Scheint mir in eine falsche Richtung zu gehen...
a) Die Verarmung der einfachen Bevölkerung wurde durch die Aufhebung der Leibeigenschaft 1863 nicht verringert, sondern meines Wissens vergrößert: Die Grundherren wurden aus ihren Pflichten entlassen, die Leibeigenen hatten gar nichts mehr, kein Land, kein Eigentum, nicht einmal mehr einen wie auch immer geringen oder großen Fürsorgeanspruch gegen den Grundherrn. Die brutale Armut hatte erst mal nichts mit dem Bolschewismus / Kommunismus zu tun, sondern war Folge der Feudalgesellschaft, die eben durch den B. / K. überwunden wurde (übrigens haben die Russen das aus eigener Kraft geschafft, wir nur durch die Niederlage im WKI).
b) Nach der Revolution 1917 wurde das schwer vom Krieg geschlagene Land Ziel eines brutalen Bürgerkriegs - mit Beteiligung (Initiative?) der Westmächte. Ich meine gelesen zu haben, dass im Zuge dieses Kriegs u.a. US-Soldaten in Sibirien zum Einsatz gegen Moskau kamen.
c) Trotz dieser extrem schwierigen Lage hat der Kommunismus / Bolschewismus zu einer gewaltigen Industrialisierung mit extremen Produktivitätsfortschritten geführt. Es ist der UdSSR gelungen, in nur 20 Jahren ein Industriepotenzial zu erschaffen, das gegen das gesamte Nazi-Kontinentaleuropa bestehen konnte. Das ist schlicht Wahnsinn. Absolut unglaublich.
Mir kommt in Ihrem Text eine Überheblichkeit und Fehlinterpretation zum Ausdruck, die m.E. angesichts der Daten und Geschichte schlicht nicht gerechtfertigt ist. Der K. / B. ist dann später, im Frieden gescheitert, aber auch hier gilt: Die Russen haben das aus eigener Kraft geschafft. Sie selbst haben die UdSSR überwunden. Wenn wir dagegen die deutsche Geschichte halten, dann wird man sehr, sehr schweigsam. Wir haben nichts geschaffen. Die WKs verloren, den Nazimus hervorgebracht, 1848 keine bürgerliche Revolution, dann den dümmlichen und politisch extrem schädlichen Wilhelmismus. Und nach 45 haben wir die "BRD" bekommen - und auch diese nicht aus eigener Kraft. Und so wie es aussieht, werden wir auch die "BRD" nicht aus eigener Kraft (gibt es überhaupt noch eine solche? Nö, eigentlich nicht) überwinden.