Vom Balkan

aprilzi @, tiefster Balkan, Sonntag, 17.12.2023, 16:18 vor 183 Tagen 3745 Views

Hi,

Bulgarien will in den Schengen-Raum. Vorteile sieht man beim LKW-Verkehr, man braucht nicht stundenlang an der Grenze zu warten, die Nachteile wären, dass man Migranten zurück nehmen muss. Man beruhigt sich, dass die Migranten von selbst nach Westen fliehen werden, denn dies zu verhindern, müsse man Gefängnisse bauen.

Soweit sogut, bisher waren die Niederlande dagegen und Österreich. Die Niederlande hat nach der Wahlniederlage sein Veto zurückgezogen. Bisher vermutete man, dass die Niederlande das Vetorecht gebraucht hat, um seine Häfen vor Konkurrenz zu schützen. Denn die Fracht aus China könnte in Griechenland landen und von dort über Bulgarien und Rumänien nach West-Europa gelangen.

Österreich will neuerdings das Schengen-Veto für Luftverkehr aufheben. Aber nicht für Landverkehr, darauf hat man die Österreicher Aufmerksam gemacht, dass man in Bulgarien den Gastransport über die Turkisch-Stream erschweren kann, denn in einem Jahr oder so endet der Vertrag mit Gazprom und die Ukraine will diesen Vertrag zum Transport von Gas beenden.

So und nun hat Orban gedroht, sein Schengen-Veto zu gebrauchen, nachdem Bulgariens neuer Finanzminister ankündigte dieses Rohr für fehlende Haushaltseinnahmen zu gebrauchen. Darauf wurde diese Ankündigung zurückgenommen.

Also dieses Rohr wurde durch den Bulgarischen Staat gebaut aber mit Arbeiter von Gazprom. Damals war Borissov Premier. Nun aber haben die USA die Regierung in Bulgarien gestürzt und ihre Regierung installiert unter Beihilfe von Borissov, denn dieser will nicht in der Magnitsky-Liste aufgenommen werden, wie sein ehemaliger Finanzminister.

Die Hoffnung der neuen Regierung war, dass man in den Hintern der Amerikaner kriechen wird, damit man das Wohlwollen der USA bekommt und dadurch in den Schengen-Raum kommt.

Dabei ist mir nun klar-geworden warum Orban diese Pro-serbische Politik betreibt und Makedonien in den ungarisch beherrschten Medien in Makedonien diese anti-bulgarischen Hass-reden zulässt.

Serbien und Ungarn haben ein Anti-bulgarisches Bündnis geschlossen, um Bulgarien von West-Europa zu trennen und erpressen zu können.


Gruß

So und so

helmut-1 @, Siebenbürgen, Montag, 18.12.2023, 00:04 vor 183 Tagen @ aprilzi 2168 Views

Vorteile sieht man beim LKW-Verkehr

Das ist die halbe Wahrheit. Meine Frau ist vor ein paar Stunden über die rumänisch-ungarische Grenze Richtung Österreich gefahren. 1 Stunde Wartezeit auch für PKWs an der Grenze. Darüber schreibt niemand.

Es ist gut, dass nun Holland dieses Veto zurückgezogen hat. Was Österreich betrifft, da scheiden sich die Geister. Dafür, dass man keine Freizügigkeit in den Schengenraum hat, gibt es keine schlüssige und nachvollziehbare Erklärung. Da sind andere Gründe im Spiel, über die man nicht spricht.

Ich selbst darf mit meinem rumänischen Transporter nicht mehr nach Österreich einfahren, es sei denn, ich riskiere ein tägliches Bußgeld von 70 €. Ich habe mir die entsprechenden Unterlagen besorgt und bereite eine Beschwerde in Brüssel und Klage beim Europäischen Gerichtshof vor. Motiv: Untersagung der Freizügigkeit innerhalb der EU.

Wenn sich Idioten bei den Regierungen in Österreich befinden, dann ist das eine Sache, aber wenn noch deren Handlanger auf der höchsten Ebene in Bukarest aktiv tätig sind, vom Präsidenten bis zu den Ministern, dann hört jegliches Verständnis bei mir auf. Es gäbe eine Menge von politischen Möglichkeiten, hier erfolgreich Druck zu machen.

Beispiele:

Man überlegt, ob man die Ressourcen des Staates, die eigentlich Eigentum des Volkes sind, in früherer Zeit zu voreilig privatisiert und an ausländische Investoren verkauft hat (Beispiel Gas/Öl - ÖMV , EON). Eine Verstaatlichung wäre die Folge. Mexiko hat das mit Erfolg im letzten Jahrhundert durchgeführt.

Nur die Frage, wieweit es Sinn macht, unter diesen Umständen noch der EU oder der NATO anzugehören, und das laut auszusprechen, würde bereits in den darauffolgenden Tagen eine Änderung der Haltung Österreichs bewirken. Aber diese korrupten Politiker in Rumänien interessieren sich ja nicht für die Belange des Volkes. Dabei schließe ich nicht nur die korrupten, sondern auch die unfähigen mit ein, z.B., den deutschstämmigen Präsidenten Johannis.

Weiter:

Du schreibst.

Die Hoffnung der neuen Regierung war, dass man in den Hintern der Amerikaner kriechen wird, damit man das Wohlwollen der USA bekommt und dadurch in den Schengen-Raum kommt.

Nachvollziehbar.

Dabei ist mir nun klar-geworden warum Orban diese Pro-serbische Politik betreibt und Makedonien in den ungarisch beherrschten Medien in Makedonien diese anti-bulgarischen Hass-reden zulässt.

Serbien und Ungarn haben ein Anti-bulgarisches Bündnis geschlossen, um Bulgarien von West-Europa zu trennen und erpressen zu können.

Das ist mir nicht klar, - vielleicht kannst Du das noch genauer erläutern, insbesondere den Satz:

um Bulgarien von West-Europa zu trennen und erpressen zu können.

Hätte Bulgarien nicht mehr Vorteile bei einer Quasi-Mitgliedschaft in der EU, aber mit bilateralen Verträgen mit der Türkei und den Russen?

Dazu

aprilzi @, tiefster Balkan, Montag, 18.12.2023, 19:37 vor 182 Tagen @ helmut-1 1182 Views

um Bulgarien von West-Europa zu trennen und erpressen zu können.

Hätte Bulgarien nicht mehr Vorteile bei einer Quasi-Mitgliedschaft in der EU, aber mit bilateralen Verträgen mit der Türkei und den Russen?

Hi,

Bulgarien war Jahrhunderte vom Westen getrennt durch Serbien. Dank der EU und der Donau-Brücke bei Vidin-Kalafat hat sich eine Oeffnung zum Westen gebildet, seit das Gasrohr mit Serbien gebaut wurde, hat Serbien eine Autobahn-Verbindung bei Nis gebaut und damit einen brauchbaren Transportweg eröffnet.
Früher war eine Strasse vorhanden, die fast unpassierbar war und ging entlang steinigen Brücken und engen Tunneln.

Die Verbindung zum Westen war die Donau. Von dort kam die Hoffnung. Serbiens Vorteil war, dass Sie an Habsburg angrenzten, und die Russen bevorzugten die Serben, rein strategisch. Deswegen schufen die russischen Kommunisten einen künstlichen Staat Makedonien, oder anders gesagt Makedonien durfte sich nicht mit Bulgarien vereinigen. Denn dann würde Bulgarien zu groß werden und Serbien zu klein.

Die Türkei ist unberechenbar, und es ist voll mit Problemen. Man denke an Armenien und Nord-Karabach. Erdogan ist ein Muslimbruder also bei den Arabern verhasst.
Außerdem ist die türkische Lira schwach. Nun heute war Erdogan bei Orban in Ungarn, Orban ist ja zu der Organisation der Turk-Völker beigetreten. Die Türkei und Russland sind jetzt Zwangs-freunde, viele Kriege haben zwischen denen stattgefunden. Der gemeinsame Feind ist die USA und neuerdings Israel.

Die Türkei will sich ausdehnen. Man hofft auf die EU. Russland als Alternative zur EU sehen hier viele nicht, da Russland zu weit entfernt ist. Falls Russland Odessa erlangt und sich an der Donau festsetzt, ist das eine Alternative.

Gruß

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