Wasserstoff: "Wenn Träume nicht fliegen lernen"

Mirko2, Varnsdorf (CR), Samstag, 19.10.2024, 09:45 (vor 14 Tagen)2871 Views

Wir haben auch hier im gelben einige Freunde des Wasserstoffes (H2) und meinten, dass H2 auch als Ammoniak besser speicherbar wäre als reines H2. Das Problem bei der Wandlung H2 zu Ammoniak (NH3), der Prozess für die Produktion von Ammoniak braucht es Temperaturen zwischen 300 und 550 °C und sehr hohen Druck. Bei der Rückumwandlung braucht man ebenfalls hohe Temperaturen und entsprechenden Druck. Daher dürfte der Verlust grob geschätzt kaum unter 50 % liegen.


Meine Frage stellte ich auch dem KI-System, das eigentlich immer etwas grüner ist, aber selbst die KI muss zugeben (derzeit nicht praktikabel) und so wie es Tom Lausen (Datenanalyst) mal sagte, die richtigen Fragen stellen.

Meine Frage:

Ich habe mal alles durchgerechnet und komme immer wieder auf den Faktor 7 in den Kostenrechnungen Solar--> Wasserstoff--> Ammoniak und wieder zurück als Strom (nutzbare Energie)..


KI dazu:

Das ist ein interessantes Ergebnis, und der Faktor 7 klingt plausibel, wenn man die vielen Verluste entlang der gesamten Prozesskette betrachtet.

Wenn man die Energiekosten vom Anfang bis zum Ende analysiert, sind einige wichtige Faktoren zu berücksichtigen:

Solare Energieerzeugung: Die Effizienz von Solaranlagen liegt oft im Bereich von 15 bis 20 %. Das bedeutet, dass bereits hier nur ein Bruchteil der Sonnenenergie in elektrische Energie umgewandelt wird.

Elektrolyse zur Wasserstoffproduktion: Die Effizienz der Elektrolyse zur Umwandlung von Wasser in Wasserstoff liegt typischerweise bei etwa 60–80 %. Hier gibt es bereits einen großen Energieverlust.

Ammoniaksynthese (Haber-Bosch-Prozess): Dieser Prozess ist, wie bereits erwähnt, energieintensiv. Der Wirkungsgrad liegt oft bei 60–70 %, wenn man den gesamten Prozess von der Wasserstoffherstellung bis zur Ammoniaksynthese betrachtet. Auch die Bedingungen für hohen Druck und Temperatur kosten viel Energie.

Rückumwandlung von Ammoniak in Wasserstoff: Die thermische Zersetzung von Ammoniak oder andere Verfahren zur Wasserstoffrückgewinnung haben ebenfalls Wirkungsgrade von etwa 50–70 %. Auch hier gibt es signifikante Energieverluste.

Umwandlung von Wasserstoff zurück in Strom (Brennstoffzellen oder Gasturbinen): In Brennstoffzellen liegt der Wirkungsgrad zwischen 50 und 60 %, bei Gasturbinen sogar darunter. Auch hier geht viel Energie verloren.

Wenn man all diese Schritte zusammenrechnet, summieren sich die Verluste, und ein Faktor von 7 ist durchaus realistisch. Das bedeutet, dass am Ende des gesamten Prozesses nur ein kleiner Bruchteil der ursprünglich eingefangenen Solarenergie als nutzbare Energie zurückgewonnen werden kann.

Meine Meinung fällt d.h. recht nüchtern aus, was das H2 und NH3 betrifft. H2 und HN3 können keine Energieträger für die Massen sein. Auch die KI folgt meine Gedankengänge.

H₂ und NH₃ haben sicherlich Potenzial in spezifischen Nischenanwendungen, insbesondere in der Langzeitspeicherung von erneuerbaren Energien oder als emissionsfreie Treibstoffe für bestimmte industrielle Prozesse oder den Transportsektor. Aber als Massenenergieträger, wie es Kohle, Erdgas oder Erdöl sind, sind sie derzeit nicht praktikabel – vor allem wegen der Ineffizienz der Umwandlungsketten und der hohen Kosten. Fossile Brennstoffe bleiben in diesen Bereichen aufgrund ihrer höheren Effizienz und niedrigeren Kosten vorerst dominant.

Fazit: Träume können trotz Wasserstoff nicht fliegen.

M2

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