Hi Mabraton,
wie ich kürzlich schon geschrieben habe, sind die Rumänen ein Volk, das eine sehr feine Sensibilität für Propaganda und Agitation entwickelt hat. Das war bei Corona erkennbar, das ist auch hier wieder deutlich. Deutlicher noch, als ich es selbst erwartet habe.
Ein paar Infos:
Der Kandidat selber ist offiziell unabhängig, sein Wahlkampf basierte stark auf Podcasts, er spricht aber insbesondere auch die ländliche Bevölkerung (Mehrheit) an, er selbst ist Agronom.
Kurz vor der Wahl wurde ihm gerichtlich auferlegt, alle Wahlprogramme etc aus dem Internet zu löschen, da dort die vorgeschriebenen Angaben zum Impressum nicht erfüllt seien
Er will den Ausverkauf der Bodenschätze und des Ackerlandes an internationale Investoren stoppen.
Zusammen mit dem Pendant der AfD in Rumänien (AUR), die einen eigenen Kandidaten aufgestellt hatten, kommt er auf 35% der Stimmen. Ich erwarte ihn also irgendwo zwischen 40-45% im zweiten Wahlgang, die anderen Parteien werden sicherlich komplett den Gegenkandidaten unterstützen.
Allerdings scheint dies nicht wie zuerst ersichtlich ein gemässigter, lavierender Sozialdemokrat zu werden, sondern eine mit Haut und Haaren hinter dem globalistischen Projekt stehende Liberale mit ihrer Wählerschaft in den Grossstädten, die mehr Nato, mehr Rüstung, mehr Soldaten in Rumänien fordert. Das könnte eventuell auch für einige gemässigte Wähler zuviel sein und Geoergescu somit über die Ziellinie verhelfen.
Aber auch wenn es nicht soweit kommt, die Tatsache, dass heute bereits 40% der Wähler diesen Mann wählen werden, wird erheblichen Einfluss auf die weitere Entwicklung haben. In 4 Jahren wird die Situation nicht besser sein und dann wird es dort zum Umschwung kommen.
Hier nun ein paar Ausschnitte aus einem Podcast:
Ich erinnere alle daran, dass der Warschauer Pakt vor 35 Jahren aufgelöst wurde. Die Sowjetunion verwandelte sich 1991 in Russland, und das bedeutete, dass auch die Relevanz der NATO zu hinterfragen war. Das Jahr 1991 hätte das Jahr des weltweiten Friedens sein können, doch eine Nation stellte sich dem entgegen – die Vereinigten Staaten von Amerika.
Um es klar zu sagen: Solange der derzeitige Präsident der USA – es ist weniger wichtig, ob es Biden ist oder wer ihn hinter den Kulissen leitet – erklärt, dass die Ukraine auf irgendeine Weise Frieden schließen oder Putin aufhalten könnte, ist das eine völlig unpassende und diplomatisch unhaltbare Aussage. Es fehlt jegliche Eleganz und Verbindung zur Realität.
Ich versichere allen, dass die USA als Land, das kontinuierlich Kriege führt und Regierungen stürzt, keineswegs an Demokratie in der Ukraine interessiert sind. Was sie verfolgen, sind die Ressourcen des Landes, insbesondere die 13 Billionen Dollar an Bodenschätzen. Dieses Muster zeigt sich in jedem Land, sei es Afghanistan, der Iran, der Irak oder Syrien. Die gleichen Interessen gelten auch für Ressourcen wie Lithium oder Erdgas. In Syrien haben sie vieles verloren, aber in der Ukraine setzen sie diese Strategie fort. Die Propaganda, die sowohl intern als auch international verbreitet wird, verzerrt die Realität auf absurde Weise.
Ich sage es noch einmal: Jenseits des Themas NATO wird es keinen Krieg geben – zumindest nicht für Rumänien. Der Grund ist einfach: Es gibt keine und es wird keine Kämpfer geben. Der Krieg wird immer von Bankiers gelenkt, die ein Interesse daran haben. Die eigentliche Wahrheit, die man verstehen muss, liegt in dem, was nicht gesagt wird, was nicht sichtbar ist und was nicht geschrieben steht.
Die NATO, die angeblich Frieden und Verteidigung bringen soll, zeigt in der Realität das Gegenteil. Sie bewaffnet Länder, die nichts mit der NATO zu tun haben und deren Politik nicht den Prinzipien der NATO entspricht. All dies sollte uns zum Nachdenken bringen.
Die Propaganda vermittelt Angst, aber ich sage Ihnen: Die Angst, die sie verbreiten, ist nichts im Vergleich zu der Angst, die sie selbst haben. Sie senden keine Liebe, sondern Angst aus. Doch das Leben auf dieser Erde basiert auf einer der wichtigsten Aussagen in der Geschichte der Menschheit: „Gott ist Liebe.“ Darüber hinaus gibt es nichts, was ich hinzufügen könnte.
Was heute passiert, ist oftmals lächerlich. Es fehlt jeglicher Bezug zur Realität. Persönlich möchte ich klarstellen, dass ich, Călin Georgescu, keine Agenda verfolge, die einen Austritt Rumäniens aus der NATO oder der Europäischen Union fordert. Ich akzeptiere diese Organisationen, aber meine Priorität liegt darauf, dass die Menschen gut, ja sehr gut leben können.
Ich setze mich für niedrige Steuern und Abgaben ein, damit die Menschen, insbesondere die rumänischen Unternehmer und Landwirte, sich entwickeln können, ohne durch eine endlose Steuerlast gedemütigt zu werden. Diese Überbesteuerung erinnert an die Inquisition oder das Mittelalter. Ich möchte, dass die Menschen glücklich sind, dass die Jugend eine Zukunft hat, und dass besonders in junge Menschen bis zum Alter von 18 Jahren investiert wird.
Nehmen wir als Beispiel die Ukraine. Dieser Krieg dauert jetzt fast drei Jahre an. Was ist eines der Ergebnisse dieser Situation? Ich kann Ihnen sagen, dass eine Liste von Unternehmen dabei hervorsticht – an der Spitze stehen die amerikanischen Firmen. Beispielsweise hat Lockheed Martin in dieser Zeit einen Gewinn von 65 Milliarden Dollar erzielt. Eine andere bekannte Firma, Boeing, steht mit einem Gewinn von 63 Milliarden Dollar ebenfalls auf dieser Liste. Die Liste der amerikanischen Unternehmen, die in den letzten zwei Jahren von diesem Krieg profitiert haben, ist lang. Im Vergleich dazu gibt es nur sehr wenige britische Unternehmen oder solche aus anderen Ländern wie Israel, Italien oder Deutschland, die ähnliche Erfolge verzeichnen konnten. Das Hauptgeschäft liegt eindeutig in der Rüstungsindustrie.
Die Waffenindustrie hat durch diese Katastrophe enorm profitiert – vor allem auf Kosten des ukrainischen Volkes, das niemand gefragt hat. Und das ist genau meine Sorge: Niemand hat sie gefragt, obwohl sie so verwundbar sind. Es scheint, als interessiere es die großen Akteure nicht wirklich, ob es um Demokratie oder das Wohl des Volkes geht. Sie interessieren sich nur für die Ressourcen in der Region, und es geht immer nur um ihre eigenen Interessen.
Ein anderes Thema, über das ich sprechen möchte, sind die Äußerungen von Herrn Mircea Geoană vor dem NATO-Gipfel. Er sagte, dass die Zeiten kompliziert sind und wir eine starke Armee brauchen. Das klang für viele in Rumänien wie eine Warnung. Er betonte, dass Russland weder das Potenzial noch die Absicht habe, uns militärisch anzugreifen, dass es jedoch jede Art von Werkzeug nutzen werde, um seinen Einfluss auszuweiten. Daher, so der NATO-Generalsekretär, bräuchten wir eine starke Armee und erstklassige nationale und kollektive Sicherheit.
Auch wenn ich die Notwendigkeit von Sicherheit verstehe, müssen wir uns fragen: Brauchen wir wirklich all diese Aufrüstung? Meiner Meinung nach nicht. Wir brauchen keine mächtige Armee oder all diese absurden Dinge. Was wir wirklich brauchen, ist Frieden und Stabilität. Und darum sollten wir uns bemühen.
In den letzten Tagen gab es bilaterale Abkommen, die zwischen Polen und der Ukraine sowie zwischen Rumänien und der Ukraine unterzeichnet oder vorgeschlagen wurden. Aber ich sage es ganz klar: Solche Abkommen, die stark von den Vereinigten Staaten beeinflusst werden, haben oft nur ein Ziel – die USA ziehen sich bequem zurück und überlassen die Verantwortung anderen. Amerika wird niemals direkt eingreifen, und selbst die NATO wird nicht tätig werden, wenn ein Mitgliedsland von Russland angegriffen wird. Ich kann Ihnen sagen, dass dies nicht passieren wird. In solchen Momenten waschen sich die großen Mächte oft die Hände rein.
Es gibt kein echtes strategisches Bündnis – es ist eher eine Illusion, basierend auf Abhängigkeit und Ignoranz.
Ausschnitt aus dem Wahlprogramm, es ist ein typischer bunter Strauß von Wunschvorstellungen, aber die allgemeine Ausrichtung unterscheidet sich natürlich von den anderen Parteien teils deutlich, gesellschaftspolitisch konservativ, wirtschaftlich national-liberal, geopolitisch im Lager der Souveranisten:
Einheitliche Steuer von 10 % – für eine langfristig effiziente wirtschaftliche Stabilität.
Förderung von Vermögensbildung – zur Vermeidung von unnötigem Konsum.
Bildung und Gesundheit als Schlüsselfaktoren – für eine Zukunft, die auf der Intelligenz sowie der physischen und psychischen Gesundheit der gesamten Bevölkerung aufbaut.
Besteuerung mit 2 % bei einem Umsatz von über 1 Million Euro – für eine kohärente und praktikable Steuerpolitik zur Sicherung von Einnahmen.
Freie Assoziation landwirtschaftlicher Eigentümer in Genossenschaften und steuerliche Anreize vom Staat für Produzenten – für eine Landwirtschaft, die sich schnell modernisieren und entwickeln kann.
Vertriebswege, Sammelzentren und Verarbeitungs- sowie Konservenindustrien – zur Nutzung des Potenzials lokaler Produzenten.
Umleitung von EU-Mitteln zu Kleinbesitzern – für eine kohärente Entwicklung, die an der Basis beginnt.
Stärkung der Mittelschicht.
Produktion von sauberem, vollwertigem Essen.
Wiederbelebung nachhaltiger Kleingemeinschaften durch die Erneuerung des Geistes von gegenseitigem Vertrauen, Zusammenarbeit und Hingabe.
Bildung: Förderung integrer Menschen sowie Unterstützung und Wertschätzung von Berufung und Talent.
Produktion von günstiger und reichlich vorhandener Energie, insbesondere aus unkonventionellen Quellen.
Einfache Gesetze und Vorschriften, die für alle verständlich sind, sowie engagierte Beamte, die deren Umsetzung und Einhaltung sicherstellen.
Redimensionierung des politischen und administrativen Systems und Vereinfachung der Führung des Landes.
Stabilität der Steuerpolitik, niedrige Steuern und Abgaben.
Effizienz: hohe Wertschöpfung bei geringem Ressourcenverbrauch.
Wirtschaftliche Entwicklung durch gute Regierungsführung, nicht durch Privatisierung.
Das nationale Interesse als Priorität, das den Kampf zwischen Linken und Rechten ersetzt.
Kooperation als neuer modus operandi, nicht nur in Wirtschaft und Politik, sondern in der gesamten rumänischen Gesellschaft.
Haltung: Ein sauberes und gepflegtes Land.
Gruss,
mp