Polen und der Größenwahn

Bergamr, Donnerstag, 20.03.2025, 01:33 (vor 5 Tagen) @ BerndBorchert1062 Views

Hallo BerndBorchert,

die Thesen oder Ansichten von @Plancius sind meines bescheidenen historischen Wissens nicht aus der Luft gegriffen.

Die polnische Elite hat ein 'Elefantengedächtnis', das sich auf die Zeit des 16./17./18. Jahrhundert bezieht, da war Größe (zusammen mit Litauen) und auch Einfluß (Schlacht bei Kahlenberg) durchaus vorhanden. Danach war für lange Zeit 'Schicht im Schacht', und erst nach langer Andienerei an die Entente-Mächte von WKI gab's wieder einen eigenen Staat.

Der hatte von Beginn an die unangenehme Eigenschaft, von 1919 bis 1939 mit allen Nachbarn wenigstens eine militärische Auseinandersetzung wegen Gebietsstreitigkeiten (vulgo Annexion) zu haben. In den Jahren vor 1939 gibt es in Bezug auf Deutschland zahlreiche Publikationen, die die Elbe als 'natürliche Westgrenze' Polens proklamierten. Nach WKII, als neuer Staat, sind sie dieser Grenze zwar näher gekommen, aber zu ihrem Leid unter gleichzeitiger Verschiebung ihrer Ostgrenze westwärts.

Ein tragisches Dilemma, das aber nach dem Sowjetzusammenbruch in typischer Großmannsucht mit zuerst dem Visegrad-Traum und jetzt mit Forderungen an Deutschland und Gelüsten nach Galizien (West-Ukraine) wieder revitalisiert wird.

Also, wie man es dreht und wendet, Polen träumt seinen Traum, Polen ist wieder einmal Spielball von Interessen, die es nicht mal im Ansatz überblickt, und wenn's dumm läuft, ist Polen wieder einmal der dumm-blöde Auslöser für Ereignisse, die weit weit über dem eigentlichen Horizont und der eigentlichen Bedeutung von Polen liegen.

Gruß
Bergamr

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Ehrlich schade für die Heimat! Endgültig verloren seit Sommer 2015 ...


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