ZDF - Frau Weidel verlässt Diskussion vorzeitig

FOX-NEWS @, fair and balanced, Dienstag, 05.09.2017, 21:28 vor 2427 Tagen 8493 Views

Ich halte das für unprofessionell. Sie hat sich eine Chance entgehen lassen, weitere 45 Minuten unterbrochen, beschimpft und sonstig unfair behandelt zu werden.

Wie seht Ihr das?

Grüße

--
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Läuft in Deutschland ...

Nicht unprofessionell!

Steppke, Dienstag, 05.09.2017, 21:52 vor 2427 Tagen @ FOX-NEWS 7196 Views

Ich halte das für unprofessionell. Sie hat sich eine Chance entgehen
lassen, weitere 45 Minuten unterbrochen, beschimpft und sonstig unfair
behandelt zu werden.

Wie seht Ihr das?

Die AfD hat die Werbeagentur "Harris Media", die auch schon Trump und die englische UKIP beraten hat, engagiert.

Das, was gerade passiert, ist alles geplant! Du wirst morgen sehen, dass die deutschen "Medien" voll sind mit Berichten über Alice Weidel und wie sie die "Diskussion verlässt".

Die "Medien" werden sich zerreissen vor Empöring aber das alles ist kostenlose Werbung "en masse" für die AfD!

Perfekt geplant, vor A bis Z!

Und schon gehts los!

Steppke, Dienstag, 05.09.2017, 23:57 vor 2427 Tagen @ Steppke 6308 Views

Ich halte das für unprofessionell. Sie hat sich eine Chance entgehen
lassen, weitere 45 Minuten unterbrochen, beschimpft und sonstig unfair
behandelt zu werden.

Wie seht Ihr das?


Die AfD hat die Werbeagentur "Harris Media", die auch schon Trump und die
englische UKIP beraten hat, engagiert.

Das, was gerade passiert, ist alles geplant! Du wirst morgen sehen, dass
die deutschen "Medien" voll sind mit Berichten über Alice Weidel und wie
sie die "Diskussion verlässt".

Die "Medien" werden sich zerreissen vor Empöring aber das alles ist
kostenlose Werbung "en masse" für die AfD!

Perfekt geplant, vor A bis Z!

Wie man gerade sieht, berichten die "Medien" schon jetzt ausführlich auf allen Kanälen über Weidels "Abgang".

Solch eine Aufmerksamkeit ist fast unbezahlbar. Wollte man solch eine Berichterstattung auf nornalem Wege erreichen, müsste man viele Millionen Euro ausgeben.

Einfach genial gemacht!

Wahlgeplänkel

Langmut @, Dienstag, 05.09.2017, 21:57 vor 2427 Tagen @ FOX-NEWS 6503 Views

Hallo in die Runde,

ob professionell oder nicht professionell, erstens ist das für mich keine Qualitätskategorie, zweitens fragt sich der interessierte Zuschauer:

"Mit oder ohne Gummi?"

Frau Weidel wird schon wissen, was sie macht, da bin ich mir ziemlich sicher.

Gruß
Langmut

--
Ich bin recht und das ist auch gut so.

Der Unterschied zwischen schlau und dumm.
Ein schlauer Mensch kann sich dumm stellen.

Arbeit finde ich gut, da könnte ich anderen stundenlang zuschauen. (Diogenes von Sinope)

Kein Einzelfall

mabraton @, Mittwoch, 06.09.2017, 02:12 vor 2427 Tagen @ FOX-NEWS 5897 Views

Hallo zusammen,

Weidel nimmt die Vorlage dankend an. Der Coup war definitiv mit Ansage. Ich finde das in diesem Falle völlig richtig. Auf einen groben Klotz muss ein grober Keil.
Wer, wie unsere gestopften Journalisten-Lakaien, sich unter Unterlassung eines fairen Diskussionsstils als GEZ-Antifa geriert muss genau so konfrontiert werden.

Hier noch ein Anschauungsbeispiel,

SWR-Sommerinterview mit Jörg Meuthen, am 27.07.2017

Beste Grüße
mabraton

Weidel kann man lesen wie ein Buch.

Mitmacher @, Mittwoch, 06.09.2017, 08:43 vor 2426 Tagen @ FOX-NEWS 5636 Views

Wenn die Frau Dr. nicht spontan agiert sondern geplant dann werden ihre Bewegungen teatralisch hölzern, ihre Stimme wird gekünstelt tiefer und ihr Gesicht versteinert.

--
"Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt." - Thomas Mann, Der Zauberberg

"Es zeugt nicht von geistiger Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein." (Jiddu Krishnamurti)

Persönliche Presse-Schau

FOX-NEWS @, fair and balanced, Mittwoch, 06.09.2017, 12:03 vor 2426 Tagen @ FOX-NEWS 4541 Views

N-TV: "PR-Aktion", Keine Kommentarfunktion
Focus: "PR-Aktion", erste 30 Kommentare voll contra ...
- Artikel nicht mehr verlinkbar, dafür gibt es jetzt 3 neue ...
SPON: Für SPON eine ungewohnt sachliche Schilderung des Vorgangs, Keine Kommentarfunktion
Tichy: -
Achse: -

Grüße

--
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Läuft in Deutschland ...

Protokoll einer öffentlichen Hinrichtung

nereus @, Mittwoch, 06.09.2017, 13:09 vor 2426 Tagen @ FOX-NEWS 5365 Views

Da ich die Sendung nicht gesehen habe, greife ich auf den „Mitschnitt“ von Alexander Wallasch zurück, der das Geschehen um Sprechblase Slomka dankenswerterweise aufgezeichnet hat.

Zunächst spricht man über die schlecht ausgerüstete Polizei, gelobt Besserung. Es liegt dann an Alice Weidel als letzte Gefragte der Runde mal durchzudeklinieren, warum es überhaupt mehr Polizei braucht, warum mehr eingebrochen wird, was es auf sich hat mit den osteuropäischen Einbruchsbanden, die „über die offenen Grenzen einfallen“. Slomka erinnert schnell daran, dass wir doch aber in den 1990er Jahren den höchsten Stand an Einbrüchen hatten, da hätte es noch keine offenen Grenzen gegeben. Das Publikum klatscht begeistert, sah es doch aus, als hätte sie Weidel den Wind aus den Segeln genommen. „Aber bevor wir jetzt die europäischen Grenzen wieder hochziehen …“, unterbricht Slomka. Und dann kommt Trittin von der Seite und berichtet von einer ihm in den 1990er Jahren geklauten Plattensammlung. Bei anderen Prominenten musste lange geforscht werden, was die so auf dem Plattenteller hatten. Glücklicherweise erspart uns Trittin seine Favoriten. Der Einbruch wäre ein blödes Gefühl gewesen. Da nutze es doch nichts, ablenkende Diskussionen zu führen, erklärt er Richtung Weidel.

Trittin schreit Weidel ins Ohr, die sich kurz halten muss, streitet sich aber zum dem Zeitpunkt noch mit Scheuer, den sie „Scheurer“ nennt: Ungeschick oder Provokation. „Das führt uns jetzt an dieser Stelle nicht weiter.“, so oder so ähnlich führt Slomka durch die Sendung, der schon alleine der Einspieler wegen einer Inszenierung folgen muss, um verständlich zu bleiben. Man hat sich viel vorgenommen. Zu viel? „Gewalt beginnt immer im Kopf.“ erklärt Heiko Maas und verteidigt schnell noch sein Netzwerkdurchsetzungsgesetz. Damit meint er allerdings nicht die verurteilten oder gesuchten Gewalttäter auf der Straße, sondern „Trolls“ im Netz, die also für ihn offensichtlich tickende Zeitbomben sind und das Hauptproblem.

„Zunächst einmal ist es doch begrüßenswert, dass es ja doch noch Einzelfälle gibt, die integrierbar sind.“, sagt Weidel Richtung syrischer Gast, der Jäger ist, perfekt integriert und deutsch spricht. „Eine Frechheit“, unterbricht Katja Kipping und schäumt: „Da spricht ein wahres Integrationshindernis“. Und Frau Slomka unterbricht, als Weidel gerade Zahlen nennen will: „Ja, die Zahlen haben sie schon häufiger genannt …“ Alice Weidel bittet aufgebracht, nun endlich ausreden zu dürfen: „Lassen Sie mich endlich ausreden, ansonsten kann ich mir das hier sparen.“ Ihre Hand zeigt schon die Richtung, die sie in Kürze nehmen wird, die aus dem Studio. „Huuu“, kommentiert Marietta Slomka. Und Heiko Maas riecht seine Chance: „Da wird sie keiner daran hindern, glaube ich.“ Na klar, denn aus der Sendung löschen kann er die Weidel ja nicht. Weidel schafft es noch, zu erklären, dass sich die AfD durchaus Zuwanderung wünscht. Aber bitte nach kanadischem und australischem Vorbild.

Frau von der Leyen lässt es sich nicht nehmen, sich beim syrischen Gast noch einmal für die „Kälte“ der Frau Weidel zu entschuldigen. Meint sie das Gesagte oder den Eindruck, den die AfD-Spitzenkandidatin hinterlässt? Wohl beides. Ja, Politik ist ein hartes Geschäft und im Wahlkampf gelten noch einmal härtere Gesetze ebenso wie später im Bundestag. Es gibt keine Generalproben. Das gilt auch für Frau Weidel. Ihre Spitzenkandidatur bleibt Notstandsprodukt der AfD aus dem Streit zwischen Petry, Gauland und Meuthen.

Auf der anderen Seite, der von Frau Slomka, vergisst man dafür die Pflicht des Journalisten, nicht selbst zur Politikerverachtung beizutragen. Politiker, auch wenn man sie nicht mag, werden gewählt, Journalisten eben nicht. Das gebietet ein Maximum an Höflichkeit. Ausgewogenheit ist sowieso Pflicht. Moderation heißt Ausgleich, Gastgeber sein, nicht Schlachtermeister. Hart fragen, freundlich bleiben im Ton. Offensichtlich aber eine verlorene Kunst, die mit Fritz Pleitgen und Friedrich Nowottny untergegangen ist, wo sie auch als Vorbild hätte erhalten bleiben können. Beide machten sich klein, die Größe lag in der Frage. Die Slomkas plustern sich auf als Herrscher der Welt; nur die Fragen sind dünne. Und so stellt sich die zentrale Frage, ob nicht das ZDF, ob nicht die Öffentlich-rechtlichen auf diese Art und Weise, wie es diese Sendung exemplarisch vorführt, mehr Zuschauer verlieren, als die anderen Parteien an die AfD.

Nun ist Frau Weidel nicht an diese Sendung gebunden wie Frau Slomka. Wenn Slomka ginge, wäre es schwierig, die Sendung fortzuführen. Ob nun also Überforderung, Inszenierung oder einfach ein nachvollziehbarer Abgang: Jeder hat das Recht, wenn nicht sogar die Pflicht, sich selbst gegenüber souverän bleiben zu dürfen. So wie beispielsweise Wolfgang Bosbach (CDU) bei Sandra Maischberger zu entscheiden, die Sendung zum G-20 zu verlassen. Und sicher ist auch, was Bosbach empörte, schwerer zu verstehen gewesen, als das, was Weidel letztlich zum Gehen veranlasste.

Nach Slomka, Kipping und von der Leyen, wendet sich noch Heiko Maas an sie mit einer bissigen Kritik. Auch das sollte sie aushalten können, muss sie aber nicht. „Im Übrigen Frau Weidel, Sie sind doch selbst ein Flüchtling, sie sind aus der Schweiz nach Deutschland geflohen, wenn wir sie integrieren, dann schaffen wir das bei vielen anderen auch.“ So und anders zauberte der Justizminister Frau Slomka eins ums andere Mal ein Lächeln aufs Gesicht und schallendes Lachen in die Zuschauerreihen, auch wenn es dann letztlich für die ganz große Maas-La-o-La noch nicht ausreicht.

„Völliger Blödsinn hier. Völliger Blödsinn“, kann Frau Weidel noch einwerfen, erwiedern indes darf sie nichts mehr. Man merkt schon, der Weidel‘sche Kessel war am überlaufen. Und sie maulte von da an leise weiter Richtung Maas und vor sich hin. Frau Kipping erinnert in diese Stimmung hinein daran, dass der Kumpel von Todeslisten-Franco-A. AfD-Mitglied sei, es wäre also noch viel zu tun.

„Es ist wirklich in der Tat eine Zumutung, hier zuhören zu müssen.“, erwidert ihr die aufgebrachte AfD-Spitzenkandidatin merkwürdig versteift jetzt und wird wieder sofort von Maas unterbrochen, sie solle hier nicht die „Mimose“ geben, „Da ist wirklich lächerlich.“ Marietta Slomka schmunzelt, genießt und schweigt. Das Publikum applaudiert frenetisch, die ersten stampfen sogar schon mit den Füßen auf den Studioboden. Weidel schafft es dennoch noch einmal, das Ansteigen der realen Kriminalität aufzuzählen, und nicht der, die Maas meinte, „in den Köpfen“, wird dann aber wieder von Slomka abgewürgt: „Jetzt haben sie schone eine Menge aufgezählt …“

Die steil ansteigende Erregungskurve der Alice Weidel mag auch Andreas Scheuer aufgefallen sein. Jagdinstinkt geweckt. Als Weidel ihm dann in seinem minutenlangen Vortrag eine Zwischenfrage stellt, ob illegale Einwanderung nun legalisiert werden soll, nutzt Scheuer die Chance zum finalen Blattschuss: „Ja, Frau Weidel, bevor sie da jetzt rumstänkern, machen sie erst einmal den Zuschauern klar, dass sie sich von Herrn Gauland und Höcke distanzieren. Von einem Herrn Gauland, der Höcke als die Seele der AfD bezeichnet hat, für mich ist er einfach ein Rechtsradikaler und das ist die Abgrenzung der AfD.“

In dem Moment verlässt Weidel das Studio unter johlendem Applaus der Gäste. Die geladene Runde freut sich mit. Und Scheuer begleitet den Abgang mit der Vermutung, es läge an den Häppchen, die hinten gereicht werden. Na, so etwas hätte er mal beim Unionskollegen Altmaier wagen sollen. Aber beim Mädchen von der AfD scheut der bayrische Macho nichts. Das ist tatsächlich auf üble Weise halbseiden.

„Können wir nicht aufrücken? Dann schließen wir die Reihen.“, flüstert Heiko Maas zu Trittin. Besser hätte er sein Begehren tatsächlich nicht ausdrücken können. „Rücken sie ein bisschen auf?“ bittet also Slomka folgsam die Runde. „Jetzt wird’s gemütlich!“ freut sich Andreas Scheuer. Und mehr muss man dazu dann eigentlich auch nicht mehr sagen zu dieser Sendung.

Quelle: https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/medien/slomka-ist-partei-statt-moderatorin-maa...

Irgendwann hatte mich @Olivia mal angeschnauzt, daß ich die Etikette bewahren soll, weil ich Politiker mit Schimpfworten betitelte.
Einige Zeit (vermutlich Jahre) zuvor hatte ich @Tempranillo gerügt, weil er von Prostituierten sprach, die in Politik und Medien ihren Dienst tun, und sich das nicht gehören würde.

Die Realität hat mich längst eingeholt.

Bei der herrschenden Politiker-Kaste handelt sich wirklich um moralisch Degenerierte, die endlich abgewählt gehören!

mfG
nereus

Nicht eingeholt, überholt!

Tempranillo @, Mittwoch, 06.09.2017, 13:22 vor 2426 Tagen @ nereus 4577 Views

Irgendwann hatte mich @Olivia mal angeschnauzt, daß ich die Etikette
bewahren soll, weil ich Politiker mit Schimpfworten betitelte.
Einige Zeit (vermutlich Jahre) zuvor hatte ich @Tempranillo gerügt, weil
er von Prostituierten sprach, die in Politik und Medien ihren Dienst tun,
und sich das nicht gehören würde.

Die Realität hat mich längst eingeholt.

Hallo nereus,

die Realität hat uns beide längst überholt!

Bei der herrschenden Politiker-Kaste handelt sich wirklich um moralisch
Degenerierte, die endlich abgewählt gehören!

Wären es doch nur Figuren aus dem horizontalen Gewerbe! Das ist nicht ganz falsch, aber die Wirklichkeit dürfte bei weitem schlimmer sein.

Wer verstehen will, von wem wir regiert werden, muß zuvor das Pizza-Tor durchschreiten.

Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

es knistert dennoch inzwischen hörbar im Gebälk

nereus @, Donnerstag, 07.09.2017, 07:58 vor 2425 Tagen @ Tempranillo 4028 Views

Hallo Tempranillo!

Neben Dir gibt es noch jemand der die hiesige Demokratie kritisch sieht und das auch öffentlich sagt.

Das Folgende habe ich aus einem Interview von Jens Wernicke mit Prof. Rainer Mausfeld geklaut, worauf die Propagandaschau verwies.

Da Medien den öffentlichen Diskussionsraum erst schaffen, müssen sie allen gesellschaftlichen Gruppen ein Sprachrohr bieten, mit dem sich diese gleichberechtigt in den öffentlichen Diskussionsraum einbringen können.
Es gibt in einer Demokratie, die diesen Namen verdient, noch viele weitere normative Funktionen von Medien, doch die genannten Aspekte genügen bereits, um angesichts unserer gesellschaftlichen Realität den illusorischen Charakter solcher Forderungen und Bedingungen zu verdeutlichen.
Das liegt im Wesentlichen daran, dass schon die Prämisse nicht stimmt, dass wir nämlich in einer wirklichen Demokratie lebten.

Die gegenwärtigen Formen repräsentativer Demokratien sind Elitedemokratien, also de facto Wahloligarchien.
Seit ihren historischen Anfängen wurde die Idee einer »repräsentativen Demokratie« mit der Absicht entwickelt, das als irrational, infantil und launenhaft angesehene »dumme Volk« von politischer Macht und Einfluss fernzuhalten.

Die Etablierung einer repräsentativen Demokratie war also explizit dazu gedacht, eine wirkliche Demokratie im Sinne der Ermöglichung einer angemessenen Teilhabe, also Partizipation, der Bürger am Gemeinwesen und einer Volkssouveränität zu verhindern.
Warum sollten Machteliten auch ein Interesse an wirklicher Demokratie haben, wo eine solche doch ihren Status gefährdete? Das ist ein schwieriger Punkt, den man sorgfältig historisch nachzeichnen müsste.

Die deskriptiven Aspekte der tatsächlichen Funktionsweise der Medien innerhalb der Herrschafts- und Machtbeziehungen in kapitalistischen westlichen Demokratien sind seit mehr als hundert Jahren vielfältig untersucht worden, und es gibt zu diesem Thema reiches empirisches Material.
Es belegt in geradezu überwältigender Weise, dass die Medien vorrangig dazu dienen, den gesellschaftlichen und ökonomischen Status derer zu stabilisieren, in deren Besitz sie sind oder von denen sie ökonomisch abhängig sind.
Das impliziert insbesondere, dass sie die politische Weltsicht der jeweils herrschenden ökonomischen und politischen Eliten vermitteln, sodass natürlich auch die Auswahl und Interpretation von Fakten hierdurch bestimmt ist.
..
Folglich spiegeln Medien bestehende Machtstrukturen nicht nur wider, sondern werden zunehmend selbst zu politischen Akteuren zur Stabilisierung und Erweiterung dieser Strukturen. Entgegen ihrer Selbstidealisierung als »vierte Gewalt« üben sie durch ihre politischen und ökonomischen Verflechtungen mit den herrschenden Eliten gegenüber den politischen Zentren keine wirksame Kontrollfunktion aus; sie sind keine Wachhunde des öffentlichen Interesses gegenüber den Zentren der Macht, sondern vielmehr ihre Schutzhunde. Sie fungieren durch die Art der Nachrichtenselektion und Nachrichteninterpretation als Torwächter und Weichensteller bei der Formung des öffentlichen Diskussionsraumes und also Bewusstseins.

Quelle: https://www.rubikon.news/artikel/massenmediale-ideologieproduktion

Das ist doch nicht ganz übel und auch noch in deutscher Sprache.

Mausfelds Analysen sind bei Youtube mittlerweile kleine Straßenfeger, denn er spricht über ziemlich offensichtliche Dinge ohne dabei verdächtige Vokabeln in den Mund zu nehmen.
Das hat schon einen gewissen Reiz. [[zwinker]]

mfG
nereus

Phänomenal, dieser Mausfeld!

Tempranillo @, Donnerstag, 07.09.2017, 10:03 vor 2425 Tagen @ nereus 3367 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 07.09.2017, 10:21

Guten Morgen, nereus,

Das ist doch nicht ganz übel und auch noch in deutscher Sprache.

Phänomenal gut, was deutsche Verhältnisse betrifft. Endlich jemand, der die aktuellen Zustände als das erkennt, was sie sind, durch und durch demokratisch, und nicht mit einem himmelschreienden Blödsinn wie faschistisch oder kapitalistisch-faschistisch ankommt.

Mausfelds Analysen sind bei Youtube mittlerweile kleine Straßenfeger,
denn er spricht über ziemlich offensichtliche Dinge ohne dabei
verdächtige Vokabeln in den Mund zu nehmen.
Das hat schon einen gewissen Reiz. [[zwinker]]

Von Mausfeld bin ich ganz begeistert. Auf das eine oder andere Detail, an dem man herumnörgeln könnte, will ich gar nicht eingehen, weil der Rest so überragend gut ist.

Außer Mausfeld kenne ich keinen, der es schafft, eine mit der täglich überprüfbaren Wirklichkeit in Übereinstimmung stehende Demokratiebeschreibung zu geben, ohne auf französische Quellen zurückzugreifen.

Diese Leistung kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Wie sehr man aufgeschmissen ist, stehen einem nur deutsche oder anglomaerikanische Quellen zur Verfügung, kann ich aufgrund jahrzehntelanger Erfahrung ganz gut beurteilen.

Rainer Mausfeld:
"Angesichts der zentralen Rolle der Medien im neoliberalen Klassenkampf von oben ist es also nicht überraschend, dass die Verlierer dieses Klassenkampfes in den Medien praktisch nicht vorkommen, es sei denn als bloße Statistiken. Diese Teile der Bevölkerung werden in mehrfacher Hinsicht nicht mehr repräsentiert – weder politisch von den Repräsentanten des Volkes noch medial. Sie sind ihres Sprachrohres beraubt und stellen lediglich noch möglichst effizient zu verwaltende Objekte des Mitleids und Almosenempfanges dar, keinesfalls jedoch eigenständige Subjekte der politischen Mitgestaltung von Gemeinschaft."

Bruno Gollnisch hat sich neulich sehr ähnlich geäußert, als er den gegen Jean-Marie le Pen ausgeübten Justizterror erwähnte.


Tempranillo

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

Prof. Rainer Mausfeld

Ostfriese @, Donnerstag, 07.09.2017, 10:27 vor 2425 Tagen @ nereus 3385 Views

Hallo nereus,

genauso

..
Folglich spiegeln Medien bestehende Machtstrukturen nicht nur wider,
sondern werden zunehmend selbst zu politischen Akteuren zur Stabilisierung
und Erweiterung dieser Strukturen. Entgegen ihrer Selbstidealisierung als
»vierte Gewalt« üben sie durch ihre politischen und ökonomischen
Verflechtungen mit den herrschenden Eliten gegenüber den politischen
Zentren keine wirksame Kontrollfunktion aus; sie sind keine Wachhunde des
öffentlichen Interesses gegenüber den Zentren der Macht, sondern vielmehr
ihre Schutzhunde. Sie fungieren durch die Art der Nachrichtenselektion und
Nachrichteninterpretation als Torwächter und Weichensteller bei der
Formung des öffentlichen Diskussionsraumes und also Bewusstseins. [/i]

Quelle:
https://www.rubikon.news/artikel/massenmediale-ideologieproduktion

ist es. Das Interview mit Mausfeld spiegelt unbewusst Teile der Gedankenwelten von Jean Baudrillard wider – ohne die Simulationstheorie explizit zu kennen –, Hans Magnus Enzensberger wird noch erwähnt – doch der Debitismus mit der Machttheorie ist ihm gänzlich unbekannt. Die Bedeutung von Beraternetzwerken schimmert im Text noch durch. Er kann natürlich nicht verstehen, dass wir dem System, das unsere Handlungen auf der Grundlage einer Zentralmachtordnung erst ermöglicht, nichts entgegenstellen können – das Potenzial des einzelnen Menschen kann sich nur unter der Herrschaft des zentralen Potenzials entfalten.

Ich erlaube mir an dieser Stelle, Teile aus einem Beitrag über die Medientheorie von Jean Baudrillard von vor einem Jahr zu wiederholen.

"Die Medien sind der entscheidende Teil des gegenwärtigen Herrschaftsapparates – symbolisiert in der Ausstattung mit ihrer Technik und ihren Häusern, die sich wie feudale Schlösser präsentieren. Sie geben Wahrnehmungsmuster, Denkschablonen und Lebensweisen vor, die uns tagtäglich eingehämmert werden und zu einer „Neuschöpfung der Wirklichkeit“ führen. Was wir jetzt akzeptieren müssen ist die fundamentale „Einseitigkeit der Kommunikation“ im Geben und Nehmen, im Sprechen und Antworten. Der Graben zwischen der Technik des Sendens und des Empfangens ist grundsätzlich in unserem Zeitalter der Simulation nicht überbrückbar! Für Jean Baudrillard ist das aus seiner Weltsicht des symbolischen Tausches – von Gabe und Gegengabe – identisch mit der Macht, die ja gemäß Paul C. Martin der menschlichen Natur widerspricht. Baudrillard formuliert es in dem 'Requiem für die Medien' in Kool Killer auf Seite 91 so:

„Die Macht gehört demjenigen, der zu geben vermag und dem nicht zurückgegeben werden kann.“

Im Gegensatz zu Hans Magnus Enzensberger mit seinem „Baukasten für die Theorie der Medien“ und Bertold Brecht mit seiner „Radiotheorie“, die die Utopie eines „emanzipatorischen Mediengebrauchs„ verfolgt, hält Baudrillard das Machtgefälle für nicht umkehrbar. Die Radiotheorie besagt nämlich, dass Sender und Empfänger vertauscht werden – die Empfänger eignen sich die Sender an und funktionieren sie um. Ganz gleich wer sendet und was gesendet wird, immer stehen auf der einen Seite die Sender und auf der anderen Seite die Empfänger. Die massenmediale Kommunikation ist grundsätzlich „Nicht-Kommunikation“ eine „Rede ohne Antwort“ – die Rezipienten werden mit einem Sperrfeuer an Informationen zugeschüttet. Das Machtverhältnis ist in der technischen Struktur des Mediums selbst gegründet. Das hat ja schon der kanadische Medienphilosoph Marshall McLuhan mit seinem berühmten Satz: „The medium ist the message.“ ausgesprochen, der im Sinne des Herrschaftsapparates umgeschrieben und umgedeutet werden kann zu: „Das Medium ist die Massage“ für 80 % der Bevölkerung, auf die sich gestern laut C.Leggewie das System, dessen Funktionsweise ihm im Wesentlichen wohl verborgen bleibt, stützt – die restlichen 20 % sind vernachlässigbar! Die Massenmedien sind grundsätzlich monologisch. Die Möglichkeiten der Teilnahme in Form von Leserbriefen, Telefon-Hotlines, Abstimmungen, Umfragen usw. ändern nichts – vergiss es, die Partizipation ist eine Simulation."


mfG
nereus

Gruß â€“ Ostfriese

Dissimulation der Lösung

vegan @, Donnerstag, 07.09.2017, 13:03 vor 2425 Tagen @ Ostfriese 3120 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 07.09.2017, 13:38

...
das Potenzial des einzelnen Menschen kann sich nur unter der Herrschaft des
zentralen Potenzials entfalten.
...
die Partizipation ist eine Simulation."


Hallo Ostfriese,

Mausfeld, Mausfeld... das hört sich für mich an wie Schafweide. Wenn ein Prof. Dr. sich nach brav getaner Arbeit zu seiner demokratisch organisierten Rente mit der Demokratie noch was hinzuverdient, dann wüsste ich nicht, was daran undemokratisch oder gar unsystematisch sein soll. Im Gegenteil, ein waschechter Demokrat und Systemautomat, wie man sie landauf, landab zur Genüge kennt.

Durch Gnade einer späten Geburt dem Metzger gerade noch von der Klinge gesprungen, liegen fette, unzufrieden strahlende Schafe auf der abgegrasten Weide in solidarisch kaiserlichem Sonnenschein. Ein Schaf blökt: "Früher war alles besser!". Die anderen stimmen ein, alle blöken zusammen: "Früher was alles besser!".

Ja ist schon wieder Stimmabgabe im Land der Alternativlosen? Wenn es keinen Mangel an was gibt, dann sind es Schwätzer. Wo kommen die nur alle her!? Aber dem kann glücklicherweise abgeholfen werden, Du dissimulierst die Lösung:

Lehrsatz I: "Das Potenzial des einzelnen Menschen kann sich nur unter der Herrschaft des zentralen Potenzials entfalten."

Lehrsatz II: "Die Partizipation ist eine Simulation."

Ergebnis: Kluge Schafe entfalten gar nicht erst ihr volles Potential. Und je lauter die anderen blöken, desto weniger wird partizipiert werden von den klugen Schafen. Keine Professur, kein Doktor und auch kein Mäh, nur pures Ruhepotential. Denn meine Stimme kann entscheiden, wann sie was spricht. Ist es nicht bezeichnend, dass Wikipedia unter "Psychologie" lediglich das positiv konnotierte "Leistungspotenzial" diskutiert?

https://de.wikipedia.org/wiki/Potential
https://de.wikipedia.org/wiki/Leistungspotenzial_(Psychologie)

Was mich erneut zur Selbstreflexion anregt, war mein Text nicht schon verzichtbar? Ohnehin hat kein Schaf dieses hochtrabende Geschreibsel verdient, es sind doch aufgeschlossene Tiere.

Gruß,
vegan

Vegane Ernährung kann die Entwicklung des Gehirns schwer schädigen.

Lechbrucknersepp, Donnerstag, 07.09.2017, 21:12 vor 2425 Tagen @ vegan 2855 Views

bearbeitet von Lechbrucknersepp, Donnerstag, 07.09.2017, 21:17

Professor Berthold Koletzko von der LMU München: „Ein Vitamin-B12-Mangel kann die Entwicklung des Gehirns schwer schädigen. Eine vegane Ernährung kann bei Kindern zu schweren neurologischen Schäden führen, bis hin zu einer dauerhaften Behinderung.“
Quelle: http://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/ernaehrungsstreit-vor-weihnachten-experte-war...

Hier geht es um echte Forschungsergebnisse. Das sind echte Dispute.

Du hingegen argumentierst mit persönlichen Gefühlen. Und fängst wieder mit diesem Simulations-Gedöns, also Begriffs-Voodoo an. Das sind aus meiner Sicht keine Standpunkte, die ernst genommen werden müssen.

Was willst Du denn überhaupt zum Ausdruck bringen? Dass man nicht AfD wählen sollte?

Du schließt mit:

Was mich erneut zur Selbstreflexion anregt, war mein Text nicht schon
verzichtbar? Ohnehin hat kein Schaf dieses hochtrabende Geschreibsel
verdient, es sind doch aufgeschlossene Tiere.

Das lasse ich einfach mal so stehen.

Das wäre eine Erklärung

FOX-NEWS @, fair and balanced, Donnerstag, 07.09.2017, 22:19 vor 2425 Tagen @ Lechbrucknersepp 2711 Views

Was willst Du denn überhaupt zum Ausdruck bringen? Dass man nicht AfD
wählen sollte?

Vielleicht deshalb, weil vegane Ernährung und deren Folgen das Verstehen des durchaus vernünftigen AfD-Wahlprogramms verunmöglichen?

[[hae]] [[zwinker]]

Grüße

--
[image]
Läuft in Deutschland ...

Vizekanzler Willy Brandt: "Gebe ich jetzt gewissermaßen …

Ostfriese @, Freitag, 08.09.2017, 14:02 vor 2424 Tagen @ Lechbrucknersepp 2592 Views

Hallo Lechbrucknersepp


... Und fängst wieder
mit diesem Simulations-Gedöns, also Begriffs-Voodoo an.

… den Startschuss für das deutsche Farbfernsehen." von vor 50 Jahren war – wie die mediale Ikone am Beginn des Einmarsches in Polen oder der Trauermarsch nach den Ereignissen von Charlie Hebdo – eine virtuelle Simulation.

Der NDR Bild-Ingenieur Gerd Grunwald hatte schon Sekunden vorher – was aber nicht weiter auffiel – in einem Regiewagen außerhalb des Kongresszentrums das Schwarz-Weiße Fernsehbild auf Farbe umgeschaltet. Wir müssen uns immer wieder fragen, was die Sprachen, die Texte und vor allem die Bilder mit uns machen.

Die Aussage

Das sind aus
meiner Sicht keine Standpunkte, die ernst genommen werden müssen.

ist in Ordnung und sehr zu respektieren.

Gruß â€“ Ostfriese

Verständnisunterstützende Ergänzung

Tempranillo @, Donnerstag, 07.09.2017, 15:29 vor 2425 Tagen @ nereus 2927 Views

Als sie noch ein Herz und eine Seele gewesen sind, Mohamed Sifaoui, Bernard Henri Lévy und Alain Jakubowicz.

[image]

Hallo nereus,

Neben Dir gibt es noch jemand der die hiesige Demokratie kritisch sieht
und das auch öffentlich sagt.

Davon gab und gibt es sehr viel mehr, als uns Medien- und Schulweisheit im Irrenhaus OMF-BRD annehmen lassen.

Mohamed Sifaoui, der sich innerhalb der LICRA gegen Rassismus engagierte, ähnlich wie das Ayman Mayzek außerhalb der allseits bekannten und geliebten Organisation zu tun pflegt, hat den Verein mittlerweile verlassen. Es gebe dort einen *widerwärtigen Kommunautarismus*.

Diesen Begriff, für den das Deutsche keine Entsprechung kennt, könnte man mit Clan-Mentalität übersetzen. Bestimmte Minderheiten versuchen sich von der sie umgebenden Gesellschaft abzugrenzen, ihr eigenes Süppchen zu kochen und eine Parallelgesellschaft zu errichten. Von dort ist es dann nicht mehr weit bis zum offenen Rassismus.

Die LICRA geht zurück auf eine Organisation (LICA), die von Bernard Lecache gegründet wurde.

Dem Leserkommentar eines Alias entnehme ich, Louis-Ferdinand Céline habe durchblicken lassen, sein Verleger Robert Denoël sei bei der Befreiung von der LICA erschossen worden, weil er zu viel veröffentlicht habe. Es sei auch die LICA gewesen, die 1951 ankündigte, Céline zwölf Kugeln in die Haut zu blasen, als er dabei war, aus dem dänischen Exil zurückzukehren.

Tempranillo

Quelle: https://www.egaliteetreconciliation.fr/L-idiot-utile-Mohamed-Sifaoui-demissionne-de-la-...

Le 7 septembre à 13:45 par alias
L’idiot utile Mohamed Sifaoui démissionne de la LICRA : "Un communautarisme (...)
" la LICA de Bernard Lecache " : Céline laissait entendre que c’était elle qui avait assassiné son éditeur Robert Denoël, à la "Libération", parce qu’il "avait trop édité"... C’est elle aussi qui promettait 12 balles dans la peau à Céline, en 1951, quand il était sur le point de rentrer de son exil danois en France .

--
*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).

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