Merci @Weiner (vom 20190505)
https://dasgelbeforum.net/index.php?id=486546
Das Buch beschreibt mit hinreichender Substanz und Genauigkeit den Mechanismus der Übernahme Europas durch die USA - wenigstens ab 1945, denn genau genommen beginnt diese Übernahme bereits mit dem Kriegseintritt der USA in den Ersten (!) Weltkrieg.
Es ist wichtig zu begreifen, dass das Geschehen ab 1945 eine Fortsetzungsgeschichte ist, die bis in die heutige Zeit anhält. Nachem die EU-Institutionen geschaffen worden waren (nichts weiter als eine bequeme und zentrale Anlaufstelle für Lobbyisten und Politstrategen aus den USA), folgte die "Liberalisierung" und währungsmäßige Vereinheitlichung des europäischen Raumes als notwendige Bresche für den Großangriff des US-Finanzkapitals auf die europäische Wirtschaft.
Im Augenblick, da das Opfer im Sterben liegt, geht man über in die Phase der Leichenfledderei, indem man per juristischem Krieg (Dieselskandal, Mosanto etc. sind nur die öffentlich bekannten Fälle) und per Wirtschaftskrieg das Blut auslaufen lässt und auffängt - solang es noch nicht geronnen ist, d.h. solang der Euro noch funktioniert ...
Wolfgang Freisleben hat die gleiche, hohe Qualität wie der neulich von @Stocksorcerer verlinkte Ernst Wolff. Auf seiner Webseite waren sehr viele wichtige Materialien, leider gibt es sie nicht mehr. Denn Freisleben, auch ein sehr scharfer Kritiker Israels und des Zionismus, ist im vergangenen Dezember überraschend verstorben ...
@Olivia hat (im parallelen Beitrag) Recht, dass wir der Fairness halber einen großen Teil der amerikanischen Bürger genauso als Opfer sehen sollten, wie wir selbst freiwillige und untätige Opfer waren und sind. Mein Begriff für die Urheber der Ausbeutung wäre "US corporate gang". Wenn man das britische Establishment und Israel (sowie deren Unterstützer in den USA) in den Begriff mit hineinbringen könnte, wäre er noch treffender.
Ich teile allerdings nicht die Einschätzung von @Olivia, dass der Ausweg aus der gegenwärtigen Situation durch einen Kampf zwischen US-Demokraten und US-Republikanern (bzw. Trump-Unterstützern) gefunden und entschieden werden kann, denn die Führung unter Trump ist genauso korrupt wie das demokratische Lager. Diesen so genannten Kampf sollte man verstehen als ein öffentlich inszeniertes Schattenboxen, bei dem es für die Kämpfer durchaus um den einen odere anderen Gewinn geht, das aber nur dazu dient, die Bürger des Staates von eigener Aktivität abzuhalten.
Diese eigene Aktivität würde darin bestehen, eine Vision zu entwerfen, einen Plan zu machen, sich zu organisieren und den Plan handelnd umzusetzen. Das würde für die USA genauso gelten wie hier in Europa.
Real wird es so ablaufen, wegen der Untätigkeit der Bürger, dass es zu Bürgerkriegen kommt, wenn der Stress für die Bürger und Konsumenten zu groß wird. Und dann hat man erst recht keine Zeit mehr zum Nachdenken und angemessenen (organisierten = politischen) Handeln. Die "US corporate gang" und ihre Helfershelfer hier in Europa wie auch weltweit sind aber auch auf diese Zustände bereits bestens vorbereitet.