, sich erneut in einer Koalition mit Merkel weiter verheizen zu lassen, ist mehr als verständlich. Auch die Frage an Schulz bei der SPD-PK, ob die SPD vielleicht für eine Neuauflage der GroKo bereit wäre, wenn Merkel nicht Teil davon wäre, fand ich mehr als unpassend, Schulz Antwort dagegen umso besser.
Und andere Alternativen für eine Regierungsbeteiligung hat die SPD nicht, denn selbst R2G kommt auf keine Mehrheit.

Alle Aussagen vom Lindner bei der FDP-PK hätte man auch ganz kurz zusammenfassen können: Es hat sich einfach falsch angefühlt, weiter diese Gespräche zu führen.

Ich - und mit Sicherheit auch viele andere - höre doch auch mit irgendwelchen Tätigkeiten auf, wenn es sich grundfalsch anfühlt. So tickt der Mensch nunmal.

Das einzige was ich mir noch vorstellen könnte, wäre die Möglichkeit, dass unser Präsident sich so Zeit erkauft, ehe er zu einer Entscheidung kommt.
Ach ja, unser Bundesgrüßaugust könnte ja bei seinen Gesprächen mit den Parteivorsitzenden mal anmerken, dass solche Kasperletheater wie bei der Nicht-Wahl des AfD-Landidaten für den Sitz des Bundestagsvizepräsidenten nicht gerade förderlich für das Ansehen der Politik in Deutschland ist.

Grüße,
Kaladhor

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Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich kann noch selber denken!

Der Bundespräsident sollte eine Koalition von CDU/CSU + FDP + AfD vorschlagen. Genau das ist der "Wählerwille"

BerndBorchert @, Montag, 20.11.2017, 15:03 vor 2350 Tagen @ Kaladhor 4233 Views

Ich könnte mir das gut vorstellen: Die Politik wird von CDU/CSU (ohne Merkel) + FDP gemacht, und die AfD hat die einzige Aufgabe, darauf zu achten, dass die Massenimmigration gestoppt wird (und rückgängig gemacht).

Ich denke, das ist genau der "Wählerwille".

Bernd Borchert

Wird die AfD nicht machen,

Kaladhor @, Münsterland, Montag, 20.11.2017, 15:25 vor 2350 Tagen @ BerndBorchert 4160 Views

aber denkbar wäre eine von der AfD geduldete Minderheitsregierung von CDU/CSU und FDP...

Die Forderung des Präsidenten, dass wer sich zur Wahl stellt, dann auch Verantwortung zu übernehmen hätte, trifft auf die AfD nicht zu, denn diese hatte von Anfang an gesagt, dass sie in den Bundestag einziehen will, damit endlich eine vernünftige Opposition stattfinden kann, damit endlich die Debattenkultur erneuert wird. Die AfD hat niemals Regierungsverantwortung angestrebt, zumindest jetzt noch nicht.

Das eigentliche Problem sehe ich aber eher bei dem Verhältnis Union <-> FDP....Lindner ist halt kein Westerwelle, und auch kein Rösner, mit denen Merkel umspringen konnte, wie sie es grad für nötig erachtet hat. Das größte Problem dürfte jetzt Merkel sein, und ich bin mal gespannt, wann das der CDU aufgeht. Das kleinere Problem ist Seehofer, aber da werden sich die Bayern schon drum kümmern, da bin ich sehr zuversichtlich. Wenn es um die Wurst geht, machen die nicht groß Federlesen...haben ja schon einige merken dürfen.

Kaladhor

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Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich kann noch selber denken!

AfD/SPD als Mehrheitsbeschafferpool für die Minderheitsregierung aus CDU/FDP und Merkel in den Orkus.

Yellow++ @, Montag, 20.11.2017, 16:03 vor 2350 Tagen @ Kaladhor 3577 Views

Hallo Kaladhor.

Es ist eine Minderheitsregierung aus CDU/CSU und FDP möglich, falls grün-sektiererische Merkel demontiert wird. Für diesen Fall hat die AfD die Tolerierung angekündigt. Auch die SPD kommt als Stimmenpool für die Mehrheitsbeschaffung in Frage. Sie muss sich dabei nicht noch einmal in einer großen Koalition verschleißen. Der Stimmenpool für die Mehrheitsbeschaffung umfasst dann über 30 %. Das sollte funktionieren.

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Mit Grüßen
Yellow++

Les Brigandes - Jeanne d'Arc (Ich fand ein Schwert)
Enchanter - Dragon Age Inquisition (Gingertail Cover)

Anstatt eine CDU/CSU + FDP Regierung (ohne Merkel) nur zu dulden, soll die AfD gleich in der Regierung mitmachen

BerndBorchert @, Montag, 20.11.2017, 16:13 vor 2350 Tagen @ Yellow++ 3325 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 20.11.2017, 16:23

und sich da nur einschalten, wenn es um ihre 2 Kernthemen geht:

- Immigration: Stopp der illegalen Massenimmigration
- Euro: pragmatische Haltung dazu, deutsche Interessen vertreten

Um das durchzusetzen, wurde sie von ihren Wählern gewählt - nicht um in der Opposition über die Schädlichkeit der Immigration zu lamentieren.

Bei allen anderen Themen kann sie ja die anderen machen lassen.

Bernd Borchert

Ein Kernziel der AfD ist aber auch die Energiewende zu stoppen und damit der Abriss der Klimakirche. (oT)

FOX-NEWS @, fair and balanced, Montag, 20.11.2017, 17:17 vor 2350 Tagen @ BerndBorchert 2766 Views

- kein Text -

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[image]
Läuft in Deutschland ...

Ist das nicht auch FDP-Linie? (oT)

BerndBorchert @, Montag, 20.11.2017, 17:29 vor 2350 Tagen @ FOX-NEWS 2598 Views

- kein Text -

Die CDU/CSU + FDP lassen sich von der AFD die Mehrheit beschaffen? Da können sie sich nach dem Wahlkampf gleich ins Knie schießen.

Vatapitta @, Montag, 20.11.2017, 16:44 vor 2350 Tagen @ Yellow++ 3155 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 20.11.2017, 16:56

… und die Wähler der AFD in Bayern merken, dass die AFD dort überflüssig ist?

So etwas nennt man wohl kognitive Dissonanz. [[rofl]]

Das geht gar nicht!

Oder die SPD als Mehrheitsbeschaffer für die Regierung. Da wird dann der vorletzte Sozi merken, dass er besser gleich die Linken wählt. [[freude]]

So blöd sind die alle nicht.

Ein Schritt nach dem anderen. Erst wird Mutti entsorgt. Dann braucht die CDU/CSU einen neuen Kanzlerkandidaten, der natürlich noch nicht profiliert ist.
Dann freut sich die AFD auf Neuwahlen. Es braucht noch ein bisschen bis die Granden dort das merken.


Gruß Vatapitta

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Chronisch sind die Schmerzen dann, wenn der Doktor sie nicht heilen kann. http://www.liebscher-bracht.com/

Siehe süffisanter Beitrag dazu ("... sabotieren ...") weiter unten von Xerxes (oT)

BerndBorchert @, Montag, 20.11.2017, 17:36 vor 2350 Tagen @ Yellow++ 2779 Views

- kein Text -

Aus Partei-Raison wäre eine CDU/CSU/FDP/AfD Koalition für jede der Parteien problematisch. Aber der "Wähler" will es so

BerndBorchert @, Montag, 20.11.2017, 17:53 vor 2350 Tagen @ Vatapitta 2753 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 20.11.2017, 18:49

Und nur aus Raison oder Wahltaktik etwas nicht zu machen, kann vom "Wähler" abgestraft werden. Das wird hier im Forum ja aktuell hinsichtlich FDP diskutiert.

Ganz konkret wäre meine Schätzung für das Ergebnis von Neuwahlen (also wenn diese Koalition nicht zustande kommt), ein 20+X Ergebnis für die AfD. Oder es kommt noch eine wirklich rechte Partei (und nicht eine Ex-CDU/FDP = AfD) auf's Panier mit 5+X Prozent, quasi das spiegelbildliche Pendant zur "Die Linke".

Der "Wähler" wird seinen Willen "Massenimmigration stoppen" zum Ausdruck bringen, ich bin überzeugt.

Bernd Borchert

Dazu hat sich Weidel schon positiv geäussert

FOX-NEWS @, fair and balanced, Montag, 20.11.2017, 17:13 vor 2350 Tagen @ Kaladhor 3355 Views

Eine Duldung von Schwarz-Gelb wäre möglich unter der Voraussetzung, daß Merkel weg ist. Wer wäre dann wohl das arme Schwein, das dann den Kanzler spielen und sich mit den "konstruktiven Verbesserungsvorschlägen" der AfD rumärgern darf? [[freude]]

Grüße

--
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Läuft in Deutschland ...

"Merkel weg" als Voraussetzung ist ja ok. Aber das Wichtigste ist doch, dass die Massenimmigration gestoppt wird

BerndBorchert @, Montag, 20.11.2017, 17:25 vor 2350 Tagen @ FOX-NEWS 3113 Views

Dafür wurde die AfD gewählt.

Die Überdrüssigkeit der AfD-Wähler - bis hin zur Feindseligkeit - gegenüber der Kanzlerin liegt ja vor allem an ihrer Immigrationspolitik.

Bernd Borchert

Bundespräsi: "Wählerauftrag"

Oberbayer @, Montag, 20.11.2017, 16:11 vor 2350 Tagen @ BerndBorchert 3692 Views

Also, ich kann mich deutlich daran erinnern, dass ich einen Wahlzettel ohne irgendwelche zusätzliche Bemerkungen ("Wählerauftrag") ausgefüllt habe.
Denn dann wäre der Wahlzettel ungültig gewesen!

Es ist unerträglich, was die Schauspieler in Berlin im letzten Akt purer Verzweiflung zelebrieren.

Spieglein, Spieglein an der Wand - wer ist die Letzte im ganzen Land?
Die Frage stellen sich inzwischen viele, die schon länger hier leben.

--
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt,
desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.
meinte G.Orwell

Minderheitsregierung? Keine Chance. AfD könnte durch Zustimmung jedes Regierungsvorhaben sabotieren...;-) (oT)

XERXES @, Montag, 20.11.2017, 17:03 vor 2350 Tagen @ Kaladhor 2951 Views

- kein Text -

--
“And crawling on the planet's face,
some insects called the human race.
Lost in time, and lost in space.
And meaning.”

Warum nicht den Wählerwillen achten: Fraktionszwang aufheben und ...

heller, Montag, 20.11.2017, 18:31 vor 2350 Tagen @ Kaladhor 3097 Views

Warum nicht den Wählerwillen achten: Fraktionszwang aufheben und ...
... im nächsten Schritt direkte Demokratie nach schweizer Vorbild einführen.

[Ja, ja, ich weiß, darf nicht sein. Aber man wird ja noch träumen dürfen.]

"Der Fraktionszwang ist in Deutschland, Österreich, der Schweiz und vielen anderen Ländern ..."

Kosh @, Dienstag, 21.11.2017, 13:40 vor 2349 Tagen @ heller 2144 Views

Grins an:

aus https://de.wikipedia.org/wiki/Fraktionsdisziplin
- ... verfassungswidrig,[1] da er gegen das Prinzip des freien Mandats verstößt.

Grins aus.

Wir hatten da mal eine Bundesratswahl. Die SVP sollte den ihr zustehenden Bundesratssitz bekommen. Hat sie auch. Aber anders als man denkt. Frau Schlumpf hat den Fraktionszwang ignoriert, was ihr verfassungsrechtlich zustand, aber v.a. Negativpunkte bei der SVP einbrachte. Schliesslich wurde eine neue Partei gegründet mit dem einzigen Zweck, die Verräterin zu beherbergen.

Die SVP ihrerseits hat dieses Manöver begleitet, indem sie den Parteiausschluss forderte und förderte. Direkte Demokratie nach Schweizer Vorbild ist harte Arbeit: Wir haben eine Konsensdemokratie, die permanent auch von unseren Parteien hintertrieben wird, teilweise auch weil man auf die grösseren MACHTbefugnisse schlielt, sollte man jemals in die Regierung gewählt werden. Es ist ein offenes Geheimnis, dass z.B. einige unserer SP-Granden ein Regierungs-Oppositons-System anstreben und ich denke, die SP hat in etwa eine so romantische Vorstellung davon wie manche EUropäer von der Direkten Demokratie.

Sich zwar in Fraktionen dem Wähler zu stellen, aber während der Legislatur einer Jekami-Fraktionsdisziplin frönen, das funktioniert auch in der Schweiz nicht.

Die Amis auf Kurs
Grüsse
kosh

--
PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.

Bundespräsident? Wer?

SFA @, Dienstag, 21.11.2017, 02:52 vor 2350 Tagen @ Kaladhor 2645 Views

Ernsthaft, ich habe grade in meinem Kopf nachgegrübelt, wer zur Zeit Bundespräsident ist- Köhler, joar, erinnere mich noch dran. Danach? Who the fuck is Alice?

Sollte ich mir Sorgen machen, oder es einfach hinnehmen? Halbes Jahr Auszeit von der Matrix fühlt sich sonderbar an :/ Viel Irrelevantes - einfach weg :)

--
“If there is evil in the world, it lies within the heart of mankind”
Knowledge - Communication - Tolerance

Strategie hinter Neuwahlen?

rodex, Dienstag, 21.11.2017, 05:46 vor 2350 Tagen @ Kaladhor 2801 Views

bearbeitet von rodex, Dienstag, 21.11.2017, 06:04

Außer dem Bundespräsidenten scheinen derzeit fast alle Politiker Neuwahlen anzustreben. Kann mir jemand die Strategie dahinter erklären?

SPD und auch AfD werden sich nur an der Regierung beteiligen, wenn sie stärkste Kraft werden und ansonsten die Oppositionsführerschaft anstreben. Das mit der stärksten Kraft halte ich in beiden Fällen für unwahrscheinlich. Und wenn Schulz jetzt nicht Juniorpartner der CDU werden will, wird er dies nach Neuwahlen auch nicht wollen.

Schwarz-Gelb wäre eine mögliche Hoffnung nach Neuwahlen. Dafür versucht man derzeit aber zusehr, auch von Seiten der CDU, der FDP die Schuld am Scheitern von Jamaika zuzuschieben. Bleibt als vermutlicher Merkel-Favorit nur Schwarz-Grün, aber dafür sehe ich keine realistische Mehrheit. Minderheits-Regierungen scheint Merkel grundsätzlich abzulehnen. Was übersehe ich, wo liegt die angestrebte Machtoption der Neuwahl-Befürworter?

Eine Neuwahl mit einer CDU ohne Merkel hätte ich verstanden. Da hätten vermutlich CDU und FDP profitiert, Stimmen von der AfD zurückgeholt und anschließend eine schwarz-gelbe Koalition gebildet. Zumindest wären die Karten, so oder so, neu gemischt. Aber eine Neuwahl mit Merkel als Spitzenkandidatin wird nichts ändern. Das sollte sich die CDU gut überlegen. Oder übersehe ich etwas?

Neuwahlen...

Kaladhor @, Münsterland, Dienstag, 21.11.2017, 07:22 vor 2350 Tagen @ rodex 2706 Views

Wenn es zu Neuwahlen kommen sollte und die ganzen Parteien mit haargenau demgleichen Personal wieder antreten, dürfte sich das "neue" Wahlergebnis nur marginal vom "Alten" unterscheiden.

Es wäre den Parteien daher im Falle von Neuwahlen dringend anzuraten, ihre personelle Aufstellung zu überdenken...

Kaladhor

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Es wird keine Neuwahlen geben

Cliff @, Bad Homburg, Dienstag, 21.11.2017, 11:33 vor 2350 Tagen @ rodex 2865 Views

Hi Rodex,

die Strategie ist, Druck auf die FDP auszuüben. Man sieht doch wie die Medien schon losschießen in ihrem Wahn von "Verantwortung". Merkel weiß, dass Steinmeier alles tun wird um Neuwahlen zu verhindern und ihr zur Macht zu verhelfen. Sie stellt sich als Unschuldslamm dar und malt schon mal das Damoklesschwert "Neuwahlen" an die Wand.

Selbst die "Umfragen" in den Medien sollen ja zeigen wie enttäuscht doch alle sind, dass es ihre Einheitspartei nicht hinbekommt, die Ämter ausgeglichen zu verteilen. Warte mal ab, wenn darüber gesprochen wird welche Kosten eine Neuwahl verursacht und wie die FDP das mit ihrem Gewissen vereinbaren könne.

Sie werden wieder einknicken und wissen es jetzt schon, es soll nur noch eine Show-Runde gedreht werden vor dem Publikum, bis sie sich dann "für das Land aufopfern" werden von der FDP. Das bringt zumindest ein paar Wochen lang wohlwollende Presse und zufriedene Gutmenschen.

Und dann geht alles weiter wie gehabt und wie immer an allen Fronten.

Cliff

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