Eindrücke aus USA

Chris_Man @, München und Dresden, Mittwoch, 13.09.2017, 22:57 vor 2417 Tagen 4190 Views

Ein paar persönliche Eindrücke aus den USA von einer Reise wollte ich schildern. Es ging nach New England / Massachusetts. Downtown Boston hatte ich keine allzu großen Ungewöhnlichkeiten festgestellt. Bei der Autofahrt nach Nord-Osten, an der Küstengegend entlang, aber war ich überrascht:

Der Zustand der Strassen, aber auch anderer Infrastruktur, war überraschend schlecht.

Der Interstate-Highway bei Brücken verrostet, Farbe abplatzend, Bauteile brachen herunter. Staatsstraßen hatten bis zu 20 cm tiefe, 40 x 40 cm große Löcher am Rande der Fahrbahn (aber noch in der Fahrbahn! - also immer "Augen auf"...).

Auch innerorts das gleiche Bild: schleichende Verwahrlosung, Teer bricht auseinander, viel geflickt - aber nicht alles...

Ein ähnliches Bild bei einem Umspannwerk, das ich sah (allerdings nahe am Salzwasser, zugegeben... ): Überall Flugrost, die ohnehin schon schlichte elektrische Installation war sichtbar angegriffen.

Auch Hauser und Vorgärten hatten vielfach ihre beste Zeit hinter sich. Ob es zum Stil der Eigentümer gehört (wenig Republikaner... - mehr laissez-faire), oder an den wirtschaftlichen Verhältnissen liegt, konnte ich nicht sagen.

Ausserhalb der Business-Hauptverkehrszonen war schon der Eindruck da, dass der Rückstau an Infrastruktursanierung allmählich sehr gewaltig ist.

Angesichts von 600 Mrd USD fürs Militär jedes Jahr leiden eben andere Bereiche der Volkswirtschaft. Sind die USA da eventuell schon in einer Zwickmühle? Weniger Geld ins Militär würde andere Teile der Welt erstarken lassen? Könnte dann schon der Dollar als Weltleitwährung nicht mehr aufrecht erhalten werden, ausserdem keine Einnahmen für die Rüstungsindustrie? Muss daher die NATO jetzt mehr Waffen kaufen, damit externs Geld reinkommt aus dem einzigen Produkt, das die USA ausser Apple, Microsoft und Google noch haben (die ja schon keine Steuern zu Hause zahlen...)?

Bin gespannt, wie Trump das angehen will. Nochmal vier Jahre Warten wird die Infrasturktur nicht besser machen.

Die USA werden von den "Eliten" geplündert...

Andudu, Mittwoch, 13.09.2017, 23:41 vor 2417 Tagen @ Chris_Man 3342 Views

...dazu gehört m.E. auch der MIK und die Geheimdienste (18 Stück?).

Dort versickert Geld in Unmengen und wird, aufgrund der Geheimhaltung, kaum kontrolliert. Aus meinem Blickwinkel ist das eine unglaublich aufgeblähte, unglaublich reiche und unglaublich korrupte Mafia. Andere sagen auch "tiefer Staat" dazu. Ein echter Alptraum!

Die "Globalisierung", die dazu führt, dass selbst erfolgreiche amerikanische Konzerne keine Steuern mehr zahlen, während ihre Chefs mit Megayachten um die Welt schippern, sich aber in die amerikanische Politik alle Nase lang einmischen, bekämpft ein Trump nicht umsonst (oder gibt es vor).

Eine andere Chance bleibt ihm gar nicht, da er bei der Schuldenobergrenze (=Geld drucken) von seinen politischen Gegnern erpresst wird.

Ob und wie weit er mit taktieren kommt: mal abwarten. Jemand mit Verantwortungsgefühl würde einen Putsch machen und das politische System neu aufsetzen, wenigstens aber die FED. Aber das ist in D leichter vorstellbar, als in den USA, bei denen das System viel älter und geachteter ist, als bei uns. Von den weltweiten Erschütterungen, die sowas auslösen würde, mal abgesehen...

... und Frankreich

bürgermeister @, Donnerstag, 14.09.2017, 10:07 vor 2417 Tagen @ Chris_Man 2507 Views

Seit vielen Jahren sind wir mit dem Wohnmobil in Frankreich unterwegs. Seit ca. 10 Jahren hat dort eine Landflucht begonnen. Außerhalb der Metropolen werden nicht mehr nur einzelne Häuser verkauft, ganze Straßenzüge stehen zum Verkauf. In Touristenstädten im Landesinnern wie Autun oder Auxerre im Burgund sind bereits die 1b Lagen der Innenstädte dem Verfall preisgegeben. In Saint-Amand en Puisaye stehen beide Haupstraßen incl. Geschäften wie Bäckerei, Metzgerei und mehrere Restaurants zum Verkauf. Es wird damit geworben in 2 Stunden in Paris zu sein. Das Limousin ist quasi entvölkert.

Die Preise für die Gebäude haben inzwischen etwas nachgegeben sind aber nach wie vor utopisch. Sie stehen eben noch zum ehemaligen Preis in den Büchern der Banken und sind damit unverkäuflich.
Vor 5 Jahren haben wir das erste Mal gesehen, dass Franzosen mit Rollkoffern auf die Campingplätze kommen. Einwohner der Metropolen Paris, Lyon haben keine Autos mehr. Die fahren mit dem Zug ans Meer und mieten dort wochenweise die immer mehr aufkommenden Mobile Homes.

Es gibt inzwischen praktisch keine herkömmlichen Camping Plätze mehr. Diese sind in den letzten Jahren immer mehr zu Mobile Home Dörfern mutiert. Für die Holländer und Briten ist das auch sehr attraktiv. Die reisen auch nicht mehr mit Wohnwagen an. Die kommen inzwischen mit den normalen Familienautos und ziehen in ein solches "möbliertes Ferienhaus" auf dem ehemaligen Campingplatz.

Die Landstraßen sind jedoch vom feinsten. Auch vom letzten nahezu verlassenen Dorf geht eine neu asphaltierte Landstraße zum nächsten verlassenen Dorf.

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Die besten Q drops sind noch nicht gelutscht.

Weniger Geld ins Militär?

TurnAround @, Donnerstag, 14.09.2017, 11:19 vor 2417 Tagen @ Chris_Man 2091 Views

Servus.

Angesichts von 600 Mrd USD fürs Militär jedes Jahr leiden eben andere
Bereiche der Volkswirtschaft. Sind die USA da eventuell schon in einer
Zwickmühle? Weniger Geld ins Militär würde andere Teile der Welt
erstarken lassen? Könnte dann schon der Dollar als Weltleitwährung nicht
mehr aufrecht erhalten werden, ausserdem keine Einnahmen für die
Rüstungsindustrie? Muss daher die NATO jetzt mehr Waffen kaufen, damit
externs Geld reinkommt aus dem einzigen Produkt...

Es scheint so, dass die "Bedrohungslage" an der Ostflanke der NATO dazu dient, große US-Militärkontingente nach Europa zu verlagern. Die Kosten für diesen "Schutz" tragen nach meinem Dafürhalten die "beschützten" Staaten. Ein Großteil der beschützten Staaten im EURO-Raum sind Euro-Transfer-Empfänger.
Hauptzahler ist.....? Deshalb benötigt der hauptzahlende Exportweltmeister auch keine starke Armee, er wird schließlich beschützt.

Ein Teil der US-Militärausgaben wird in immer stärkerem Maße "outgesourct".

Gruß
TurnAround

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Keine Frage.

Olivia @, Donnerstag, 14.09.2017, 13:32 vor 2417 Tagen @ TurnAround 1737 Views

Ein Teil der US-Militärausgaben wird in immer stärkerem Maße
"outgesourct".

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For entertainment purposes only.

Also im mittleren Westen sieht das anders aus.

YooBee, Donnerstag, 14.09.2017, 17:08 vor 2417 Tagen @ Chris_Man 1946 Views

Wir sind gefahren: Oregon - Idaho - Utah - Arizona - Nevada (Las Vegas). Da wird überall an den Highways gebaut und der alte Belag erneuert. Die Städte sind sauber (klar sind die Unterschiede zwischen Armen-, Mittelstands- und Reichenvierteln deutlich). Vor allem Utah macht einen boomenden Eindruck; vielleicht wirtschaften die Mormonen ja besser? [[zwinker]] Viele Kalifornier sind wohl in der Krise 2008 nach Idaho und Nord-Utah ausgewandert.

Es fahren jede Menge SUV's rum. Deutsche Autos hätte ich mehr erwartet; alles Amis, Japaner, Koreaner.

Ich weiß allerdings nicht, wie es vor 20 Jahren aussah.

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