Schon irgendwie interessant, der Werdegang dee Benennung
Das Thema "Affenpocken" gabs ja bereits, weiß nicht mehr genau - letztes Jahr oder vor zwei Jahren? Aber der Schuß ging in den Ofen.
Affenpocken, - jeder fragt sich, was der Blödsinn soll. Die Pocken sind als Infektionskrankheit nicht mehr existent, - die Fachjournale schreiben:
Die Ausrottung der Pocken - Report 1.6.1996
Einst als eine der schlimmsten Seuchen gefürchtet, sind die Pocken seit nunmehr fast zwei Jahrzehnten ausgerottet.
https://www.spektrum.de/magazin/die-ausrottung-der-pocken/823065
Und Affen? Die gibts bei uns doch nur im Zoo und sind eingesperrt. Diejenigen, die es schaffen, aus ihrem Gefängnis auszubrechen, gehen dann in die Politik.
Nun gibts einen neuen Anlauf, und da will man einen Erfolg sehen. Deshalb braucht man auch ein neues Wort. Affenpocken hat ja nicht gezogen, also wie nennt man das Ganze nun, damit es nicht auffällt?
Mpox
Wie war das doch mit den Schweinen?
Da gabs die europäische Schweinepest, und auch die afrikanische, - aber immer wieder musste man zugeben, dass das zwar für die Tiere gefährlich ist, aber den Menschen nicht anstecken kann.
Jetzt hat man aber den armen Herstellern z.B. in den USA, die da so vor sich hindarben, unter die Arme greifen müssen, wie z.B. GlaxoSmithKline (GSK) Zentrale des Konzerns ist in GB, aber sie produzieren auch in anderen Ländern wie den USA. Das Wort "Schwein" hört sich auf jeden Fall gut an, das kann man schon irgendwie verwenden. Aber Impfstoffe gegen die Schweinepest für den Menschen? Nicht übermittelbar.
Daraufhin wurden die Wirkstoffe Focetria, Pandemrix und Celvapan erfunden und zugelassen, so wie auch Arepanrix und Humenza, die aber in der EU nicht zugelassen wurden. Aber beim Namen war man erfinderisch. Einfach "Grippeimpfung" zu sagen, das hätte nicht die notwendige Aussicht auf Erfolg. Also kombiniert man die Wörter und was entstand dann:
Die Impfaktion gegen die Schweinegrippe 2009.
Irgendwas ist aber dabei auch falsch gelaufen, denn die Bundesregierung musste 29 Millionen Impfdosen einstampfen. Was mir gefällt, das ist die relativ kritische Bewertung dieser Aktion in Wiki:
Situation nach Ende der Pandemie
Die Pandemie wurde im August 2010 für beendet erklärt.
Das Impfprogramm kostete in Großbritannien ungefähr 1,3 Milliarden Euro und in Frankreich 990 Millionen Euro. Eine durchschnittliche Grippesaison verursacht Kosten in Höhe von 87 Millionen Euro. Da für die Impfung nicht wie anfangs angenommen zwei Dosen benötigt wurden, sondern nur eine und wegen der niedrigen Impfbereitschaft blieben in Deutschland ungefähr 29 Millionen Impfdosen ungenutzt. Die Krankenkassen übernahmen nur die Kosten für die tatsächlich verimpften Dosen, daher entstand den Bundesländern ein finanzieller Schaden von 245 Millionen Euro. Das Haltbarkeitsdatum des Impfstoffs lief Ende 2011 ab und er konnte nicht mehr verwendet werden. Aus diesem Grund vernichteten die Länder ungefähr 12,7 Millionen Impfdosen in Eigenregie. Weitere 16 Millionen Dosen, die zentral gelagert wurden, wurden verbrannt.
Die Schweiz verkaufte bereits Anfang 2010 750.000 Dosen Celtura an den Iran, 150.000 weitere Dosen gab sie kostenlos ab. Außerdem verschenkte sie rund ein Zehntel ihrer Pandemrix-Bestellung an die WHO. 2,5 Millionen Impfdosen waren gebraucht worden, 8,7 Millionen Impfdosen im Wert von 56 Millionen Franken wurden bis Ende 2011 vernichtet.
In der Saison 2009/2010 starben in Europa 2.900 Menschen an einer H1N1-Infektion, während man sonst in einer moderaten Grippe-Saison durchschnittlich ungefähr 40.000 Tote erwartet. Man nimmt an, dass von April bis einschließlich Dezember 2009 weltweit 123.000 bis 203.000 Todesfälle durch H1N1 verursacht wurden, davon wurden 18.400 Todesfälle durch Labortests belegt.
Seit Ende der Pandemie sind keine Pandemie-Impfstoffe mehr im Einsatz. Seit 2010 wird mit der Impfung gegen die saisonale Grippe auch ein Schutz gegen A/California/7/2009 (H1N1) gewährleistet.