Schnellkurse für Immigranten:
Eine Seite in facebook informiert, diese Seite nennt sich „InfoMigrants”. Der Text:
Die Handelskammer für Mailand, Monza, Brianza und Lodi in Norditalien führt ein Pilotprojekt namens Integra durch, das von Formaper durchgeführt wird. In Zusammenarbeit mit acht Unternehmerverbänden bietet die Handelskammer Migranten eine berufsorientierte Ausbildung an, damit sie in den Arbeitsmarkt in Branchen eintreten können, die händeringend nach Personal suchen.
https://www.infomigrants.net/en/post/67561/where-there-is-training-there-is-a-future-mi...
Mein Kommentar dazu:
Das Ganze ist und bleibt ein totgeborenes Kind. Die Idee und die Initiative ist löblich, aber bei allem, was man in kommunikativer Hinsicht macht, benötigt man zwei Teile: Den Sender und den Empfänger. Und genau bei letzterem haperts.
Aus mehreren Gründen. Zum einen, weil eine Ausbildung nach dem dualen System üblicherweise über drei Jahre geht, mit 4 Tagen Arbeit neben einem Ausbilder und 1 Tag theoretische Ausbildung (wofür man auch die Landessprache beherrschen muss). 100 Stunden "Kurs", das sind 12,5 Tage mit einem 8-Std.Programm, was will man da vermitteln?
Die Betroffenen werden in den Glauben versetzt, dass sie etwas (vielleicht einen Beruf) gelernt haben, und wachen dann in der Realität auf. Danach sind sie frustrierter als vorher. Zum anderen haben diese Leute wohl kaum in ihrem Herkunftsland gelernt, was es heißt, 5 Tage lang von morgens bis abends effektiv zu arbeiten.
Zum anderen: Diese Leute (es sind ja fast ausnahmslos junge Männer) wurden in ihrem Herkunftsland genauestens darüber informiert, welche Sozialleistungen sie in Europa, - unterschiedlich nach den EU-Staaten – in Anspruch nehmen können. Beträge in Euro, die ihnen im Vergleich zum möglichen Einkommen im Herkunftsland paradiesisch erscheinen müssen. Wobei sie genauso darüber informiert sind, dass der Erhalt dieser Beträge eben nicht an regelmäßige Arbeit gekoppelt ist.
Das war doch der Auslöser für die Bootsfahrt über das Mittelmeer. Von regelmäßiger Arbeit, Schwitzen und am Abend müde sein war niemals die Rede. Also ist die Zielrichtung der geplanten Aktivität in Europa bereits vorher klar umrissen.
Ein weiteres Problem liegt in der Mentalität. Mehrere Initiativen haben sich auch hier in Rumänien mit einer Förderung der Roma befasst. Eine Ausbildung im dualen System gibt es sowieso nicht in Rumänien, die Politiker sehen da keine Notwendigkeit. Die an und für sich hervorragenden Berufsschulen wurden nach dem Sturz von Ceausescu abgeschafft.
Aber private Initativen haben Kurse angeboten, für das Erlernen von handwerklichen Fähigkeiten. Meist über drei oder vier Monate. Das Ganze ist relativ schnell wieder eingeschlafen. Warum: Die Nachfrage nach solchen Projekten war äußerst gering, es meldeten sich nur wenige. Aber auch diese Wenigen haben dieses Programm nicht durchgehalten, in kürzerer oder manchmal auch längerer Zeit sind sie ausgestiegen.
Was hat das mit der Mentalität zu tun? Einfach erklärt. Der Roma ist ein Mensch, der nicht in der Lage ist, sich eine Zukunft aufzubauen, auf mehrere Jahre ausgerichtet, gewissermaßen Stein auf Stein zu setzen. Er lebt im Heute. Das Morgen, das ist absolut sekundär, da wird man schon sehen, wie man durchkommt. Sie haben das Evangelium nach Matthäus 6: 25 – 34 voll und ganz übernommen.
Der überwiegende Teil der „neuen Facharbeiter” aus anderen Kontinenten kennt zwar nicht die Bibel, aber sind auch mit dieser Mentalität vertraut. Dazu kommt die fehlende Einsicht, dass weibliche Personen kein Gebrauchsgegenstand sind, über den man beliebig verfügen kann, sondern die selben Rechte wie männliche Personen haben. Genau das beeinflusst unser tägliches Leben in Europa doch so negativ.
Mein Fazit: Schaun wir uns das doch mal nach einem Jahr an. Das wird sich alles in Wohlgefallen auflösen, nur einige wenige Ausnahmefälle werden das dafür benützen, um voran zu kommen. Und genau dann rechnet sich der dafür notwendige Aufwand der Initiatoren nicht mehr.