Russische Aktiva zerstören die Westwirtschaft

Dieter @, Mittwoch, 19.06.2024, 08:13 vor 102 Tagen 5101 Views

Hallo,
bei einem RT-Artikel mit obiger Überschrift wird beschrieben, wieso die EU so vorsichtig ist bei Verwndung des russ. Auslandsvermögens, die im wesentlichen Kreditforderungen wären und die Zinsen, die die Kreditnehmer zahlen, jetzt der Ukraine zugute kommen sollen, also umgeleitet werden.

Das ganze kann ich fachlich nicht beurteilen. Ist die Darstellung im Artikel korrekt?

https://test.rtde.tech/wirtschaft/209527-russische-aktiva-zerstoeren-westwirtschaft/

Gruß Dieter

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Es wird Zeit, daß die NATO, eine aggressive Partei, verlieren lernt.

Juristisches und finanzpolitisches Tohuwabohu?

Martin @, Mittwoch, 19.06.2024, 09:27 vor 102 Tagen @ Dieter 3226 Views

Nur mal so aus Sicht eines Kleinanlegers, dessen russische Anleihen seit 2022 fällig waren und deren Wert im Depot auf Null steht. Zuerst mal weiß ich nicht so genau, ob aufgelaufene Zinsen und die Rückzahlung noch auf Konten der russischen Zentralbank oder von Euroclear (verwaltet > 30 Billionen Vermögen) liegen. Lägen sie nun noch bei der russischen Zentralbank, könnte Russland im Zuge eines EU-Diebstahls Gleiches mit Gleichem vergelten und die paar Rubel konfiszieren. Von wem könnte ich dann Schadensersatz fordern? Und falls das nicht möglich wäre, wie könnte ich den Verlust steuerlich geltend machen, an dem dann letztlich auch das deutsche Steueraufkommen beteiligt wäre.

Ähnliche Fragen gäbe es doch auch sicher bei westlichen Banken oder Firmen. Kann man auf Schadensersatz klagen, unter welchen Umständen können Verluste abgeschrieben werden, usw.. Wer ist überhaupt rechtlicher Ansprechpartner, wenn aufgrund Europäischer Konfiszierungen russische Institutionen adäquat reagieren? EU Kommission? Für Deutsche die deutsche Regierung? Oder wird man auf Russland verweisen?

Zugleich müsste man damit rechnen, dass russische Betroffene vor internationalen Gerichten klagen, was ein sehr langwieriger Prozess mit ungewissem Ausgang sein könnte. Und was ist, wenn es einen Friedensvertrag mit der Ukraine gibt, an dem Europäische Institutionen nicht direkt beteiligt sind? Noch größerer Tohuwabohu?

Das dürften nur ausgewiesene Juristen und Finanzfachleute noch einigeraßen überschauen.

Grösste vorstellbare Angst der EU

sensortimecom ⌂ @, Mittwoch, 19.06.2024, 14:47 vor 102 Tagen @ Martin 2766 Views

bearbeitet von sensortimecom, Mittwoch, 19.06.2024, 14:50

Und was ist, wenn es einen Friedensvertrag mit der Ukraine gibt, an dem Europäische Institutionen nicht direkt beteiligt sind? Noch größerer Tohuwabohu?<

Würde der theoretische Fall eintreten, dass Selensky nicht mehr ist, und ein Nachfolger auf eigene Faust (und mit Duldung der ukr. Bevölkerung) einen Waffenstillstand, ja sogar einen Friedensvertrag mit RU schliesst, sind alle Sanktionen samt mind. 1 Billion Euro "für die Würscht" gewesen...

ich habe meine russische Staatsanleihe abgeschrieben

Ötzi @, Donnerstag, 20.06.2024, 00:25 vor 102 Tagen @ Martin 1567 Views

bearbeitet von Ötzi, Donnerstag, 20.06.2024, 00:29

Nur mal so aus Sicht eines Kleinanlegers, dessen russische Anleihen seit 2022 fällig waren und deren Wert im Depot auf Null steht. Zuerst mal weiß ich nicht so genau, ob aufgelaufene Zinsen und die Rückzahlung noch auf Konten der russischen Zentralbank oder von Euroclear (verwaltet > 30 Billionen Vermögen) liegen. Lägen sie nun noch bei der russischen Zentralbank, könnte Russland im Zuge eines EU-Diebstahls Gleiches mit Gleichem vergelten und die paar Rubel konfiszieren. Von wem könnte ich dann Schadensersatz fordern? Und falls das nicht möglich wäre, wie könnte ich den Verlust steuerlich geltend machen, an dem dann letztlich auch das deutsche Steueraufkommen beteiligt wäre.

Ähnliche Fragen gäbe es doch auch sicher bei westlichen Banken oder Firmen. Kann man auf Schadensersatz klagen, unter welchen Umständen können Verluste abgeschrieben werden, usw.. Wer ist überhaupt rechtlicher Ansprechpartner, wenn aufgrund Europäischer Konfiszierungen russische Institutionen adäquat reagieren? EU Kommission? Für Deutsche die deutsche Regierung? Oder wird man auf Russland verweisen?

Zugleich müsste man damit rechnen, dass russische Betroffene vor internationalen Gerichten klagen, was ein sehr langwieriger Prozess mit ungewissem Ausgang sein könnte. Und was ist, wenn es einen Friedensvertrag mit der Ukraine gibt, an dem Europäische Institutionen nicht direkt beteiligt sind? Noch größerer Tohuwabohu?

Das dürften nur ausgewiesene Juristen und Finanzfachleute noch einigeraßen überschauen.


Hallo Martin,

ich habe ebenfalls eine russische Rubel-Staatsanleihe, die im Sommer 2023 fällig wurde bzw. geworden wäre.
Auf Anfrage teilte mir meine Depotbank mit, dass ich sie weder übertragen noch ausbuchen noch sonst was kann. Den Wert habe ich gedanklich schon längst abgeschrieben und betrachte es als eine Spende an die russische Föderation. Nervig ist allerdings, dass mir im Depot ständig ein Wert dafür angezeigt wird von ca. 80% des Nennwertes, und dieser schwankt immer je nach Entwicklung des Rubels. Diesen muss ich immer gedanklich vom angezeigten Gesamtwert meines Depots abziehen, um zu wissen, wieviel der tatsächliche Depotwert ist.
Zweitens frage ich mich, wie das langfristig weitergehen soll. Was passiert beispielsweise, wenn ich das Depot leerräume (bis auf diese Anleihe) und dann kündige. Geht das dann nicht, weil das Depot ja nicht leer ist? Muss ich dann auf ewig Depotgebühren zahlen? Was ist, wenn sich später auch das Erbe des Depots nicht ausschlagen lässt. Dann geht eventuell in einigen hundert Jahren ein Nachfahr von mir in Privatinsolvenz, nur weil er immer noch die Depotgebühren für das Depot mit der nicht ausbuchbaren Rubelanleihe bezahlen muss.

Und Martin,

die vielen Fragen, die du dir und uns Gelben stellst bezüglich aufgelaufenen Zinsen, Schadenersatzforderungen etc., kannst du dir meiner bescheidenen Meinung nach sparen, da wir in keinem Rechtsstaat mehr leben. Die Zeit investiert du besser, indem du dir überlegst, in welche nicht bzw. schwer konfiszierbaren Anlagen du einen Teil deines verbliebenen Vermögens verschiebst. Damit meine ich physisches Metall, Kryptowährungen, Werkzeug, Schmuck, Kunst, Oldtimer etc. pp.

Scharf! Die tanzt bestimmt in der Kabine der türkischen Nationalmannschaft.

mabraton @, Mittwoch, 19.06.2024, 12:20 vor 102 Tagen @ Dieter 2370 Views

Hallo Dieter,

sie hat eine sehr schöne Stimme. Auf alles andere konnte ich mich nicht konzentrieren. [[freude]]

beste Grüße
mabraton

ot: ggf. in der russischen, aber die dürfen ja nicht mitspielen

Dieter @, Mittwoch, 19.06.2024, 18:23 vor 102 Tagen @ mabraton 1603 Views

kommt aus dem russ. Kaukasus. Wasser = Schwarzes Meer.

Gruß Dieter

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Es wird Zeit, daß die NATO, eine aggressive Partei, verlieren lernt.

Dein Link funktioniert bei mir nicht

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Mittwoch, 19.06.2024, 10:25 vor 102 Tagen @ Dieter 2126 Views

bearbeitet von paranoia, Mittwoch, 19.06.2024, 10:36

Hallo Dieter,

Du solltestest einen Link zu einer Adresse verwenden, die noch nicht von den Propagandaschutzeinrichtungen des Wertewestens betroffen ist. :-)

Gruß
paranoia

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Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

vestehe ich nicht, ich kann doch in NRW auf den Link zugreifen, wieso in Niedersachsen nicht ?

Dieter @, Mittwoch, 19.06.2024, 10:45 vor 102 Tagen @ paranoia 2080 Views

Hallo paranoia,
Ich kopiere den Text mal hier rein:


Von Sergei Sawtschuk

Während sich die ganze Aufmerksamkeit der Weltpresse auf die inhaltsleeren Reden des Schweizer "Friedensgipfels" richtete, spielten sich im Hintergrund viel tiefgreifendere Ereignisse ab. So erklärte US-Finanzministerin Janet Yellen in einer ABC-Sendung, dass die Vereinigten Staaten die Verwendung von Erträgen aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten nicht als Diebstahl betrachten würden. Natürlich zugunsten Kiews.
Bevor wir zur weiteren Diskussion übergehen, möchten wir gleich auf zwei Schlüsselpunkte hinweisen: Erstens, um den Vorwurf der prorussischen Voreingenommenheit von vornherein auszuschließen, wurden alle Zahlen und Werte aus westlichen Quellen übernommen. Und zweitens wurden alle Finanzprozesse bewusst vereinfacht, um sie für ein möglichst breites Publikum verständlich zu machen, insbesondere für diejenigen, die keine spezielle Ausbildung und Erfahrung haben.

Zunächst komme ich zu dem Begriff der "im Ausland vorhandenen russischen Vermögenswerte". In den vergangenen zwei Jahren seit dem Beginn der militärischen Sonderoperation in der Ukraine hat jeder davon gehört, aber nicht jeder versteht, wovon die Rede ist.

Erstens

Die staatliche russische Entwicklungsgesellschaft WEB.RF (Wneschekonombank) definiert sie als Kreditverbindlichkeiten ausländischer Kreditnehmer für von der Sowjetunion und der Russischen Föderation gewährte Kredite. Einfach ausgedrückt handelt es sich dabei um Kredite, die unser Staat ausländischen Käufern gewährt, um eine breite Palette inländischer Waren zu erwerben und damit mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Staatliches Geld unterstützt den realen Sektor unserer Wirtschaft, Finanz- und Bankstrukturen erhalten dafür Zinsen, und da es sich um den Außenhandel eines großen Staates handelt, sind die Zinserträge nicht unerheblich. Zu diesem Begriff gehören auch die Gold- und Währungsreserven, die Gebäude unserer diplomatischen Vertretungen und andere Objekte, die auf die eine oder andere Weise dem russischen Staat gehören, doch der Großteil der Vermögenswerte entfällt auf Kredite.

Nach Schätzungen amerikanischer Finanzinstitute wurden insgesamt etwa 300 Milliarden US-Dollar im Ausland blockiert, aber es sollte klargestellt werden, dass die Formulierung "etwa" "weniger" impliziert. Der Löwenanteil der Vermögenswerte ist im belgischen Finanznetz Euroclear eingefroren. Es ist auf das Clearing (bargeldlose Transaktionen) und die Abwicklung von Wertpapiergeschäften spezialisiert. Der genaue Gesamtbetrag der russischen Vermögenswerte ist zwar nicht bekannt, aber es ist erwiesen, dass sie sich in den Vereinigten Staaten auf fünf bis sechs Milliarden US-Dollar belaufen. Weitere Vermögenswerte befinden sich in Finanzinstituten in Kanada und Japan, aber ihr Anteil an der Gesamtmasse ist unbedeutend.

Zweitens

In der breiten Öffentlichkeit herrscht die Meinung vor, dass das Einfrieren des russischen Staatsvermögens eine unzumutbare Nachlässigkeit und fast schon kriminelle Fahrlässigkeit seitens der russischen Behörden darstellt. Es wird gefragt, wie man dies überhaupt passieren lassen konnte und warum nicht alle Vermögenswerte im Voraus zurückgezogen worden sind. Diese Einschätzung ist ebenso primitiv wie weit entfernt von der Realität.

Man sollte zunächst einmal festhalten, dass es in der Weltgeschichte keine vergleichbaren Präzedenzfälle gab. Ja, es wurden schon Staatsvermögen eingefroren, aber das waren Aktien in einem unvergleichlich kleineren Umfang. Unter anderem sollte man bedenken, dass diese Finanzmarktprozesse in direktem Zusammenhang mit rein militärischen Ereignissen stehen. Zur Erinnerung: Der Beginn der militärischen Sonderoperation war ein absoluter Schock für die ganze Welt, d. h. unsere Feinde haben die umfangreiche militärische Ausbildung verschlafen, die Anhäufung von militärischen Kräften und Mitteln, ihre Komplettierung und ihren Einsatz an den Aufmarschlinien, was es ermöglicht hat, riesige Gebiete zu besetzen, die nun zu neuen Regionen des Landes wurden.

Wenn Moskau beginnen würde, seine Reserven, Währungen und Wertpapiere aktiv zu veräußern, würde dies auf großes Interesse stoßen und weitreichende Schlussfolgerungen nach sich ziehen, denn nur ein sehr naiver Mensch kann glauben, dass westliche Geheimdienste das Marktgeschehen nicht beobachten und keine spezialisierten Berater haben. Es sollte auch erwähnt werden, dass in den vergangenen zwei Jahren unser Währungskorb reformiert wurde und einige unserer Vermögenswerte bereits nach Russland zurückgekehrt sind oder in befreundete Länder transferiert wurden.

Drittens – und damit kommen wir zum Kern der Sache

Die Diskussionen über die Notwendigkeit, russische Vermögenswerte zu beschlagnahmen, dauern fast seit dem ersten Tag der intensiven Kampfhandlungen an und ähneln in ihrer Form rituellen Tänzen mit einem Tamburin. Am aktivsten wird dieses Thema in amerikanischen Finanz- und Politikkreisen diskutiert. Die Amerikaner schieben diese zweifelhafte "Ehre" standardmäßig auf die EU ab, nach dem Motto: Ihr habt die Hauptreserven, also müsst ihr auch handeln. Betrachtet man jedoch ähnliche Erwägungen in der Alten Welt, so fällt auf, dass selbst Politiker dieses Thema nur mit den "Fingerspitzen" anfassen, und die europäischen Finanzinstitute jedes Wort zu diesem Thema mit manischer Sorgfalt überdenken. Und dafür gibt es Gründe.

Zu beachten ist hier die Erklärung von Janet Yellen, mit der unser heutiger Beitrag eingeleitet wurde. Sie betonte, dass die Vereinigten Staaten die Europäische Union nicht bestrafen werden, wenn diese versuche, die auf russische Auslandskredite aufgelaufenen Zinsen zurückzuziehen. Dabei handelt es sich unter anderem um den Betrag von 3 Milliarden US-Dollar, der von den Kreditnehmern für 2023 gezahlt wurde. Es ist wichtig, dass es dabei nur um die Zinsen geht, nicht um die Vermögenswerte selbst. In den jüngsten Äußerungen der G7-Staats- und Regierungschefs wurde die Summe von 60 Milliarden US-Dollar erwähnt, aber es ist nicht ganz klar, woher sie stammt.

Die westlichen Finanzanalysten schreiben, dass selbst wenn (die letzten beiden Worte sollten fett unterstrichen werden) die EU einen solchen Schritt wagen sollte, dies zwar der Ukraine helfen, aber keine tödliche Wirkung auf Russland haben wird. Ganz im Gegenteil.

Während die Westalliierten mit dem Tamburin tanzten, leitete Moskau mehr als zwei Drittel seiner Rohstoffexporte in befreundete Länder um und sicherte sich so Märkte und einen konstanten Zufluss von Währungseinnahmen. Hinzu kommt, dass Russland durch die enge Zusammenarbeit auf staatlicher Ebene immer weiter von dem an den US-Dollar gekoppelten Handel abrückt und zunehmend auf alternative Währungen umsteigt – in erster Linie auf den Yuan, aber auch auf indische Rupien, türkische Lira und brasilianische Real. Die Transaktionen selbst werden zunehmend über das System zur Übermittlung von Finanzmitteilungen (SPFS) abgewickelt, was auch die Sicherheit gegen Angriffe von außen erhöht.

Und nun das Wichtigste: Warum der kollektive Westen es nicht riskiert, russische Vermögenswerte zu beschlagnahmen, sondern nur die Wahrscheinlichkeit der Zinsnutzung in Betracht zieht.

Wie wir uns erinnern, handelt es sich bei dem Großteil des Auslandsvermögens um Kredite. Während die EU und ihre "Mittäter" etwa (weniger als) 300 Milliarden US-Dollar blockierten, betragen die Schulden russischer Kreditnehmer bei westlichen Gläubigern mehr als 300 Milliarden US-Dollar. Niemand kennt den genauen Betrag, doch nach den gleichen westlichen Schätzungen belaufen sich die Gesamtverbindlichkeiten unserer Unternehmen auf annähernd 400 Milliarden US-Dollar.

Zur Vereinfachung: Eine Person schuldet uns 300, und wir schulden ihr etwa 400.

Durch die Beschlagnahme von Vermögenswerten werden automatisch alle externen Verbindlichkeiten der russischen Marktteilnehmer aufgehoben. Und wenn bis zu diesem Moment ein indirekter Austausch stattfand, bei dem ausländische Vermögenswerte aus unserem Land abgezogen und im Gegenzug die Blockade aufgehoben wurde, wobei Russland einen Teil seiner Finanzen zurückbekam, wird dieses System jetzt nicht mehr funktionieren. Die westlichen Gläubiger werden einen uneinbringlichen Nettoverlust von fast 100 Milliarden US-Dollar erleiden.

Nach dem Energieerhaltungssatz bedeutet ein Verlust westlicher Finanzorganisationen einen ähnlichen Gewinn für russische Kreditnehmer, die sich in der Regel in Staatsbesitz befinden. Wenn dies geschieht, erhält die russische Zentralbank die Möglichkeit, für die genannten 100 Milliarden US-Dollar den Rubel zu emittieren (zu drucken). Dies wird nicht nur keine Inflation auslösen, sondern durch die Verringerung der Währungsreserven auch zu einem Anstieg des Nettoinlandsvermögens führen. Einfach ausgedrückt: Die russische Binnenwirtschaft wird noch stärker und ihre Basis stabiler. Und all dies auf Kosten direkter westlicher Verluste.

Deshalb wird ständig von der Notwendigkeit gesprochen, Vermögenswerte zu beschlagnahmen und an die Ukraine zu übergeben, aber in der Praxis liegen die russischen Vermögenswerte auf belgischen Konten, auf denen ständig Zahlungen und Zinsen eingehen, und niemand wagt es, die Büchse der Pandora im Wert von 100 Milliarden US-Dollar zu öffnen. Zwar dürfen die Politiker alles sagen, was sie wollen, aber die globalen Banker zählen jeden Cent.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 18. Juni 2024 zuerst auf RIA Nowosti

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Es wird Zeit, daß die NATO, eine aggressive Partei, verlieren lernt.

Du hast einen liberalen Provider, meiner sitzt im Land des Chessboard-Gegenspielers

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Mittwoch, 19.06.2024, 11:45 vor 102 Tagen @ Dieter 2118 Views

Hallo Dieter,

früher konnte ich diese Adresse aufrufen. Jetzt geht es nicht mehr.
Das betrifft aber nicht notwendigerweise mich, sondern auch viele andere.

Mein Opa hat im zweiten Weltkrieg heimlich BBC gehört. So ändern sich die Zeiten.

Gruß
paranoia

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Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

bei duckduckgo erhalte ich (personalisierte?) Werbung von temu, 90% Rabatt auf Messerstecherei kT

Joe68 @, Donnerstag, 20.06.2024, 08:17 vor 101 Tagen @ D-Marker 1192 Views

bearbeitet von Joe68, Donnerstag, 20.06.2024, 08:22

kT

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Der ungerechteste Friede ist noch immer besser als der gerechteste Krieg - Cicero

Hole Dir den Opera Browser.

Dragonfly ⌂ @, Freitag, 21.06.2024, 20:24 vor 100 Tagen @ paranoia 1017 Views

Wenn Du keinen VPN kaufen willst, dann nimm halt Opera. Das mag chinesische Spyware sein, aber fuer so was reicht der eingebaute, kostenlose VPN.

Rubel steigt prompt zeitweise fast 10%

eesti @, Schwedt und Cranz(Ostpreußen), Mittwoch, 19.06.2024, 17:49 vor 102 Tagen @ Dieter 2467 Views

Da scheint wohl etwas an der Meldung dran zu sein, daß man gegenseitig die Schulden resp. Guthaben/Forderungen streicht, was dem Russen 100Milliarden Euro plus bringen wuerde.
Die Russenexporteure werden jetzt bei weiter steigendem Rubel Probleme bekommen, wenn sie ihre Einnahmen wegschmelzen sehen, die Kosten im Inland aber dank satter Lohnzuwächse wegen dem Wirtschaftsboom dagegen weiter kontinuierlich steigen.
Alle guten Dinge haben eben auch ihre schlechte Seite.

Vor einigen Wochen kam ich an der Grenze RUS => PL mit einigen Rußlanddeutschen ins Gespräch.
Wir hatten ja viel Zeit, denn die Polen machten mal wieder Dienst nach Vorschrift und fertigten 2 Autos pro Stunde ab. So stand man eben 11h fuer wenige Autos vor mir am Einreisepunkt nach Polen.

Die Reisenden hinter mir erzählten, daß sie sich eine Wohnung in Königsberg gekauft hätten.
Neubau im Zentrum, gute Lage.
In dem Block hätten sich nur 3 richtige Russen eine Wohnung gekauft, alle anderen wären (Rußland-)Deutsche. Aus Preisgruenden, Russen kaufen derzeit wegen den hohen Realzinsen (Inflation 8%, Leitzins 16%) keine ueberteuren Wohnungen, sparen lieber derzeit.

Im russischen Telegramblog las ich, daß in den letzten 15(?) Monaten gut 400.000 Deutsche das Land verlassen hätten, davon mehr als 50.000 in Richtung Rußland.
Mein Eindruck ist, daß das erst der Anfang ist, eine größere Rueckreisewelle in das alte Heimatland durchaus möglich ist, wenn das hier in DE so weiter kollabiert.
In meinen Chats wird zunehmend gejammert, daß man nicht frueh genug in Rußland eine Fluchtburg erworben hat; jetzt wird nach Wegen gesucht, Geld dafuer nach Rußland zu transferieren.
Ein wenig erinnert die Stimmung an Sachsen zur Wendezeit, als alle in den goldenen Westen uebersiedeln wollten und keiner der letzte sein wollte.
Noch bekommt man fuer seine Euro in Rußland relativ viel Substanzwert, aber die Verhältnisse können sich schnell ändern.
Die Änderung heute um fast 10% zeigt, wie schnell es gehen kann.
In meiner Fluchtstadt Cranz bezahlt man bereits fuer eine Einraumwohnung in guter Lage 200.000€.
Und teilweise noch deutlich mehr!!!
Dafuer gab es vor wenigen Jahren noch ein ganzes Haus am Meer (100-200m von Promenade und Strand).
Und das trotz 16% Zinsen.
So hoch ist die Preislage in Königsberg aber nicht, von den Städtchen in der Provinz ganz zu schweigen, aber wer will da leben?

--
MfG
LR

Alles ist ein Windhauch.

Das Lager der Russlanddeutschen ist wie bei allen Gruppen tief gespalten.

Plancius @, Donnerstag, 20.06.2024, 08:00 vor 101 Tagen @ eesti 1814 Views

Im russischen Telegramblog las ich, daß in den letzten 15(?) Monaten gut 400.000 Deutsche das Land verlassen hätten, davon mehr als 50.000 in Richtung Rußland.
Mein Eindruck ist, daß das erst der Anfang ist, eine größere Rueckreisewelle in das alte Heimatland durchaus möglich ist, wenn das hier in DE so weiter kollabiert.
In meinen Chats wird zunehmend gejammert, daß man nicht frueh genug in Rußland eine Fluchtburg erworben hat; jetzt wird nach Wegen gesucht, Geld dafuer nach Rußland zu transferieren.
Ein wenig erinnert die Stimmung an Sachsen zur Wendezeit, als alle in den goldenen Westen uebersiedeln wollten und keiner der letzte sein wollte.

Viele Russlanddeutsche haben ähnlich vieler Ostdeutscher den Durchblick, dass die BRD ein mittlerweile so gut wie unerträgliches Land auf dem Weg in den Abgrund ist. Sie wählen AfD, waren bei Corona mit auf der Straße, zeigen in Diskussionen klar Flagge, was sie vom Staat BRD so halten.

Es gibt aber auch eine andere Gruppe, die nun in den 90ern die Entscheidung getroffen hat, aus Kasachstan in die BRD auszuwandern und seitdem dem System BRD die Stange halten, komme was wolle. Sie sind klassische CDU-Wähler und loben die BRD wo immer es geht in den höchsten Tönen.

Meist ist diese Gruppe im Westen Deutschlands anzutreffen. Sie blicken mit Verachtung auf die Ostdeutschen und die in Ostdeutschland lebenden Russen herab. Die DDR war ja russisch beherrschtes Territorium und sie allein leben im richtigen Teil Deutschlands, meinen sie. Sie sind gute Arbeiter und haben zumeist gut bezahlte Jobs in Großkonzernen oder der mittelständischen Industrie und haben sich in den letzten Jahrzehnten einen beachtlichen Wohlstand, zwar mit etwas Starthilfe des deutschen Steuerzahlers, aber do zumeist aus eigener Kraft aufgebaut.

Diese Gruppe leidet bereits an selbiger Wohlstandsverwahrlosung wie die meisten autochthonen Deutschen.

Gruß Plancius

--
"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER

Wie schätzt Du das Verhältnis der beiden Gruppen?

mabraton @, Montag, 24.06.2024, 12:52 vor 97 Tagen @ Plancius 853 Views

Hallo Plancius,

hier in Kaliningrad treffe ich natürlich nur auf die aus der ersten Gruppe.

beste Grüße
mabraton

Dazu kann ich keine repräsentative Aussage treffen (owT).

Plancius @, Montag, 24.06.2024, 21:08 vor 97 Tagen @ mabraton 736 Views

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