Hallo Kaladhor, hatte ich hier geschrieben: (mT)
"... und die müssen jetzt alle "einfach so" an eine andere Uni. Natürlich nimmt jeder gerne Harvard Studenten, aber wir reden hier über Doktoranden an einer Arbeitsgruppe, mitten in ihren Arbeiten und Experimenten. Unfaßbar."
Stell Dir vor, Du hast gerade ein Experiment aufgebaut, wo Du an einem Quantencomputer forschst.
Da brauchst Du einen Kryostaten, der Deine Probe bis nahe dem absoluten Nullpunkt abkühlt, Du brauchst Mikrowellenzuleitungen, Du brauchst hochempfindliche Meßgeräte, die die QBits messen, Du brauchst einen Reinraum, wo Du das ganze herstellst. Und Du bist mitten in Deiner Bachelor/Master/Doktorarbeit und hast dieses Experiment mühsam aufgebaut, und es stecken vielleicht 500 000 bis 1 Mio USD drin.
Oder Du hast eine Studie mit Patienten an der Harvard Medical School, an denen Du eine neue Diagnosemethode ausprobierst, um zum Beispiel die Effekte nach einen Schlaganfall zu analysieren, zum Beispiel eine neue Bildgebungsmethode mit hochaufgelöstem MRI, mit der Du ins Gehirn schauen kannst und nachsiehst, wo dort die Gerinnsel lokalisiert sind. Dein MRI Gerät, was Deine Uni gekauft hat, kostet 5 Mio USD und steht nur da in Harvard. Deine Patienten, die Du untersuchst, liegen im Massachusetts General Hospital in Boston.
Oder Du hast Mäuse, die mit einem bestimmten modifizierten Gen ausgestattet sind, so daß zum Beispiel die Calciumionen leuchten. Du hast ein flexibles Mikroskop gebaut, das erlaubt, in ihr Gehirn zu schauen und die Ionenkanäle in Aktion zu beobachten.
Und jetzt sollst Du binnen kürzester Zeit "an eine andere Uni".
Das geht vielleicht bei einem Karl Lauterbach in Laberwissenschaften (er hat ja nicht wirklich Medizin im eigentlichen Sinne studiert), aber nicht bei Leuten, die etwas reales in der Welt arbeiten und dazu eine bestimmte Forschungsumgebung brauchen.