Chinas Einfallstor nach Europa: Portugal

Ankawor @, Mittwoch, 16.07.2025, 12:45 vor 149 Tagen 4263 Views

Oberflächlich geht es um den immer noch nicht erklärbaren "Blackout" in Spanien und Portugal.
Oberflächlich ist es vielleicht nur für die Forumsmitglieder in Portugal interessant.

In Wirklichkeit sind die Folgen aber für ganz Europa relevant. In dem Bericht der in China geborenen Frau werden einige Dinge aufgedeckt, die nach ersten Nachfragen in Portugal nicht bekannt sind, im Rest Europas vielleicht noch weniger. Nämlich wie stark die Chinesen bereits in portugiesischen Schlüsselbranchen Energie, Infrastruktur und Banken präsent sind und wie sie ihre Finger von dort aus nach Europa ausstrecken.

Ich habe den Inhalt des Videos von der KI kurz zusammenfassen lassen. Link zum Video:

https://www.youtube.com/watch?v=a3Rk-6VZfk0

Zusammenfassung:

# Chinas strategische Penetration der europäischen Energieinfrastruktur: Eine Analyse am Beispiel Portugal

## Einleitung und Warnung vor Stromausfällen

Das Transkript beginnt mit einer eindringlichen Warnung: Massive Stromausfälle sind nicht eine Frage des "ob", sondern des "wann". Der Sprecher argumentiert, dass das Stromnetz zu einem stillen Schlachtfeld in der heutigen geopolitischen Auseinandersetzung geworden ist. Als Beispiel führt er den rätselhaften Stromausfall in Spanien und Portugal im April 2025 an, bei dem innerhalb von nur fünf Sekunden 15 Gigawatt Erzeugungskapazität verschwanden - etwa 60% des spanischen Strombedarfs.

## Der mysteriöse Stromausfall von April 2025

Besonders beunruhigend ist, dass zwei Monate nach dem Vorfall die genaue Ursache des Blackouts immer noch ungeklärt ist. Obwohl Cyber-Angriffe auf das Stromnetz ausgeschlossen wurden, können die Behörden keine definitive Erklärung liefern. Der Sprecher sieht diese mangelnde Aufklärung als problematischer an als den Ausfall selbst und vermutet einen Zusammenhang mit Chinas starkem Einfluss in Portugals Energiesektor.

## Chinas Einstieg in die europäische Energieinfrastruktur

### Die EDP-Übernahme von 2011

Der Wendepunkt begann im Dezember 2011, als Chinas staatseigener Energieriese Three Gorges Corporation überraschend die Ausschreibung für einen Anteil an EDP (Energias de Portugal) gewann. EDP ist Portugals wichtigster Stromversorger und eines der größten Energieunternehmen Europas mit Aktivitäten in Portugal, Spanien, Brasilien, den USA und 13 weiteren Ländern.

Three Gorges besiegte dabei nicht nur Deutschlands Eon, das von Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstützt wurde, sondern auch zwei brasilianische Firmen. Der deutsche Konzern hatte einen sicheren Sieg erwartet, da die Übernahme innerhalb der EU-Grenzen stattfand. China zahlte jedoch 2,69 Milliarden Euro für einen 21,35-prozentigen Anteil und wurde damit zum größten Einzelaktionär.

### Die aggressive Übernahmestrategie

Das chinesische Angebot war außergewöhnlich großzügig: 3,45 Euro pro Aktie, ein 53-prozentiger Aufschlag auf den letzten Schlusskurs von 2,25 Euro. Zusätzlich verpflichtete sich Three Gorges zu Investitionen von bis zu 2 Milliarden Euro in inländische Windenergieprojekte, während chinesische Staatsbanken EDP Kreditlinien von 4 Milliarden Dollar gewährten.

Diese aggressive, von der gesamten chinesischen Regierung unterstützte Strategie erwies sich als unschlagbar. Ein CCP-naher Medienauslass beschrieb den Sieg metaphorisch als "Affenkönig, der in den Bauch des Dämons schleicht" - eine Anspielung auf die klassische chinesische Literatur, die andeutet, dass diese Übernahme den "Feinden" erheblichen Schaden zufügen könnte.

## Expansion und weitere Übernahmeversuche

### Kontinuierliche Expansion unter Xi Jinping

Nach der erfolgreichen EDP-Übernahme expandierte Three Gorges weiter. Das Unternehmen erwarb 49-prozentige Anteile an Windparks in Portugal, Italien und Polen, kaufte das Mirind-Offshore-Windprojekt in der deutschen Nordsee und gewann 2023 zusammen mit EDP das Moray West-Offshore-Windprojekt in Großbritannien.

Unter Xi Jinping wurde die Strategie noch aggressiver. 2017 erhöhte Three Gorges seinen Anteil an EDP auf 23,27 Prozent, was etwa 850 Millionen Aktien entspricht. Ein Jahr später wagte das Unternehmen einen noch kühneren Schritt: Es bot 9,1 Milliarden Euro für eine vollständige Übernahme von EDP - eine der größten jemals von einem chinesischen Staatsunternehmen versuchten Auslandsakquisitionen.

### Amerikanischer Widerstand

Die vollständige Übernahme scheiterte letztendlich am Widerstand der USA. Washington sah die Akquisition als strategische Bedrohung, da sie China nicht nur tieferen Zugang zu Portugals Strominfrastruktur verschafft, sondern auch zu EDPs Aktivitäten in Spanien, Frankreich, Italien, Großbritannien und wichtigen Vermögenswerten in Lateinamerika und den USA.

Der US-Botschafter in Spanien, George Glass, warnte in einem Interview, dass EDP 80 Prozent der portugiesischen Stromressourcen kontrolliere. Aus Washingtons Sicht sollte die kritische Energieinfrastruktur eines Landes nicht von ausländischen Entitäten, sondern von inländischen oder staatlich regulierten privaten Unternehmen betrieben werden.

## Langfristige Einflussstrategie

### Politische und diplomatische Beziehungen

Nach dem gescheiterten Übernahmeversuch schwenkte Three Gorges auf eine langfristige Einflussstrategie um. Zwischen 2021 und 2025 besuchten drei verschiedene Vorsitzende des Unternehmens Portugal und trafen sich mit Präsident Marcelo Rebelo de Sousa. Im April 2025 unterzeichnete der neue Vorsitzende Lei Wei Ping eine Absichtserklärung mit EDP für ein "Jugendtalentaustausch"-Programm, das vielen eher wie ein chinesisches Einflussprogramm erscheint.

### Umfassende Penetration der portugiesischen Wirtschaft

China beschränkte sich nicht auf den Energiesektor. Die State Grid Corporation of China besitzt 25 Prozent von REN, Portugals nationalem Strom- und Gasübertragungsnetzbetreiber. Fosun International, ein chinesisches Pharmaunternehmen, kontrolliert 85 Prozent von Fidelidade, Portugals größter Versicherungsgesellschaft, und über diese weitere 4 Prozent von REN.

Im Gesundheitswesen gehört Fosun seit 2014 vollständig Luz Saúde, einem der führenden privaten Gesundheitsdienstleister Portugals mit 14 Krankenhäusern und 29 Einrichtungen. Im Bankensektor besitzt Fosun 20 Prozent der Millennium BCP Bank, der zweitgrößten und größten privatwirtschaftlichen Bank des Landes.

Die China Communications Construction Company (CCCC) erwarb 2020 einen 30-prozentigen Anteil an Mota-Engil, Portugals größtem Bau- und Infrastrukturunternehmen.

## Strategische Implikationen

### Portugal als schwächstes Glied

Mit erheblichen Anteilen in den Bereichen Energie, Versicherung, Bankwesen, Gesundheitswesen und Infrastruktur ist Portugal faktisch zu einem Vasallenstaat Chinas geworden. Diese umfassende Penetration macht Portugal zum schwächsten Glied in Europa bezüglich chinesischer strategischer Durchdringung.

### Grenzüberschreitende Risiken

Die Gefahr beschränkt sich nicht auf Portugal. Spanien und Portugal teilen ein vernetztes Stromnetz, wodurch Schwachstellen im portugiesischen System über die Grenze hinweg Auswirkungen haben können. In einem eng gekoppelten Energienetzwerk kann ein kompromittiertes Glied die Stabilität der gesamten Kette gefährden.

## Fazit

Der Sprecher argumentiert, dass der ungeklärte Stromausfall von April 2025 kein technisches Versagen, sondern ein strategisches Risiko darstellt. Chinas tiefe Durchdringung von Portugals kritischer Infrastruktur schafft eine Situation, in der Schweigen genauso strategisch sein kann wie Handeln. Die Tatsache, dass Portugal trotz zwei Monaten seit dem Vorfall keine klare Erklärung für den Blackout liefern kann, unterstreicht die problematische Natur dieser Abhängigkeit von chinesischen Investitionen und Einfluss in kritischen Sektoren.

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Zu jeder Zeit geht unter,
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Stillschweigend schafft der Meister,
der Stümper braucht das Maul.

Portugals Einfallstor nach Asien: China

stokk', Mittwoch, 16.07.2025, 13:58 vor 149 Tagen @ Ankawor 3067 Views

bearbeitet von stokk', Mittwoch, 16.07.2025, 14:50

Anfänge des portugiesischen Imperialismus

Macao war von 1557 bis 1999 eine portugiesische Kolonie und ist seitdem eine Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China.

Es war die erste und letzte europäische Kolonie in China.


"What you put out, is what you get back."

Hätten halt 1500ff in Portugal bleiben sollen. China wüsste nicht, dass es sie überhaupt gibt...

[image]

https://www.armstrongeconomics.com/uncategorized/china-moving-to-replace-usa-as-financi...

Nebelkerze? War also nicht die weggeschaltete Solarüberproduktion, sondern der pöhse Chinamann. oT

igelei, Lammd des Stasi2.0-Rollcommanders, Mittwoch, 16.07.2025, 14:05 vor 149 Tagen @ Ankawor 2572 Views

Während Deutschland sich allmählich zur Seite legt...

FredMeyer @, Mitten in der Karibik, Donnerstag, 17.07.2025, 20:18 vor 147 Tagen @ Ankawor 3390 Views

...höre ich kaum Stimmen, die sich mit der rapide verschlechternden wirtschaftlichen Lage auseinandersetzen. Der Eindruck entsteht, dass viele wie das Kaninchen gebannt auf die Schlange starren.

Doch die Schlange ist nicht das befürchtete Ende, auf das viele mit der Hoffnung auf einen Systemwechsel warten. Was auch immer man unter einem Systemwechsel versteht – für die Schlange ist das einfach: Nach einer kurzen Verdauungspause steht das nächste Kaninchen schon bereit.

Es sitzt bereits da und übt den starren Blick auf die Schlange.

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Fred

Marc Friedrich unter Drogen?

Ankawor @, Freitag, 18.07.2025, 11:17 vor 147 Tagen @ FredMeyer 3017 Views

Hallo Fred,

ich dachte, ich höre nicht recht, als Friedrich erzählt, wie gut und super und anders alles wird, in einer vollkommen neuen Welt mit unendlich Energie, Nahrung und ohne Kriege. Vorsichtshalber sagt Friedrich selbst, dass er keine Drogen konsumiert.

https://youtu.be/f2_uw2rMmhY?si=ePcXMFyGZQMGGRMk

Ansonsten:

...höre ich kaum Stimmen, die sich mit der rapide verschlechternden wirtschaftlichen Lage auseinandersetzen. Der Eindruck entsteht, dass viele wie das Kaninchen gebannt auf die Schlange starren.

Das Kaninchen hat die Schlange noch gar nicht gesehen.

Ich wundere mich ja auch, das keiner was sagt. Neulich 20 Leute auf Party, alle außer mir aus finanziell gut betuchten Kreisen. Absolut nichts zur wirtschaftlichen Lage oder so zu hören von denen.

Es scheint mir so, als bekämen alle, die aus untergehenden Unternehmen rausfliegen, eine satte Abfindung, und haben die Hoffnung, damit Zeit zu kaufen, um woanders weitermachen zu können.

Daher wird die Lage wohl erst dann richtig Folgen haben, wenn die alle die Abfindungen verbraucht haben, in ein bis zwei Jahren.

MFG
Ankawor

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der Stümper braucht das Maul.

Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny

FredMeyer @, Mitten in der Karibik, Freitag, 18.07.2025, 13:40 vor 147 Tagen @ Ankawor 2398 Views

Hallo Ankawor,

Das Kaninchen hat die Schlange noch gar nicht gesehen.

Ich wundere mich ja auch, das keiner was sagt. Neulich 20 Leute auf Party, alle außer mir aus finanziell gut betuchten Kreisen. Absolut nichts zur wirtschaftlichen Lage oder so zu hören von denen.

Ich denke, dass man auch diese Leute unterteilen muss, in die, bei denen vielleicht oder auch wahrscheinlich die Verdoppelung der Lebensmittelpreise auf die Lebensweise keine spürbare Veränderung haben wird. Die nächste Schicht darunter wird sich wahrscheinlich hüten, die eigenen Gedanken zum Thema öffentlich zu machen, denn allzu schnell könnte man in die Nähe derer gerückt werden, die als nächstes gefährdet sind.

Die Oper "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" von Kurt Weill mit einem Libretto von Bertolt Brecht würde auch ganz gut in die heutige Zeit passen.

--
Fred

Abfindung in 1-2 Jahren verbraucht? (mT)

DT @, Freitag, 18.07.2025, 19:44 vor 146 Tagen @ Ankawor 2145 Views

bearbeitet von DT, Freitag, 18.07.2025, 20:13

Typischerweise sind Abfindungen für Mitte 50er im Bereich von 25-30 Monatsgehältern, weil
25-30 Jahre in der Firma gearbeitet wurden. Meine Kollegen, die beim Daimler, Bosch, SAP, BASF o.ä. waren, haben im Bereich jenseits der 500 kEUR bekommen. Die angelegt in BAT mit fast 10% Dividende gibt 50000 EUR Dividende minus Steuern pro Jahr, macht locker 3000 EUR im Monat steuerfrei.

Hätte man im April ETH oder andere runtergeprügelte Werte gekauft (@mabraton hatte zum Beispiel Broadcom empfohlen, ein guter Tipp, aber auch andere High-Techs hatten um den 9. April herum ihre Dips), hätte man bis jetzt locker 50% machen können. Dann wären aus den 500 kEUR schon mal 750 kEUR geworden und die Monatsdividende entsprechend höher. ETH hat sich fast verdoppelt.

Während hier vom Untergang gefaselt wird liegen die Chancen täglich auf der Straße. Hier sind ja EM Freunde und die haben zur Zeit auch gut was zu lachen, sowohl Au, Ag und Pt, alle sauber im Plus. Palantir, die Militärs (Rheinmetall, Hensoldt, Renk) dito. Auch Boeing ist nach den Abstürzen locker wieder auf 200 und hat locker 50% oder mehr gemacht.

https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=665730

Da ist die Abfindung nicht nach 1-2 Jahren verbraucht. Außerdem kann man mit ein paar Programmierkursen aus dem Internet bzw. öffentlich leicht zugänglichem Wissen entsprechendes Know-How für AI, Qiskit, etc. lernen, damit ist man auch im Alter gefragt, wenn man dieses Know-How mit seinem bisherigen Ingenieurs-Know-How aus der Firma mit der Abfindung kombiniert.

DT

nicht zur Seite legt, sondern ausverkauft!

Weiner, Freitag, 18.07.2025, 21:57 vor 146 Tagen @ FredMeyer 2120 Views

Der Eindruck entsteht, dass viele wie das Kaninchen gebannt auf die Schlange starren.

Die Schlangen hatten Anfang der Woche ein Treffen sogar im Kanzleramt - war ja nicht anders zu erwarten mit FF:

https://www.youtube.com/watch?v=LtupMi2rc1U&list=PLuQE_zb4awhV8JxSNeJzUnHskCx0eyjVj...

(BPresseKonferenz am 16.7., mit Frage nach der Teilnehmerliste, Antwort ab 8:30)

Und während alle auf Dame Brosius-Gersdorf starren, wird still und heimlich parallel die Ann Katrin Kaufhold in Stellung gebracht, die noch viel schlimmer ist (hat nicht mal Richter-Erfahrung).

Doch die Schlange ist nicht das befürchtete Ende, auf das viele mit der Hoffnung auf einen Systemwechsel warten. Was auch immer man unter einem Systemwechsel versteht

Genau das ist die Frage. Wenn man den Systemwechsel wirklich wollte und auch die entsprechenden Ideen dafür hätte, dann könnte man ihn jetzt sofort schon beginnen. Aber man will nicht, sondern hofft nur.

Für die Schlange ist das einfach: Nach einer kurzen Verdauungspause steht das nächste Kaninchen schon bereit.

Es sitzt bereits da und übt den starren Blick auf die Schlange.

Genauso ist es. Gewohnheiten zu verlassen ist schwierig. Im privaten Leben wie im öffentlichen. Aber immerhin: eine winzig kleine Chance besteht.

Wohl dem, der VORBEREITET ist und sie nutzt.

W.

Man kann nur besitzen, was man beschützen kann

StillerLeser @, Freitag, 18.07.2025, 20:24 vor 146 Tagen @ Ankawor 2136 Views

Nicht nur in Portugal, China hat auf der ganzen Welt eingekauft. Grund und Boden, Häfen, Flughäfen, Bergwerke, Firmen, Eisenbahnen, Autobahnen.

Die saßen/sitzen auf einem Berg amerikanischer Staatsanleihen und haben realisiert, daß diese keinen echten Wert haben. Sie hauen die raus, als gäbe es kein morgen.

Das ist in meinen Augen dann Betrug, wenn man mit etwas bezahlt, von dem man weiß, das es wertlos ist.
Heute nennt man das clever...

Das hat aber nur Bestand, solange es "normal" läuft. Im Falle des Knalles wird das alles mit einem Federstrich zurückverstaatlicht, und China kann das alles nicht beschützen. Aber immerhin, den Ertrag bis dahin hatten sie.

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