Rundfunkzwangsbeitrag - oder die betreute Informationsfreiheit

Falkenauge @, Freitag, 03.11.2017, 09:14 vor 2368 Tagen 3840 Views

Der Kampf gegen den Rundfunkzwangsbeitrag muss weitergehn. Denn dieser ermöglicht den Herrschenden einen gigantischen staatlichen Sender-Komplex, um das Bewusstsein der Bürger zu beherrschen.

Ich habe mich jetzt den Zahlungsverweigerern angeschlossen, Widerspruch gegen den Festsetzungsbescheid eingelegt und werde auch den gerichtlichen Klageweg beschreiten. Denn nach gründlicher Prüfung der Rechtslage habe ich weitere, bisher kaum beachtete Argumentationen gefunden.

Der Zwangsbeitrag bindet flächendeckend die Bürger an die staatlichen Sender und verletzt dadurch massiv das Grundrecht nach Art. 5 Abs. 1 Satz 1.

Da heißt es:
„Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten.“

Der Begriff ungehindert hat zwei Bezugspunkte; er bezieht sich zum einen auf die Wahl der Quelle, an der man nicht gehindert werden darf, und zum anderen, wenn die freie Wahl der Quelle durchaus erfolgt sein kann, auf den Vorgang des Unterrichtens, dessen Hinderung nicht erlaubt ist.

Mit dem Rundfunkpflichtbeitrag zwingt der Staat flächendeckend alle Bürger, ganz bestimmte Informationsquellen, nämlich die öffentlich-rechtlichen Sender, finanziell zu unterstützen, womit sie selbstverständlich veranlasst, gedrängt, um nicht zu sagen genötigt werden sollen, sich aus deren Sendungen auch zu unterrichten. Dadurch wird das Grundrecht der Informationsfreiheit in seinem ersten Bezugspunkt, der freien Wahl der Informationsquelle, verletzt.

Das wird zumeist übersehehn. Man stützt sich auf den Wortlaut, wonach ja keiner gehindert werde, sich aus den Sendungen des öffentlichen Rundfunhks zu informieren. So schreibt das Bundesverwaltungsgericht: "Die Rundfunkbeitragspflicht zielt nicht darauf ab, Interessenten von Informationen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks fernzuhalten."

Diese Banalität muss man sich vor Augen halten. Sie bezieht sich auf den zweiten Bezugspunkt der Informationsfreiheit, den Vorgang des Unterrichtens, in dem man hier natürlich nicht gehindert, sondern geradezu befördert wird. Dabei wird aber übersehen oder unterschlagen, dass mit dem Zwangsbeitrag bereits der erste Bezugspunkt, die freie Wahl der Informationsquelle, verletzt ist, indem man durch ihn an die Sender des öffentlich-rechtlichen Sender zwangsweise gebunden wird.
Siehe: Die betreute Informationsfreiheit.

Gut so

Ötzi @, Freitag, 03.11.2017, 10:25 vor 2368 Tagen @ Falkenauge 3071 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 03.11.2017, 10:45

Hallo Falkenauge,

sehr gut! Die deutsche GEZ ist meines Erachtens ein Schwachpunkt der Globalisten, an dem man sie gut angreifen kann. Deswegen sollte jeder so viel wie er kann in diese Kerbe reinhauen.

ich hänge auch dran, seit Anfang 2013. Habe jetzt auch die €1000-Schwelle geknackt beim Gebührenrückstand.

Ich bin bereits im Klageverfahren vor dem Verwaltungsgericht. Das Eilverfahren ist schon gegen mich entschieden. Beim Hauptsacheverfahren habe ich noch keinen Termin für die mündliche Verhandlung. Das Gericht wollte mich mit einem Gerichtsbescheid abwimmeln, aber nachdem ich dem entgegnet habe, dass einige Rechtsfragen noch ungeklärt sind (Landgericht Tübingen Verfahren 5 T 20/17, 5 T 99/17 und 5 T 246/17) habe ich nun eine Weile nichts mehr gehört.

Generell verfolge ich eine FUD-Strategie (Fear, Uncertainty and Doubt), mit wechselnden Begründungen in den Widersprüchen und in der Klage. Zum einen fehlt mir die Zeit, mich tiefgehend in das Thema einzuarbeiten, zum anderen sehe ich diese Verfahren nicht primär als rechtliche Auseinandersetzung, sondern als "Schreibtisch-Bürgerkrieg", bei dem es darum geht, der anderen Seite möglichst viel Kopfzerbrechen zu bereiten, und Sand ins Getriebe zu streuen. Natürlich müssen ein paar Leute die Speerspitze bilden, und bis vor's Bundesverfassungsgericht ziehen mit verschiedenen Anklagepunkten, aber dass kann ich in meiner Situation nicht leisten.

Habe mir auch ein neues Konto angelegt, von dem die Stadtkasse (=Vollstreckungsbehörde) keine Kenntniss hat, um die Kontopfändung dann erstmal ins Leere laufen zu lassen.

In meinen Widersprüchen habe ich mir teils neue, formelle Dinge ausgedacht (Beispiel: "Aus dem Festsetzungsbescheid geht nicht eindeutig hervor, ob ich für meine eigene Wohnung bezahlen soll, oder für eine andere Wohnung im gleichen Haus"). Im Widerspruchsbescheid sind sie dann tatsächlich auf fast alle meiner Argumente eingegangen.

Bei der Klageschrift habe ich ein knapp 100-seitiges Teil aus dem Internet kopiert und angepasst (aus einem anderen Bundesland natürlich).
Ziel war es mir, den Anschein zu erwecken, dass ich juristisch einigermassen bewandert bin und die aktuelle Rechtsprechung zur Rundfunkgebühr verfolge, aber auch subtil durchblicken zu lassen, dass man mir keine Angst einjagen kann. Die Anwälte sollen möglichst im Unklaren sein, wie weit ich mich juristisch eingearbeitet haben (in Wirklichkeit fast gar nicht), welche Punkte ich in der mündlichen Verhandung ansprechen werde, und ob ich vor's Oberverwaltungsgericht ziehen werde. Falls ich denn zur mündlichen Verhandlung hingehe. <img src=" />
Der Typ, der gegen mich antreten wird, muss extra aus Stuttgart ins Saarland anfahren, weil der saarländische Rundfunkt das alles kommissarisch vom SWR machen lässt. Die haben dafür gar keine eigenen Juristen. Leider dürfen sich Behörden gegenseitig vor Gericht vertreten, das ist rechtlich einwandfrei.

Gruß und viel Erfolg!

Ötzi

Der Kampf gegen den Moloch

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Freitag, 03.11.2017, 11:11 vor 2368 Tagen @ Ötzi 2850 Views

Hallo Ötzi,

ich bewundere Deine Nerven und Deine Hartnäckigkeit, so wie Du verhalten sich nur wenige! Ich bin leider irgendwann eingeknickt, weil mir meine Restlebenszeit zu kurz für so einen (vermutlich) aussichtslosen Kampf war. Glücklich war ich nicht über meine Entscheidung und alle 3 Monate, wenn der Gebührenbescheid ins Haus flattert, knirsche ich mit den Zähnen.

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Glück beim Kampf gegen den Moloch!

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

GEZ nur für Europäer ?

Leserzuschrift @, Freitag, 03.11.2017, 13:19 vor 2368 Tagen @ Falkenauge 2742 Views

Hallo,

mir ist wegen der GEZ immer folgendes eingefallen wo noch niemand angesetzt hat. Glaube ich jedenfalls.
Jeder in Europa mit Satelliten Schüssel, der Astra empfangen kann, der kann auch unsere GEZ Sender ansehen. Muss aber ausserhalb von Deutschland nicht dafür bezahlen. Das ist doch eine sehr starke Ungleichbehandlung der Europäer. Zig Millionen Menschen bekommen das kostenlos, was wir bezahlen.

Gruß
Nobby

Wo in Europa gibt es eigentlich was Vergleichbares wie GEZ? ("das Volk zahlt seine Propaganda-Beschallung selber")

BerndBorchert @, Freitag, 03.11.2017, 13:37 vor 2368 Tagen @ Leserzuschrift 2594 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 03.11.2017, 13:44

Zusatzfrage: In D sind es ja nur Funk-Medien, die der Staat sich als Staatsfunk eingerichtet hat. Gibt es das woanders auch für Print Medien?

Der Staatsfunk könnte ja direkt mit Steuern bezahlt werden. Gibt es das Modell woanders in der EU?

Wenn es Staats-Medien in der EU woanders kaum gibt, könnte man nicht über die Schiene die GEZ zu Fall bringen? Klage vor dem EU Gerichtshof etc.

Bernd Borchert

Ja, gibt es

Tempranillo @, Freitag, 03.11.2017, 13:46 vor 2368 Tagen @ BerndBorchert 2791 Views

Zusatzfrage: In D sind es ja nur Funk-Medien, die der Staat sich als
Staatsfunk eingerichtet hat. Gibt es das woanders auch für Print Medien?

Ja! Frankreich kennt eine audiovisuelle Gebühr.
http://www.de-fra.com/articles/wo-muss-ich-meinen-fernseher-in-frankreich-anmelden#.Wfx...

Fast alle Medien der Tagespresse (Le Monde, Le Figaro, Libération etc.) werden vom Steuerzahler bezuschußt.

Wenn es Staats-Medien in der EU woanders kaum gibt, könnte man nicht
über die Schiene die GEZ zu Fall bringen? Klage vor dem EU Gerichtshof
etc.

Niemals werden sich Finanzoligarchie, Großkonzerne, Demokraten und Eliten ein aus ihrer Sicht kostenloses und hocheffektives Propagandainstrument aus der Hand winden lassen.

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Ergänzend dazu

Albatros @, Lothringen, Freitag, 03.11.2017, 14:36 vor 2368 Tagen @ Tempranillo 2558 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 03.11.2017, 14:55

Ja! Frankreich kennt eine audiovisuelle Gebühr.
http://www.de-fra.com/articles/wo-muss-ich-meinen-fernseher-in-frankreich-anmelden#.Wfx...

Die "audiovisuelle" Gebühr ist Bestandteil der Kommunalabgabe (taxe
d´habitation) mit der auch u.a. die Entsorgungsgebühren erhoben werden.
In der jährlichen Steuererklärung wird erfragt, ob sich zum Januar des Jahres Geräte im Hausbestand befanden, die den "Empfang audiovisueller" Informationen ermöglichen.
Man kann diese Frage mit Nein beantworten und die Abgabe wird nicht erhoben.
Allerdings kann dies u.U. kontrolliert werden. Wenn ich noch richtig informiert bin, entfällt die Gebühr mit Eintritt des Rentenalters.
Unterschreitet das steuerpflichtige Einkommen einen Basiswert, entfällt die Kommunalabgabe vollständig - also sämtliche kommunalen Abgaben!

Edit
Neben der Lohnsteuer sind die taxe d`habitation (Kommunalsteuer), sowie die taxe fonciere (Steuer auf Grundbesitz) Steuern, die direkt von der Finanzbehörde erhoben werden.
Eine Kfz-Steuer z.B. gibt es nicht.

Es grüsst
der

--
Albatros

In F ist das also so wie früher in D: nur eine Nutzungsgebühr (wie z.B. für die Müllabfuhr), keine Zwangsabgabe wie jetzt in D

BerndBorchert @, Freitag, 03.11.2017, 15:17 vor 2368 Tagen @ Albatros 2453 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 03.11.2017, 15:45

Hat es denn wirklich noch keiner versucht, die GEZ über die Schiene EU-Klage zu kippen?

Die Argumente für eine EU Klage wären da. Es fehlt wohl am Geld, nehme ich an - ein Privatmann wird die Kosten nicht riskieren wollen. Vielleicht auch an der fehlenden Aussicht auf Erfolg der Klage? (z.B. wegen des Einflusses der etablierten Parteien, die den Staatsfunk nutzen möchten, neue Mitbewerber wie die AfD auszubooten? plus noch andere Einflüsse, z.B. US/GB-Mächte, die per Staatsfunk Einfluss auf die europ. Bürger nehmen wollen)

Bernd Borchert

Es wird sein wie immer

Tempranillo @, Freitag, 03.11.2017, 15:57 vor 2368 Tagen @ BerndBorchert 2408 Views

Hat es denn wirklich noch keiner versucht, die GEZ über die Schiene
EU-Klage zu kippen?
Die Argumente für eine EU Klage wären da.

Wie werden sich die Gerichte, sei es die der BRD oder der Europäische Gerichtshof urteilen, wenn eine Entscheidung zu treffen ist zwischen geltendem Recht oder der Möglichkeit, die Deutschen weiter im Zustand der Demokratiehypnose zu halten, wobei letzteres erst dafür sorgt, daß sie sich ausnehmen lassen wie die Weihnachtsgänse?

Wir können darauf wetten, daß die kriminelle Hurenjustiz das macht, was sie bisher auch immer getan hat: Sie wird mit einem Zynismus, der über den der Nazi-Gerichte weit hinausgeht, das geltenden Recht brechen, weil das ja eh nur zu Lasten der Deutschen geht, die doch abgeschafft werden sollen.

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Lesen bildet - die 100 Bücher des Jahres von Le Monde

Sligo @, Freitag, 03.11.2017, 16:57 vor 2368 Tagen @ Tempranillo 2491 Views


Tempranillo


Hallo Tempranillo,

Nehme mal Deinen Rat vorweg: Weniger TV, mehr lesen.


Die 100 Bücher des Jahrhunderts sind eine Auflistung der Bücher, die als die hundert Besten des zwanzigsten Jahrhunderts eingeschätzt wurden. Die Liste wurde im Frühling 1999 nach einer Meinungsumfrage aufgesetzt, die von der französischen Handelskette Fnac und der Pariser Tageszeitung Le Monde durchgeführt worden war.

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_100_B%C3%BCcher_des_Jahrhunderts_von_Le_Monde

Da sollte für jeden etwas dabei sein.

Gruß,
Sligo.

Einfacher und billiger geht's nicht

Tempranillo @, Freitag, 03.11.2017, 17:16 vor 2368 Tagen @ Sligo 2460 Views

Hallo Sligo,

Nehme mal Deinen Rat vorweg: Weniger TV, mehr lesen.

Sehr gut. Einfacher und billiger ist die innere Unabhängigkeit nicht zu haben.

Die 100 Bücher des Jahrhunderts sind eine Auflistung der Bücher,
die als die hundert Besten des zwanzigsten Jahrhunderts eingeschätzt
wurden. Die Liste wurde im Frühling 1999 nach einer Meinungsumfrage
aufgesetzt, die von der französischen Handelskette Fnac und der Pariser
Tageszeitung Le Monde durchgeführt worden war.
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_100_B%C3%BCcher_des_Jahrhunderts_von_Le_Monde

Da sollte für jeden etwas dabei sein.

Ui, Le Monde hat sogar den verfemten Céline in ihrer Liste. Sehr gut! Wenn's nach mir ginge, gehörte sein Roman *Tod auf Kredit* auch dazu. Eine bessere und völlig unsentimentale Darstellung des Kleinbürgerelends ist mir noch nicht untergekommen.

Als Deutscher sollte man vielleicht Fontanes Stechlin, Thomas Manns Buddenbrooks und den Zauberberg sowie Günter Grass' Blechtrommel lesen, schon deshalb, um sie durch den Vergleich mit Flaubert, Zola und Céline besser einzuordnen.

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Weil Du Zola erwähnst: wem gehört 'das Kapital' ?

Weiner, Freitag, 03.11.2017, 19:04 vor 2368 Tagen @ Tempranillo 2333 Views

Hallo Tempranillo!

Vor ein paar Tagen kam eine Verfilmung des GERMINAL von Zola nachts im TV. Ich habe nur die ersten Minuten sehen können: ein neu ankommender Arbeitssuchender fragt vor der Fabrik einen alten, kranken Arbeiter nach den lokalen Verhältnissen:

»Das Bergwerk gehört also Herrn Hennebeau?«

»Nein,« erklärte der Alte, »Herr Hennebeau ist nur der Generaldirektor; er wird ebenso bezahlt wie wir.«

Der junge Mann wies mit einer Handbewegung in die unermeßliche, dunkle Ferne hinaus und fragte weiter:

»Wem gehört denn all dies?«

Doch der Alte ward jetzt von einem neuen, dermaßen heftigen Anfall ergriffen, daß er nicht zu Atem kommen konnte. Als er endlich ausgespien und den schwarzen Schaum von seinen Lippen weggewischt hatte, sprach er in den wieder schärfer gewordenen Wind hinaus:

»Wie? Wem all dies gehört? Man weiß es nicht; es gehört Leuten.«

http://gutenberg.spiegel.de/buch/germinal-1256/1 (Markierung von mir).

Passend dazu darf ich noch einen Literaturhinweis nachlegen, um eine grundlegende Problematik unserer Zeit aufzuzeigen, die für viele der gegenwärtigen Übel die eine Ursache ist: Anonymität, Konzentration, freie Schöpfbarkeit & Beweglichkeit des Kapitals. Die andere Ursache wäre nach meiner Auffassung 'die Waffe', hier verstanden als Symbol für potentielle physische Unterdrückung. Wie seit eh und je (Zucker-) Brot und Peitsche eben.

Volker Arends, Die Offenlegung von Aktienbesitz nach deutschem Recht, ursprünglich eine Dissertation, Bayreuth 2000 (Gabler Verlag), heute bei den Springer Fachmedien in Wiesbaden.

Émile Zola hat eine Zeitlang unter den belgischen Bergwerksarbeitern gelebt und dabei auch die gewaltsame Niederschlagung eines Streiks erfahren. Wenn man Zola in diesem Zusammenhang erwähnt, sollte man auch Charels Fourier nicht übersehen (der Zola wohl beeinflußt hat). Fourier wird zu den Frühsozialisten gezählt, jedoch war er scharfer Gegner eines vereinheitlichenden Staates. Er hat früh auch die notwendige Änderung in der gesellschaftlichen Stellung der Frau erkannt. Sein soziales Modell war wie für Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch und für den (hierbei völlig unbekannt!) Rudolf Diesel vor allem die Genossenschaft.

https://de.wikipedia.org/wiki/Charles_Fourier
https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wilhelm_Raiffeisen
https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Schulze-Delitzsch
http://www.ingenieur.de/Panorama/Am-Rande/Die-Utopie-Solidarismus-Rudolf-Diesel
https://de.wikipedia.org/wiki/Genossenschaft

Wünsche allseits ein sonniges Wochenende!

Weiner

Ergänzende Literaturempfehlungen

Tempranillo @, Freitag, 03.11.2017, 20:41 vor 2367 Tagen @ Tempranillo 2198 Views

Als Deutscher sollte man vielleicht Fontanes Stechlin, Thomas Manns
Buddenbrooks und den Zauberberg sowie Günter Grass' Blechtrommel lesen,
schon deshalb, um sie durch den Vergleich mit Flaubert, Zola und Céline
besser einzuordnen.

Vorhin vergessen: Heimito von Doderer (Strudelhofstiege, Dämonen), Arthur Schnitzler (Erzählungen, Novellen) und Karl Kraus.

Wer Thomas Manns Zauberberg gelesen hat, erinnert sich vielleicht an Naphta, für den, sagen Gerüchte, Georg Lukacz Pate gestanden haben soll.

Ein anderer würde auch passen, Fritz Reiner, wie Lukacz in Budapest geboren.

Schaut man sich Videos an, bekommt man den Eindruck, Alfred Tetzlaff steht am Pult. Mag Reiner wie dieser auch ein unvorstellbares Ekel gewesen sein, manche Aufnahmen, ironischerweise mit Kompositionen des späteren Präsidenten der Reichsmusikkammer, Richard Strauss, sind legendär.

Reiners Fähigkeit, in glücklichen Momenten klarste Strukturierung, enorme Transparenz und überlegene Disposition miteinander zu verbinden, wäre dieser Aufnahme zu entnehmen:

Don Juan, einer Tondichtung nach Nikolaus Lenau, die den im doppelten Sinn selbstbewußten, aber niemals aggressiven Eroberungsgeist des Wilhelminismus' wiedergibt, wie er so gut zu einem freien Land paßt, das endlich sein ganzes politisches, wissenschaftliches und wirtschaftliches Potential ausschöpfen kann.

*Endlich keine Ketten mehr tragen, frei sein von Kriecherei und Fremdbestimmung.* Leider war dieses Glück nur von allzu kurzer Dauer.

So klingt der deutsche Imperialismus, das Streben nach einem Platz an der Sonne:

https://www.youtube.com/watch?v=obEYUa_U8sc

Doch was bei Richard Strauss erobert wird, sind, wie bezeichnend, keine fremden Länder, dafür Frauen, eine nach der anderen. Und statt nach einem Platz an der Sonne strebt der Held nach einem Platz im nächsten Bett.

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Und links, zwo, drei und links, zwo, drei, ...

Tempranillo @, Freitag, 03.11.2017, 21:22 vor 2367 Tagen @ Tempranillo 2191 Views

... mit Stechschritt, Pickelhaube und Bajonett macht sich der Hunne daran, die Welt zu unterwerfen und fremde Völker auszurotten. Alles, was dieses Volk hervorgebracht hat, läßt haßgeifernde Blutgier erkennen.

https://www.youtube.com/watch?v=rR_znLUBfoY

So ist es. Ehrlich, ich schwöre. Die Sieger haben es uns doch gesagt, und Sieger sagen bekanntlich immer die Wahrheit, weil sie es mit den Besiegten nur gut meinen.

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Lesend zur Befreiung

Tempranillo @, Freitag, 03.11.2017, 19:21 vor 2368 Tagen @ Sligo 2257 Views

Hallo Sligo,

auf Platz 93 der Bücher des Jahres sehe ich Hannah Arendts *Elemente und Ursprünge totalitäer Herrschaft*.

Auf diesen Text bezieht sich Laurent Guyénot in seinem heutigen Artikel über die Genealogie des Darwinismus, den ich keine zwei Stunden nach meiner Antwort an Dich gefunden habe.

Ladies and gentlemen, fasten your seatbelts!

Laurent Guyénot: *Hannah Arendt bezeichnet Disraeli als "Fanatiker der Rasse", der in seinen Schriften den Plan eines jüdischen Imperiums skizzierte, in dem die Juden die herrschende, streng separierte Herrscherklasse darstellen.*

Tempranillo

Quelle:
Hannah Arendt qualifie Disraeli de « fanatique de la race » qui, dans ses écrits, « traçait le plan d’un empire juif, dans lequel les Juifs seraient la classe gouvernante, strictement séparée »,(Hannah Arendt, Les Origines du totalitarisme, 1. Sur l’antisémitisme, Calmann-Lévy, 1973, p. 164-170).
https://www.egaliteetreconciliation.fr/Genealogie-du-darwinisme-48324.html

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Noch was Albernes zum Thema. Aber Ihr wisst ja: Kinder, Betrunkene und Zahnlose sagen die Wahrheit

BerndBorchert @, Freitag, 03.11.2017, 19:03 vor 2368 Tagen @ Tempranillo 2382 Views

"Die Deutschen zahlen die Besatzungskosten und Gebühren für Radio und Fernsehen. Die zahlen ihre eigene Manipulation! das hat selbst Hitler nicht geschafft."

https://www.youtube.com/watch?v=rR18Mxvng98

Rundfunkbebühren 1945

Gernot ⌂ @, Freitag, 03.11.2017, 18:29 vor 2368 Tagen @ BerndBorchert 2409 Views

... Gibt es das

Modell woanders in der EU?

...

Bernd Borchert

Interessant in diesem Zusammenhang dürfte die Information sein, dass im März 1945 ein einheitlicher Rundfunkgebührenbeitrag in Höhe von RM 10,- monatlich eingeführt wurde.
Angesichts der alten RM/DM-Rechnung von 1:10 war das eine erhebliche Belastung.

--
Ab jetzt wird durchregiert. Wir kennen keine rote Linie mehr. Verbote bedeuten auch mehr Freiheit. Krieg bedeutet Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Stärke. Hass bedeutet Liebe. Gebt ihnen keinen Millimeter preis.

Zwangsbeitrag vs. Informationsfreiheit

Leserzuschrift @, Freitag, 03.11.2017, 13:20 vor 2368 Tagen @ Falkenauge 2656 Views

Hallo Falkenauge,

der Zwangsbeitrag hindert mich nicht daran, mich aus anderen
kostenlosen Quellen zu Informieren. Da er mein Budget für Medien einschränkt, kann ich diese Summe aber nicht für andere
kostenpflichtige Quellen ausgeben, sie nach meinem Gutdünken spenden, oder sie für ein eigenes Angebot verwenden.

MfG Peter

Hindernis

Falkenauge @, Freitag, 03.11.2017, 14:16 vor 2368 Tagen @ Leserzuschrift 2518 Views

Hallo Falkenauge,

der Zwangsbeitrag hindert mich nicht daran, mich aus anderen
kostenlosen Quellen zu Informieren. Da er mein Budget für Medien
einschränkt, kann ich diese Summe aber nicht für andere
kostenpflichtige Quellen ausgeben, sie nach meinem Gutdünken spenden,
oder sie für ein eigenes Angebot verwenden.

MfG Peter

Das ist richtig, und dieses Argument ist in dem verlinkten Artikel auch eingebracht.

Gruß
Falkenauge

Widerstand ist nur zwecklos ...

Falkenauge @, Freitag, 03.11.2017, 16:57 vor 2368 Tagen @ Friedrich 2567 Views

Das System GEZ wird höchstens noch ausgeweitet:
https://sciencefiles.org/zwangsabo/

[[freude]]

... wenn es so viel Leute gibt, die meinen, Widerstand ist zwecklos.

No-Billag-Initiative kommt vor das Volk (Ja zur Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren)

Zürichsee, Samstag, 04.11.2017, 13:19 vor 2367 Tagen @ Falkenauge 2104 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 04.11.2017, 13:29

Diese Zwangssteuer pro Haushalt und Firma kennen wir in der Schweiz
auch. Bei euch kostet sie 210 €/a bei uns 450 CHF/a. Die No-Billag-Initiative
hat vorab schon einiges ausgelöst, so wird der Preis auf 365 CHF
gesenkt. Ein Schelm, wer böses denkt.

Die Abstimmung der No-Billag-Initiative kommt am 4. März 2018 an die Urne.
Das Schweizer Fernsehen SRG spricht heute schon davon, dass bei
einer Annahme, dies das Aus für sie bedeutet.

Heute gibt es 3.3 Millionen Haushalte und 500.000 Firmen in der Schweiz.
rechnet man das hoch (3.800.000 x 450.-) so sind das 1.710 Millionen
aus der Zwangssteuer.

Was bis heut noch nicht so zur Rede kam, dass die SRG in der
Vergangenheit ein Webeverbot hatte. Dieses Verbot wurde im
Laufe der Zeit immer mehr aufgeweicht. Heute wird man zwischen
19-20 Uhr mit Werbung zugemüllt. Mit dieser Zwangswerbung
bekommt die SRG zusätzlich etwa 500 Millionen.

Zusammen gezählt sind das etwa 2.210 Millionen oder täglich
6 Millionen.

LG Zürichsee

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