Gas wird das neue Erdöl?

eesti @, Schwedt und Cranz(Ostpreußen), Montag, 21.07.2025, 12:37 vor 145 Tagen 5324 Views

bearbeitet von eesti, Montag, 21.07.2025, 12:42

Gestohlen aus vz.ru und maschinell übersetzt, allerdings schon 2024 veröffentlicht, trotzdem einen Gedanken wert.
Original:
https://vz.ru/opinions/2024/11/8/1292384.html


Wenn Sie einem Ölkonzern sagen, dass ihm das Öl ausgeht, wird er Sie wahrscheinlich entweder lächerlich machen oder die Statistiken über das Produktionswachstum seit den 1970er Jahren verspotten, als das Thema zum ersten Mal an Popularität gewann. Fragt man jedoch denselben Geologen, der sich mit der Exploration beschäftigt, wird er wahrscheinlich nicht lachen. Und die Produktionsstatistik wird ihn nicht beeindrucken.

In den 1960er Jahren wurden zweieinhalb Dutzend riesige Ölfelder entdeckt, deren Gesamtreserven sich auf 56 bis 57 Milliarden Tonnen beliefen. In den 1970er Jahren wurden nur neun solcher Felder mit Reserven von etwa 20 Milliarden Tonnen gefunden. Und je weiter es geht, desto weniger werden große Ölquellen entdeckt. In diesem Jahrzehnt haben Geologen keinen einzigen Riesen gefunden.

Womit ist es also noch möglich, die Produktion aufrecht zu erhalten? Zum einen durch die Inbetriebnahme kleiner Anlagen. Zweitens haben die Ölarbeiter gelernt, Öl besser aus alten Feldern zu gewinnen. Sie erstellen dreidimensionale Modelle, suchen nach Punkten, an denen Begleitgas oder Wasser angetrieben werden kann – und erhöhen so den Lagerstättendruck. Drittens hat die "Schieferrevolution" ihren Beitrag geleistet. Und viertens begannen sie, auf komplexen Feldern zu produzieren – im Ozean, in großen Tiefen, in der Arktis. Jetzt pumpen sie sowohl extrem viskoses Öl als auch mit aggressiven Verunreinigungen, die Geräte und Rohrleitungen zerstören. Das heißt, etwas, an das sie vorher nicht einmal gedacht hätten, sich damit anzulegen.


Die Ölkonzerne sind stolz auf all diese Errungenschaften. Und da ist wirklich etwas. Tatsächlich geht es jedoch um so etwas wie die Verbesserung der Technik, Zahnpasta aus der Tube zu drücken. Wenn du gut darin bist, hast du vielleicht das Gefühl, dass die Paste für immer aus der Tube fließen wird. Die Realität ist jedoch grausam. Eines Tages werden die Nudeln ausgehen. Sogar Saudi-Arabien, dem Allah offensichtlich nicht die flüssigen Kohlenwasserstoffe von ausgezeichneter Qualität vorenthalten hat, kündigte kürzlich an, dass sein "Schelf" im Jahr 2027 überschritten werden würde, und dann würde es zu einem Rückgang der Produktion kommen.

Es gibt keine Theorie, die von allen Wissenschaftlern vollständig anerkannt wird, um das Auftreten von Öl in der Natur zu erklären. Aber auch wenn es irgendwie spontan im Darm entsteht, pumpen wir es viel schneller aus, als es reift. Wenn die "Röhre" ausgeht, hilft die Technik nicht mehr. Keine 3D-Modelle, kein Hydraulic Fracturing.

Ja, es war dem Hydraulic Fracturing zu verdanken, dass es den Vereinigten Staaten und Kanada gelungen ist, die Schieferproduktion aufzubauen. Es scheint, als ob dies das Ende der Ära der flüssigen Kohlenwasserstoffe auf unbestimmte Zeit hinauszögert. Hier ist es jedoch nützlich, den Abschnitt "Risiken" in den Jahresberichten der Unternehmen zu lesen, die mit Schiefer arbeiten. Sie schreiben ehrlich, dass Hydraulic Fracturing dazu führt, dass das Grundwasser verschmutzt wird und es unmöglich wird, auf dem Territorium zu leben. Unternehmen kaufen Immobilien auf eigene Kosten für alle Einwohner des Gebiets, siedeln sie um. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass der Schiefer in fünf bis zehn Jahren erschöpft ist und dann die Pipelines an einen neuen Ort gezogen werden müssen. All dies erklärt, warum transnationale Ölkonzerne im Schieferöl schlecht vertreten sind. Und warum Schiefer nicht erschlossen werden, zum Beispiel in Polen, wo es sie im Überfluss gibt. Polen ist im Gegensatz zu Kanada viel bevölkerungsreicher.

Geht also das Öl zur Neige?
Nein.
Öl wird jahrzehntelang und vielleicht jahrhundertelang gefördert werden. In großen Tiefen, in der Arktis, dann in der Antarktis. Sie werden superschweres Öl produzieren, Öl mit allen möglichen üblen Verunreinigungen. Aber in den 40er und 50er Jahren dieses Jahrhunderts werden die Produktionskosten die Grenze überschreiten, wenn es immer noch sinnvoll sein wird, Autos mit Ölprodukten zu füllen. Möchten Sie den Tank Ihres Autos mit Benzin füllen, wenn der Preis aus völlig objektiven Gründen 200 Rubel (etwa 2€) pro Liter beträgt (Derzeit tankt man in Rußland für 0,75€)? In 15 bis 20 Jahren wird Mendelejews Ausruf "Öl verbrennen ist wie das Heizen eines Ofens mit Banknoten" Realität werden. Die Produktionskosten für die Petrochemie werden weiterhin akzeptabel sein. Aber nicht für die Ölraffinerie. Kunststoff wird im Preis steigen, er wird seltener verwendet werden, Holz und Metall werden überall in den Alltag zurückkehren. Im Allgemeinen werden Polymere jedoch natürlich nirgendwo verschwinden. Sie sind für viele Branchen zu bequem.

Welche Folgen wird der Anstieg der Kosten (und damit des Rückgangs) der Ölförderung haben? Heute nimmt Öl etwa ein Drittel der globalen Energiebilanz ein, was ein enormer Anteil ist. Interessanterweise hat Öl in den sogenannten Industrieländern ein größeres Gewicht als in den Entwicklungsländern. In den Vereinigten Staaten entfallen 35,9 % des gesamten Energieverbrauchs auf Öl, und die Europäische Union liegt trotz all ihrer Bemühungen um die Dekarbonisierung nicht weit hinter den Vereinigten Staaten mit 34,2 %. Gleichzeitig entfallen 59 % der chinesischen Energie auf Kohle. Und in Russland sind 53,7 % Erdgas.

Dementsprechend wird die Streichung von Öl von der Liste der Energieträger dem Westen den größten Schaden zufügen. Aber für andere Regionen kann die Beseitigung von Ölprodukten nicht als leichte Aufgabe bezeichnet werden. Vom Öl kann man sich vielerorts verabschieden. Aber seine Bedeutung für den Verkehr ist einfach unerschwinglich. Hier finden Sie zum Beispiel Statistiken zum Verkehr in den Vereinigten Staaten für das Jahr 2022. Erdölprodukte – 86 %. Biodiesel – 6 %. Erdgas – 5 %. Alles andere, einschließlich Strom, beträgt 3 %. Und diese 86 % müssen in den kommenden Jahrzehnten durch etwas ersetzt werden. Aber womit?

Das erste, was mir in den Sinn kommt, sind die "Züge", die bereits langweilig geworden sind. Die Lösung scheint offensichtlich. Elektroautos haben weniger Bauteile und gehen damit seltener kaputt als Autos mit Verbrennungsmotor. Und sie sollten aus dem gleichen Grund billiger sein... Der Stolperstein sind jedoch die Batterien. Trotz der Tatsache, dass in den letzten Jahrzehnten Milliarden und Abermilliarden von Dollar in die Stromspeichertechnologie gepumpt wurden, wurde nichts Besseres als Lithium-Ionen-Zellen erfunden. Fast jedes Jahr gibt es Sensationen mit der Präsentation von Graphit oder anderen Batterien, aber alles endet mit völliger Löschung. Neue Batterietypen werden entweder zu schnell abgebaut, vertragen kein Schütteln oder überstehen Temperaturschwankungen nicht gut oder sind zu teuer. Was die Lithium-Ionen-Batterien betrifft, so sind sie trotz großer Fortschritte immer noch recht langsam beim Aufladen. Wenn wir eine Situation simulieren, in der der gesamte Verkehr von Benzin, Diesel und Kerosin auf Strom umgestellt wurde, dann werden wir definitiv "Tankstellen" aufgeben müssen. Selbst eine "ultraschnelle" Aufladung dauert eine halbe Stunde im Vergleich zu drei Minuten, um einen vollen Tank des Autos zu füllen. Das heißt, wir müssen die Anzahl der "Tankstellen" um eine Größenordnung erhöhen. Folglich werden solche Autos auf Parkplätzen, entlang der Straße, auf den Parkplätzen von Supermärkten oder Büros usw. geladen werden. Dies erfordert einen vollständigen Austausch aller bestehenden Stromnetze der Welt. Was zumindest die Gewinnung einer großen Menge Kupfer beinhaltet. Was, wie Öl, für die Menschheit nicht mehr sehr genug ist. Sie können natürlich auf Aluminiumdrähte mit großem Querschnitt umsteigen, aber das ist nicht einfach. Nun, als Sahnehäubchen - das hohe Gewicht an Seltenerdmetallen und -elementen in Elektroautos. Und das alles, ohne an die notwendige Steigerung der Stromerzeugung zu denken. Zu groß ist die Anzahl der Probleme, die auftreten.

Elektroautos wären übrigens eine hervorragende Lösung, wenn sie mit flüssigem Elektrolyten fahren würden, der auf alte Weise an Tankstellen schnell in den Tank gegossen wird. Der Elektrolyt wiederum würde bei Verbrauchsausfällen im Kernkraftwerk geladen und damit das Problem des Ausgleichs der Erzeugung gelöst – ein ewiges Kopfzerbrechen für die Energietechniker. Ein solches Auto wurde von deutschen Ingenieuren gebaut, fuhr mit einem Vanadium-Elektrolyten und zeigte hervorragende Eigenschaften. Leider stellte sich heraus, dass der Elektrolyt ein monströses Karzinogen ist.

Welche Alternativen gibt es noch? Alle Arten von Exoten. Zum Beispiel die Hydrierung von Kohle, auf das Deutschland während des Zweiten Weltkriegs zurückgriff. Es gibt wirklich viel Kohle, mit dem derzeitigen Verbrauch wird es für siebenhundert Jahre reichen. Aber die Option der massenhaften Umwandlung von Kohle in Benzin wird noch nicht ernsthaft diskutiert. Es gibt auch Biodiesel – ein Thema, das Anfang der 2000er Jahre extrem in Mode war, dann aber in Vergessenheit geriet. Der Boden wird immer noch besser für den Anbau von Nahrungsmitteln genutzt und nicht der Rohstoff für Ethanol. Es gibt Wasserstoffautos – vor rund einem Jahr wurde viel darüber gesprochen. Wasserstoff ist gut für alle. Es ist nur deshalb schlecht, weil das Atom sehr klein ist und es daher schwierig ist, mit dieser Substanz umzugehen. Die Infrastruktur und die Maschinen selbst können also nicht billig sein. Es gibt auch Möglichkeiten, Autos auf Ammoniak umzurüsten, das aus Methan gewonnen wird - es ist einfacher, damit zu arbeiten. Aber Ammoniak ist immer noch extrem giftig.

Aber Erdgas selbst ist eine sehr reale Option für den Transport. Ich betone, dass es sich nicht um das übliche Autogas handelt - Propan-Butan, das aus Begleitgas aus Ölfeldern gewonnen wird. Die Rede ist von verflüssigtem Methan. Technologisch ist die Umrüstung von Autos von Verbrennungsmotoren auf Methan eine einfache Aufgabe. Der Schub des Motors ist sogar etwas höher als beim Betrieb mit Benzin oder Diesel. Der Auspuff ist umweltfreundlicher. An einer Tankstelle legt ein echter Lkw, der in China in Serie hergestellt wird, 5,2 Tausend km zurück. Habe es bereits. In China ist bis Ende 2023 (falsche Zahl?) jeder dritte schwere Lkw ein Auto, das mit Flüssigerdgas betrieben wird.

Anscheinend wird es keine einheitliche Antwort für den gesamten Planeten geben. Vor allem angesichts der immer stärker werdenden Regionalisierung. Einige kleine und reiche Länder könnten tatsächlich vollständig auf elektrische Traktion umstellen. Es ist möglich, dass jemand Wasserstoff bevorzugt. Irgendjemand wird mit Straßenbahnen und elektrischen Zügen auskommen. Doch der Umstieg der gesamten Menschheit auf Elektroautos scheint zweifelhaft. Probleme mit Strom wird es aufgrund des wachsenden Verbrauchs durch Rechenzentren in den kommenden Jahrzehnten ohnehin geben.

Die Vorteile von Methan sind trotz der angemessenen Investitionen in die kryogene Infrastruktur bemerkenswert. Wer hat das meiste Gas der Welt? OPEC-Analysten nennen die folgenden drei: Russland (24,4 %), Iran (16,5 %), Katar (11,5 %). British Petroleum hat leicht unterschiedliche Zahlen: Russland (19 %), Iran (16 %), Katar (12,5 %), Turkmenistan (10 %). Und nirgendwo, außer in Katar, produzieren westliche Großkonzerne nicht, und selbst dort überschreiten ihre Anteile nicht 30 Prozent.

Was ist das Fazit? Länder mit großen Erdgasreserven werden in den kommenden Jahrzehnten unweigerlich unter starkem Druck des Westens stehen. Die Situation zwingt uns einfach dazu. Denn jede abrupte Veränderung der Energiebilanz führt immer auch zu einer Verschiebung der Kräfteverhältnisse in der Geopolitik.

--
MfG
LR

Alles ist ein Windhauch.

Das Erdöl wird uns nie ausgehen.

Dragonfly ⌂ @, Montag, 21.07.2025, 15:13 vor 145 Tagen @ eesti 4253 Views

Weil die Förderung zu teuer wird. Es ist egal, wie viel Erdöl da ist, die Frage ist, was kostet es zu fördern, zu transportieren, zu raffinieren? Der amerikanische Arbeitnehmer geht Belly Up, wenn das Benzin an der Tankstelle mehr als 4 USD per Gallon kostet.

Ich gehe davon aus, dass der Großteil der Erdölreserven dort bleibt, wo er ist. Im Boden!

Eigentlich eine doppelt überflüssige Antwort

eesti @, Schwedt und Cranz(Ostpreußen), Montag, 21.07.2025, 21:17 vor 144 Tagen @ Dragonfly 3346 Views

Genau das schreibt der Russe ja in einem kleinen Teil des Artikels.
Eine Wiederholung dieses kleinen Aspektes ist eigentlich nicht notwendig, aber schön.
Auch meine Antwort bringt keinen Mehrwert.
Trotzdem würde ich mich sehr über Anregungen, Widerreden etc. freuen, denn nicht nur Deutschland sucht ja nach einer händelbaren Alternative für die erdölbasierte Volkswirtschaft, da die Förderpreise des Rohöls erwartbar real deutlich steigen werden/müssen. Zumal ja die Rohölqualitäten schlechter werden, aber auch das ist ja im Originalbeitrag bereits gesagt.

--
MfG
LR

Alles ist ein Windhauch.

Dl. hat selber Gas und Öl, das darf aber seit 1990 nicht mehr gefördert werden.

Griba @, Dunkeldeutschland, Montag, 21.07.2025, 21:46 vor 144 Tagen @ eesti 3673 Views

Die Grünlinge haben sogar dafür gesorgt, das vor etwa 10 Jahren die letzten Bohrlöcher versiegelt werden mußten.

--
Beste Grüße

GRIBA

Die einzig ehrliche Antwort

Bergamr @, Montag, 21.07.2025, 21:54 vor 144 Tagen @ eesti 4349 Views

Hallo eesti,

die einzig ehrliche Antwort gibt Leben und Werk von Pentii Linkola.
Dazu kannst Du noch (mit Abstrichen seiner terroristischen Neigung)
Ted Kaczinski mit seinen theoretischen Überlegungen nehmen.

Die 'Fortschrittschoose' hat fertig, wer nicht willens ist, seine
eigenen Kräfte einzusetzen, wird über kurz oder lang den Mangel des
Fehlens des 'Unterirdischen Waldes' nach Rolf Peter Sieferle selbst
erfahren. Die Ersetzung von eigenem, menschlichem Einsatz durch physikalisch
erzeugter Kraft, egal ob Dampf, Wasser, Elektrizitität, ... hat dem
Mensch einen kurzen Vorteil gebracht, der aber schneller als ihm lieb ist
zu Ende geht.

Auch stellt sich hier die Frage (für mich als Agnostiker), ob es dem Mensch
gut geraten war, sich vom (egal welchem) Glauben abzuwenden und ein
ausschließlich materialistisch geprägtes Weltbild namens 'Aufklärung'
in allen Bereichen zu favorisieren.

Und zu allem Überfluß kommt mit der Akzeptanz der 'Aufklärung', des
'Fortschritts' noch das Oberübel des marxistischen Sozialismus dazu.

Als hätten wir nicht genug andere Probleme ...

Gruß
Bergamr

--
Ehrlich schade für die Heimat! Endgültig verloren seit Sommer 2015 ...

Interessanter Beitrag

nereus @, Dienstag, 22.07.2025, 08:53 vor 144 Tagen @ Bergamr 3497 Views

Hallo Bergamr!

Du schreibst: Die Ersetzung von eigenem, menschlichem Einsatz durch physikalisch erzeugter Kraft, egal ob Dampf, Wasser, Elektrizitität, ... hat dem Mensch einen kurzen Vorteil gebracht, der aber schneller als ihm lieb ist zu Ende geht.

Das klingt ziemlich ernüchternd, um nicht zu sagen: depressiv.
Ist das eine reale Beobachtung von Dir oder ist es eine Spiegelung der medialen Wirklichkeit?
Ich erinnere mich an die verseuchten Flüsse und Smog-Alarme noch vor der Wende.

Trotz Borkenkäfer und Brandrodungen habe ich nicht den Eindruck, daß die Welt am Ende ist und der Mensch den Planeten nach Belieben vergewaltigt. Und Afrika scheint sogar grüner zu werden.
Da draußen sah es schon einmal schlimmer aus, doch zugegeben – das ist nur meine beobachtete Welt.

Richtig spannend wird es aber hier: Auch stellt sich hier die Frage (für mich als Agnostiker), ob es dem Mensch gut geraten war, sich vom (egal welchem) Glauben abzuwenden und ein ausschließlich materialistisch geprägtes Weltbild namens 'Aufklärung' in allen Bereichen zu favorisieren.

Wenn es dem Menschen nicht dienlich war, sich vom Glauben an einen Weltgeist abzuwenden, wäre das dann nicht ein versteckter bzw. indirekter Hinweis auf dessen Existenz?

Ganz nebenbei gefragt: Warum muß eigentlich alles im Leben erklärbar sein?
Sind es nicht die kleinen Unbekannten, die das Leben lebenswert machen?
Die Freude auf das Neue, das Werden, die Hoffnung – alles das trägt das Unbekannte in sich.
Würde es uns nützen, wenn wir den genauen Tag kennen würden, an dem wir aus dieser Welt verabschieden?
Hat hier ein intelligenter Geist weitergedacht, als wir es uns eingestehen wollen?
Allein die Möglichkeit – das es so sein könnte – finde ich hilfreich.
Oder gibt es andere Gründe für diese Perspektivlosigkeit, die eher mit aktuellen politischen Verhältnissen zu tun haben?

Übrigens, in ökonomischer Hinsicht sehe ich tatsächlich große Probleme auf uns zu kommen, aber nicht weil der Mensch zu erfinderisch ist und zu sehr an den Fortschritt glaubte, sondern weil er meinte sich ewig durch`s Leben lügen zu können und immer denen folgte die volle Geldbörsen versprachen.
Der Vertrags- und Vertrauensbruch wurde zur Alltäglichkeit bzw. zum Kavaliersdelikt.
Irgendwann muß die Party auch bezahlt werden und dieser Tag scheint langsam Wirklichkeit zu werden.
Die Hinweise auf eine zerstörerische Deflation kriechen inzwischen aus allen Ritzen.
Nicht ohne Grund werden immer neue und größere Pakete geschnürt, um das Kommende aufzuschieben.

mfG
nereus

+1! Vollumfängliche Zustimmung!

MausS @, Dienstag, 22.07.2025, 09:31 vor 144 Tagen @ nereus 2974 Views

[[top]]

Auch als einer, der die Zivilisation in philosophischem Sinne rundheraus ablehnt, sehe ich das genau so.
Nun ist sie halt mal da [[lach]] (und ich/wir sind mittendrin),
da sollte man eigentlich schon das beste daraus machen...

Freundlich grüßend

MausS

--
„Wir Feinde des allgemeinen Wahlrechts hören nicht auf, uns über den Enthusiasmus zu wundern, den die Wahl einer Handvoll Unfähiger durch einen Haufen Inkompetenter weckt.“ Nicolas Gomez Davila

Hihi: "Nun ist sie halt mal da [die Zivilisation]" - sie muss aufrechterhalten werden, sonst ...

heller, Dienstag, 22.07.2025, 09:57 vor 144 Tagen @ MausS 2904 Views

You made my day!

"Nun ist sie halt mal da [die Zivilisation]"- sie muss aufrechterhalten werden, sonst ist sie ganz schnell weg (im Gegensatz zu den Vielen, die eben mal nun da sind).
Jedenfalls wenn man mit Zivilisation eine gemeinschaftliche Leistung versteht.
Ich habe noch nicht darüber nachgedacht, wie man Zivilisation von Kultur abgrenzt.

Wenn es in einem vollbesetzten Saal mucksmäuschen still ist, dann ist das ein Kulturleistung, evtl. auch eine zivilisatorische Leistung.
Aber ein Einzelner kann sie vernichten (Bonbontüte, Ballerspiel auf dem Handy, ...) oder missbrauchen (Verein für politische Schönheit, ...), indem er eben nicht still ist.

Alles kann, nichts muss!

MausS @, Dienstag, 22.07.2025, 10:47 vor 144 Tagen @ heller 2782 Views

You made my day!

"Nun ist sie halt mal da [die Zivilisation]"- sie muss aufrechterhalten werden,

Nö, muss sie nicht. Genau das, deren Untergang, wird ja gerade zu Ende gebracht.

Die Psyche der verhausschweinerten Menschen, also der Zivilisationsgläubigen, verhindert zuverlässig ihren dauerhaften Erfolg - der nur in einem steten Auf und Ab bestehen könnte.

Aber planmäßig gestaltet abwärts - wer wöllte sowas wirklich?

Historisch wieder und wieder belegt, nur ist die Größenordnung dieses Mal eine andere:
der diesmalige Untergang wird ja ums gemeinsame Verrecken willen globalisiert.

Auch von den zuspätkommenden, jetzt noch für ca. eineinhalb Generationen (max. ca. 50 Jahre) aufstrebenden Nationen. Selbst im Russland unter Putins Team ind die Vorzeichen dieses Geschehens bereits unübersehbar. Und wäre dies nicht so, würden die Technologien und die Komplexität nicht in Richtung ihrer größtmöglich Spitzen getrieben, würde diese Kulturnation umgehend, auf der Stelle, von der verrottenden Leiche des Westens - nur um diesem ein zusätzliches letztes bisschen innere Fäulniswärme zu verschaffen - zu Tode erdrückt werden.

sonst ist sie ganz schnell weg (im Gegensatz zu den Vielen, die eben mal nun da sind).
Jedenfalls wenn man mit Zivilisation eine gemeinschaftliche Leistung versteht.

Zivilisation ist eine der Gesellschaft mittels der Androhung und dem Einsatz organisierter Gewalt abgezwungene Leistung.
Nichts da mit "gemeinschaftlich", also auf der Basis freier eigener Entscheidungen.

Und der Untergang allerdings ist ein gemeinsamer, da wird keiner ausgenommen, sich niemand heraushalten können.
Allein die zeitliche Abfolge ist in engen Grenzen beeinflussbar.

Ich habe noch nicht darüber nachgedacht, wie man Zivilisation von Kultur abgrenzt.

Beides sind einander bedingende Derivate der Macht: erschaffen, ausgestaltet und gewährt vom obersten Hegemon.

Wenn es in einem vollbesetzten Saal mucksmäuschen still ist, dann ist das ein Kulturleistung, evtl. auch eine zivilisatorische Leistung.
Aber ein Einzelner kann sie vernichten (Bonbontüte, Ballerspiel auf dem Handy, ...) oder missbrauchen (Verein für politische Schönheit, ...), indem er eben nicht still ist.

Zivilisatorisches Gehampel halt, braucht kein Mensch.
Zivilisationsgläubige (also wir verhausschweinerten) bedürfen eines solchen, ihrer/ihren Gesellschaft/en einen ordnenden Rahmen gebenden sozialen, moralischen und letztlich rechtlichen sanktionsbewährten Gestaltung.

Zivilisation ist halt keine Kindergeburtstagsfeier, wollte ich damit nur sagen.
Aber solange sie aufrechterhalten wird, geht's halbwegs.

Ohne Ende bis zum Ende.

Freundlich grüßt

MausS

--
„Wir Feinde des allgemeinen Wahlrechts hören nicht auf, uns über den Enthusiasmus zu wundern, den die Wahl einer Handvoll Unfähiger durch einen Haufen Inkompetenter weckt.“ Nicolas Gomez Davila

Re: Interessanter Beitrag

Bergamr @, Mittwoch, 23.07.2025, 23:01 vor 142 Tagen @ nereus 1888 Views

Hallo nereus,

Dein Beitrag ist (wie fast immer) eine sehr interessante Erweiterung des vorangegangenen (in diesem Fall: meines) Beitrags.
Darum möchte ich gerne eine Antwort versuchen.

>>Du schreibst: Die Ersetzung von eigenem, menschlichem Einsatz durch physikalisch erzeugter Kraft, egal ob Dampf, Wasser, Elektrizitität, ... hat dem Mensch einen kurzen Vorteil gebracht, der aber schneller als ihm lieb ist zu Ende geht.

Das klingt ziemlich ernüchternd, um nicht zu sagen: depressiv.
Ist das eine reale Beobachtung von Dir oder ist es eine Spiegelung der medialen Wirklichkeit?
Ich erinnere mich an die verseuchten Flüsse und Smog-Alarme noch vor der Wende.

Trotz Borkenkäfer und Brandrodungen habe ich nicht den Eindruck, daß die Welt am Ende ist und der Mensch den Planeten nach Belieben vergewaltigt. Und Afrika scheint sogar grüner zu werden.
Da draußen sah es schon einmal schlimmer aus, doch zugegeben – das ist nur meine beobachtete Welt.<<

Ich habe mich wahrscheinlich nicht genau genug erklärt bzw. hast Du meine Grundparameter Linkola und Kaczynski nicht genügend zur Kenntnis genommen. Daß sich daraus eine gewisse Ernüchterung, ja Desillusionierung ableiten läßt - geschenkt. Aber zu Deinen Punkten:
- natürlich ist die Welt nicht am Ende, in Deutschland, bzw. generell im Westen hat sich in Bezug auf Umweltschutz und bessere Standards der Schädigungsbegrenzung, der Giftaussetzung 'offiziell' viel getan. Was ja auch relativ einfach war, da durch Globalisierung die Vergiftung einfach nach 'Woanders' delegiert worden ist ...
- Borkenkäfer ist ein Problem der falsch verstandenen Bewirtschaftung eines Nutzwaldes, Brandrodung ein Problem der falsch definierten Nutzung einer Landschaftsfläche - beides ist politisch motiviert und menschlich korrumpiert. Der Mensch vergewaltigt alles und jeden, der Welt ist das wurscht, sie ist auch so, wie sie ist, als totale Wüste eine Welt ...
- wenn Afrika grüner wird, ist die Sahara aber immer noch ganz schön weit weg von den Zeiten, da die Sahara mal Kornkammer des Römischen Reiches war (ja, auch das gehört gesagt zum Thema 'Klimawandel')...
- was Du anführst, ist was ich kritisieren will: unsere Sicht auf die 'Welt' ist ausschließlich 'menschlich', ist ausschließlich an unseren Bedürfnissen und Wünschen und Verlangen ausgerichtet. Die mittlerweile aber alle materieller Natur sind - und da kommt die Kritik der 'Aufklärung', der Fortschrittsgläubigkeit im Namen der Wissenschaft, der Technisierung ins Spiel. Natürlich streite ich nicht ab, daß das (unser west-menschliches) Leben durch die Elektrifizierung, Petrolisierung, Pharmazifierung, etc. 'einfacher' geworden ist. Aber es wird nirgends gefragt, was dadurch verloren gegangen ist. Und es wird auch übergangen, welcher Preis an Verlust an 'Natur' dafür zu bezahlen ist - wieviele Hektar natürlichen Bodens verschwinden nochmal täglich alleine in Deutschland unter einer Asphaltdecke?
- wie Du, traue auch ich dem Mensch zu, daß er für fortschreitende Probleme weiterreichende Problemlösungen entwickeln wird. (Mein Werbespruch ist übrigens: 'Meine Lösung - Ihr Problem'). Die Frage ist für mich jedoch, zu welchem Zweck: 10 Mrd. smartphone-hybrid-humans mit eingebauter 'Soma-Schublade'á la Huxley (oder auch Harari et.al.) oder lieber weniger materiell, dafür existenzieller mit mehr Eigenverantwortung (dafür auch mit mehr eigenem Risiko)?
- Linkola (und auch Kaczynski) sind Technikfeinde, aus Gründen. Es ist eine reale Beobachtung und eine mediale Spiegelung der Wirklichkeit, ja, aber aufgrund von tiefen Gedanken über die Auswirkungen einer rein materialistischen und fortschrittsgläubigen Weltsicht. Das m.E. weitreichenste Problem des Menschen, die im Vergleich zu anderen Spezies überproportionale Vermehrung, wird kaum thematisiert. Und wenn, dann in elitärem Sinn, nämlich 'weg mit unten, Platz für Oberschicht'.

>>Richtig spannend wird es aber hier: Auch stellt sich hier die Frage (für mich als Agnostiker), ob es dem Mensch gut geraten war, sich vom (egal welchem) Glauben abzuwenden und ein ausschließlich materialistisch geprägtes Weltbild namens 'Aufklärung' in allen Bereichen zu favorisieren.

Wenn es dem Menschen nicht dienlich war, sich vom Glauben an einen Weltgeist abzuwenden, wäre das dann nicht ein versteckter bzw. indirekter Hinweis auf dessen Existenz?>>

Oh ja, da hast Du durchaus einen Punkt (ist ja auch meiner, sonst hätt ich's so nicht formuliert).
Es gibt viele Hinweise auf eine wirkende Ordnung im Hintergrund, selbst naturwissenschaftlich läßt sich hier viel aussagen. Aber es bleibt dabei: es ist Glaube (den ich nicht ausschließen will). Tatsächlich läßt sich aber, gestützt durch empirische Feldstudien, relativ leicht belegen, daß Menschsein in einfacher, nicht-technisierter Gemeinschaft, mehr 'Glücksgefühl' trotz größerer Ausgeliefertheit an Hunger, Krankheit, Tod, etc. erzeugt. Das ist doch einfach bedenkenswert ...

>>Ganz nebenbei gefragt: Warum muß eigentlich alles im Leben erklärbar sein?
Sind es nicht die kleinen Unbekannten, die das Leben lebenswert machen?
Die Freude auf das Neue, das Werden, die Hoffnung – alles das trägt das Unbekannte in sich.
Würde es uns nützen, wenn wir den genauen Tag kennen würden, an dem wir aus dieser Welt verabschieden?
Hat hier ein intelligenter Geist weitergedacht, als wir es uns eingestehen wollen?
Allein die Möglichkeit – das es so sein könnte – finde ich hilfreich.
Oder gibt es andere Gründe für diese Perspektivlosigkeit, die eher mit aktuellen politischen Verhältnissen zu tun haben?<<

Ich muß mir nicht alles erklären können, mein Vortrag behandelt genau den Wegfall der Spiritualität und die Hinwendung zur Absolutsetzung der wissenschaftlichen Beweisbarkeit. Die wissenschaftliche Methode, die Vorgehensweise der Einkreisung einer Theorie mit der immer möglichen Falsifizierung, finde ich eine sehr bemerkenswerte Vorgehensweise, um sich bestimmter Beobachtungen zu versichern. Diese Methode ist aber nicht universell anwendbar, es gibt Bereiche, in denen sie einfach keinerlei Relevanz hat. Daher bin ich mit Deinen Ausführungen einverstanden, nur den Begriff 'Perspektivlosigkeit' möchte ich zurückweisen. Um mit Spengler zu antworten: 'Optimismus ist Feigheit.'

Zu Deinen Ausführungen zum drohenden (kommenden) ökonomischem Schmelzpunkt habe ich nichts hinzuzufügen - ich erhoffe Milde und weiß um die zu erwartende Härte.

Gruß
Bergamr

--
Ehrlich schade für die Heimat! Endgültig verloren seit Sommer 2015 ...

Gegenreformation - die Erfindung der Wissenschaft als Ersatz für blinde Verehrung

Fidel @, Dienstag, 22.07.2025, 11:44 vor 144 Tagen @ Bergamr 2643 Views

Hallo Bergamr

Zitat KI:

"Ingolstadt spielte eine bedeutende Rolle in der Gegenreformation. Die Stadt war ein Zentrum der katholischen Erneuerung und des Kampfes gegen die Reformation, insbesondere durch die Universität und die Ansiedlung der Jesuiten.

Die Gegenreformation in Ingolstadt war ein vielschichtiger Prozess, der von der Universität, den Jesuiten und engagierten Persönlichkeiten wie Johannes Eck geprägt wurde. Sie trug dazu bei, die katholische Kirche zu erneuern und die reformatorischen Bestrebungen zurückzudrängen"

Von wegen die Kirche hätte ein Problem gehabt, mit medizinischer Forschung oder Astronomie - fake news zur Durchsetzung politischer Ziele....das medizinhistorische Musuem mit seinem damals für die Öffentlichkeit zugänglichen Saal für öffentliche Obduktionen beweist das Gegenteil.

Unlängst war Wissenschaftsleugnung = Gotteslästerung,
definiert vom Gewaltmonopolisten,
die weltlichen Macht genannt "unsere Demokratie".

Die Wissenslücken dieser Wissenschaft sind kein Thema,
es sei denn man kennt Wissenschaftler persönlich und ihre kleinbürgerlichen Anschauungen.

Auch das Werk von Rolf Peter Sieferle beruht auf Annahmen/Prämissen, die per Dogma von niemandem hinterfragt wurden,
wie so viele andere....

Entbehrlich ist neuerdings die gesamte Wissenschaft, mit allen Staatsdienern einschl. allen Kindeskindern - sonst hätte der Gewaltmonopolist nicht darauf bestanden diese Kohorten einem medizinischen Experiment zu unterziehen,
dessen Ausgang endgültige Antworten gibt.

Die Schöpfung ist perfekt,
der Schöpfung so etwas wie Demut entgegen zu bringen - keine Gottesfrage.


Abraços
Fidel

Demut

Bergamr @, Mittwoch, 23.07.2025, 23:35 vor 142 Tagen @ Fidel 1924 Views

Hallo Fidel,

danke für die Ausführungen über die Gegenreformation.
Ich bleibe trotzdem bei meiner Abneigung sowohl gegenüber der Kirche als auch gegenüber der Politik.
Beide sind, nun ja, 'Machthuren'.

Du schreibst über Rolf Peter Sieferle nichts Gutes, zumindest ziehst Du in Erwägung, daß er Falsches beschrieben hat. Ich bin mit dieser Einschätzung überfordert, da das für mich nicht nachprüfbar ist. Ich halte aber seine Überlegungen für sehr nachvollziehbar. Und den Mensch Sieferle für sehr integer. Nicht zuletzt durch seinen freiwilligen Entschluß, der wohl aus Resignation entstanden ist.

>>Die Schöpfung ist perfekt,
der Schöpfung so etwas wie Demut entgegen zu bringen - keine Gottesfrage.<<

Das unterschreib ich - perfekt formuliert.
Das versuche ich jeden Tag neu - mit der Familie, im Geschäft, beim Hundespaziergang, beim Einkaufen, beim Feuerwehreinsatz, im Fußballverein, etc.

Das Problem dabei: die meisten Berührungspunkte sind ja nicht 'Schöpfung', sondern menschliche Kultur bzw. Zivilisation.

Wieviel 'Demut' bringt man einer gefallenen Zivilisation gegenüber auf?
Ist eine zum Schlachten ausgewählte Schafsherde 'perfekt'?
Anders ausgedrückt: ist ein Blick auf die Schöpfung in Demut nur denkbar, wenn der Mensch davon ausgeschlossen ist?

Gruß
Bergamr

--
Ehrlich schade für die Heimat! Endgültig verloren seit Sommer 2015 ...

Zeit im guten Glauben verschenkt

Fidel @, Donnerstag, 24.07.2025, 11:51 vor 142 Tagen @ Bergamr 1583 Views

Hallo Bergamr

ich sehe jede Generation in Dekadenschritten ähnliche Annahmen machen um Auswege zu finden, Auswege von dem systemsichen Zwängen aus Deutungshoheit und eventueller Ausgrenzung.

Agnostik ist auch so eine Flucht im Bestreben einen erlaubten Konsens zu finden, ohne Folgen.

Die Pandemie lehrte jene Flüchtigen das Fürchten, verlangte der Gewaltmonopolist einfach nur bilden Glauben und Gehorsam.

Füch mich war die Pandemie ein Bruch mit der Konsensvergangenheit, gilt das Ende jedes Kompromisses auch in umgekehrter Richtung.

--

Demut gegen die Schöpfung zu empfinden würde bedeuten allem Grenzen zu setzen, wenn jeder um Übertreigungen weis. Da es nur eine Schöpfung gibt, gibt es auch nur einen Schöpfer, jeder Dissens zwischen Religionen erübrigt sich damit ./. außer man verfolgt menschliche Konstruktionen zur Ausgrenzung, s.o.

Rolf Peter Sieferle hat mitgespielt und sich für seine Schriften feiern lassen (wie viele andere Philosphen auch), obwohl er wusste dass seine Annahmen einem Zeitgeist gefügig waren, dessen Ehrlichkeit unbewiesen war. Sein Rückzug in den Freitod war Flucht, s.o.

Rückblickend ahnt jeder den Braten aus den "peak of everything Prämissen", deren Ziel keine Bescheidenheit war sondern Depopulation "hierzulande". Verzicht auf Kinder (Nazi "Pille" und &218), Veganismus (ungesundes Essen), Inflation der staatl. Kosten bei Deflation der privaten Einnahmen,..... die Linie führt direkt zur Gegenwart.

Alles unter Zustimmung der für Europa maßgeblichen Kirchen, die durch die Gegenreformation jene wissenschaftliche Legitimation für alles spendierten, die heute Dogma ist.

Was wir gelehrt bekommen sind keine Zusammenhänge, nicht mal historische, sondern ein Sammelsurium aus im wissenschaftlichen Konsens geborener Annahmen. Annahmen die so oft wiederholt werden, dass jeder im Gefühl lebt "dabei" gewesen zu sein um sofort mit Ausgrenzung zu beginnen, sobald der Kanon verletzt wird, s.o.

Wir beide, Bergamr, sind längst in die Realität zurückgekehrt um richtige Entscheidungen im Sinne unserer Lieben zu treffen. Erfreu dich doch bei dem Gedanken, wenn in 1000jährigen Zement gegossene Annahmen wegbrechen, weil seit 400 Jahren im Namen der Wissenschaft "wieder" nur blinder Glauben verkauft wird.
An der Dimensionslosigkeit der Äußerungen erkennst Du die Lügner; z.B, Co2 global Anteil der BRD, 60 BW LeoII für 1000km Frontlinie, 12V Energiewende, Grenzöffnung für Analphabeten,
nachhaltige Elektromobilität oder 56 Jahre Mondlandung über die keiner spricht im Zeitalter von KI.

Wir sind dieser Republik gar nichts mehr schuldig und haben denen
soviel unserer Zeit (Mühe, Steuern, Abgaben, Engagement) im guten Glauben geschenkt.

Überlassen wie dieses Publikum seinem Schicksal, damit es wieder eine Zukunft geben kann.

Abraços
Fidel

Bier und Blackout

Ankawor @, Dienstag, 22.07.2025, 14:56 vor 144 Tagen @ eesti 3118 Views

Ich hänge es als themenverwandt hier an, obwohl es wichtiger ist als - wie gestern gemeint von mir - der Krieg usw. und einen neuen Tread verdient hätte.

Stefan von Outdoor Chiemgau erklärt den Blackout in Spanien und Portugal anhand eines Glases Bier. Ganz lustig und das hält vielleicht auch Ignoranten etwas länger am Zuhören.

Ansonsten führt er minutiös auf, was zum "Blackout" geführt hat und warum Solar (und Wind) schuld waren. Und wohl auch am nächsten Blackout schuld sein werden.

Die genaue Abfolge erspare ich mir hier. Wer sich dafür interessiert, muss die 20 Minuten zuhören.

https://youtu.be/KqoCnGu685c?si=mlfhauvuMEu3THfC

Die Schuldzuweisung spricht er klar aus, womit er sich viele Feinde machen wird. Was ich vermisse, ist ein umfassenderer Hinweis auf das nie dagewesene Auftreten nicht vorhersehbarer Kaskadenereignisse, die im Nachhinein alle unter Kontrolle zu kriegen gewesen wären ... wenn ... hätten ... wenn ... wären.

In der nicht mehr überblickbaren Komplexität war es dann nicht mehr zu kontrollieren. Das Fazit daraus ist mMn, dass der ganz große Blackout mit Sicherheit kommen wird.

Im Gegensatz zu seinen sonstigen Beiträgen fehlt die Anregung, für jeden von uns, darüber nachzudenken, was er dann macht.

--
Zu jeder Zeit geht unter,
was träge ist und faul.
Stillschweigend schafft der Meister,
der Stümper braucht das Maul.

Es gibt keinen Grund, sich deswegen privat in Vorsorgeorgien zu ergehen.

eesti @, Schwedt und Cranz(Ostpreußen), Dienstag, 22.07.2025, 19:25 vor 144 Tagen @ Ankawor 2748 Views

Ich mag den Outdoorchiemgauer sehr, besonders seine guten Recherchen.
Allerdings ist auch ein Blackout kein Grund, sich übermäßig in Prepperei und ähnliche Aktionen zu ergehen.
Der Zusammenbruch auf der iberischen Halbinsel war für die Masse der Stromverbraucher nach wenigen Stunden schon vorbei.
Schrittweise kam es wieder zu Zuschaltung.
Es reicht, sich für einen Blackout im Hochsommer und tiefsten Winter vorzubereiten, der dann maximal 2 Tage dauern dürfte.
Sondersituationen durch kurzfristige Netzausfälle (Mastbrüche durch Eisbelastung oder durchgebrannte Trafostationen oder Kabel sind jederzeit möglich) können auch so auftreten und sind mir aus meiner Kindheit und Jugendzeit noch in Erinnerung. Ich war dabei:
https://www.youtube.com/watch?v=kOaMQ5tk0nY&pp=ygUhSmFocmh1bmRlcnR3aW50ZXIgbm9yZGRl...

Aber prinzipiell reicht es, ausreichend Wasser und Nahrung, einen Campingkocher und eventuell ein primitives Heizgerät für den Zeitraum von 1-2 Tagen zu bevorraten und auch einmal auszutesten.
Die Bevölkerung wird dann vorrangig wieder zugeschalten, die Industrie wird ordentlich geschädigt.

Damals hatten wir noch einige Zeit Stadtgas, um uns mit dem Küchenherd die Wohnung anzuwärmen, bis auch das nach einiger Zeit versiegte.
Strom und Fernwärme waren sofort tot und kamen auch erst zaghaft und nur sporadisch wieder.

Mit so einem Winter, wie damals könnte Deutschland wohl nur schwer fertig werden, die anpackende Kriegsgeneration ist zum bedächtigen Bürokratietypus gewechselt.

--
MfG
LR

Alles ist ein Windhauch.

Dein Wort in Gottes Ohr.

Plancius @, Dienstag, 22.07.2025, 20:22 vor 143 Tagen @ eesti 2382 Views

Hast du dich schon mal mit dem Roman "Blackout" von Stefan Elsberg beschäftigt?

Ein Blackout ist nicht mal das Wegbrechen einiger Strommasten wegen eines Eisregens oder ein mehrtägiger Stromausfall, wie wir ihn in der DDR in unserer Kindheit in den 70er Jahren erlebten.

Mit jedem grundlastfähigen Kraftwerk, das abgeschaltet wird, verringert sich die Anzahl schwarzstartfähiger Kraftwerke, die nach einem großflächigen Blackout das Stromnetz sukzessive wieder hochfahren können.

Es ist daher durchaus möglich, dass es zwei Wochen oder noch länger dauern kann, ehe das Stromnetz wieder in einen stabilen Zustand versetzt worden ist. Niemand weiß auch, wie sich die gegenseitigen Abhängigkeiten im europäischen Verbundnetz verhalten.

Führt ein regionaler Blackout in Deutschland über einen Kaskadeneffekt zu einem großflächigen europäischen Blackout?

Werden die Polen und Tschechen an den Übergabepunkten rechtzeitig ihr Netz vom deutschen trennen?

Ich halte jedenfalls einen Blackout für DEN Schwarzen Schwan, der die Karten bei uns neu mischen kann. Gibt es keinen Blackout, so kann das gegenwärtige Elend durch Verschuldung und Aufzehren des Kapitalstocks und Vermögens noch viele Jahre andauern und unser Volk auf nimmer Wiedersehen vernichten.

Gruß Plancius

--
"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER

Elektrische Energie: Grundlastfähig bedeutet nicht automatisch schwarzstartfähig

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Dienstag, 22.07.2025, 23:46 vor 143 Tagen @ Plancius 2100 Views

Hast du dich schon mal mit dem Roman "Blackout" von Stefan Elsberg beschäftigt?

Ein Blackout ist nicht mal das Wegbrechen einiger Strommasten wegen eines Eisregens oder ein mehrtägiger Stromausfall, wie wir ihn in der DDR in unserer Kindheit in den 70er Jahren erlebten.

Mit jedem grundlastfähigen Kraftwerk, das abgeschaltet wird, verringert sich die Anzahl schwarzstartfähiger Kraftwerke, die nach einem großflächigen Blackout das Stromnetz sukzessive wieder hochfahren können.

Nein, denn grundlastfähig bedeutet nicht automatisch schwarzstartfähig.

Schau' Dir die "drei warmen Brüder" in Hannover an:
https://de.wikipedia.org/wiki/Heizkraftwerk_Linden

Die sind mutmaßlich schwarzstartfähig.

Das stillgelegte Kraftwerk Mehrum (jüngst einer Habeck-Sprengung erlegen) wäre mutmaßlich nicht schwarzstartfähig gewesen.

Beide Kraftwerke sind aber grundlastfähig.

Es ist daher durchaus möglich, dass es zwei Wochen oder noch länger dauern kann, ehe das Stromnetz wieder in einen stabilen Zustand versetzt worden ist. Niemand weiß auch, wie sich die gegenseitigen Abhängigkeiten im europäischen Verbundnetz verhalten.

Führt ein regionaler Blackout in Deutschland über einen Kaskadeneffekt zu einem großflächigen europäischen Blackout?

Es gibt keine pauschales Szenario. Früher haben die Leitwarten durch erzwungene Ab- und Zuschaltungen dafür gesorgt, dass (n-1)-Sicherheit bestand, sprich, dass Netz arbeitet auch bei Ausfall irgendeiner Leitung stabil weiter.
Vor ein paar Monaten gab es eine Meldung, dass die (n-1)-Sicherheit nicht mehr eingehalten werden könne.

Schaltet eine Leitung aufgrund eines Defekts oder von Überlast ab, tragen die umliegenden Leitungen die Last. Es kann zu einem Dominoeffekt kommen, bei dem viele Leitungen sich nacheinander abschalten.

Dann fällt das Verbundnetz in Teilnetze, typischerweise zwei, eins mit Überfrequenz, das andere mit Unterfrequenz. es können aber auch mehrere Teilnetze entstehen. Diese müssen dann alle wieder synchronisiert und zusammengeschaltet werden. Es gibt keine Garantie darauf, dass das funktioniert, eventuell muss der Vorgang mehrfach wiederholt werden.

Der Ausfall eines großen Kraftwerkspark (schon passiert in Südosteuropa) kann auch zur Leitungsüberlastung führen.

Nicht abschaltbare PV-Erzeugung kann Überfrequenz entstehen lassen. Dann werden ganze Landstriche abgeschaltet, was aber auch die Abschaltung der Verbraucher umfasst.

Es gibt noch weitere Szenarien.

Werden die Polen und Tschechen an den Übergabepunkten rechtzeitig ihr Netz vom deutschen trennen?

Bei Überlast einer Leitung erfolgt die Trennung automatisch, meines Wissens so in zehn Millisekunden.

Mit jeder Abschaltung eines konventionellen Kraftwerks wird die Flexibilität der Leitwarten gemindert, durch zwangsweise Abschaltung oder Zuschaltung von Kraftwerken regelnd in das Netz einzugreifen.

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Kleiner Einwand

Rainer ⌂ @, El Verger - Spanien, Dienstag, 22.07.2025, 21:39 vor 143 Tagen @ eesti 2251 Views

Der Zusammenbruch auf der iberischen Halbinsel war für die Masse der Stromverbraucher nach wenigen Stunden schon vorbei.

Wir hatten Glück und der Ausfall dauerte nur 13 Stunden. Andere mussten 48 Stunden warten. Ein gewichtiges Problem war der Ausfall der Wasserversorgung.

Die Versorgung ist im Fall eines kurzfristigen Ausfalls nicht das Problem, sondern der totale Ausfall der Kommunikation. Bei einem Unfall mit Schwerverletzten gibt es keine Hilfe. Das Gleiche bei einem Gebäudebrand.

In den 70er Jahren gab es bei uns Nachts von 1 Uhr bis 4 oder 5 Uhr einen Stromausfall. Vorort einer größeren Stadt. Rund 10 Geschäfte wurden in der Zeit geplündert, obwohl Telefon damals unabhängig vom Strom funktionierte. Die Polizei kam einfach nicht. Die hatten vielleicht Wichtigeres zu tun.

Rainer

--
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Blackout bedeutet (gemäß Hollywood) Kriegsrecht

Brutus ⌂ @, Mittwoch, 23.07.2025, 09:21 vor 143 Tagen @ Rainer 2278 Views

bearbeitet von Brutus, Mittwoch, 23.07.2025, 09:57

... wegen der Plünderer.
Auf diese wurde lt. Hollywoodverfilmungen im Katastrophenfall ohne Vorwarnung geschossen, ergo Kriegsrecht, eher schlimmer.

Wer will hinterher beweisen, dass es kein Plünderer war?

Und wie dann? Also bei welchem durch wen bestückten Gericht?

Ansonsten (Thema)
Interessanter Nachdenkimpuls.
Hab mal überschlägig gerechnet, aber wegen potentieller Denk- und schlicht Kommafehler, bitte ich gerne um unabhängige Gegenrechnung.

Vorweg:
Im Gegensatz zu Trinkwasser, ist Energie (nach menschlichem Ermessen) tatsächlich unendlich vorhanden.

Dennoch:
Jährlich produzierte globale Erdölmenge 4.407 Mio Tonnen

Obgleich ja nun ausdrücklich nicht alles davon in Verbrauchsenergie umgewandelt wird, und ein Liter Heizöl nicht einem Liter Erdöl gleichzusetzen ist, tue ich das der Einfachheit halber mal frech.
1 Liter Heizöl = 10 kwh
(identisch zu 1 cbm Erdgas, nebenbei)
Multipliziert, mit o. g. Menge, ergibt 44.070.000.000.000 kwh

Solare Energiegewinne p.a. statistisch deutschlandgemittelt für Würzburg 1.048 kwh/qm.

Ergibt abgerundet 42 Mio qkm Fläche oder 4,7 mal Sahara.

Oder weiter, sofern kein Fehler drin steckt, 2,69 mal mehr solare Gewinne, als gleichzeitig Erdöl "verbraucht" wird, p.a. oder auch Tag für Tag.

Da aber Öl eben nicht alles ist, und immer noch kein Fehler in der Überlegung und solare Gewinne ohnehin nicht 1:1 in nutzbare Energie umgewandelt werden kann, schlittern wir ins, ich sag mal so, Gatessche Paradoxon: Verbrauch muss (erstmal) runter. Und da die Verantwortlichen für den Verbrauch in erster Linie die Verbraucher nun mal sind, scheint eine Lösung, dass weniger Verbraucher = weniger Verbrauch bedeutet.
(weshalb auch die C. Maßnahmen in der 3.Welt ganz allgemein erstmal belanglos blieben, weil diese 3.Welt im fossilen Verbrauch genauso belanglos vor sich hin dümpelt, ergo für Gates keine Veränderung im Thema bringt)

Bloß eines hat der schlaue Gates übersehen: die Ausgangsthese!

Energie ist endlos vorhanden!
Man muss sie sich nur "ranholen".

Und damit kommt man logisch wieder mal nur an rein technische Herausforderungen, wie z. B. die "Weltraumleiter".

Mit einer solchen, kann man mit geringstem Energieaufwand in den Welraum "klettern" und dort beliebig viele solare Spiegel installieren, die diese unendlich vorhandene (und sonst an der Erde ungenutzt vorbeigehende) Energie, zum Verbraucher hin umleitet.

Die Weltraumleiter, ein primitives simples technisches Problem also, wieder mal!

Bekanntlich gibts für rein technische Herausforderungen, meist mehr, als nur eine Lösung.

--
[image]
nur für kurze Zeit: https://telegra.ph/Kleine-Presseschau-2025-06-27-06-27

Ein paar Grössenordnungen einfacher

Miesepeter @, Mittwoch, 23.07.2025, 09:46 vor 143 Tagen @ Brutus 2290 Views

Dennoch:
Jährlich produzierte globale Erdölmenge 4.407 Mio Tonnen

Obgleich ja nun ausdrücklich nicht alles davon in Verbrauchsenergie umgewandelt wird, und ein Liter Heizöl nicht einem Liter Erdöl gleichzusetzen ist, tue ich das der Einfachheit halber mal frech.
1 Liter Heizöl = 10 kwh
(identisch zu 1 cbm Erdgas, nebenbei)
Multipliziert, mit o. g. Menge, ergibt 44.070.000.000.000 kwh

Solare Energiegewinne p.a. statistisch deutschlandgemittelt für Würzburg 1.048 kwh/qm.

Ergibt abgerundet 42 Mio qkm Fläche oder 4,7 mal Sahara.

Ein qkm = 1.000.000 qm, daher ergeben sich abgerundet 42.000 qkm Fläche oder 0,0047 x Sahara bzw. 0,12 x Fläche Deutschlands.

Und damit kommt man logisch wieder mal nur an rein technische Herausforderungen, wie z. B. die "Weltraumleiter".

Mit einer solchen, kann man mit geringstem Energieaufwand in den Welraum "klettern" und dort beliebig viele solare Spiegel installieren, die diese unendlich vorhandene (und sonst an der Erde ungenutzt vorbeigehende) Energie, zum Verbraucher hin umleitet.

Bekanntlich gibts für rein technische Herausforderungen, meist mehr, als nur eine Lösung.

"Weltraumleiter" sollten also erstmal Science Fiction bleiben können.

Gruss
mp

Sicher?

Brutus ⌂ @, Mittwoch, 23.07.2025, 09:53 vor 143 Tagen @ Miesepeter 2094 Views

bearbeitet von Brutus, Mittwoch, 23.07.2025, 09:59

Moin MP,

tatsächlich kam ich bei meiner ersten Überlegung auch auf eine deutlich geringere Fläche. Diese schien mir aber gefühlt zu gering. So viele Nullen haben bei mir ein gewaltiges Irrtums - Potential. Erstmal Danke für die Korrektur!

So wären wir dann aber sowas von komfortabel im "grünen" Bereich.

Die ganze Aufregung für Nichts!

--
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@eesti: Aus dem Ahrtal soll ich dir ein <ir> weiterleiten

Ankawor @, Mittwoch, 23.07.2025, 10:24 vor 143 Tagen @ eesti 2334 Views

Es reicht, sich für einen Blackout im Hochsommer und tiefsten Winter vorzubereiten, der dann maximal 2 Tage dauern dürfte.


Aber prinzipiell reicht es, ausreichend Wasser und Nahrung, einen Campingkocher und eventuell ein primitives Heizgerät für den Zeitraum von 1-2 Tagen zu bevorraten und auch einmal auszutesten.
Die Bevölkerung wird dann vorrangig wieder zugeschalten, die Industrie wird ordentlich geschädigt.


Offensichtlich hast du vergessen, deinen Text als Ironie zu kennzeichnen.

Nur eine kitzekleine Begebenheit aus dem Ahrtal, die mir im Kopf geblieben ist. Ein Dorf blieb VIER Tage ohne Hilfe. Als die ersten Helfer zu Fuß dort ankamen, fingen die dortigen gestandenen Mannsbilder an zu weinen und fragten: Habt ihr uns denn vergessen? So wurde es damals jedenfalls berichtet.

Der Glaube, es sei am 3. Tag auf jeden Fall alles wieder gut, erscheint mir etwas naiv, ohne dir zu nahetreten zu wollen.

Die oft zu hörende Beruhigung, man könne drei Tage ohne Wasser überleben, ist falsch. Bei warmem Wetter oder Stress oder erforderlicher Anstrengung, z. B. ein paar km laufen um für dein hungerndes Kind dort ein paar Äpfel zu klauen, geht es keine drei Tage ohne Wasser. Die Frau in Spanien ist im Fahrstuhl an Dehydration gestorben, und das wohl schon nach 8 Stunden. Es war halt warm.

Es kann daher wohl kaum als Vorsorgeorgie bezeichnet werden, wenn man eine Plastikflasche, Watte, Sand und Holzkohle sowie eine Plane zum Destillieren vorrätig hat.

MFG
Ankawor

--
Zu jeder Zeit geht unter,
was träge ist und faul.
Stillschweigend schafft der Meister,
der Stümper braucht das Maul.

Für den Fall der Fälle!

Reffke @, Narragonien, Mittwoch, 23.07.2025, 12:09 vor 143 Tagen @ Ankawor 2271 Views

LS,

Wer mag, bitte sehr:
https://www.survival-buecher.de/survival-bücher-pdf-download

LG Reffke

--
Wer warnen will, den straft man mit Verachtung.
Die Dummheit wurde zur Epidemie.
So groß wie heute war die Zeit noch nie.
Ein Volk versinkt in geistiger Umnachtung.
Erich Kästner "Große Zeiten"

verlinktes Navigations-PDF

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Mittwoch, 23.07.2025, 13:37 vor 143 Tagen @ Reffke 2088 Views

Hallo Reffke,

ich weiß nicht, ob Du der Autor der PDF-Dateien bist.

Das PDF mit dem Thema Astronavigation ist leider inhaltlich ungenügend!!!
Das liest sich so, als hätte einer alles wild zusammengetragen ohne zu wissen, was für Navigation wirklich wichtig ist. Da steht viel zu viel Unwichtiges und viel Wichtiges fehlt.
Die Begründung folgt anhand einiger wenigen Beispiele.

Beispiel

Da steht man bräuchte eine genaue Uhr - falsch.
Die Uhr kann nachgehen, sie kann auch vorgehen - egal! Du musst nur den Gangfehler der Uhr in Sekunden pro Monat bestimmen und den Gangfehler zu einer bestimmten Zeit kennen.
Meine Terroristenuhr (Casio F-91W) reicht vollkommen aus.
Die Uhr justierst Du idealerweise Neujahr (=0 Abweichung) und misst die Abweichung über ein paar Monate.
Mit dem Justagedatum und dem monatlichen Gangfehler gespeichert im Hirn 1.0 kannst Du die Uhrzeit für jeden Tag genau genug bestimmen - im Kopf und ohne Taschenrecher.

Dann musst Du nur noch die Abweichung zwischen Greenwich (UTC) und Deiner Uhr kennen.
Die deutschen Uhren gehen eine Stunde vor, zusätzlich haben wir Sommerzeit, das macht dann +2 Stunden Offset zu Greenwich.

[...
die geographische Länge ist gleich dem Zeit-Unterschied von der Ortszeit Greenwich
(UTC) zur eigenen Ortszeit
• da die Erde sich in 24 Stunden einmal um 360 Grad dreht, dreht sie sich in 1 Stunde um 15
Grad, in 1 Minute um ¼ Grad/0,25 Grad.
• für die Bestimmung des Zeit-Unterschiedes benötigt man eine genau gehende Uhr
(Chronometer):
...]

Der genannte "Zeit-Unterschied" ist richtig. Da die Sonne aber über Greenwich mal vor- und mal nachgeht, brauchst Du noch eine Korrektur - eine generische Zeitgleichungstabelle für jeden Tag im Jahr oder diesselbe Info (nur anderes geschrieben) aus dem nautisches Jahrbuch.
Vereinfachung: Sonne steht um 12:00 Mittags über Greenwich im Zenit.
Der Zenit wird aber auch im Jahresverlauf mit einer Abweichung von max ca 15 Minuten erreicht.
Das bedeutet aber:

Die Sonne läuft in 15 Minuten einen Winkel von 360° / 24 / 4 = 15/4° = 15/4 * 60' (Minuten) = 225'

1 Längenminute am Äquator entspricht einer Seemeile. Ohne die Zeitgleichung erleidest Du also einen Berechnungsfehler von max ca. 400 km!
In unseren Breiten ist es weniger (mit cos(Breite) multiplizieren).

Auch ohne Sextant, aber mit Hilfe einer selbstgebauten Sonnenuhr kannst Du Deine geographische Länge ausreichend genau bestimmen. Damit kannst Du die Mittagsuhrzeit vor Ort an Deiner Position bestimmen.
Zur Korrektur reicht eine Mini-Tabelle mit den Minima- und Maxima und Nulldurchgängen der Zeitgleichung und einem Rechentrick.

Das immer wieder zitierte und hochgelobte Standardwerk von Bobby Schenk ist scheiße, weil es didaktisch schlecht ist - Schenk ist ein Segel- und Blauwasser-Experte aber eben kein guter Lehrer. Der faule Sack hätte die dritte Auflage überarbeiten müssen, weil es viele gute, wissenswerte Neuigkeiten gibt.

In dem PDF steht nicht, dass Du Entfernungen auf einer Karte nur am rechten Kartenrand misst, weil der Abstand der Breitengrade immer gleich ist. Der Abstand der Längengrade zum Pol hin fällt ja auf Null am geographischen Nordpol.

Die Sonne steht nur in unseren Breiten mittags im Süden. Weiter im Süden steht sie mittags mal im Norden und mal im Süden - in der Antarktis steht die Sonne mittags immer im Norden, analog dazu, wie sie bei uns immer im Süden steht.

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Wir reden hier aber nur über einen Blackout und nicht über eine örtliche Flutkatastrophe.

eesti @, Schwedt und Cranz(Ostpreußen), Mittwoch, 23.07.2025, 20:21 vor 142 Tagen @ Ankawor 2063 Views

Wer im Flußtal gebaut hat, wo früher eher selten gesiedelt wurde, mit unendlichen Ausnahmen, (bitte jetzt nicht hunderte Zuschriften, wo eben doch auch schon früher im tiefsten Flußtal gebaut wurde!!), der muß auf Hochwasser mit seinen Folgen eben gesondert und zusätzlich Vorsorge betreiben.
Die Stadt Schwedt an der Oder ist mit der Altstadt und dem ehem. Schloß auf einer leichten Erhöhung errichtet worden. Erst später wurden die Niederungen bebaut, soweit möglich.
Das Thema war aber ein ordinärer Blackout.
Den habe ich als Kind als regionalen Blackout (die ganze DDR war ja nicht stromlos) erlebt.
Selbst in Kriegsgebieten, wie jetzt im Donbas oder dazumal im 3. Reich ging das Leben weiter, zumindest zeitweise hat man auch jetzt im nun russischen Teil der Ukraine einige Stunden Wasser und Strom.
Selbst im Jahrhundertwinter war die Stadt Schwedt relativ schnell wieder mit Strom und Fernwärme versorgt worden, wenn auch mit Unterbrechungen, da die Erdölraffinerie ein eigenes Kraftwerk hat, das überschüssigen Strom abgeben kann und so eine schrittweise Wiederherstellung des Stromnetzes unterstützen konnte.
Zusätzlich gibt es hier seit einigen Jahren die Kopplung mit dem polnischen Netz.
Selbst, wenn Polen mit ausfallen sollte, so kann aus Skandinavien (Wasserkraftwerke) jederzeit über die Koppelungen ein Netzaufbau schrittweise erfolgen, wenn hier alles versagt.
Ich denke, im Großen und Ganzen ist das durchgespielt.
Und spätestens nach 2 Tagen sollten Strom und Wasser zumindest sporadisch wieder verfügbar sein.

Zum Beitrag weiter oben...
Photovoltaikanlagen an sich erzeugen direkt keine höhere Netzfrequenz bei zu hoher Erzeugung.
Ich bin Laie, aber meines Wissens kommt es örtlich zu erhöhter Spannung im Niederspannungsbereich, in den die Photovoltaikanlagen einspeisen, die dann aber eine Selbstabschaltung der Solarmodule bewirkt. Das hätten die chinesischen Hersteller bereits standardmäßig eingebaut, zum Eigenschutz.
Windräder werden ja schon ganz normal bei Überproduktion abgeschaltet, hier in der Uckermark stehen sie oft auch bei bestem Wind still.

--
MfG
LR

Alles ist ein Windhauch.

Wasserwirt.aufbesserung angeraten! Im Rheinland saufen viele Wohn-Bereiche ohne Dauer-E-Pumpenbetrieb ab(oT)

Wayne Schlegel @, Mittwoch, 23.07.2025, 20:32 vor 142 Tagen @ eesti 2010 Views

(oT)

Der Bundespräsident: "Unser ganzes Mitgefühl... mit tiefster Betroffenheit.... alles nur Mögliche...."

eesti @, Schwedt und Cranz(Ostpreußen), Donnerstag, 24.07.2025, 07:29 vor 142 Tagen @ paranoia 1874 Views

Alle Ministerpräsidenten haben sich mit Hubschrauberrundflügen bei Verpflegung mit Kaviar und gutem Wein einen ersten Überblick gemacht.... verzweifelt nicht, wir werden die Lage weiter sondieren und erforderliche Hilfe herbeisehnen...weitere Rundflüge zur Sondierung mit unseren ausländischen Freunden werden schon nächste Woche geplant...
Erste Hilfslieferungen sind bestellt und treffen bereits in den nächsten Tagen peu a peu in den Verteilzentren ein.. auf Grund der besonderen Situation appellieren wir an alle Bedürftigen, sich Hilfsgüter in den zentralen Punkten in.... selbst abzuholen. Eine flächendeckende Versorgung ist vorerst nicht möglich, aber unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Betroffenen und Betroffinnen.
Ein Sonderhilfsfonds für am stärksten betroffene Kreise in Höhe von 500 Mio€ wird vorbehaltlich der Zustimmung der Finanzminister bereits in der 2. Woche nach dem....
Kommen wir nun zu den wirklich wichtigen Themen:
Der Unterstützungsfonds krisenanfälliger Rüstungsindustrien wird nochmals um 150 Milliarden € angehoben und die neuen Jagdflieger und Raketenabwehrsysteme sind bereits bei unseren Freunden zu Freundschaftspreisen bestellt. Das ging nur so schnell, weil einige persönliche Sonderzahlungen an familennahe Servicegesellschaften getätigt wurden, deren Veröffentlichung aber nur die Bürger verunsichern würde, schweigen wir also darüber...

--
MfG
LR

Alles ist ein Windhauch.

Mutmaßlich sollte das Ahrtal renaturiert werden. Da stören Hilfen für die Anwohner nur. (oT)

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Freitag, 25.07.2025, 00:19 vor 141 Tagen @ eesti 1468 Views

Hallo eesti,

schöner Text!

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Kommentar zu Deinem Kommentar zur Photovoltaik

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Freitag, 25.07.2025, 00:05 vor 141 Tagen @ eesti 1625 Views

Hallo eesti,

Zum Beitrag weiter oben...
Photovoltaikanlagen an sich erzeugen direkt keine höhere Netzfrequenz bei zu hoher Erzeugung.

Ja. die Photovoltaikanlagen folgen der Netzfrequenz.

Fallen die PV-Anlagen aus, dann kommen Angebot und Verbrauch in's Ungleichwicht und die Netzfrequenz, das Spiegelbild der Rotationsgeschwindigkeit der Generatoren, fällt.
Frequenzabhängig gibt es dann eine Reihe von Maßnahmen, die dazu dienen, das Schlimmste, die Trennung der Kraftwerke vom Netz zu verhindern.

Bei einem Anstieg passiert das Gegenteil und die Kraftwerke müssen, sofern möglich gedrosselt oder gar abgeschaltet bzw. vom Netz getrennt werden.
Es fällt dadurch aber auch der Anteil von Stromgeneratoren mit rotierenden Massen.
Die Stabilisierung des Netzes durch herkömmliche Generatoren können die PV-Wechselrichter aber nicht ersetzen. Das Netz wird durch Vergrößerung dieses Missverhältnisses instabiler.

Ich bin Laie, aber meines Wissens kommt es örtlich zu erhöhter Spannung im Niederspannungsbereich, in den die Photovoltaikanlagen einspeisen, die dann aber eine Selbstabschaltung der Solarmodule bewirkt. Das hätten die chinesischen Hersteller bereits standardmäßig eingebaut, zum Eigenschutz.

Ich bin auch Laie. Zulässig sind 230 Volt +- 10% im Niederspannungsbereich.
Ein Dauerbetrieb nahe bei 253 Volt ist nicht erwünscht und kann Verbraucher schädigen.
Der lokale Niederspannungsnetzbetreiber muss dann Stelltrafos einbauen.

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

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