Hallo Plancius,
Es macht deshalb Sinn, dass auch wir jetzt mal einen kräftigen Schluck aus der Pulle nehmen, ehe sich der Euro in die ewigen Jagdgründe verabschiedet.
Nicht nur der Euro allerdings. Die USA fahren momentan ein Defizit von hochgerechnet 10% des BSP, Tendenz stark steigend - jetzt ist ihnen aufgefallen, dass so die ewigen Jagdgründe schnell in Sichtweite kommen....
Folgende Aufgaben stehen dringend an:
- Ausbau und Sanierung des Straßennetzes
- Sanierung und Neubau vieler Brücken
- gründliche Sanierung der Bahn
- Sanierung des Kanal- und Wasserleitungsnetzes
- Sanierung der baulichen Substanz in Städten und Gemeinden (Straßen, Gehwege, Fassaden, Grünanlagen, optische Auwertung des öffentlichen Raums)
- Sanierung von Schulen, Kindergärten und Krankenhäusern
- Ausbau der digitalen Infrastruktur
- Reaktivierung von 5 - 6 Kernkraftwerken
Ich sehe aber nichts davon oder nur einige Bruchteile. Stattdessen soll das ganze Geld für Klimaschutz, Bundeswehr, NGO's und weitere Massenmigration verschleudert werden.
Ich bin vorsichtiger und denke, wir sollten abwarten. Viele der genannten Aufgaben sind wahrscheinlich bereits in den Investitionsplänen der Sondervermögenfonds berücksichtigt. Der Klimaschutz hat etwa 100 Milliarden von den vorgesehenen 500 Milliarden bekommen. Die Bundeswehr ist separat, und Massenmigration zählt (noch) nicht zu den Infrastrukturmaßnahmen. Ich vermute schon, dass ein Großteil der verbleibenden 400 Milliarden in die genannten Bereiche investiert wird, über einen Zeitraum von vlt. acht bis zehn Jahren.
In diesem Zusammenhang empfehle ich diesen YT-Beitrag des debitimus-kundigen Daniel Stelter (Transkript), der die Milliardenbazooka vorausgesehen hat, dazu dies in einen schönen Abriss der Vorgeschichte einbettet und ein paar Ausblicke liefert, wie die nächste Spielverlängerung gestaltet werden könnte.
Und mit der Klimaneutralität bis 2045 wird jegliche wirtschaftliche Aktivität auch noch lahmgelegt.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Lähmung des Landes zuvorderst mit der angestrebten Klimaneutralität zusammenhängt. In einer dynamischen und innovativen Gesellschaft wäre eine Belastung durch Klimaschutzmaßnahmen vmtl. tragbar, und die immer herbeigeredeten Innovationseffekte wären real. Nur müsste die Wirtschaft und die Bevölkerung hierfür tatsächlich auch extrem innovativ und umsetzungsstark sein. Davon kann in Deutschland keine Rede sein.
Deutschland ist überaltert, schwerfällig, langsam, borniert, untergraben, desorientiert, überlastet und demotiviert. Die Bildungsstruktur der Bevölkerung verschlechtert sich rasant. Industrie, Hochtechnologie und Produktion sind keine in der Breite angestrebten Kernkompetenzen mehr. Die Alterstruktur bedingt nach der bereits eingetretenden Überalterung zusehends eine schnelle Abnahme des Reservoirs von tatsächlichen Fachkräften.
Mit einer solchen Ausgangslage ist eine wirtschaftspolitische Kehrtwende bzw. ein Umschwenken auf einen dynamischen Wachstumspfad schlichtweg nicht mehr möglich, der abnehmende Grenznutzen zusätzlicher Verschuldung tut sein Übriges.
In der Vergangenheit war das internationale Wettbewerbsklima derart beschaffen, dass Deutschland trotz seiner auf Gründlichkeit basierenden Langsamkeit aufgrund ausserordentlich solider Qualität der Erzeugnisse immer wettbewerbsfähig blieb. Mit der zunehmenden Konkurrenz aus Asien hat sich das internationale Wettbewerbsklima jedoch deutlich verschärft und insbesondere die Geschwindigkeit wirtschaftlicher Aktivität hat massiv zugenommen.
Man betrachte, in welch rasantem Tempo die Chinesen ihre Automobilindustrie wettbewerbsfähig gemacht haben – im Prinzip innerhalb einer Dekade. Auch der Aufbau von Tesla hat nicht länger gedauert. Ist es noch vorstellbar, dass in Deutschland auch nur ein Weltkonzern innerhalb von zehn Jahren auf ein vergleichbares technisches Niveau samt Produktionskapazität und weltweiter Vertriebsstruktur Niveau gehoben werden kann? Hierfür fehlt es an allem, nicht nur an ein paar politischen Stellschrauben.
Europa hat abgerissen und sollte sich als Entwicklungskontinent begreifen, die kommenden 20 Jahre - inklusive weiterer Zerstörung, (letztendlich vergeblicher) totalitärer Massnahmen zur Verhinderung des Systemzusammenbruchs/Resets, und dem nachfolgenden 1st turning müsste Europa auch seinen Wertekanon dahingehend erneuern, dass er wieder Bildung, Erzielung echter Arbeitsresultate, internationale Wettbewerbsfähigkeit/Niveau usw. beinhaltet. Dann könnte man vielleicht irgendwann in Zukunft in Teilbereichen auf Weltniveau wieder mithalten. Bis dahin bliebe nur, sich zwischen den USA und China den Leithammel auszuwählen, der Europa weniger missbraucht.
Gruss,
mp