Finanzministerium verhält sich sehr merkwürdig
Ich habe im September damit gerechnet, dass das Finanzministerium die Weihnachtsmünze zu 25 Euro (22 Gramm Feinsilber) gemeinsam mit der letzten 20-Euro-Münze dieses Jahres (18 Gramm Sterlingsilber, 16,65g fein) ausgeben würde. Da zeichnete sich schon ab, dass der Silberwert von 22 Gramm den Nennwert von 25 Euro bald überschreiten würde. Ist ja auch passiert. Hätte man die Weihnachtsmünze gleich mit ausgegeben, hätte man argumentieren können, dass man die Münze solange verkaufen wollte, wie der Silberwert den Nennwert noch nicht oder nur sehr gering überschreitet.
Aber das Finanzministerium hat stattdessen ganz anders reagiert. Als ob sie die Lage am Markt nicht sehen oder nicht verstehen, haben sie die Ausgabetermine unverändert gelassen und die Nennwerte fürs nächste Jahr auch nur sehr mäßig angehoben: 25 Euro für den bisherigen Zwanziger (16,65g) und 35 Euro für die bisher 25-Euro-Weihnachtsmünze (22g). Die erste Gedenkmünze des Jahres 2026 wird sogar noch mit dem Nennwert 20 Euro ausgegenben, obwohl da jetzt schon ein fiskalisches Minus zu Buche steht. Das ist wirklich seltsam. Ich habe eher damit gerechnet, dass sie das Gedenkmünzenprogramm in Silber entweder beenden oder dass sie die Nennwerte sehr viel deutlicher erhöhen, um ausreichend Luft nach oben zu haben: 40 Euro für den Zwanziger und 50 Euro für den jetzigen 25er.
Was ist der Grund? Ahnungslosigkeit? Man muss doch einkalkulieren, dass die neuen Nennwerte bald schon ebenso überholt sein werden wie die bisherigen.
Insgesamt gehe ich jetzt eher davon aus, dass die Weihnachtsmünze erscheinen wird. Alles andere hätte das Ministerium sonst längst angekündigt. Jetzt nochmal zurückzurudern würde sehr chaotisch und unprofessionell wirken.
Hier ist übrigens die Seite, auf der das Ministerium seine Pressemitteilungen zum Thema veröffentlicht. Da kann man jetzt mal jeden Tag reinschauen, ob es was Neues gibt. Vielleicht sind wir bald schlauer.