ot: Waldbrände in Portugal ?

Dieter @, Sonntag, 07.09.2025, 11:47 vor 90 Tagen 2412 Views

bearbeitet von Dieter, Sonntag, 07.09.2025, 12:33

Hallo,
bei NTV bin ich über einen reißerischen Artikel zu Waldbränden in Portugal und Spanien vom 7.9. gestolpert als Folge des Klimawandels:

https://www.n-tv.de/panorama/Waldbraende-in-Portugal-und-Spanien-brechen-erneut-aus-art...

Daraufhin habe ich mir die offiz. Seite Portugals über Brände angeschaut. Dort ist aufgelistet wo und was derzeit brennt, wie viele Feuerwehrleute im Einsatz sind und der derzeitige Status.

Es gibt in Portugal derzeit nur einen einzigen Waldbrand, der am 6.9. um 10.29 entdeckt wurde, die Bekämpfung um 10.50 Uhr anfing und heute um 5.02 Uhr so gut wie vollständig bekämpft ist.
In der Grafik links kann man auch den Einsatz von Personal und Technik zur Feuerbekämpfung einsehen.
https://fogos.pt/fogo/20251194456
Gesamtansicht Portugal: aktuelle Waldbrände werden rot oder orange (je nach Stadium) dargestellt. Derzeit überhaupt kein einziger akuter Waldbrand in P.
https://fogos.pt/

Jedenfalls deckt sich die offizielle Darstellung über derzeitige Brände in Portugal überhaupt nicht mit der Meldung von NTV. Man könnte glatt von Lüge sprechen. Was mir übrigens schon öfters aufgefallen ist zu den Bränden in P.

Gruß Dieter

PS: Insgesamt wurden in diesem Jahr mehr Flächen durch Brände (landw. Flächen, Buschland, Wald) geschädigt als im Durchschnitt der letzten Jahre, aufgrund versch. größerer Flächenbrände.
Brände finden in Portugal typischerweise in mittleren und nördlichen Teil Portugals statt, im trockenen Süden bzw. im trockenen Alentejo so gut wie überhaupt nicht. Es hat folglich wenig mit Trockenheit zu tun, sondern mit menschl. Verhalten.

https://www.icnf.pt/api/file/doc/966ead6820230a66
Hier gibt es Statistiken, viel Infos zum Thema

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Das sektenhafte Denken und Handeln der Grünen und ihrer Anhänger und Wählerschaft ist für Menschen mit gesundem Menschenverstand nur schwer nachzuvollziehen.

Stand vor einer Woche: Bereits 40 Brandstifter festgenommen

Ankawor @, Sonntag, 07.09.2025, 12:34 vor 90 Tagen @ Dieter 2146 Views

bearbeitet von Ankawor, Sonntag, 07.09.2025, 12:41

Hallo Dieter, in den portugiesischen Medien gab es regelmäßig Berichte über Brandstiftung. Auf Wunsch kann ich vielleicht noch welche raussuchen.
Es gibt zahlreiche kritische Stimmen, die auch genau erklären, warum es brennen MUSS.

Löschflugzeuge werden von Privatfirmen betrieben. Kein Feuer, kein Umsatz.
Jede Menge Versorgungsunternehmen zur Unterstützung sind Privatfirmen. Kein Feuer, kein Umsatz.

Das sind nur ein paar Beispiele aus den Berichten.

Weiterhin wurde auch Jugendliche gefasst, die aus Jux und Dollerei mal ein Feuerchen gemacht haben. Ob es für die Grundstückspekulation auch was bringt, wenn es brennt, weiß ich nicht.

Eine Kommentatorin hat auch was ganz Böses gesagt: Zu Zeiten Salazars gab es nur wenige Brände. Die Strafen seien damals extrem gewesen. Die Menschen seien auch stärker mit dem Land verbunden gewesen und wer von seinen Mitmenschen erwischt worden wäre, hätte noch härtere Bestrafung riskiert als von der Justiz.
Sie hat sich aber ausdrücklich von der Diktatur distanziert.

MFG
Ankawor

PS: Ja, der Klimawandel. Vorgestern wurde in Sydney einer vom Hai verspeist. Im Bericht konnten sie es sich wieder nicht verkneifen, auf den Klimawandel hinzuweisen. Denn weil es wärmer würde, kämen immer mehr aggressive Bullenhaie in die Gegend. Ich kann durch keinen Supermarkt mehr gehen, ohne was vom Klimawandel zu sehen auf den Plakaten, und es gibt wohl auch keine Unglücke mehr, in denen nicht subtil darauf hingewiesen wird.

Waldbrände: Konvertierung von wertlosem Wald in wertvolle EU-Subventionen

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Sonntag, 07.09.2025, 13:02 vor 90 Tagen @ Ankawor 2205 Views

Hallo Ankawor,

ein Reiseführer auf Mallorca hat mir vor Jahrzehnten berichtet, dass Feuer absichtlich gelegt würden.

In Südfrankreich wurde das Ausmaß der Brände unter anderem dadurch vermindert, dass die Nutzung abgebrannter Flächen gesetzlich eingeschränkt wurde, so meine Erinnerung. Habe leider keine Quelle.

Gruß
paranoia

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Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Das Jagdrecht wurde auch geändert

Dieter @, Sonntag, 07.09.2025, 18:11 vor 90 Tagen @ Ankawor 2301 Views

Hallo Ankawor,

Inzwischen können größere Grundbesitzer die allgemeine Jagd durch Jedermann auf ihren Grundstücken ausschließen. Entsprechende Schilder sieht man immer wieder.
Reaktion von so manchem Portugiesen: Wenn ich hier nicht mehr jagen darf, dann andere auch nicht - dann fackeln wir mal ab.

Ist aber nur eine von vielen Erklärungen neben den von Dir genannten.

Ansonsten: Den Korkeichenwäldern macht ein Brand grundsätzlich nichts. Die Korkernte ist zwar verdorben, aber die Bäume treiben wieder aus, als wäre nichts geschehen. Beim Eucalyptus ist die Holzernte verdorben, aber die treiben aus der Wurzel und teilweise auch aus den Stämmen wieder aus. Lediglich die Kiefern gehen drauf. Auch die Olivenbäume treiben nach einem Brand wieder aus, je nach Brandstärke aus den Stämmen oder aus der Wurzel.

Wenn 100 ha Wald in Deutschland brennen ist der Schaden bedeutend größer als wenn 100 ha Wald in Portugal in Flammen stehen. Bei uns im Alto Alentejo würde man nach 3-4 Jahren vom Brand nichts mehr sehen, in Meck-Pomm wäre eine Neuaufforstung notwendig mit Verzögerung von 10-50 Jahren, je nach Bestandsalter der Kiefern/Bäume.

Auch brennt es bei Euch im Norden Portugals häufiger als bei uns im Süden. Das "muß" vermutlich daran liegen, daß es im Norden deutlich kühler und regenreicher ist. In manchen Gegenden sogar höhere Niederschlagsmengen als in den nassesten Regionen Deutschlands. (nur mal wg. des Klimas angemerkt) "Die Schlußfolgerung müßte für Portugal heißen: je kühler und regenreicher, um so mehr Waldbrände."

Gruß Dieter

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gilt für Portugal nicht.

Dieter @, Sonntag, 07.09.2025, 18:14 vor 90 Tagen @ paranoia 1851 Views

Hallo paranoia,
der Status der Grundstücke wird durch einen Brand in Portugal meines Wissens nicht geändert, liegt vermutlich auch daran, daß die Flächen in wenigen Jahren wieder komplett zugewachsen sind oder bei landw. Flächen kaum Schäden sind.

Für Kreta habe ich übrigens ähnliches gehört, wie von Dir beschrieben.

Gruß Dieter

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