Neue Bewegung in Europa – der Versuch einer umfassenden Analyse

helmut-1, Siebenbürgen, Freitag, 10.10.2025, 08:13 (vor 61 Tagen)3183 Views

Ich greife mal einige EU-Staaten heraus, beginnen wir mit dem aktuellen Wahlergebnis in Tschechien:

Die Partei ANO hat 34,5% der Wählerstimmen gewonnen und ist damit stärkste Kraft. Näheres kann man aus den links entnehmen:

https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/571374/parlamentswahl-in-tschechien-2...

https://www.dw.com/de/tschechien-nach-der-wahl-wie-scharf-wird-die-kehrtwende/a-74241385

Bezeichnend ist die relativ hohe Wahlbeteiligung mit knapp 70%. Klar ist auch, dass es nun mit dem Unterwerfungskurs Tschechiens vor Brüssel nun vorbei ist.

Weiter zu den Niederlanden:

Dort wird am 29.10.2025 wieder gewählt, weil sich die amtierende Regierungskoalition der vier Parteien in Wohlgefallen aufgelöst hat, nachdem Gert Wilders die Minister seiner Partei aus der Koalition zurückgezogen hat.

https://www.tagesschau.de/tagesthemen/video-1473096.html

https://www.zeit.de/thema/niederlande

Laut aktueller Meinungsumfrage in den Niederlanden vom 04. Oktober 2025 (Veröffentlichung) würde die rechtsextreme Partei für die Freiheit (PVV) bei der vorgezogenen niederländischen Parlamentswahl vom 29. Oktober 2025 erneut als Wahlsiegerin hervorgehen.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1424422/umfrage/umfragen-zur-parlamentsw...

Auch hier zeichnet sich also eine Distanz zu den Vorstellungen von Brüssel ab.

Weiter in Kurzform zur aktuellen Situation in anderen EU-Ländern:

Dass Polen mit der Wahl des neuen Staatspräsidenten Karol Nawrocki kein unkritischer Befehlsempfänger von Brüssel mehr ist, dürfte klar sein:

https://www.dw.com/de/polens-neuer-pr%C3%A4sident-senkrechtstarter-karol-nawrocki/a-735...

Bei den Slowaken war das schon seit Längerem klar:

Der slowakische Ministerpräsident Fico unterstützt seit Längerem einen Kurswechsel in der Russlandpolitik der EU:

https://www.swp-berlin.org/publikation/der-frieden-kommt-aus-dem-osten

Zu Ungarn:

Die Politik des ungarischen Premier Orban ist jedem bekannt. Aber es wird im April 2026 wieder das Parlament neu gewählt. Hier könnte es für Orban knapp werden. In den letzten Umfragen liegt seine Fidesz-Partei etwas hinter dem Konkurrenten, der Partei Tisza unter Peter Magyar.

https://politpro.eu/de/ungarn

Fidesz holt derzeit zwar wieder auf, aber das Wahlergebnis wird spannend. Wenn man sich fragt, welche Ziele Magyar verfolgt, dann wird es eine eher proeuropäische Politik unter ihm geben, - sofern er aber Koalitionspartner bekommt, - was derzeit sehr ungewiss ist:

https://www.nzz.ch/international/peter-magyar-fordert-viktor-orban-heraus-kommt-es-in-u...

Es ist aber davon auszugehen, dass Orban auch nach den Wahlen den Ton angeben wird.

Stellt sich die Frage, ob nun Visegrad wieder an Bedeutung gewinnt, durch die osteuropäischen Staaten Polen, Tschechien, der Slowakei und Ungarn, die mittlerweile ähnliche Interessen vertreten?

https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/326805/vor-30-jahren-gruendung-der-vi...

Dazu kommen nun die Unsicherheitsfaktoren, oder auch als „Wackelkandidaten“ bezeichnet:

Frankreich mit Macron, dem Problem der Regierungsbildung und einer wahnsinnigen Schuldenmenge.

Deutschland mit einer vermutlich bevorstehenden Neuauszählung der Wählerstimmen, die möglicherweise das politische Bild im Parlament verändern könnten.

Rumänien mit einer Führung, wobei hier sowohl die Regierung als auch der Präsident gemeint ist, die immer mehr auf Ablehnung stößt. Das ist auch der Grund dafür, dass der illegal an der Präsidentenwahl gehinderte Kandidat Georgescu nach wie vor eine ungeschmälerte Popularität genießt, die sogar durch spontane Aktionen im ganzen Land immer mehr zunimmt. Georgescu aber könnte zum Todesstoß der aktuell Herrschenden in Rumänien werden.

Warum verwende ich das Wort „Wackelkandidat“?

Aus dem einfachen Grund, weil diese drei Staaten die eigentlichen Kriegstreiber in der EU sind, was die Konfrontation mit Russland betrifft. Fällt nur eines dieser drei Länder dabei aus, dann ist die Kriegsgefahr durch die NATO vom Tisch. Die Briten und auch die Amerikaner werden sich dann bei der NATO nicht mehr in der gewohnten Form aus dem Fenster lehnen.

Die Zukunft bleibt daher spannend, aber auf jeden Fall unsicher.


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