Exodus der Millionäre

Konstantin ⌂ @, Waldhessen, Donnerstag, 01.06.2017, 07:27 vor 2669 Tagen 10324 Views

Tausende Millionäre haben 2016 Europa verlassen.
So steht es im Globalen-Vermögens-Report:
http://www.researchandmarkets.com/reports/4176844/the-2017-global-wealth-migration-review

Seit Februar gab es vereinzelte Berichte dazu:

27. Febr.
http://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/new-world-wealth-tausende-millionaere-ve...

28. Febr.
https://sciencefiles.org/2017/02/28/exodus-deutschlands-reiche-wandern-aus/

http://www.businessinsider.de/massen-exodus-warum-gerade-tausende-millionaere-deutschla...

https://de.sputniknews.com/wirtschaft/20170228314715154-millionaere-verlassen-deutschland/

1. März
http://www.epochtimes.de/politik/welt/tausende-millionaere-verlassen-deutschland-lage-i...

4. März
http://www.stern.de/wirtschaft/geld/millionaere-fliehen-aus-deutschland---die-nerze-ver...

22. März
http://www.stern.de/wirtschaft/geld/milliardaere-in-deutschland--die-superreichen-verla...

13. Mai
http://www.anonymousnews.ru/2017/05/13/exodus-der-millionaere-die-reichen-verlassen-in-...

Dazu gibt es noch einige Blogger, die auf die Artikel hinweisen.
Die Frage ist jedoch: Ist alles nur kritiklos abgeschrieben vom ursprünglichen Text vom Manager-Magazin?

Ein Beitrag der Huffington-Post ist selbstkritisch:

"Die Huffington Post hatte die Ergebnisse der Studie zunächst unkritisch wiedergegeben. Eine Recherche des Unternehmensberaters Thomas Knüwer, deren Ergebnisse er auf seinem Blog "Indiskretion Ehrensache" veröffentlichte, lässt aber Zweifel an der Glaubwürdigkeit von New World Wealth und den Forschungsergebnissen aufkommen."
Zitat aus: http://www.huffingtonpost.de/2017/02/27/millionaere-auswandern-deutschland_n_15045552.html

Hier der Link zum Blogbeitrag von Thomas Knüwer.
http://www.indiskretionehrensache.de/2017/03/manager-magazin-millionaere/

Was stimmt nun?

Gab es seit 2016 eine Verstärkte Abwanderung von Reichen aus der Eurozone oder nicht?

Die Wirkung wäre vielschichtig und weitreichend: Nicht nur Vermögen bewegt sich, auch Konsum, Arbeitsplätze etc. wandelt sich dadurch - wenn es denn stimmen würde.

Ist das vergleichbar mit dem Exodus aus der DDR kurz vor dem Fall der Mauer?
Oder ist die Geschichte nur eine Medien-Sau, die durchs Dorf getrieben wurde?

Viele Grüße
Konstantin

--
Für ein Ende der Anastasia-Diskriminierung: Spendensammlung

Da sind wir aber alle ganz traurig! (oT)

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Donnerstag, 01.06.2017, 08:03 vor 2669 Tagen @ Konstantin 6835 Views

Tausende Millionäre haben 2016 Europa verlassen.

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Bitte nicht böse sein

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Donnerstag, 01.06.2017, 08:38 vor 2669 Tagen @ Konstantin 7569 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 01.06.2017, 15:38

Entschuldige bitte, war Dir gegenüber nicht despektierlich gemeint. [[herz]]

Es ist nur so, dass ich das Gegreine der Medien über den vermeintlichen Verlust durch den Weggang von Superreichen echt nicht mehr hören kann. Wer gehen will, soll gehen, ist meine Meinung dazu. Eine Volkswirtschaft kann auch gut ohne die angehäuften Moneten dieser Leute auskommen. Wir wir alle wissen, braucht eine Volkswirtschaft kein angehäuftes Kapital, sondern lediglich Geld und dieses entsteht bekanntlich durch Kredit.

Bitte nicht mehr böse sein. [[zwinker]]

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

So einfach ist das nicht ...

Mausebär @, Donnerstag, 01.06.2017, 08:59 vor 2669 Tagen @ Otto Lidenbrock 7058 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 12.06.2017, 19:05

Hallo Otto,

gesetzt den Fall, die Auswanderungsbewegung waere real:
- Superreiche zahlen auch (ein bisschen) Steuern, kaufen ein und haben Angestellte.
- zu normalen "Reichen" zaehlen in DE schon Kleinunternehmer, Aerzte, Rechtsanwaelte... Auch die konsumieren, haben Angestellte in Betrieben, Kanzleien ec.
Hilft das wirklich der "Restbevoelkerung", wenn ein nennenswerter Bruchteil der Millionaere abwandert? Ich glaube eher nicht. Und ich habe so meine Zweifel, ob das ein gutes Zeichen ist, wenn die wirklich gehen. Ich glaube nicht, dass das an den Steuern liegt, manch einer wird schon andere Gruende haben ...

Gruesse, Mausebaer

Gewinne sind die Kehrseite der Verschuldung

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Donnerstag, 01.06.2017, 09:54 vor 2669 Tagen @ Mausebär 6641 Views

Hallo Otto,

gesetzt den Fall, die Auswanderungsbewegung waere real:
- Superreiche zahlen auch (ein bischen) Steuern, kaufen ein und haben
Angestellte.
- zu normalen "Reichen" zaehlen in DE schon Kleinunternehmer, Aerzte,
Rechtsanwaelte... Auch die konsumieren, haben Angestellte in Betrieben,
Kanzleienen ec.
Hilft das wirklich der "Restbevoelkerung", wenn ein nennenswerter
Bruchteil der Millionaere abwandert? Ich glaube eher nicht. Und ich habe so
meine Zweifel, ob das ein gutes Zeichen ist, wenn die wirklich gehen. Ich
glaube nicht, dass das an den Steuern liegt, manch einer wird schon andere
Gruende haben ...

Gruesse, Mausebaer

Lieber Mausebär,

klar zahlen die Reichen in Deutschland auch Steuern, konsumieren, beschäftigen Menschen, tragen damit zur Volkswirtschaft bei. Da sie aber auch durch ihren wirtschaftlichen Erfolge zwangsläufig Vermögen anhäufen (von Ausnahmen abgesehen), nehmen sie im Endeffekt mehr, als sie geben.

Vermögen schafft sich meistens leistungsloses (Zusatz-) Einkommen in Form von Mieten, Pachten, Dividenen etc., was die Vermögen immer weiter anwachsen lässt, was im Endeffekt schädlich für die Volkswirtschaft ist, weil hier Leistungen in Anspruch genommen werden, ohne adäquate Gegenleistungen zu erbringen. Es gibt zwar einen volkswirtschaftlichen Input durch Beschäftigung, Know-How etc., netto wird die VW aber ärmer, da der Gewinn des Einen immer nur durch Schulden anderer entstehen kann.

Liebe Grüße
Otto

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

auch wenn die Reichen gehen, die Schulden sind nicht weg!

Mausebär @, Donnerstag, 01.06.2017, 10:25 vor 2669 Tagen @ Otto Lidenbrock 6535 Views

Hallo Otto,

das mit den leistungslosen Einkommen verstehe ich schon, das Schuldenkind ist schon lange in den Brunnen gefallen und die Gesamtverschuldung (Staat, Wirtschaft und Privat) wird - sagen wir mal - nur schwer abzubauen sein.
Aber wenn die Reichen jetzt gehen, bleibt Ihr Eigentum ja bestehen und im duemmsten Fall fliesst das durch bestehendes Eigentum erzeugte leistungslose Einkommen einfach ins Ausland ...
Und die dem Eigentum gegenueberstehenden Schulden hier loesen sich nicht auf, dadurch dass die Reichen gehen.

Gruesse,

Mausebaer

Möglichkeiten gäbe es ganz sicher

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Donnerstag, 01.06.2017, 11:38 vor 2669 Tagen @ Mausebär 6223 Views

Ich denke, da ließe sich politisch durchaus etwas machen, wenn der Bevölkerung die Umstände bekannt wären. [[zwinker]]

Aber leider liegt ja genau hier der Hase im Pfeffer ...

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Seit wann braucht eine Volkswirtschaft lediglich Geld aus Kredit?

Konstantin ⌂ @, Waldhessen, Donnerstag, 01.06.2017, 09:06 vor 2669 Tagen @ Otto Lidenbrock 6660 Views

Hallo Otto,

bin Dir doch nicht böse. Nur fand ich Deinen Kommentar unpassend emotional.

Sollte es sein, dass Reiche die EU verlassen, dann könnte dies einen Einfluss haben auf die Wirtschaft. Und hier im Gelben werden ja teilweise einzelne Mücken beobachtet, die einen Einfluss auf das weitere wirtschaftliche Geschehen haben könnten. Da dachte ich, ein paar tausend Millionäre wären eventuell, neben Mücken und Fliegen, auch mal eine Meldung wert.

Entschuldige bitte, war Dir gegenüber nicht despektierlich gemeint.
[[herz]]

Es ist nur so, dass ich das Gegreine der Medien über den vermeintlichen
Verlust durch den Weggang von Superreichen echt nicht mehr hören kann. Wer
gehen will soll gehen, ist meine Meinung dazu. Eine Volkswirtschaft kann
auch gut ohne die angehäuften Moneten dieser Leute auskommen. Wir wir alle
wissen, braucht eine Volkswirtschaft kein angehäuftes Kapital, sondern
lediglich Geld und dieses entsteht bekanntlich durch Kredit.

Bitte nicht mehr böse sein. [[zwinker]]

Wie siehst Du eine Volkswirtschaft? Nur mit Geld aus Kredit? Geht das auch ohne Kreditwürdige? Geht das auch ohne Produktion? Geht das auch ohne Konsum? Geht das auch ohne Arbeitgeber?

Ich geh nicht davon aus, dass flüchtende Millionäre ihr gesamtes Geld (angehäufte Moneten, wie Du es nennst) immer nur in einem Koffer mit sich führen.
Ich sehe in Millionären eher die aktiven Impulsbringer einer Gesellschaft. Die haben ihre Werte in Unternehmen, in Know-How, etc.
Und wenn die all diese Werte verlagern ändert sich was und zwar beträchtlich!

Ich mach dazu keine emotionale Wertung ob mir das gefällt oder nicht. Darum geht es nicht.

Mir wäre es angenehm wenn die Menschen ihre angeblichen Werte als unwerte Illusionen erkennen und anfangen einen Garten zu bestellen. Doch soweit sind meiner Ansicht nach die meisten noch nicht.

Viele Grüße
Konstantin

--
Für ein Ende der Anastasia-Diskriminierung: Spendensammlung

Geld braucht kein Geldkapital

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Donnerstag, 01.06.2017, 10:07 vor 2669 Tagen @ Konstantin 6270 Views

Hallo Otto,

bin Dir doch nicht böse. Nur fand ich Deinen Kommentar unpassend
emotional.

Manchmal geht es spontan mit mir Durch, aber immer nur verbal, keine Angst. [[top]]

Wie siehst Du eine Volkswirtschaft? Nur mit Geld aus Kredit? Geht das auch
ohne Kreditwürdige? Geht das auch ohne Produktion? Geht das auch ohne
Konsum? Geht das auch ohne Arbeitgeber?

Geld entsteht nur durch Kredit und verschwindet wieder, wenn dieser Kredit getilgt wird. Es braucht kein angehäuftes Geldkapital, um Kredite zu vergeben. Wer in den Augen der Banken kreditwürdig ist, bekommt Geld, überhaupt kein Problem (wenn man von den Basel-Richtlinien absieht).

Warum sollte ohne Superreiche nicht mehr produziert werden, bleibt doch weiterhin alles erhalten. Es geht vielleicht ihr Geldkapital (stört uns nicht), die Fabriken können sie kaum mitnehmen. Sollen sie also gehen und nicht weiter bei uns schmarotzen. Sogenannte Arbeitgeber wird es immer geben, dazu braucht es keine Milliardäre.


Ich geh nicht davon aus, dass flüchtende Millionäre ihr gesamtes Geld
(angehäufte Moneten, wie Du es nennst) immer nur in einem Koffer mit sich
führen.
Ich sehe in Millionären eher die aktiven Impulsbringer einer
Gesellschaft. Die haben ihre Werte in Unternehmen, in Know-How, etc.
Und wenn die all diese Werte verlagern ändert sich was und zwar
beträchtlich!

Denke ich nicht, wie gesagt, ihre Produktionsanlagen können sie nur schwer mitnehmen, Wissen und Ideen haben andere auch, nur werden sie heute mehr oder minder unterdrückt bzw. können sich nicht gegen die Marktmacht der Etablierten behaupten.

Ich habe in diesem Bereich persönliche Erfahrungen und musste selbst erleben, wie skrupellos die Marktführer mit Eindringlingen in "ihre Märkte" umgehen.

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Die nehmen ihr KNOW-HOW mit. Dann gehen die Fabriken pleite wie in der Ex-DDR und der Ex-UDSSR

Olivia @, Donnerstag, 01.06.2017, 18:17 vor 2668 Tagen @ Otto Lidenbrock 5965 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 01.06.2017, 18:54

Viele dieser "Millionäre" in Deutschland haben erhebliches KNOW-HOW. Davon lebt eine Volkswirtschaft. Wenn die das mitnehmen und das nicht durch neues Know-How ersetzt wird, dann bekommt die Volkswirtschaft ein Problem. Momentan gehen viele Know-How-Träger und es kommen sehr viele Analphabeten. In einer alternden oder alten Gesellschaft stellt das ein Problem dar.

Was machst du mit den ganzen Fabriken, wenn du keine Menschen mit Know-How hast oder keine Menschen, die an einen normalen Arbeitstag gewohnt sind und meinen, das Gold komme vom "Staat" oder "vom lieben Gott"?

Es gibt übrigens Städte in D wo ein simples kleines, womöglich ererbtes Häuschen bereits 1 Mio wert ist. Die Leute sind nicht reich, zählen aber bereits zu den Millionären. Ein völliger Schwachsinn. Sobald sich die Infrastruktur und die Wirtschaftskraft verändert, ist die Hütte nix mehr wert.

Das wars dann mit dem Millionärssein. Gilt auch für andere Teile der Welt.

--
For entertainment purposes only.

Wenn der Eigentümer geht, kann die Fabrik nicht mehr produzieren? (oT)

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Donnerstag, 01.06.2017, 19:49 vor 2668 Tagen @ Olivia 5655 Views

- kein Text -

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Natürlich nicht! Siehe als Beispiel Nokia, die Bochum verlassen hatten. Die Hallen gab es dort noch! [ot]

Steppke, Donnerstag, 01.06.2017, 22:25 vor 2668 Tagen @ Otto Lidenbrock 5676 Views

Doch, ich habe mir nach der Wende die heruntergewirtschafteten Fabriken in der Ex-DDR angeschaut....

Olivia @, Freitag, 02.06.2017, 11:21 vor 2668 Tagen @ Otto Lidenbrock 5878 Views

Dort dachte man auch, dass es reicht, wenn man "enteignet".

Eine Firma/Unternehmung lebt von Innovation und gutem Management. Gutes Management sorgt für motivierte, gut ausgebildete und gut bezahlte Mitarbeiter. In inhabergeführten Mittelbetrieben findet man oft beides in einer Person.

Die internationalen "Großunternehmen", von denen du vermutich sprichst, die gehorchen ganz anderen Gesetzmäßigkeiten und an die kommst du nicht ran. Keiner von unseren "Gerechtigkeitsfanatikern" wagt es auch nur, Apple & Co. dazu zu bringen, halbwegs "normal" Steuern zu zahlen. Wenn sie es wagen würden, dann würde es ihnen genau so gehen wie Trump. Die ganze Meute würde sie jagen, weil es ja zu schön ist: Privatisierung der Gewinne und Sozialisierung der Verluste. Das sind die Multis, die Ultra-Reichen mit ihren z.T. korrupten ausführenden Managern und Anwälten, die sich in der Regel jeglicher Haftung für Schäden entziehen können.

Diejenigen, die du triffst, das ist genau die Personengruppe, die ein Land REICHER macht und Arbeitsplätze IM LANDE schafft. Das sind die innovativen, selbständigen, selbstverantwortlichen und haftbaren Mittelständler. Die werden jetzt alle von den linken Idioten (viele haben noch nie verantwortlich gearbeitet) zu "Super-Reichen" hochstilisiert.

--
For entertainment purposes only.

Mittelbetrieben

SevenSamurai @, Freitag, 02.06.2017, 22:12 vor 2667 Tagen @ Olivia 5378 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 02.06.2017, 22:20

Eine Firma/Unternehmung lebt von Innovation und gutem Management. Gutes
Management sorgt für motivierte, gut ausgebildete und gut bezahlte
Mitarbeiter. In inhabergeführten Mittelbetrieben findet man oft beides in
einer Person.

Ist das nicht ein Wunschtraum?

In all meinen Berufsjahren habe ich nie die Chance gehabt, in so einem Betrieb zu arbeiten. Inzwischen glaube ich, dass es sie auch gar nicht gibt.

[[sauer]]

Vielleicht liegt es nur an fehlendem Vitamin B.

--
"Wenn ihr euch fragt, wie es damals passieren konnte:
weil sie damals (...)."
Henryk Broder

Ohne Unternehmer geht leider nichts

jimmy69 @, Donnerstag, 01.06.2017, 09:27 vor 2669 Tagen @ Otto Lidenbrock 6854 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 01.06.2017, 15:37

Hallo
Es wäre sehr negativ, wenn diese Leute gehen.
Es geht hauptsächlich um die Unternehmer selbst. Wenn es die nicht gibt, dann Feierabend. Meine Firma mit inzwischen 500 Beschäftigten wurde vom Eigentümer vor 25 Jahren als 1-Man-Show hochgezogen, ohne geerbte Firma oder Kohle. Oder der Konzern Krones, wurde von Hermann Kronseder nach dem Krieg ebenso alleine hochgezogen (habe dort jahrelang als Monteur gearbeitet). Solche Leute brauchen wir! Nur wenn die Staatsmacht die Unternehmer weiterhin ärgern will, dann verkaufen die einfach Ihren Laden und hauen ab ins Ausland.
Wie schon Dottore schrieb: Die Sowjetunion hätte jederzeit durch Geldschöpfung und Industriespionage gleichwertige Produkte herstellen können, aber im Sozialismus will eben keiner was leisten.
Gruß

Sehr gut beschrieben.

Olivia @, Donnerstag, 01.06.2017, 18:21 vor 2668 Tagen @ jimmy69 6144 Views

Hallo
Es wäre sehr negativ, wenn diese Leute gehen.
Es geht hauptsächlich um die Unternehmer selbst. Wenn es die nicht gibt,
dann Feierabend. Meine Firma mit inzwischen 500 Beschäftigten wurde vom
Eigentümer vor 25 Jahren als 1-Man-Show hochgezogen, ohne geerbte Firma
oder Kohle. Oder der Konzern Krones, wurde von Hermann Kronseder nach dem
Krieg ebenso alleine hochgezogen (habe dort jahrelang als Monteur
gearbeitet). Solche Leute brauchen wir! Nur wenn die Staatsmacht die
Unternehmer weiterhin ärgern will, dann verkaufen die einfach Ihren Laden
und hauen ab ins Ausland.
Wie schon Dottore schrieb: Die Sowjetunion hätte jederzeit durch
Geldschöpfung und Industriespionage gleichwertige Produkte herstellen
können, aber im Sozialismus will eben keiner was leisten.
Gruß

--
For entertainment purposes only.

Noch viel schlimmer ist der Exodus von Fleiß, Bildung und Tugenden (oT)

Herb @, Südsteiermark, Donnerstag, 01.06.2017, 11:15 vor 2669 Tagen @ Konstantin 6298 Views

- kein Text -

--
NUR BEIM LACHEN BIEGT SICH DAS RÜCKGRAT!

Exodus von Fleiß, Bildung und Tugenden: Gibt es dafür eine Statistik?

Konstantin ⌂ @, Waldhessen, Donnerstag, 01.06.2017, 11:36 vor 2669 Tagen @ Herb 6383 Views

Hallo Herb,

genau so wie Du es kurz geschrieben hast sehe ich es auch.

Ergänzend merke ich noch an: Fleiß, Bildung und Tugend kann bei Millionären dazugehören - muss aber nicht so sein.
Ausserdem gibt es vermutlich viele, die Europa verlassen, die keine Millionäre sind, bei denen jedoch Fleiß, Bildung und Tugend dazugehören. Möglicherweise mehr als bei denen die nach Europa kommen.

In der Geld-Welt wird es jedoch eher Statistiken über die Bewegung von Millionären geben, als über die Bewegung von Tugenden etc.

Viele Grüße
Konstantin

--
Für ein Ende der Anastasia-Diskriminierung: Spendensammlung

Woher stammt das Vermögen der Superreichen?

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Donnerstag, 01.06.2017, 11:42 vor 2669 Tagen @ Herb 6429 Views

Das stimmt, wenn einer Gesellschaft Menschen mit diesen Eigenschaften verloren gehen, hat sie tatsächlich einen schmerzlichen Verlust zu tragen.

Nur, treffen diese Eigenschaften tatsächlich auf alle Superreichen zu? Haben alle Superreichen ihr Vermögen ganz allein, ohne Hilfe und nur dank ihrer angeborenen Tugenden erworben?

Ich denke nicht ... Und deshalb kann eine Gesellschaft auch ganz prima ohne sie auskommen!

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Reichtum und obszöner Reichtum

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Donnerstag, 01.06.2017, 16:00 vor 2668 Tagen @ MausS 6065 Views

So sicher, wie ich kein Millionär bin, sind Millionäre keine
"Superreichen".

Du bist mit Deinem Einwurf ziemlich weit am Thema vorbei.

Ganz ehrlich, wer ein Vermögen von mehreren Millionen Euro sein eigen nennt, ist für mich schon verdammt reich. Alles darüber hinaus ist nur noch obszön.

--
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William Keith Chesterton

Wo fängt "Reichtum" an, wo hört er auf?

MausS @, Donnerstag, 01.06.2017, 16:18 vor 2668 Tagen @ Otto Lidenbrock 6159 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 01.06.2017, 17:47

So sicher, wie ich kein Millionär bin, sind Millionäre keine
"Superreichen".

Du bist mit Deinem Einwurf ziemlich weit am Thema vorbei.


Ganz ehrlich, wer ein Vermögen von mehreren Millionen Euro sein eigen
nennt, ist für mich schon verdammt reich. Alles darüber hinaus ist nur
noch obszön.

Was soll denn "Vermögen" im Sinne Deiner Aussage sein?

Kurzum: Ich halte Deine Äußerung für halbgar, weil relativ bzw. subjektiv, mithin (unbewusst) von sozialem Neid motiviert.

Denn ansonsten würdest Du jegliche zivilisatorischen Errungenschaften (bzw. deren Besitz oder zumindest die Verfügbarkeit über diese) für obszön halten und daher ablehnen -
und dann würde ich Deine Denkart auch nachvollziehen können.

Mir selbst ist nämlich durchaus bewusst, wie unverschämt reich in den Augen der Mehrheit meiner weltweiten Mitmenschen ich erscheinen muss.

Da würde sich jede Moralposaunerei meinerseits zu einer selbstrechtfertigenden Scheinheiligkeit, nämlich in Stile Deiner Einwürfe hier, relativieren.

--
"Der Tod der Menschheit ist nicht nur ein denkbares Ereignis, wenn der Sozialismus triumphiert, sondern er stellt das Ziel des Sozialismus dar."
Igor Schafarewitsch, 1980

Die scheinheiligen Moralapostel

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Donnerstag, 01.06.2017, 16:55 vor 2668 Tagen @ MausS 6150 Views

Was soll denn "Vermögen" im Sinne Deiner Aussage sein?

Vermögen in diesem Sinne sind für mich alle in Geld ausdrückbaren Werte (Bargeld, Guthaben, Immobilien, Aktien etc., Produktionsanlagen, Edelmetalle, Kunstgegenstände, Grundbesitz u.s.w.).


Kurzum: ich halte Deine Äußerung für halbgar, weil relativ bzw.
subjektiv, mithin (unbewußt) von sozialem Neid motiviert.

Der Vorwurf des Sozialneides darf natürlich nie fehlen, in meinem Falle aber nicht zutreffend. Mit den meisten dieser Typen möchte ich ganz gewiss nicht tauschen, es sei denn, ich dürfte anschließend mit ihrem Vermögen etwas anderes anstellen, als es weiterhin auf Kosten der Allgemeinheit zu vergrößern.

Denn ansonsten würdest Du jegliche zivilisatorischen Errungenschaften
(bzw. deren Besitz oder zumindest die Verfügbarkeit über diese) für
obszön halten und daher ablehen -
und dann würde ich Deine Denkart auch nachvollziehen können.

Diese Aussage verstehe ich nicht.

Mir selbst ist nämlich durchaus bewußt, wie unverschämt reich in den
Augen der Mehrheit meiner weltweiten Mitmenschen ich erscheinen
muss.

Hmm, okay, Du bist also gar nicht reich, Du tust nur so.

Da würde sich jede Moralposaunerei meinerseits zu einer
selbstrechtfertigenden Scheinheiligkeit, nämlich in Stile Deiner Einwürfe
hier, relativieren.

So sind Menschen eben, scheinheilige Moralapostel, die einem anständigen rechtschaffenen Millionär sein für ihn arbeitendes Vermögen nicht gönnen - pfui Deibel! [[ironie]]


Es geht mir um leistungslose Einkommen jedweder Art, die dafür sorgen, dass sich das Vermögen, aus dem sie entstehen, immer weiter vergrößert.

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Genau das habe ich mir gedacht

MausS @, Donnerstag, 01.06.2017, 19:51 vor 2668 Tagen @ Otto Lidenbrock 6142 Views

Denn ansonsten würdest Du jegliche zivilisatorischen Errungenschaften
(bzw. deren Besitz oder zumindest die Verfügbarkeit über diese) für
obszön halten und daher ablehen -
und dann würde ich Deine Denkart auch nachvollziehen können.

Nämlich das hier:

[quote]Diese Aussage verstehe ich nicht.
[/quote]

Mir selbst ist nämlich durchaus bewußt, wie unverschämt reich in den
Augen der Mehrheit meiner weltweiten Mitmenschen ich erscheinen
muss.


Hmm, okay, Du bist also gar nicht reich, Du tust nur so.

Jetzt willst Du dich sogar hinter mir verstecken - aber auch diese Aussage wirst Du garantiert nicht verstehen wollen ...

Da würde sich jede Moralposaunerei meinerseits zu einer
selbstrechtfertigenden Scheinheiligkeit, nämlich in Stile Deiner

Einwürfe

hier, relativieren.


So sind Menschen eben, scheinheilige Moralapostel, die einem anständigen
rechtschaffenen Millionär sein für ihn arbeitendes Vermögen nicht
gönnen - pfui Deibel! [[ironie]]

Ausnahmslos alle wirtschaftlich erfolgreichen Menschen sind schlecht, das dürfen ihnen die ach so armen Nutznießer des zivilisatorischen Vernichtungsfeldzuges aber sowas von wirklich ernsthaft übel nehmen! Nein, niemals steckt Neid dahinter, auf gar keinen Fall ... [[euklid]]

Es geht mir um leistungslose Einkommen jedweder Art, die dafür sorgen,
dass sich das Vermögen, aus dem sie entstehen, immer weiter vergrößert.

Vermögen ist also gleichbedeutend mit "leistungslosem Einkommen jedweder Art" ?

Aua ... [[sauer]]

Dann trifft es ja also doch aus ahmslos alle, die im zivilisatorischen Irrsinn herumwuseln! [[top]]

Gut, auch das wirst Du wieder nicht verstehen ... [[sauer]]

--
"Der Tod der Menschheit ist nicht nur ein denkbares Ereignis, wenn der Sozialismus triumphiert, sondern er stellt das Ziel des Sozialismus dar."
Igor Schafarewitsch, 1980

Der afghanische Ziegenhirte

Sylvia @, Donnerstag, 01.06.2017, 20:27 vor 2668 Tagen @ Otto Lidenbrock 6198 Views

Es geht mir um leistungslose Einkommen jedweder Art ...

Ich vermute mal, Du meinst hier den afghanischen Ziegenhirten, der in Deutschland pro Monat - leistungslos - mehr bekommt als in Afghanistan. Plus Wohnung, Krankenversorgung, etc. pp. [[freude]]

--
"Der Computer ist die logische Weiterentwicklung des Menschen: Intelligenz ohne Moral." (John Osborne)
"Der Gutmensch ist die logische Rückentwicklung des Menschen: Moral ohne Intelligenz." (unbekannt)

leistungslos

weissgarnix ⌂ @, München, Freitag, 02.06.2017, 15:08 vor 2667 Tagen @ Otto Lidenbrock 5939 Views

Es geht mir um leistungslose Einkommen jedweder Art, die dafür sorgen,
dass sich das Vermögen, aus dem sie entstehen, immer weiter vergrößert.

Definier doch mal "leistungslos". Würde mich interessieren, was du darunter alles verstehst.

Mieten, Zinsen, Pachten, Dividenden, Spekulationsgewinne etc. (oT)

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Freitag, 02.06.2017, 18:25 vor 2667 Tagen @ weissgarnix 5342 Views

- kein Text -

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Gibt es alles nicht ohne Leistung - nur die Rentä isch sicha :-)

Silke, Samstag, 03.06.2017, 05:19 vor 2667 Tagen @ Otto Lidenbrock 5419 Views

bearbeitet von Silke, Samstag, 03.06.2017, 05:30

Lieber Otto,

Mieten, Zinsen, Pachten, Dividenden, Spekulationsgewinne leistungslos?

- Warum vermietest du dann nicht - so ganz leistungslos?
Nimm Kredit auf, kauf dir schickes Wohneigentum, zahle Zins, Tilgung und EK-Steuer, pflege und warte es (Instandhaltungsrücklage nicht vergessen), vermiete es an gute, solvente Mieter denen du dauernd die Miete erhöhst und schon hast du dein Einkommen. Findest du keinen Mieter weil der Broken-Window-Index hochschnellt? Sind die Betriebskosten höher als erwartet? Kommen unerwartete Umlagen oder eine Zwangshypothek - Null Problemo, mit einem Überbrückungskredit geht es sicher weiter.

- Warum hast du keine Zinseinnahmen - ganz leistungslos?
Lege 1-2 Mio. (oder besser gleich mehr) zu Höchstzinsen an, und lehne dich entspannt zurück. Das Geld musst du dir natürlich erst irgendwie verschaffen - ein Kredit vielleicht (da sind dann aber wieder Zinsen und Tilgung fällig)? Oder ein kleiner Bankraub - aber selbst der will auch vorfinanziert und geleistet sein. Deine Anlage sollte nicht in die Binsen gehen und wehe du brauchst die nun festliegende Liquidität vor Rückzahlungstermin, dann wird diskontiert. Ach ja, Steuern zahlen nicht vergessen.

- Bekommst du keine leistungslosen Dividenden?
Dann nimm doch Kredit auf, kauf ein paar dividendenstarke Titel und entspann dich. Du hast es geschafft - du lebst jetzt nur noch von den Dividenden.
Bitte Zins,Tilgung und Steuern zahlen und optimistisch sein und bleiben, damit es dir nicht ergeht wie unserem hochgeschätzten @Hasso mit seinen Verbund-AG. Das war ja sowas von leistungslos, was er uns da als einer der wenigen mutigen Macher präsentiert hatte...

- Warum streichst du nicht einfach Spekulationsgewinne ein - ganz leistungslos?
Mach es wie nicht wie @Hasso sondern wie @tar - kauf BTC wenn sie günstig sind - (möglichst auf Kredit) und verkaufe wenn sie heiß laufen. Oder greife bei Gold und Silber zu @Elli hatte doch neulich erst abgegeben und gefühlte tausende Münzhändler schmeißen dir das auch hinterher samt sogenannten "inneren Wert". Auch Öl sollte mal angeblich immer teurer werden, bis dem nicht mehr so war. Den Ärger und die Sorge bei den Preiseinbrüchen kann man leistungslos ignorieren. Vergiss das Zahlen von Zins, Tilgung für deinen Kredit und Spekulationsteuer außerhalb der Frist nicht.

Leistungsloses Einkommen ist meiner Meinung nach immer nur die Kehrseite zu gegenleistungslosen Abgaben (Steuern).
Jede Sozialstaatheldentat bedarf prinzipiell keiner Leistung des Leistungsnehmers sondern nur eines gesetzlich garantierten Anspruches und irgendwelcher Leistungserbringer, die die nötigen Steuern aufbringen, damit eine weitere Staatsverschuldung für die Fortsetzung des Sozialstaatswahnsinns ermöglicht wird. Der Rest wird mit der Bürokratie ausgefochten.
Anspruchstatbestand erfüllt: Leistung kommt leistungslos (wenn man mal vom Ausfüllen der Anträge und vom zanken mit den frustrierten Sachbearbeitern absieht).

...die Rentä isch sicha...
Norbie Blümchen
Spaß beiseite, nur die Pensionen sind natürlich sicher, so wie die Besoldung – das hat wohl etwas mit Macht zu tun und mit Partizipation daran.

Liebe Grüße
Silke

PS. Selbst Betrug ist nicht leistungslos, und selbst erben ist oft genug sehr leistungsintensiv.

Unanständige Vermögen gibt es nicht...

Andudu, Freitag, 02.06.2017, 15:48 vor 2667 Tagen @ MausS 5579 Views

...jeder der eines hat, hält es selbstverständlich für gerechtfertigt, selbst wenn er es nur ererbt hat und von den Zinsen lebt (ja, zumindest früher ging das).

Aber es gibt, im Sinne der Demokratie und im Sinne der Volkswirtschaft, Vermögensberge, die schädlich sind. Das sind:

a) nicht in der Realwirtschaft investierte Vermögen, die entweder Spekulationspreise treiben oder einfach nur in irgendwelchen Schließfächern herumgammeln und das Schuldendilemma vergrößern, angeblich horten Reiche ja bevorzugt Bargeld:
http://www.sueddeutsche.de/geld/investment-reiche-favorisieren-bargeld-1.207127

b) Vermögen die zur politischen Einflussnahme missbraucht werden, das können dann allerdings auch investierte Vermögen sein:
http://www.n-tv.de/wirtschaft/BMW-Aktionaere-ueberhaeufen-CDU-mit-Geld-article11543636....
All die Stiftungen, die noch nach dem Tod des Stifters politisch Stimmung machen (etwa Bertelsmannstiftung), mal noch gar nicht erwähnt.

Ich persönlich bin daher für eine Deckelung von Vermögen oder wenigstens von Erbschaften, bzw. für eine extreme Progression bei der Erbschaftssteuer. Letztere kann dabei durchaus innovativ gestaltet sein (Staat übernimmt stille Anteile oder sowas), so dass eine Firmenzerschlagung vermieden werden kann. Sagen wir ab 10 Millionen aufwärts, wobei die Zahl immer willkürlich sein würde.

Ich finde es absolut normal, dass jeder im Lauf seines Lebens zum (mehrfachen) Millionär wird.

Konstantin ⌂ @, Waldhessen, Donnerstag, 01.06.2017, 17:37 vor 2668 Tagen @ Otto Lidenbrock 6323 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 01.06.2017, 17:41

Hallo Otto,

ich habe ja keine Ahnung wie Du lebst und nach welchen Kriterien Du denkst.
Aber diese Aussage finde ich echt traurig:

Ganz ehrlich, wer ein Vermögen von mehreren Millionen Euro sein eigen
nennt, ist für mich schon verdammt reich. Alles darüber hinaus ist nur
noch obszön.

Ein "Vermögen" ist doch an erster Stelle eine geistig-handwerkliche Sache, was man vermag zu tun.

Da ich nicht weiß, wie in der Statistik der auswandernden Millionäre überhaupt definiert wird, wer denn dazu gehört, habe ich mal bei Wiki nachgeschlagen:
"Ein Millionär oder Vermögensmillionär ist eine Person, die Eigentum im Wert von mindestens einer Million Einheiten der entsprechenden Landeswährung besitzt"

Nun, dann wird schon offensichtlich, dass wir nur 100, vielleicht 1000 Euros an die Seite legen müssen, dann noch eine gewisse, eventuell kleine Zeit warten müssen, und hoppla wir sind Millionäre - wenn denn die Inflation zuschlagen sollte.
</Ironie>

Da der Begriff relativ zur Landeswährung steht sagt sie nicht wirklich viel aus.

Gehen wir mal anders heran:
Da schafft jemand 50 Jahre lang für zB 2000 Euro im Monat.
Dann sind das schon mal 1,2 Millionen Euro.
Bei durchschnittlich 4000 Euro kommt man auf schlappe 2,4 Millionen.
Ist es Pflicht, alles, was man verdient, auszugeben?
Gibt es die Möglichkeit sparsam zu leben und Überschuss laufend zu investieren?

Gerade hier im Gelben dürfte das jedem klar sein.

Die obige Rechnung kann man ergänzen: Kann man schon vor dem Alter von 15 Jahren etwas verdienen? Kann man nach dem Alter von 65 Jahren noch was verdienen? Ist doch bekannt.

Nach üblichen Verdiensthöhen bewegt also fast jeder im Laufe seines Lebens eine oder zwei Millionen. Was man damit macht, ist unterschiedlich.

Und genau das ist die Unterscheidung der Reichen und der Armen. Die Reichen werden doch nicht generell (mit Ausnahmen) dadurch reich, dass sie andere arm machen. Nee, die Reichen denken und handeln anders als jene, die sich selbst arm machen. Die Reichen kaufen keine Staubfänger, keinen Schund und Müll, sondern sie investieren grundsätzlich in Werte, in Bildung, in etwas, das weitere Werte ergibt oder zumindest ergeben könnte.

Gehen wir mal anders ran an die Frage, wer als Millionär bezeichnet werden kann:

Wie viel kostet die Schaffung eines üblichen Arbeitsplatzes?
Klingt vielleicht krass, aber oft habe ich von 500.000 Euro gelesen.
(zB Zeitungsnachricht: Firmy xy investiert 10 Millionen und schafft 20 Arbeitsplätze).

Wer erfolgreich selbständig ist, also einen eigenen Arbeitsplatz aufgebaut hat, hat einen strukturellen Wert von ca. 500.000 Euro geschaffen.
Wenn in diesem Sinne ein Paar gemeinsam selbständig ist, beide davon leben können, dann haben sie 2x500.000 Wert = 1 Million geschaffen.

Sind sie so erfolgreich, dass sie stabil 2 Mitarbeiter beschäftigen und bezahlen können, haben die zwei einen strukturellen Wert von 2 Millionen Euro geschaffen.

Und diese Leistung, der Aufbau einer Selbständigkeit mit ein paar Mitarbeitern, ist innerhalb von ein paar Jahren für jeden möglich, der mit entsprechendem Fleiß und Fachkenntnis zur Tat schreitet.

Wenn ich lese von Millionären, die das Land verlassen, dann denke ich an übliche alteingesessene Handwerksbetriebe oder auch an Schornsteinfeger. Da sehe ich nur rechtschaffene Leute, die sich auch die Finger schmutzig machen oder zumindest früher gemacht haben.

Ich habe schon Menschen kennengelernt mit dem inneren Strickmuster:
"Schmeiß mich nackig mit Fallschirm aus einem Heli überm Dschungel und in spätestens einem Jahr bin ich Millionär."

Das sind Powerbrocken im Sinne der Selbständigkeit und der Herzkraft im Dienen für andere Menschen! Einfach nur phantastisch. Vielleicht nicht leicht mit so jemandem zusammen zu leben, trotzdem sehr beeindruckend so jemanden kennenzulernen. Im übrigen ist einer von jenen, die ich mal kennenlernen durfte, aktuell dabei aus D nach Russland auszuwandern. Ich find's schade, so sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass ich ihn mal wieder treffe, aber verstehen kann ich ihn sehr gut.

Viele Grüße
Konstantin

--
Für ein Ende der Anastasia-Diskriminierung: Spendensammlung

Es geht nicht nur um Superreiche

Sylvia @, Donnerstag, 01.06.2017, 11:55 vor 2669 Tagen @ Otto Lidenbrock 6889 Views

Nur, treffen diese Eigenschaften tatsächlich auf alle Superreichen zu?
Haben alle Superreichen ihr Vermögen ganz allein, ohne Hilfe und nur dank
ihrer angeborenen Tugenden erworben?

Es geht auch um ganz "normale Millionäre" (provokativ gesagt!). Um Menschen, deren Eltern es mit Intelligenz, Fleiß und Ausdauer zu etwas gebracht haben. Die ihren Kinder diese Eigentschaften plus das erwirtschaftete Vermögen weitergeben, so dass diese damit gut wirtschaften können.

Was ist so falsch daran?

Ich denke nicht ... Und deshalb kann eine Gesellschaft auch ganz prima
ohne sie auskommen!

Na wenn Du meinst. Zitat Maraget Thatcher: "Das Problem der Sozialisten ist, daß ihnen irgendwann das Geld der anderen Leute ausgeht.".

Die Frage, ob und warum gut ausgebildete und/oder reiche Menschen dieses Land verlassen, stellt sich nicht. Es passiert bereits und wird weiter passieren. Die Frage wird eher sein, was mit den Zurückgebliebenen passieren wird.

Rein evolutionstechnisch betrachtet werden sie aussterben. Für Mutter Natur ist die Sache immer ganz einfach [[freude]]
Problem -> Lösung

--
"Der Computer ist die logische Weiterentwicklung des Menschen: Intelligenz ohne Moral." (John Osborne)
"Der Gutmensch ist die logische Rückentwicklung des Menschen: Moral ohne Intelligenz." (unbekannt)

Unbedingte Zustimmung

Balu @, Donnerstag, 01.06.2017, 15:00 vor 2668 Tagen @ Sylvia 6372 Views

Wenn ich ich so in meinem Bekanntenkreis umschaue, fällt mir auf, dass deren Kinder nahezu alle ein Studium absolvieren, das ihnen eine Anstellung beim Staat/Kirche ermöglicht; Lehramt, Theologie, Sozialwissenschaften, Geowissenschaften, etc., einerseits.

Andererseits erlebe ich es selber, dass meinen Bekannten, die ein Handwerk betreiben, der Nachwuchs ausgeht, weil es entweder kaum mehr junge Leute gibt, die ein Handwerk lernen wollen oder - weil von den staatlichen Leeranstalten verhunzt - können.

Dann kenne ich noch solche jungen Leute, die ganz ambitioniert BWL studiert haben um anschließend in sog. WPG wie KPMG, etc. einen Job anzutreten, der als Karrieresprungbrett dient. Die wissen ganz genau, was sie wollen!

Dann gibt´s das riesige Feld derer, die studieren und für die inzwischen mind. ein Auslandssemester obligatorisch erscheint. Diese jungen Leute wissen ebenfalls klar, was sie wollen und Internationalität ist für sie eben obligatorisch.

Alle hier aufgeführten Gruppen zähle ich zum Bildungsbürgertum, wovon die erste Gruppe sich arrangieren wird mit dem was ist. Die zweite Gruppe läuft langsam aus und die, die keine Nachfolge finden machen dicht.

Die dritte Gruppe versucht´s nach oben oder sich zumindest oben zu halten, ebenso die vierte Gruppe.

Gruppe 3 und 4 wird immer ein wachsames Auge auf ihren persönlichen Zustand haben um zum richtigen Zeitpunkt die Fliege zu machen.

Was bleibt?
Gruppe 1 und die, die sich Gruppe 2 verweigern - und natürlich die, die schon zu alt sind, bzw. die, die auf die versprochenen Transferleistungen des Staates angewiesen sind, also Alte, Kranke, Schwache.

Was kommt?
Junge, starke, die aber zunächst mit den Gruppen 1-4 nix gemein haben, denen es hier aber auch dann, wenn die verbleibende indigene Bevölkerung ächzt und jammert, immer noch wie im Schlaraffenland vorkommt.

Mein Fazit:
Das von mir so bezeichnete Bildungsbürgertum wird kleiner werden, auch die, die keine Mio. Werte besitzen, werden sich dem Staat abwenden um woanders ihr Glück zu versuchen. Auch wenn das nur wenige sein werden, so sind es im Verhältnis zu denen, die immigrieren, zu viele um den Exitus aufzuhalten, ganz einfach weil zu viele die (zunächst) nicht zum Bildungsbürgertum zu zählen sind, herkommen.

Laut https://de.statista.com/themen/46/einwanderung/ wanderten2015 wanderten 2015 ca. 2,1 Mio. Menschen nach DE ein und ca. 1 Mio. aus DE aus = Verhältnis 2:1..

Nach Faktenlage kamen die meisten Immigranten aus dem Nahen Osten mit doch eher zweifelhaften Qualifikationen für eine Hochleistungsindustrie wie die in DE.
Selbst wenn ich dieses Tatbestand bei den Emigranten zugrunde lege, bleiben immer noch 1 Mio. mehr Menschen aus sog. bildungsfernen Schichten, die in DE den Schnitt drücken.

Gehe ich dagegen sogar davon aus, dass die 1 Mio. Emigranten Leistungsträger waren, so haben wir 2 Mio. mehr Menschen aus bildungsfernen Schichten zu berücksichtigen und das dürfte der Realität näher kommen, als o. g..

DE löst sich auf und wenn die Wirtschaft hier nicht mehr das Potenzial an hellen Köpfen erhält, das ihr das Überleben am Weltmarkt ermöglicht, wird sie woanders hin gehen.

Beide Prozesse dürften sich beschleunigend aufeinander auswirken.

Gruß
Balu

--
Nie wieder CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke.
Die wahren Feinde eines Volkes sind seine Terroristen, die sich als Politiker, Richter, Staatsanwälte, Polizei und Verwaltungsangestellte tarnen. Der Staat als einziger Hort allen Terrors.

Ja, ist auch meine Befürchtung. Unser politisches Personal ist ein Problem. (oT)

Olivia @, Donnerstag, 01.06.2017, 18:47 vor 2668 Tagen @ Balu 5694 Views

- kein Text -

--
For entertainment purposes only.

IMmigranten = Leistungsbezieher, EMmigranten = Leistungsträger

Ulli Kersten, Freitag, 02.06.2017, 10:20 vor 2668 Tagen @ Balu 5755 Views

Gehe ich dagegen sogar davon aus, dass die 1 Mio. Emigranten
Leistungsträger waren, so haben wir 2 Mio. mehr Menschen aus
bildungsfernen Schichten zu berücksichtigen und das dürfte der Realität
näher kommen, als o. g..

DE löst sich auf und wenn die Wirtschaft hier nicht mehr das Potenzial an
hellen Köpfen erhält, das ihr das Überleben am Weltmarkt ermöglicht,
wird sie woanders hin gehen.

Beide Prozesse dürften sich beschleunigend aufeinander auswirken.

Ist doch vollkommen logisch. Versuche mal, als Aldi-Kassierer ein Einwanderungsvisum nach Australien zu beantragen. (Ich will damit nicht sagen, dass ein Aldi-Kassierer nichts leistet, bitte nicht verkehrt verstehen.)

Einzig als Barkeeper geht es vielleicht nach Neuseeland, die werden dort gesucht, aber wer dann dort nicht einen Job mit mindestens 42.000 Dollar nachweisen kann, muss wieder dahin, wo er hergekommen ist.

Ansonsten sind in den Kompetenzfestungen nur Hochleister bzw. Hochqualifizierte willkommen.

Auch dass sich die Entwicklung beschleunigt, ist vollkommen logisch.

Reicher Mann und armer Mann

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Donnerstag, 01.06.2017, 15:58 vor 2668 Tagen @ Sylvia 6238 Views

Es geht auch um ganz "normale Millionäre" (provokativ gesagt!). Um
Menschen, deren Eltern es mit Intelligenz, Fleiß und Ausdauer zu etwas
gebracht haben. Die ihren Kinder diese Eigentschaften plus das
erwirtschaftete Vermögen weitergeben, so dass diese damit gut wirtschaften
können.

Was ist so falsch daran?

Liebe Sylvia, ich möchte an dieser Stelle zitieren:

Kindergedicht "Alfabet"

"Reicher Mann und armer Mann
standen da und sah´n sich an.
Und der Arme sagte bleich:
Wär´ich nicht arm, wärst du nicht reich."

Bertolt Brecht (1898-1956I

Na wenn Du meinst. Zitat Maraget Thatcher: "Das Problem der Sozialisten
ist, daß ihnen irgendwann das Geld der anderen Leute ausgeht.".

Wenn es Reiche gibt, ganz unabhängig davon, ob sie nun Millionäre oder gar Milliardäre sind, muss es zwangsläufig auch Arme geben, das hat nichts mit Sozialismus zu tun. [[zigarre]]

Die Frage, ob und warum gut ausgebildete und/oder reiche Menschen dieses
Land verlassen, stellt sich nicht. Es passiert bereits und wird weiter
passieren. Die Frage wird eher sein, was mit den Zurückgebliebenen
passieren wird.

Da gebe ich Dir uneingeschränkt Recht, Herr Sarrazin postulierte, dass Deutschland dabei ist, sich abzuschaffen. Sieht tatsächlich so aus ... [[sauer]]

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Im Kapitalismus haben einige vieles und viele einiges. Im Sozialismus haben alle nichts... (oT)

weissgarnix ⌂ @, München, Donnerstag, 01.06.2017, 16:17 vor 2668 Tagen @ Otto Lidenbrock 5895 Views

- kein Text -

Auch im Kapitalismus haben viele nichts

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Donnerstag, 01.06.2017, 16:58 vor 2668 Tagen @ weissgarnix 6040 Views

Wieso werden einem eigentlich sofort sozialistische Gedanken unterstellt, wenn man es wagt, die Auswüchse des Kapitalismus zu kritisieren?

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

In Deutschland haben sie zumindest Flachbild-TV und Sky-Abo (oT)

weissgarnix ⌂ @, München, Donnerstag, 01.06.2017, 17:09 vor 2668 Tagen @ Otto Lidenbrock 5773 Views

- kein Text -

Kostenlose Krankenversicherung, kostenlose Rechtsberatung, Kost und Logis... wenn sie nix haben... deshalb kommen ja die Massen (oT)

Olivia @, Donnerstag, 01.06.2017, 18:49 vor 2668 Tagen @ weissgarnix 5921 Views

--
For entertainment purposes only.

Die sprechen von Millionären nicht von Milliardären!

Olivia @, Donnerstag, 01.06.2017, 18:31 vor 2668 Tagen @ Otto Lidenbrock 6217 Views

Das stimmt, wenn einer Gesellschaft Menschen mit diesen Eigenschaften
verloren gehen, hat sie tatsächlich einen schmerzlichen Verlust zu
tragen.

.................

Genauso wie eine Gesellschaft mit einem gewissen Anteil an Menschen klarkommen muss, die wenig leisten wollen und können, muss eine Gesellschaft auch mit Menschen klarkommen, die viel leisten und auch viel leisten können.

Die Leistungsfähigkeit kann sich auch bei einem Multimilliardär ausdrücken. Sie muss es aber nicht. Zur Erinnerung: Krupp hat seinen nicht leistungsfähigen Sohn "abgefunden" (relativ billig sogar) und die Leitung des Imperiums dem leistungsfähigen Schulfreund seines Sohnes (v. Brauchitsch) übertragen. In "diesen" Kreisen wird sehr stark darauf geachtet, dass die "Leistung" stimmt, denn "man" weiß, wie schnell alles "den Bach herunter" gehen kann; auch bei sehr großen Unternehmen. Beispiele haben wir ja nun genug in den letzten Jahren verfolgen können.
Diese Unternehmen haben einen riesigen Kostenblock. Wenn der nicht durch Leistung und Erfolg "bedient" werden kann, dann gehen die Lichter aus.

Wie stark Leistungswille und Leistungsfähigkeit auch von einer Generation zur anderen übertragen werden, das siehst du bereits an den Dynastien, die immer im Staatsdienst arbeiten und sehr leistungsorientiert sind oder an Familien, wo sich Dynastien entwickelt haben, die andere Leistungsfähigkeiten tradieren und somit erhalten. Das sind extrem wichtige Gesichtspunkte, die unsere "geschichtslose" Gesellschaft völlig verkennt.

Übrigens ziehen sich genau solche Leute in der Regel "rechtzeitig" zurück. Das haben viele auch während der Nazizeit getan.

--
For entertainment purposes only.

Eine Mediensau ist es so oder so...

Andudu, Freitag, 02.06.2017, 09:04 vor 2668 Tagen @ Konstantin 5671 Views

...beheizt die Untergangsstimmung, macht devot für weitere soziale Einschnitte, die Dank Migration und Eurorettung ja nur noch eine Frage der Zeit sind.

Eigentlich wäre das ein Nullthema, wenn es sowas wie Kapitalverkehrskontrollen noch gäbe und ein ordentliches Steuersystem, bei der das Einkommen dort besteuert wird, wo es anfällt und nicht am Wohnort des Beziehers. Mit einem Schlag hätte sich z.B. die Auswanderung in die Schweiz, etwa eines Müller-Milch-Müllers, erledigt.

Stattdessen macht man in große Show, von wegen Kavallerie. Nur dumme markige Sprüche für die Wähler. Erst neulich wurde, ich meine im DLF, lobend erwähnt, dass Juncker ganz im Kampf gegen Steuerflucht aufgeht, JA der Luxleaks-Juncker! Und das war ernst gemeint, er hätte sogar "eine Liste der Steueroasen" erstellen lassen! Toll! Also bald muss die EZB kein Geld mehr drucken! Ich warte schon darauf :-)

Neue Studie von Gabriel Zucman zu Millionären, Panama Papers und Steuerhinterziehung

Prikopa @, Freitag, 02.06.2017, 10:02 vor 2668 Tagen @ Konstantin 5970 Views

Tax Evasion and Inequality
Annette Alstadsæter (Norwegian University of Life Sciences)
Niels Johannesen (University of Copenhagen)
Gabriel Zucman (UC Berkeley and NBER)
May 28, 2017
http://gabriel-zucman.eu/files/AJZ2017.pdf

Der Hang zur Steuerhinterziehung nimmt mit der Höhe des Vermögens zu.
(Hintergrund Zucman war Piketty Student.)

Abstract:

This paper attempts to estimate the size and distribution of tax evasion in rich countries.
We combine stratified random audits—the key source used to study tax evasion
so far—with new micro-data leaked from two large offshore financial institutions, HSBC
Switzerland (“Swiss leaks”) and Mossack Fonseca (“Panama Papers”). We match these
data to population-wide wealth records in Norway, Sweden, and Denmark. We find that
tax evasion rises sharply with wealth, a phenomenon that random audits fail to capture.
On average about 3% of personal taxes are evaded in Scandinavia, but this figure rises to
about 30% in the top 0.01% of the wealth distribution, a group that includes households
with more than $40 million in net wealth. A simple model of the supply of tax evasion
services can explain why evasion rises steeply with wealth. Taking tax evasion into account
increases the rise in inequality seen in tax data since the 1970s markedly, highlighting the
need to move beyond tax data to capture income and wealth at the top, even in countries
where tax compliance is generally high. We also find that after reducing tax evasion—by
using tax amnesties—tax evaders do not legally avoid taxes more. This result suggests
that fighting tax evasion can be an effective way to collect more tax revenue from the
ultra-wealthy.

Ob die Millionäre auswanderten oder nicht, wäre noch verschmerzbar - es wandern die POTENTIALE aus

Literaturhinweis @, Sonntag, 04.06.2017, 13:03 vor 2666 Tagen @ Konstantin 5200 Views

Ich hatte dem Thema ja mal einen Beitrag gewidmet:

Auswandern, aber wie und wohin? Literatur für Auswanderer | Expats | Arbeitnehmerentsendung | Einwanderung und Aufenthalt.

Auch der Beitrag zur Steuervermeidung geht in eine ähnliche Richtung.

Die Frage ist jedoch: Ist alles nur kritiklos abgeschrieben vom ursprünglichen Text vom Manager-Magazin?

Es gab schon vor Jahrzehnten einen Professor, dessen Name mir entfallen ist, der das untersucht hat, was passiert, wenn für bestimmte Bevölkerungsgruppen die Lebensverhältnisse im Ursprungsland unerträglich werden.

Die Antwort ist so logisch, wie einfach: es herrscht ein Systemwettbewerb. Und das trifft für alle Befindlichkeiten zu, ob es nun religiöse (Auswanderung der Waldenser, u.a. nach dem deshalb so genannten Walldorf in Hessen, heute Mörfelden-Walldorf, der Hugenotten, der Pilgrim Fathers nach Nordamerika usw.) sind oder solche des sonstigen Unwohlseins.

Wirtschaftliche Freiheit ist eben Teil der empfundenen Freiheit, das erkannte niemand besser als Ludwig Erhard.

Wenn also für irgendwen die wirtschaftlichen Verhältnisse unerträglich werden, gilt dasselbe.

Deutschland nach 1945 hatte den Vorteil, daß durch Vertreibung aus den Ostgebieten noch Potentiale einwanderten, und so den Blutzoll pro Quadratmeter wieder ausglichen, den die forcierte Vertreibung der Nobelpreisträger und potentiellen Nobelpreisträger in den zwölf Jahren zuvor, das sinnlose Morden und das Verheizen auch noch der Jugend zuletzt im Volkssturm verursacht hatten.

Selbst der Patentraub hinterließ so kaum Spuren auf dem baldigen Weg zum wirtschaftlichen Erfolg über den der Vorkriegszeit hinaus, während England noch lange dahinsiechte.

Klaus Birkel tat genau das, nachdem eine wenig kluge Behördenpolitik ihm sein Nudelimperium zerstörte.

Die vietnamesischen Boat People nach dem Fall von Saigon waren oft Mittelständler und Kleingewerbetreibende, die vielen Auslandschinesen zählen dazu, ohne die, auch wenn kaum darüber geredet wird, die kommunistische Volksrepublik kaum Startkapital für ihre Hinwendung zur kapitalistischen Wirtschaftsweise gehabt hätte usw.

Das Muster findet sich weltweit immer mit denselben Vorzeichen.

Was stimmt nun?
Gab es seit 2016 eine Verstärkte Abwanderung von Reichen aus der Eurozone oder nicht?

Da man auch mit leistungslosem Einkommen im Sozialsektor (noch) reich werden kann, mag das in Deutschland in der Summenbilanz noch gar nicht so auffallen.

Für viel wichtiger halte ich, daß Potentiale auswandern. Die Leistungsträger.

Andy Grove, ein Ungarn-Flüchtling, der in seiner Autobiographie genau schilderte, wie er nur mit dem Hemd auf dem Leibe in USA ankam, ist ein Paradebeispiel; kaum jemand auf der Welt, der nicht ein Grove-Produkt im Hause oder Büro hat. Ob das auch sein Heimatland Ungarn hätte sein können?

Unwahrscheinlich, denn die anderen Potentiale waren eben in den USA anzutreffen.

Siehe auch Steve Jobs.

Schottische, deutsche u.v.a. Einwanderer haben die USA zu der Wirtschaftsmacht gemacht, die sie heute ist.

Die Wirkung wäre vielschichtig und weitreichend: Nicht nur Vermögen bewegt sich, auch Konsum, Arbeitsplätze etc. wandelt sich dadurch - wenn es denn stimmen würde.

Das Vermögen geht immer schon dahin, wo es die beste Anlagemöglichkeiten findet. Auch die scheinheilige Diskussion um Steueroasen ist von wenig Kenntnis getrübt. Das Geld liegt ja nicht dort herum, sondern arbeitet -weltweit- dort, wo es den meisten Gewinn bringt. Da der Gewinn davon abhängt, ob jemand die Produkte oder Dienstleistungen kauft, muß es also weniger den Cayman-Inseln oder den Bahamas zugute kommen, als z.B. ... Trommelwirbel ... Deutschland, wo die Produkte gekauft werden. Es gäbe sie sonst nicht, oder sie wären zumindest viel teurer.

Ist das vergleichbar mit dem Exodus aus der DDR kurz vor dem Fall der Mauer?
Oder ist die Geschichte nur eine Medien-Sau, die durchs Dorf getrieben wurde?

Ich denke, wie in der DDR, daß die Sache in den jeweils staatsgeneigten Medien eher untertrieben wird. Das ist jedenfalls die Regel.

Man will doch nicht, daß solche Beispiele Schule machen.

--
Literatur-/Produkthinweise. Alle Angaben ohne Gewähr! - Leserzuschriften

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