Hallo Plancius!
Du schreibst: In früheren Jahren habe ich die Demokratie noch als die beste und gerechteste Staatsform für die Bürger eines Staates gehalten.
Ich habe einen ähnlichen Erkenntnisprozeß durchlaufen. ![[[freude]]](images/smilies/freude.gif)
Heute sehe ich das alles anders. Der demokratische Staat, insbesondere der Parteienapparat, entwickelt eine Dynamik, die ihn immer größer und mächtiger werden lässt und jegliche Entwicklung schon im Keim erstickt. Seitdem ich mein Leben in der BRD verbringe sehe ich, wie die Selektionsmechanismen in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens die Unfähigen, Faulen, Dummen und Korrupten nach oben spülen und die Fähigen und Fleißigen unterdrücken und an ihrem Tatendrang hindern.
Bevor der @Ostfriese gleich sehr lange Texte zu alten @dottore Threads hier einstellt
halte ich mich kurz und knapp.
Es hat mit dem Geld – also dem umlauffähigen Vertrauen – zu tun und den Menschen, die in einer materialisierten Welt mehr an sich, als an das große Ganze denken. Und natürlich mit Macht und Machterhalt.
Man schaue sich doch nur mal auf der Welt um, wo Diktaturen, Monarchien und Präsidialsysteme Produktivkräfte und Innovationspotentiale entfesselt haben und die Länder innerhalb weniger Jahre aus der Armut an die Weltspitze geführt haben.
Ja, aber die machen gerade das, was Deutschland zu Ende des 19. Jahrhunderts und Beginn des 20. durchgemacht hat.
Schwarz-Rot-Gold wollte auch an der großen Tafel Platz nehmen, wo aber alle Plätze schon besetzt waren.
Dann kam es zu WK I und WK II. Noch Fragen, Kienzle?
Genau deshalb rüstet Putin jetzt hoch, weil er das deutsche Schicksal vermeiden will. Die alten Mächte rasseln schon wieder mit ihren Ketten.
All diese Länder haben eine niedrige Steuerlast und stellen ihren Bürgern trotzdem eine wesentlich bessere Infrastruktur bereit als es der BRD-Staat für seine Bürger tut. Auch der Staatsapparat mit staatsnahen Organisationen ist viel kleiner und arbeitet trotzdem wesentlich effizienter und bürgernaher als es in einem der demokratischen Staaten der Fall ist.
Bürokratie ist wie Krebs.
Sie wuchert und wuchert bis sie das System zum Stillstand gebracht hat.
Hier wären künftig – wenn man es nochmals demokratisch versuchen will - Haftungsfragen einzubringen, die im Fall der Fälle wirksam werden und sich mit Verfassungsgrundsätzen auseinanderzusetzen hätten.
In diesem Fall säßen Ursula (Veruntreuung) und Angela (Volksverrat bzw. Landes- und Hochverrat) längst im Knast.
Die Demokratien müssen durch ihre ständigen Machtwechsel immer neue Versorgungsposten für ihre abgewählten Politiker, ihre Lobbyisten und Günstlinge schaffen, weshalb der ineffiziente Staatsapparat immer weiter wuchert. Diesen Effekt gibt es in Diktaturen und Monarchien nicht.
Doch, das gibt es dort auch und dies hat mehr mit Kultur als mit politischem System zu tun.
Nur ist dort die Heuchelei nicht so groß wie bei uns.
mfG
nereus