Filmtip: Brüder – Feinde, Antikriegsfilm in der Mediathek

Dionysos @, Dienstag, 03.09.2024, 19:16 vor 61 Tagen 1994 Views

Über Rakuten-TV kann man derzeit einen dramaturgisch gelungenen Kriegsfilm aus Estland, der auch ziemlich frei von Pathos ist, ansehen.

So einen Film sollte man zum Pflichtprogramm für Schüler und deren Eltern sowie Großeltern, die gern kriegslüsterne Parteien wählen, machen.

Zur Handlung: 1940 wurde Estland von der Roten Armee besetzt. 55.000 Esten wurden gezwungen ihren Dienst bei der Roten Armee abzuleisten. Sie blieben auch Wehrpflichtige der Roten Armee als die Wehrmacht 1941 in Estland einmarschierte. Daraufhin wurden 72.000 Esten in die Waffen-SS zwangsrekrutiert. 1944 treffen diese Soldaten aufeinander.

Wenn aus Nachbarn, Freunden und Verwandten für ideologisierte Mächte, Feinde werden sollen …

https://www.rakuten.tv/de/player/movies/stream/bruder-feinde?q=%20feinde (140 min)

Gruß
Dionysos

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Armut schafft Demut, Demut schafft Fleiß, Fleiß schafft Reichtum,
Reichtum schafft Übermut, Übermut schafft Krieg, Krieg schafft Armut.

Menschen, Völker, Staaten, Imperien - Danke für den Filmtipp!

Gernot ⌂ @, Mittwoch, 04.09.2024, 17:49 vor 60 Tagen @ Dionysos 601 Views

Der Film ist erschütternd und hinterlässt nur Traurigkeit. Gleichzeitig ist er besser gemacht und viel authentischer als etwa US-amerikanische Kriegsschinken.

Mir zeigt der Film einmal mehr, was Staaten aus Menschen machen können und Imperien aus Völkern. In einer "organischen Ordnung" könnte es nicht zu solchen Kriegen kommen.

Parallelen ergeben sich auch zu den ca. 2 Millionen Freiwilligen aus anderen Sowjetvölkern, dem Bürgerkrieg in Frankreich - Partisanen gegen Vichy-Truppen, in Italien - Faschisten gegen Kommunisten, Serbien - Nedic-Verbände gegen Tito-Verbände, und manches mehr.

Das mit der Zwangsrekrutierung für die lettische SS habe ich aber anders gelesen. Für Miliz mag das tw. zutreffen, aber die SS legte Wert auf überzeugte Kämpfer, und die gab es im Baltikum nach den sowjetischen Grausamkeiten dort genug.
Das änderte sich erst zum Kriegsende hin, 1945, als man sich einfach ganze Oberschulklassen "freiwillig melden" ließ - ähnlich freiwillig wie die "Impfung".
Offiziell gab es stets nur Freiwillige in der SS.

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Ab jetzt wird durchregiert. Wir kennen keine rote Linie mehr. Verbote bedeuten auch mehr Freiheit. Krieg bedeutet Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Stärke. Hass bedeutet Liebe. Gebt ihnen keinen Millimeter preis.

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