Nun überlegen wir, was wir mit dem Extra-Grundstück noch Sinnvolles tun
könnten (kein Zwang, aber eine Option). Hühner - ok.
Hühner finde ich klasse. Fressen die doch fast alle Abfälle, die im Haushalt so anfallen. Ich finde sie sehr nützlich!...Brauchen halt noch paar Körner dazu; machen vergleichsweise sehr wenig Arbeit.
Fielen mir Schafe oder Ziegen ein, die halten mir da dann auch gleich die
Vegetation kurz. Nur: Außer Milch kann ich von denen nichts verwenden.
Schlachten unmöglich, auch Lämmer zum selbigen Zweck abgeben geht nicht.
(Und wenn die Lämmer mit der Option abgegeben werden, dass sie nicht geschlachtet werden dürfen?)
Nun habe ich gelesen, dass man sowohl Ziegen als auch Schafe aber einmal im
Jahr lammen lassen muss, wenn man kontinuierlich Milch haben will.
Stimmt das denn nun oder stimmt das nicht? Denn wenn ja, schließt das
dann doch deren Haltung wieder aus. Reproduktion ist nicht vorgesehen,
irgendwann sind es dann ja doch wieder zu viele ....
Also Schafe ohne Lamm geben keine Milch.
Bei Ziegen muss man differenzieren. Bei Fleischziegen (z.B. Buren) ist es auch aussichtslos, sie über einen längeren Zeitraum ohne Lämmer melken zu wollen. Selbst wenn die gut gefüttert werden, werden sie letztendlich nur fett.
Ganz anderes sieht es bei Milchziegen aus. Das A und O ist ein guter Eiweißgehalt des Futtters. Einmal gelammt, kann man sie jahrelang melken, solange genug Eiweiß gefüttert wird. Es ist auch möglich, eine Milchziege anzumelken, die noch nie gelammt hat. Dazu ist etwas Geduld nötig. Man muss mehrmals am Tag die Tiere "melken", auch wenn es anfangs nur ein paar Spritzer sind. Gute Milchziegen eutern häufig auf, schon alleine durch das junge Gras im Frühjahr! Das ist keine Mähr!!! Aber: die Milch ist nicht so reichlich wie nach einer Lammung! Aber ein Liter etwa, das ist das, was ich so kenne, kann durchaus drin sein pro Tag. Ich habe selber jahrelang Milch bei einer Ziege erlebt, die nie gelammt hatte und nach dem Schlachten hat sich herausgestellt, dass es ein Zwitter war (keine Eierstöcke). Im Frühjahr ist genug Eiweiß im jungen Gras. Günstig wäre es, die Fläche in kleinere Portionen zu teilen und immer so weitertreiben, dass man auf kurzes Gras umtreiben kann. Eiweißhaltig sind neben jungem Gras alle Leguminosen. Neben Soja (das ich aus ethischen Gründen ablehne) ist als Futter noch Klee (gibt es ja furchtbar viele Sorten) zu nennen und auch Luzerne. Ich würde das in den normalen Rasen mit einsäen; probieren, ob das in Gr. wächst.
Vorteile von Ziegen: Ich finde es sehr, sehr praktisch, immer frische Milch zu haben.
Nachteile von Ziegen: Ziegen sind furchtbar. In alles müssen sie ihre Nasen stecken, sie finden jede noch so kleine Schwachstelle im Zaun (man muss gerechterweise sagen, einige Vertreter ihrer Art sind noch human; andere finden fix den Weg in den Kochtopf!)...Wenn der Gemüsegarten nicht direkt neben den Tieren ist, mag es gehen. Aber wenn die den leckeren Salat vor der Nase haben oder Kohl... Und dann ist noch zu bedenken: Es muss immer jemand da sein, der mindestens einmal tgl. die Tiere milkt. (2 x ist besser; gibt mehr Milch). Und der Geschmack der Ziegenmilch ist gewöhnungsbedürftig. Allerdings ist Quark, Butter und Käse echt saulecker!
Sonst noch Ideen, was man damit tun könnte? Der Boden ist mittelmäßig
bis gut. Alternative wäre noch das Anpflanzen von diversen Bäumen
(Feigen, Orangen, Zitronen, Maulbeeren, auch an eine zusätzliche
"natürliche" Einfriedung mit Sanddorn und Brombeeren habe ich schon
gedacht.)
Kornelkirsche? Wie ist das mit Mango? (Oder ist es da im Winter zu kalt?)
Japanische Wollmispel? Kaki? Apfelbeere? Holunder? Alte Johannis- und Stachelbeersorten? Felsenbirne ist auch robust und sehr lecker
Bedenkt bitte bei Euren Tipps das andere Klima. Äpfel wachsen hier so gut
wie gar nicht, nur in höheren Lagen und nur spezielle Sorten (ach, was ich
einen Grafen Berlepsch vermisse oder einen Boskop, das könnte Ihr Euch
nicht vorstellen).
Was ist das Problem bei Äpfeln? Ich würde es mit Sämlingen probieren und wenn was robustes dabei ist, was gutes draufveredeln.
Mich würden ein paar Bilder erfreuen. Eine grobe Übersicht, und was aus der Nähe. Da kann man schon ein wenig einschätzen, geht das mit Milch bei Ziegen oder eher nicht.
Wie sieht es mit dem Wetter aus? Ob die Olivenbäume und die Feigenbäume überlebt haben?
schöne Grüße
--
Ich mag das Wort schützen nicht. Es erinnert mich so an Schützengraben und an Schutzgeld.
(sinngemäß, geklaut von M. Burchardt)
Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
-Werner Heisenberg