Wieder einmal etwas zu Börse: SAP (mT)

DT @, Sonntag, 20.10.2024, 14:48 vor 1 Tag, 18 Stunden, 37 Min. 2387 Views

Das größte deutsche Unternehmen und eines der größten Hightech-Unternehmen in Europa (nach ASML) fährt seit vielen Monaten wie auf Schienen, ohne daß das hier groß thematisiert würde:

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Seit September 2022 hat sich der Kurs fast verdreifacht, in diesem Jahr bereits besser als Gold und Silber bei +50%.

Im Vergleich zu Nvidia und den anderen High-Techs, die etwas schwächelten, hat SAP praktisch die ganze Zeit Kurs gehalten.

Market Cap ist ca 250 Mrd EUR. Jahresumsatz ist 31 Mrd EUR. Morgen gibt's Zahlen, dann wird man mal weiter sehen. KGV erwartet von ca 47.


Hier ein großer Konkurrent, Microsoft. Umsatz 245 Mrd EUR p.a., soviel wie ganz SAP wert ist. KGV 35.

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Hier wird rumgejammert, daß man kein Geld (läppische 10 kEUR) für eine Hinterachse habe, daß die Welt morgen untergehe, daß jetzt alles auf den großen Knall zufahren würde.

Anscheinend sind das Projektionen von einem selber auf "die Welt". Dabei sehen die meisten hier noch nicht einmal Deutschland, sondern nur daß bisschen "Welt" um einen rum. Oft kommt das hohe Alter und die mäßige Gesundheit und das Bewußtsein der eigenen Endlichkeit noch mit dazu. Das hindert einen, zu sehen, daß JEDEN TAG eine neue Gelegenheit wartet und man sie nur erkennen muß.

Wir haben ja zum Glück noch ab und an hier ein paar Diskussionen über Aktien, danke an Stokk und Kollegen.

Palantir ist ein weiteres Beispiel, Firma mit super starken Investoren, sie sammeln Daten für die CIA, das FBI, die ganzen US Government agencies, Cathy Wood investiert dort rein. Bei unter 10 und bei 15 habe ich das hier besprochen.

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In diesem Jahr von 15 auf 40, seit der Besprechung von unter 10 auf 40, mehr als vervierfacht.

Wenn man die ganze Zeit natürlich nur mit Scheuklappen durchs Leben geht und meint, im Silicon Valley würden alle nur die 4- oder 3-Tage-Wochen wünschen, oder in Bangalore wäre Wohnmobil-Urlaub angesagt, daß verpaßt man leider diese Chancen.

Seit mehr als 25 Jahren folge ich jetzt schon diesen Foren, erst im Consors Board, und dann Elli bei Parsimony und hier. Zu Beginn, zugegebenermaßen im Neuen Markt, war überbordender Optimismus. Viele haben von finanzieller Freiheit mit 40 gesprochen, bei Wallstreet Online gab es sogar ein Board dazu. Später, nach dem Platzen der Techbubble im März 2001 nach dem Börsengang von Infineon, war davon nichts mehr zu spüren.

Dann gab es in den letzten Jahren die FIRE Bewegung, und von ein paar "Frugalisten", zB Oliver Noelting, der gedacht hatte, er können schon Ende 20 und Anfang 30 als Computerprogrammierer (!) mit einer 10-Stunden-Woche und klugen Investments trotz Familie mit 2 Kindern über die Runden kommen, sind auch böse auf die Nase gefallen und auch von ihnen hört man nichts mehr.

Aber andere haben ganz normal und fleißig weiter gearbeitet und trotzdem gesehen, daß in jedem Crash eine super Chance steckt, ich erinnere mich noch an die Telekom bei unter 10 oder die Deutsche Bank bei weit unter 10 während Corona, oder Exxon bei weit unter 30 während Corona, heute bei über 100.
Oder die Einbrüche beim Edelmetall im März 2020.

Das waren so klare Chancen, die auch hier besprochen wurden und die jeder wahrnehmen konnte.

Wieso dann hier, in einem Börsenforum, immer noch permanent gejammert wird über die finanzielle Lage, ist mir nicht klar. Es kann eigentlich nur einen Grund dafür geben: Man sieht nur seine eigene Welt, glaubt nicht, was eine ganze Kohorte von Leuten, die nicht nur in ihrer Höhle vor sich in dämmern, hier erzählt, und ist risikoavers.

DT

Rosinenpickerei

Heraklit @, Sonntag, 20.10.2024, 16:14 vor 1 Tag, 17 Stunden, 11 Min. @ DT 1879 Views

bearbeitet von Heraklit, Sonntag, 20.10.2024, 16:40

Ja, an der Börse lässt sich gut Geld verdienen. Eine Verwandte hat 2019 in NVidia investiert, dieses Jahr schon zweimal verkauft, Restbestand aktuell 700 Aktien - das Ding ist eine Gelddruckmaschine. Ein weiterer Verwandter hält ebenso eine kleine Position in Palantir. In unserer Familie besitzt jeder ein paar Aktien SAP. Ich selbst habe seit 2020 eine kleine Position in Arista Networks.

Sind wir deswegen stinkreich geworden? Nein! Sie vergessen zu erwähnen, dass es mindestens genauso viele Verrecker gibt, die das Depot nach unten drücken. Ja, wir sind teilweise auch auf Wirecard hereingefallen. Dann gäbe es da die Klassiker wie BASF, nicht zu vergessen dann auch viele Biotech-Aktien, die seit Jahren nicht performen. Seit 1998 halte ich auch Mercedes, den Chart kann sich jeder selbst ansehen - vergessen wir einmal die unseligen Dividenden, die den Unternehmenswert schmälern und an denen der Staat ganz gut mitverdient.

Ein Blick auf viele Statistiken zeigt, dass die meisten Aktien Schrott sind, nur wenige Aktien liefern dann die Performance, diese muss man aber auch halten können. Apple etwa war schon mindestens einmal fast pleite, Amazon ist auch schon mehrmals um über 50% eingebrochen, ebenso NVidia. Wer hält denn sowas aus und verkauft nicht frustiert? Nicht ohne Grund ist es für die meisten Privatanleger auch nicht verkehrt, einfach den Index zu kaufen. Bisher hat es nur unsere NVidia-Investorin geschafft, den Index zu übertreffen dank meines Tipps - also gerade diejenige, die sich mit Börse so gut wie nie beschäftigt.

Ein Investition in Einzelaktien funktioniert nur, wenn man die richtigen Aktien findet und an diese auch festhält. Aber was sind die richtigen Aktien und wann sollte man nicht mehr an ihnen festhalten bzw. wann sollte man sie trotz aller Turbulenzen weiterhalten? Das haben mir alle Börsengurus noch nie beantworten können und es gibt wohl auch keine Antwort darauf. Bei Einzelaktien sollte man es vielleicht wie Tim Schäfer machen und stures Buy&Hold betreiben, dann kann man sich in den Foren auch mit seinen Investitionserfolgen feiern lassen - natürlich nur wenn man einige der wenigen Überfliegeraktien erwischt.

Aufgrund meiner Erfahrungen investiere ich zu 85% in ETFs, der Rest sind ein paar Liebhaberaktien, in denen aus Diversifikationsgründen jeweils nur ein paar Tausend Euro stecken. Gerne würde ich auch mehr in eine Einzelaktie stecken, aber nur unter der Voraussetzung, dass diese mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich besser als ein einfacher MSCI World in Zukunft laufen wird - aber da kenne ich keine! Nicht ohne Grund werden "gute" Aktien auch mit höheren Multiples bewertet, weil eben die Zukunft jetzt schon eingepreist wird. Nett wären natürlich dabei Aktien, die keine Dividenden ausschütten (siehe oben).

Und was die unübersehbaren "Chancen" im Corona Crash anbelangt: Ich habe mir damals Berkshire gekauft (160% im Plus aktuell), SAP (130% im Plus aktuell), Siltronic (1 Jahre später verkauft, aktuell auf Corona-Niveau), Varta (im Prinzip fast pleite, 2022 aber verkauft) sowie Wirecard (Totalverlust), d.h. von 5 Aktien waren zwei High-Flyer (von denen Sie natürlich SAP herauskramen) und 2 Verrecker dabei. Die Käufe erfolgten jedoch zu überschaubaren Beträgen, die meiste Kohle floss damals ohnehin in ETFs (mit erfreulichem Ergebnis). Klar, Wirecard war schon immer etwas dubios, aber da haben einige Leute ihre ganzen Ersparnisse reingesteckt. Varta war damals eine der "Zukunftsaktien". Also soll mir nun kein Besserwisser daherkommen und mich belehren.

Interessant, dass sie auch die Fire-Bewegung ansprechen. Jeder aus dieser Community spricht zwar davon bis 40 in Rente gehen zu wollen, aber keiner nennt mal einen seriösen gut begründeten Betrag, der für diesen Zweck ausreichend wäre (4%-Regel, na klar, wer's glaubt). Und welche Firma gibt einem Entwickler denn einen Job für 10 Wochenstunden?

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Quidquid agis, prudenter agas et respice finem

Hallo Heraklit! (mT)

DT @, Sonntag, 20.10.2024, 18:03 vor 1 Tag, 15 Stunden, 22 Min. @ Heraklit 1446 Views

Große Zustimmung. Seit Ende der 1990er Jahre sind die Indizes um Faktor 4 bis 7 gestiegen.
Und da ist es egal, ob man Dax, DJIA, Nasdaq etc. nimmt.

Und das ganze spiegelt wider, daß es in den letzten 30 Jahren die größte Expansion der Wirtschaft weltweit und aller Zeiten gab, nämlich die Erschließung von Osteuropa, Rußland und vor allem China und Indien.

Die unfaßbare Globalisierung seit Mitte der 1990er hat einiges dazu beigetragen.

Wenn man nicht auf die üblichen "Gewinner" setzen möchte, also die Marktführer, die early leaders, wie Apple, Amazon, Meta, Google, Microsoft, Intel, Nvidia usw., und in Deutschland eben SAP, dann kann man mit den Indizes partizipieren. Und ich bin nicht der Meinung, daß man generell sagen könnte, daß es für jeden Gewinner auch einen Verlierer gibt.

Meinen Hinweis auf die SAP habe ich deswegen gepostet, weil ich glaube, daß sie nach der Restrukturierung auf einem guten Lauf sind und der noch nicht beendet ist. Morgen gibt's Zahlen, da kann man ja mal reinhorchen und schauen, wie der Ausblick ist. SAP spielt in der globalen Liga, und die Umsatzrenditen bei Software liegen weit über 10% bis zu 30%, da geht gut was. Eine Chance vielleicht.

Übrigens ist der Tip Berkshire Hathaway eine gute Idee, Warren Buffet hat über Jahrzehnte gezeigt, daß er es kann, und ich weiß noch, daß es BRK A für 50000 EUR um das Jahr 2000 herum gab, jetzt sind wir bei ca 700 000 EUR, das ist Faktor 14.

Schon im Consors-Forum haben wir über Warren B und BRK A und BRK B gesprochen, und seine Grahamsche Methode des Stockpicking paßt einfach.

Wenn man also läppische 50000 EUR im Jahr 2000 gespart hatte, damals vielleicht ein knappes oder gutes Jahresgehalt, könnten das jetzt 700000 EUR sein, steuerfrei wohlgemerkt.

Du erwähnst auch Mercedes (bzw. Daimler). Das wäre aus meiner Sicht immer nur eine Dividendenaktie für ein Dividendendepot, keine Wachstumsaktie. Auch die hat ihre Berechtigung, wie die Münchner Rück, die Allianz, Nestle, Procter & Gamble, oder vor allem auch Altria und British American Tobacco.

Das ist aber eher was für Rentner, die halt schon ihre 1-2 Millionen angespart haben und dann mit 5% Ausschüttung bei 50-100 kEUR p.a. Zusatzrente sind.

Nichts für jemanden, der das Kindergeld anlegen möchte oder der sein erstes Verdienst frugal anlegt.

Wir haben in den 25 Jahren hier (und ich schon seit meinen ersten Investments in 1985) den 87er Crash, -20 bis -25% an einem Tag im Dax damals, den Wahnsinnsrausch durch die Möglichkeit des Online-Tradens ab 96/97, den SAP und Telekom-Rausch, die High-Tech Nasdaq und Nemax-Bubble bis Frühjahr 2001, dann 9/11 als gigantische Krise, dann die Rezession bis 2003, dann den Runup zur Besinnungslosigkeit mit CDS/MBS/etc. und der Housing Bubble in den USA vor 2008, dann Lehmann 2008 ff (was in der Tat eines meiner besten Jahre war, weil ich mich mit Allianz, Deutsche Bank, Münchner Rück Puts vollgesaugt hatte vor dem Oktober 2008), danach der unglaubliche Runup bis Corona, natürlich auch die Kryptos, die hier schon 2013/2014 vorgestellt wurden, vor allem von unseren Schweizer Freunden, dann Corona mit unfaßbaren Kursstürzen binnen weniger Tage und unglaublichen Möglichkeiten im März 2020 bei allem, und dann den weiteren High-Tech Runup.

Dazu auch die Versiebenfachung bei den Edelmetallen, die Verxx-Fachung bei Tesla, Amazon, Apple, Microsoft, Nvidia, und natürlich einige Pleiten (meine Gazprom ADRs im Depot sind immer noch auf Null, mein Wirecard ist auf 0.03 etc.).

Was ich sagen wollte: 25 Jahre Börsenforum und zuhören, was andere berichten sollte dem geneigten Leser zumindest eine etwas breitere Weltsicht geben als nur seine eigene, kleine Bubble.

In den letzten 25 Jahren konnte man durch Lesen des Gelben Forums Gewinne erzielen, die früher nur durch einen Lottogewinn oder durch einen gut gehenden eigenen Betrieb (Handwerk/Industrie) möglich gewesen wären.

Und das wird auch weiterhin so sein. Und wenn man meint, daß man kurz vor dem Knall steht, wie damals im Sommer 2008 vor der Lehmann-Krise und dem Platzen der Housing Bubble oder damals Ende 2000 / Anfang 2001, als Schrott wie Biodata, EM-TV oder Gigabell mehr wert waren als die Lufthansa mit all ihren Jumbo-Jets, dann kann man sich ja hier über die entsprechenden Puts austauschen und daran mitverdienen.

Gruß DT

Börsenforum?

Heraklit @, Sonntag, 20.10.2024, 18:36 vor 1 Tag, 14 Stunden, 49 Min. @ DT 1397 Views

bearbeitet von Heraklit, Sonntag, 20.10.2024, 18:42

Sicher, in diesem Forum gibt es hin und wieder gute Ideen. Ich erinnere mich noch, wie damals Bitcoin etc. diskutiert wurde als die Masse noch nicht aufgesprungen war. Trotzdem: Das Forum hier war noch nie ein "vollwertiges" Börsenforum, vielleicht auch gut so, denn dann ist es weniger anfällig für Manipulationen.
Mein letzter Beitrag sollte nur einen kleinen Einblick in meine Börsenerfahrungen geben und aufzeigen, dass den Chancen auch sehr hohe Risiken gegenüber stehen. An der Börse kann man bei richtigen Entscheidungen und etwas Sitzfleisch durchaus ein Vermögen aufbauen. Wer jedoch schnell reich werden will, erreicht eher das Gegenteil.
Wie bereits angesprochen bin ich vorwiegend in ETFs investiert und habe World, Emerging Markets, Small Caps World im Verhältnis 3:2:1 gewichtet. Während die Industrieländer seit Jahren sehr gut performen, ist das bei den Schwellenländern nicht der Fall. Laut https://www.longtermtrends.net/emerging-vs-developed-markets/ sollte doch in nicht allzu ferner Zukunft die Trendwende kommen, weswegen ich an dieser Gewichtung festhalte.
Ein paar Einzelaktien möchte ich bei Gelegenheit auch wieder kaufen, hätte da aktuell an ASML gedacht. Ob der Boden bei ASML bereits erreicht wurde, kann ich nicht einschätzen - auch besteht hier ein größeres China/Taiwan-Risiko, weswegen ich etwas unschlüssig bin.
Mein Problem sind eben die aktuell ambitionierten Bewertungen, könnte mir daher zum Jahreswechsel durchaus eine Korrektur vorstellen. Die weiterhin hohe Bewertung der KI-Aktien schreit geradezu nach einer Korrektur, mit ein Grund, weswegen ich mich noch bei ASML - welches wohl dann auch darunter leiden wird - zurückhalte.
Und ja, eine Aktie wie die Berkshire hoch gewichtet im Depot zu haben, ist eine feine Sache. Berkshire hat ein gutes Management, ist diversifiziert, schüttet keine Dividenden aus, an denen sich der Statt bereichert. Beteiligungsgesellschaften dieser Art nehme ich gerne in mein Depot auf, etwa im vergangenen Jahr Brookfield (CA11271J1075) - auch wenn diese eine kleine Dividende zahlen (Achtung: Quellensteuer Kanada).

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Quidquid agis, prudenter agas et respice finem

Hallo Heraklit (mT)

DT @, Sonntag, 20.10.2024, 19:11 vor 1 Tag, 14 Stunden, 14 Min. @ Heraklit 1207 Views

Oben links steht unter "Das Gelbe Forum" zumindest "Börse & Wirtschaft &".
Daß durch verschiedene Ereignisse (Tod, Zensur, frustriert abgewandt) verschiedene Mitglieder hier nicht mehr schreiben, finde ich äußert bedauerlich. Auch das überwiegend ältere und von der Einstellung her eher negative Publikum gibt dem Börsenforum einen zu pessimistischen Unterton, wie ich finde.

Du erwähnst "schnell" reich werden. Davon sollte in einem Börsenforum nie die Rede sein - dann reden wir von einem Zockerforum. Ich denke, hier geht es hauptsächlich ums Investieren. Zocker sind bei Reddit oder an anderen Plätzen besser aufgehoben, dort werden dann halt auch Memestocks gepusht.

Gruß DT

Noch ein kurzes PS: (mT)

DT @, Sonntag, 20.10.2024, 21:48 vor 1 Tag, 11 Stunden, 37 Min. @ DT 861 Views

PS: Nochwas kurzfristiges: BTC ist auf dem Weg zu neuen ATHs, ETH hat noch einiges Nachholpotenzial, und langfristig gehen wir sicher über 100 kEUR pro BTC und über 10 kEUR pro ETH meiner Meinung nach.

Bitoin

Heraklit @, Montag, 21.10.2024, 19:36 vor 13 Stunden, 49 Minuten @ DT 311 Views

Ich warte eher darauf, dass diese aus dem Nichts geschaffenen "Währungen" auf Null zurückfallen. Und ja, ich hatte auch schon Bitcoin/Ethereum/etc., mich muss keiner belehren.

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ETF? Bequem, geringe Gebühren,.. aber:

Martin @, Sonntag, 20.10.2024, 20:38 vor 1 Tag, 12 Stunden, 47 Min. @ Heraklit 1190 Views

Ich versuche gerade einige junge Leute zu beraten, wie sie einige zehntausend Euro, die sie geschenkt bekommen haben, vor der Geldentwertung schützen. Der Rat von allen Seiten, ob das Buch für Einsteiger von Gerd Kommer oder aber auch im BWL-Unterricht am Gymnasium: ETF. Wie Kommer anhand von Statistiken ausführt, waren über die letzten 20 Jahre breit gestreute ETF mit einer jährlichen Rendite um 7 % allen anderen Strategien überlegen. So viel Werbung machte mich stutzig. Gibt es einen Pferdefuß a la long? ETF sind dominiert von Blackrock. Die Stimmrechte gehen an Blackrock. Als Anleger in ETF delegiere ich Blackrock viel Einfluss auf die Aktiengesellschaften. Ist das gut, will ich das? Für die Anlagen der jungen Leute wäre das auf den ersten Blick wohl kein Hindernis, trotzdem wüsste ich gerne, ob es Indikatoren gibt, die darauf hinweisen, dass ein Ausstieg angebracht wäre.

Selbst habe ich keine ETF, fahre aber auch die Buy and Hold - Strategie - Rohstofflastig. Um 2008 ZKB Gold-ETF, Wheaton Precision Metals (700 %), später Cameco (400 %), Hedging gegen steigende Ölpreise nach Wegfall Gazprom Petrobras (auch viel Dividende). Aber auch eine Tech-Aktie: Die japanische Advantest, die in Böblingen erfolgreich ehemalige HP- / Agilent-Mitarbeiter übernommen hat und quasi eine Monopolstellung haben (Machen die Testsysteme für Chips).

Mitbestimmung

Heraklit @, Sonntag, 20.10.2024, 21:23 vor 1 Tag, 12 Stunden, 2 Min. @ Martin 952 Views

Ja, die Kritikpunkte sind insgesamt bekannt. Als Kleinanleger (mit obendrein wenigen Stimmanteilen) macht es ohnehin Sinn in Fonds zu investieren, u.a. da man mit wenig Kapital keine vernünftige Streuung zu vertretbaren Kosten hinbekommt und die meisten nicht die Zeit für Stockpicking haben. Früher bei aktiv verwalteten Fonds hat sich auch keiner über fehlende Mitbestimmung beschwert, bei ETFs ist es aber nun das Thema. Der ETF-Markt besteht auch nicht nur aus Blackrock, da mischen viele andere mit (Amundi, Vanguard, DWS, State Street, Invesco, usw.). Ich möchte auch nicht ausschließen, dass den ETF-Anteilseigner irgendwann die Möglichkeit gegeben wird, die Stimmrechte selbst auszuüben - seitens Blackrock gab es hierzu bereits Überlegungen ( https://www.wiwo.de/finanzen/geldanlage/indexfonds-was-hinter-blackrocks-stimmrechts-re... ). Es kann natürlich jeder neben ETFs auch in Einzelaktien investieren.

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"So viel Werbung machte mich stutzig. Gibt es einen Pferdefuß a la long? ETF sind dominiert von Blackrock. "

Dragonfly ⌂ @, Sonntag, 20.10.2024, 21:47 vor 1 Tag, 11 Stunden, 38 Min. @ Martin 1008 Views

bearbeitet von Dragonfly, Sonntag, 20.10.2024, 21:50

Darüber gehen die Meinungen auseinander.

Horseman Global Unveils New Shorting Philosophy Using ETF Flows As A Catalyst

https://archive.is/SI1zB

Aber: https://archive.is/cQPOW

Passive ETF-Investoren als Spielmasse?

Martin @, Montag, 21.10.2024, 08:47 vor 1 Tag, 0 Stunden, 38 Min. @ Dragonfly 632 Views

Zuerst müsste ein junger ETF-Inverstor darauf vorbereitet werden, dass ihn selbst ein MSCI-World-ETF nicht vor einem 50 %-Verlust schützt https://www.onvista.de/index/MSCI-WORLD-Index-3193857

Sicher sind dazu einschneidende Ereignisse notwendig, die lauern aber zur Zeit zuhauf reihum, Kriege, Wahlen, labile Finanzsituationen, usw..

ETF kaufen und verkaufen nach einem strengen Muster. Wer ausreichend finanziell potent ist, kann zumindest kurzfristig ETF zwingen, einen künstlich erzeugten Trend zu verstärken und dies wiederum nutzen, um via Futures o.ä. den eigenen Profit zu maximieren. Die passiven Investoren bereiten dafür den Boden. Ein Unternehmen wie Blackrock hat für solche Manipulationen dann auch die finanzielle Potenz. Für ein solches Modell wäre es dann auch tatsächlich gleichgültig, ob man den Investoren Mitspracherechte einräumt.

Wäre es da nicht eine Alternative zu ETF, jungen Investoren Warren Buffet's Berkshire zu empfehlen? Allerdings setzt das auch Vertrauen in die Kontinuität und Wirksamkeit der Anlagephilosophie voraus.

Was ist die Anlagephilosophie von Warren Buffet?

Dragonfly ⌂ @, Montag, 21.10.2024, 13:51 vor 19 Stunden, 33 Minuten @ Martin 446 Views

Weil der mit seinen Investments irgendein Voodoo mit Captive Insurances macht?

Hätte ihn damals 2008 die Regierung nicht rausgehauen, wäre sein Track Record ein ganz anderer. https://www.cnbc.com/2010/11/19/how-warren-buffett-gained-from-bank-bailout.html

Ich bin skeptisch über seinen "Value Investment" Ansatz, weil das nur ein sehr kleiner Anteil seines Erfolges ist.

Dem würde ich so nicht zustimmen. (mT)

DT @, Montag, 21.10.2024, 14:34 vor 18 Stunden, 51 Minuten @ Dragonfly 449 Views

bearbeitet von DT, Montag, 21.10.2024, 14:37

Ich erinnere mich noch ziemlich genau, daß Buffet gefragt wurde, mehrere Dutzend Mrd USD (ich meine mich zu erinnern daß er 200 Mrd USD in cash als Reserve hatte) in Goldman Sachs zu investieren, die natürlich im Zuge der Lehman-Pleite angeschlagen waren. Er hat dann tatsächlich einen anständigen Teil von GS übernommen zu einem Premiumdiscount. Das hatte was von Jakob Fugger und Karl V und den österreichischen Silberminen als Sicherheit für die Kredite.

US Bancorp, sein Geico und American Express hatten keinesfalls eine so große Exposure zu den CBS, MBS, CDOs, die ins Straucheln kamen, was er genau wie wir hier schon längst gesehen hatten, auch wie auch Michael Burry (siehe den Film "The Big Short").

Wenn man ins Archiv schaut, sieht man, daß wir hier fast täglich die MBX Indizes gepostet und diskutiert hatten und nur darauf gewartet hatten, bis das CDO² und CDO³ Kartenhaus zusammen fällt.

Sicherlich hat er vom US Government Bailout profitiert, zum Beispiel weil seine GS Stocks danach sauber gestiegen sind, aber es hat ihm nicht den Hintern gerettet.

Ganz anders bei Alfred Herrhausen, der die Citibank nach der S&L Krise für unter 10 übernehmen wollte und das haben ihm die Amis schwer übel genommen. Dann noch seine Expansion nach Osteuropa und Rußland, das geht gar nicht. Neulich in dem ÖRR ARD Stück "Herrhausen - der Herr des Geldes" recht offen und ehrlich dargestellt, ich hab meinen Augen nicht getraut.

https://www.ardmediathek.de/serie/herrhausen-der-herr-des-geldes/staffel-1/Y3JpZDovL2Rh...

Man schaue sich zu Herrhausen und dem Attentat auch das hier von Joe Ackermann an:
https://www.youtube.com/watch?v=mn6HRKvqiNk

DT

Kohl: Entscheidend ist, was hinten rauskommt.

Martin @, Montag, 21.10.2024, 15:15 vor 18 Stunden, 9 Minuten @ Dragonfly 391 Views

Die Aktie: https://www.onvista.de/aktien/Berkshire-Hathaway-Aktie-US0846707026

Seit 2006 fast eine Verzehnfachung, und das mit geringeren Einbrüchen, als beispielsweise der MSCI Welt-Index.

Und selbst wenn Buffet vom Bail-Out im Jahr 2008 profitiert hat, dann ist das völlig in Ordnung. Wer investiert, darf gerne die Reaktion einer Regierung einkalkulieren. Mir war spätestens um das Jahr 2000 klar (dazu gab genug Information zur US-Immobiliensituation, mehrfach gehebelten Derivaten), dass es in absehbarer Zeit zu einem Finanzcrash kommen müsste. Im Jahr 2006 hatte ich mich schon entsprechend positioniert. Was mir erlaubt war, war auch Buffet erlaubt <img src=" />.

Aber natürlich, wie bei Nassim Taleb zitiert, war der Truthahn tagtäglich glücklich und glücklicher, naja, eben bis Thanksgiving.

Ich bin keine Börsenanalyst, schau dir die Kennzahlen an , was sagt eigentlich Plancius zum Potential des Unternehmens?

Joe68 @, Montag, 21.10.2024, 08:03 vor 1 Tag, 1 Stunden, 22 Min. @ Heraklit 693 Views

https://www.ariva.de/aktien/sap-se-aktie/kennzahlen/fundamentale-kennzahlen

Ich erkenne, für 2023, keinen Sprung in den operativen Zahlen, die eine Verdoppelung erklären könnten.
Mein Sohn sagt, an der Börse haben Erwartungen an zukünftige Entwicklungen viel Gewicht.

Vielleicht kann ja Plancius, als Experte für IT, hier ein paar Einblicke geben?

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Der ungerechteste Friede ist noch immer besser als der gerechteste Krieg - Cicero

Habe hier auch keine weiteren Einblicke.

Plancius @, Montag, 21.10.2024, 08:21 vor 1 Tag, 1 Stunden, 4 Min. @ Joe68 750 Views

Ich habe selbst auch SAP in meinem Depot und halte SAP mit seinem gigantischen Funktionsumfang für Mittelständler und Großunternehmen mit selbstständigen Tochtergesellschaften und Vertriebsorganisationen für eine einzigartige Software.

Die Software muss nur richtig implementiert und für die richtigen zwecke eingesetzt werden. Dann kann man eine Menge Produktivitätsvorteile mit SAP gewinnen. Dies geschieht aus meinen Erfahrungen heraus allerdings nur bei ca. 30% der SAP Kunden.

Die Mehrheit meiner Kunden scheitert schon bei der Frage:

Schildern Sie mir mal Ihr Kerngeschäft, für das ca. 80% Ihrer logistischen Prozesse verantwortlich sind?

Wer einmal SAP implementiert hat, der kommt nur sehr schwer und mit hohen Kosten wieder davon weg. Und die Wettbewerber wie Oracle oder Navision sind ja auch nicht besser oder viel preiswerter. Wenn die SAP Implementierung mangelhaft war, dann heißt es nicht unbedingt, das die Einführung und Betreuung einer anderen Software besser läuft.

Ich halte SAP weiterhin für den Marktführer in seinem Bereich. Allerdings wird der skandalöse Abgang von SAP aus Russland den Software-Konzern in den BRICS-Staaten einige Umsätze kosten.

SAP hat nämlich im Frühjahr 2022 seine Niederlassungen in Russland praktisch über Nacht geschlossen und seine Kunden im Stich gelassen. Und alle großen Firmen in Russland nutzen SAP. Auf dem Flughafen Moskau Sheremetyevo ist jeder Fluggast mit einer riesigen SAP Werbung begrüßt worden. So geht man nicht mit seinen Kunden um, noch dazu wo sich die amerikanischen Wettbewerber immer noch in Russland tummeln.

Gruß Plancius

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"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER

Hier die Meldung von SAP. +27% Gewinnwachstum. Aktie steigt nachbörslich um 4%. (mT)

DT @, Montag, 21.10.2024, 22:37 vor 10 Stunden, 48 Minuten @ DT 229 Views

WALLDORF (dpa-AFX) - Europas größter Softwarehersteller SAP hat im dritten Quartal trotz angespannter Wirtschaftslage in vielen Regionen deutlich mehr verdient und setzt sich für das Gesamtjahr höhere Ziele. In den drei Monaten Juli bis September kletterte der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern im Jahresvergleich unerwartet kräftig um 27 Prozent auf 2,24 Milliarden Euro, wie das Dax-Schwergewicht am späten Montagabend nach US-Börsenschluss mitteilte. Das war auch mehr als von Analysten zuvor erwartet. SAP nimmt sich 2024 nun ein währungsbereinigtes Plus von 20 bis 23 Prozent bei der viel beachteten Kennziffer vor. Bisher standen plus 17 bis 21 Prozent im Plan. Auch beim gesamten Produktumsatz nehmen sich die Walldorfer mehr vor.

Der Umsatz mit Cloudangeboten zog im dritten Quartal um ein Viertel an, auch die vorliegenden Buchungen für die kommenden zwölf Monate stiegen weiter spürbar. Insgesamt legte der Konzernumsatz um 9 Prozent auf 8,47 Milliarden Euro, der Nettogewinn lag mit 1,44 Milliarden Euro 13 Prozent höher.

Anleger zeigten sich erfreut. Die in New York notierten SAP-Hinterlegungsscheine legten im nachbörslichen Geschäft in einer ersten Reaktion um 4 Prozent zu./men/he

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