Genau. Das Problem sitzt in Berlin und nicht in Washington.
Die Amerikaner wären ja dumm, wenn sie beim Ausverkauf und dem Niedergang der deutschen Industrie nur passiv zuschauen und nicht zugreifen würden.
Gerade die Amerikaner machen den deutschen Unternehmen zur Zeit sehr gute Angebote, ihr Produktionspotential in die USA zu verlagern. Die Amerikaner möchten sich wieder mehr von China emanzipieren und benötigen hochentwickelte, spezialisierte Industrien in ihrem Land, mit den sie auf dem Weltmarkt konkurrieren können.
Gerade Trump hat sich ja mit seinem Slogan "Make America great again" auf die Fahnen geschrieben, die USA auch in industrieller Hinsicht wieder zu alter Stärke zu führen. Da ist natürlich Deutschland mit seinen aktuell prekären Rahmenbedingungen für industrielle Wertschöpfung ein gefundenes Fressen.
Ich halte BMW für einen heißen Kandidaten, in die USA überzusiedeln. Wenn bei ThyssenKrupp wegen seiner kostspieligen Experimente mit grünem Stahl die Lichter in Deutschland ausgehen, dann läutet hier sowieso das Totenglöcklein für die Autoindustrie und viele weitere Betriebe in der der Stahlindustrie nachgelagerten Metallindustrie.
Man sollte auch nicht die aktuelle Entwicklung im Mittelstand aus den Augen verlieren. Viele Mittelständler geben die Unternehmensanteile an die folgende Generation weiter, wobei ein großer Teil der Erben seine Anteile an amerikanische Equity Fonds verkauft. Und diese Fonds haben natürlich überhaupt keine Bindung an Deutschland und gehen mit ihren Firmen dorthin, wo der meiste Ertrag winkt.
Gruß Plancius
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"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER