So wie Impfen hat auch Gelddrucken Nebenwirkungen

BerndBorchert, Donnerstag, 04.09.2025, 18:33 (vor 96 Tagen) @ Revoluzzer2961 Views
bearbeitet von BerndBorchert, Donnerstag, 04.09.2025, 18:52

Beim Gelddrucken ist es vor allem eine Nebenwirkung: Inflation, im Sinne von Wertverlust des Geldes gegenüber allem anderen. Ich wollte schon lange mal einen Faden aufmachen mit diesem Thema, auch angesichts der 1 Billion Merz-Schulden, die geplant sind: dass das nicht nur langfristig die nächste Generation belastet, sondern dass sehr kurzfristig eine hohe Euro-Inflation die Folge der extra-Schulden sein dürfte.

Gelddrucken geht übrigens nicht so wortwörtlich: Der Staat muss sich das Geld auf dem Kapitalmarkt leihen von Gläubigern, die dieses Geld tatsächlich haben. Die Gläubiger bekommen nach der Leihe einen Schuldschein darüber. Die EZB ist bis dahin gar nicht involviert. "Gelddrucken" ist, wenn die EZB solche Schuldscheine (= Anleihen) inkl. Zinsforderungen aufkauft, d.h. in ihr Eigentum bringt - das Geld für den Kauf braucht die EZB dabei nicht mal zu drucken, sondern sie erfindet es sich einfach und überweist es dem Verkäufer der Anleihe. Das Aufkaufen hat den Zweck, die Ausgabe-Rendite (=Zinssatz) zu halten, auch wenn der Wert der Anleihe in den Augen der Anleger sinkt (sinken bedeutet, dass die Rendite steigt).

Was ist der Haken bei solchen "Offenmarkt-Geschäften" der ZB (die erst ab 2009 erlaubt sind)? ich bin ziemlich sicher, dass Inflation die Folge ist. Die Argumentation ganz kurz gefasst: der Wert der Währung wird durch von der ZB aufgekaufte Anleihen, und zwar die, die im Wert fallen, verwässert.

Bernd Borchert


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