Mein Auftragseingang ist rapide eingebrochen, das heißt eine Krise steht vor der Tür.

Plancius @, Montag, 11.09.2023, 09:10 vor 438 Tagen 10178 Views

Meine Kunden halten sich zur Zeit sehr zurück bei SAP- und sonstigen IT-Projekten. Letztmalig hatte ich einen solchen Auftragseinbruch im April 2020, wo praktisch über Nacht Totenstille war.

Überall wird gespart, man fährt den Umfang an Investitionen herunter, der Cash Flow wird konsolidiert. Ich habe jetzt auch vermehrt kleine Schulungsprojekte, um interne Mitarbeiter darin zu schulen, einen Notbetrieb im IT-Bereich mit internen Ressourcen stemmen zu können.

Stark sinkende Auftragseingänge bei mir waren bisher immer ein sehr guter Indikator für den Beginn einer Krise, denn Investitionen in IT-Projekte können gut und gern noch aufgeschoben werden, ohne dass das aktuelle Geschäft davon beeinträchtigt wird.

Die Firmen fahren wohl jetzt fast allesamt auf Sicht und harren der Dinge, die da kommen. Die nachhaltig hohen Energiekosten, die auf lange Sicht schlechten politischen Rahmenbedingungen und die sich verfestigende Inflation bieten kein günstiges Umfeld, um Geld für Investitionen locker zu machen, das dann über Jahre fest an den Standort Deutschland gekoppelt ist.

Ich glaube auch nicht, dass die Politik jetzt nochmal mit x-fach-Wummsen, Mehrwertsteuersenkungen und dergleichen die Wirtschaft aus der Krise holen kann. Wir haben kein konjunkturelles Problem. Deutschland befindet sich in einer tiefen Struktur- und politischen Krise, die aber genau betrachtet die jetzt Betroffenen direkt durch ihr Appeasement-Verhalten verschuldet haben.

Gruß Plancius

--
"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER

Hohe Kreditkosten drücken die Liquidität

Joe68 @, Montag, 11.09.2023, 10:09 vor 438 Tagen @ Plancius 6499 Views

Aus meiner weiteren Familie hat jemand geplaudert wie die hohen Kreditkosten (ich persönlich hätte es z.B., wegen der hohen staatlichen Verschuldung, auch nie für möglich gehalten das die EZB die Zinsen auf 4% und mehr hoch setzt) in vielen mittelständischen Unternehmen, die z.B. Dank externer Beratung auf billiges Fremdkapital gesetzt hatten, nun unter den doppelten und dreifachen Kreditkosten leiden. Das geht direkt zu Lasten des Gewinns und der Liquidität.

Das "Hinüber-Rettungsboot"

Ostfriese @, Montag, 11.09.2023, 10:57 vor 438 Tagen @ Plancius 7069 Views

Hallo Plancius

Ich glaube auch nicht, dass die Politik jetzt nochmal mit x-fach-Wummsen, Mehrwertsteuersenkungen und dergleichen die Wirtschaft aus der Krise holen kann. Wir haben kein konjunkturelles Problem.


Der Staat wird es versuchen müssen!

Es gilt zu verstehen, dass die Grundlage unseres Geldsystems der Rediskont von Staatspapieren ist. Es läuft auf das Problem des Staates hinaus, ob er seine Titel weiter unterbringen kann, denn sie müssen erstmals über die Märkte laufen, um dann zwecks Geldschöpfung von der ZB wieder angekauft zu werden.

Daraus folgt, dass das Wirtschaften immer mehr vom Staat abhängig wird - die ZB kauft Aktien, Staat subventioniert "Existenzgründungen" und die Energiewende, also Wirtschaften aller Art.

Deutschland befindet sich in einer tiefen Struktur- und politischen Krise, die aber genau betrachtet die jetzt Betroffenen direkt durch ihr Appeasement-Verhalten verschuldet haben.


Wir laufen zwangsläufig in einen Staatskapitalismus à la DDR hinein. Die zusätzliche Wirtschaftsleistung nimmt weiter ab, da der Staat i. A. selbst kein BIP erstellt, das sich auf freien Märkten realisiert - wir gleiten immer mehr in die Rezession mit deflationär-depressiven Ausprägungen: Überschuldung → Zwangsverkäufe → realisierte Preise abwärts.

Es geht politisch um die Überwindung der Deflation - um die Involution, die Zurückführung der Überschuldung - auf die Paul C. Martin auch keine Antwort hatte:

Ich weiß nur nicht, wie das "Hinüber-Rettungsboot" ausschauen soll bzw. wie es konstruiert wird.

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=304915 Re: Danke, Baldur! Ich wüsste eben nur allzu gern ... verfasst von dottore, 09.12.2004, 17:43

Gruß - Ostfriese

Zu "Grundlage unseres Geldsystems und des Wirtschaftens .." [edit]

Beo2 @, NRW Witten, Montag, 11.09.2023, 12:06 vor 438 Tagen @ Ostfriese 5551 Views

bearbeitet von Beo2, Montag, 11.09.2023, 13:02

Es gilt zu verstehen, dass die Grundlage unseres Geldsystems der Rediskont von Staatspapieren ist. Es läuft auf das Problem des Staates hinaus, ob er seine Titel weiter unterbringen kann, denn sie müssen erstmals über die Märkte laufen, um dann zwecks Geldschöpfung von der ZB wieder angekauft zu werden.

Da läuft gar nichts "über die Märkte": Banken "kaufen" direkt der Finanzagentur des Staates die Anleihen ab und rennen damit unverzüglich, spätestens am nächsten Tag zu der ZB (= Staat!), um sich das "verliehene" Geld wieder zu holen, in voller Höhe! Was haben sie also dem Staat effektiv! verliehen: gar Nichts?!
Nun freuen sie sich auf die leistungs- und risikolosen Zinszahlungen der Steuerzahler nach dem "Rückkauf von der ZB" unmittelbat vor der Fälligkeit = ein durch und durch korruptes Finanz- & Währungssystem. Das hat mit irgendwelchen realen Märkten oder mit der Realwirtschaft nichts zu tun.
Das Ausfallrisiko bei den GBanken hierbei ist gleich NULL. Der effektive Kreditgeber des Staates ist also die staatseigene ZB .. und es geht auch gar nicht anders!

Daraus folgt, dass das Wirtschaften immer mehr vom Staat abhängig wird -

Das haben wir hier doch schon wiederholt festgestellt: Ohne Staat, keine Wirtschaft: Die Abhängigkeit vom Staat ist und bleibt vielfältig, u.z. systemimmanent ...

- die ZB kauft Aktien, Staat subventioniert "Existenzgründungen" und die Energiewende, also Wirtschaften aller Art.

Ja, auch das gehört zu den Aufgaben eines Staates, WENN es sinnvoll erscheint: so z.B. um einen Strukturwandel in der Wirtschaft oder in der Einkommensverteilung zu forcieren. Der Staat ist nicht nur der Begründer und Erhalter, sondern auch die oberste regelgebende Instanz für das Wirtschaften (vgl. Wirtschaftsgesetze, Steuergesetze, Arbeitsmarkt, Lohn- & Rentenpolitik, Subventionen, Investitionen etc.).

Das Wirtschaften beginnt mit organisierter Arbeitsteilung (Spezialisierung), Tauschhandel und Steuerabgaben.
Mit Gruß, Beo2

"Da läuft gar nichts über die Märkte" - Sehr lustig!?

Rybezahl, Montag, 11.09.2023, 15:58 vor 438 Tagen @ Beo2 4644 Views

Hallo!

Da läuft gar nichts "über die Märkte": Banken "kaufen" direkt der Finanzagentur des Staates die Anleihen ab und rennen damit unverzüglich, spätestens am nächsten Tag zu der ZB (= Staat!), um sich das "verliehene" Geld wieder zu holen, in voller Höhe!

Soll das ein Witz sein?

Indem die Banken kaufen, läuft es "über die Märkte".

um sich das "verliehene" Geld wieder zu holen, in voller Höhe!

Jetzt rate mal, warum die Zentralbanken den "Leitzins" anheben.

Gruß!

Wofür die Zentralbanken da sind

Rheingold2, Montag, 11.09.2023, 18:25 vor 438 Tagen @ Rybezahl 4147 Views

Um das Volksvermögen zuverlässig von unten nach oben umzuverteilen.

Sie kaufen Devisen teuer und verkaufen sie dann billig (nennt sich "die Währung stützen"), sie horten Gold, das dann "weg" ist und

das Heben und Senken der Leitzinsen dient der Optimierung der Vermögensabschöpfung.

Wichtig ist auch, alles möglichst volatil zu halten, denn davon lebt die Spekulation, die den Insidern der Vermögensumverteilung einen Turbo gibt.

Leider auch eine systemische Fehlkonstruktion des Bitcoin, den ich sonst als Spekulations- und Spargeld schätze, weil er den Mißbrauch umlaufenden Geldes als Wertaufbewahrungsmittel einschränken könnte.

Wofür die Geschäftsbanken da sind

Rybezahl, Montag, 11.09.2023, 19:04 vor 438 Tagen @ Rheingold2 4013 Views

bearbeitet von Rybezahl, Montag, 11.09.2023, 19:11

Hallo!

Die Geschäftsbanken sind nämlich dafür da, damit das Geld "über die Märkte läuft".
WEIL Geschäftsbanken aktiv werden "läuft es über die Märkte".
Würden GBs nicht aktiv werden, dann würde auch nichts "über die Märkte laufen".

Meine Güte.

Und wenn du etwas anderes behaupten willst, dann hast du den Kapitalismus einfach nicht verstanden.

Dottore lesen hilft.

Gruß!

Geschäftsbanken werden für die staateigene Geldschöpfung (via Staatsausgaben) prinzipiell nicht benötigt ..

Beo2 @, NRW Witten, Montag, 11.09.2023, 19:23 vor 438 Tagen @ Rybezahl 3871 Views

bearbeitet von Beo2, Montag, 11.09.2023, 19:32

Ihre Aufgaben in der VW sind nachrangig, wennauch nicht unwichtig: Sie haben, neben dem Staat!, für die Distribution (Allokation) des bereits vom Staat geschöpften Zahlungsmittel zu sorgen .. oder schöpfen selbst ein Derivat davon.

Beo2

Einspruch

Rheingold2, Montag, 11.09.2023, 19:42 vor 438 Tagen @ Beo2 3848 Views

So ist mein Kenntnisstand, der natürlich falsch sein kann.

Staatsanleihen laufen über ein Kartell von genau 23 übernationalen Geschäftsbanken, die wie von Dir beschrieben, sich die Knete dann bei der ZB abholen.

Hauptsächlich betreiben die übrigen Geschäftsbanken Geldschöpfung an Firmen und Privatpersonen, indem sie schlicht die Bilanz verlängern.

Sie tragen allerdings das Ausfallrisiko, aber nur im "normalen" Bereich, wird der Ausfall systemisch, ist sowieso der Steuerzahler dran.
Deswegen das Prüfungsbrimborium.
Durch diese Geschäftsbanken geschöpfte Kredite sind deswegen so teuer (bei Kreditkarten aktuell 23%), um die Gewinne der Kapitalgeber zu optimieren, die Bankenpaläste zu finanzieren und die Ausfälle zu kompensieren.

In Schönwetterperioden funktioniert es ja leidlich, dass Geschäftsbanken dann die ihnen übereigneten Sicherheiten durch Zwangsverkauf an Nachschuldner weiterreichen und das einst geschöpfte Geld wieder vernichten.

Einspruch stattgegeben .. (-;

Beo2 @, NRW Witten, Montag, 11.09.2023, 22:27 vor 437 Tagen @ Rheingold2 3573 Views

bearbeitet von Beo2, Montag, 11.09.2023, 22:46

Tagchen SL !

Staatsanleihen laufen über ein Kartell von genau 23 übernationalen Geschäftsbanken, die wie von Dir beschrieben, sich die Knete dann bei der ZB abholen.

Und nur weil dem so ist, sind diese privilegierten GBanken überhaupt in der Lage, dem Staat größere Kreditsummen - in ZB-Geld wohlgemerkt! - zu gewähren .. oder besser gesagt: für 24 Stunden vorzustrecken. Andernfalls drohte ihnen sofortige Insolvenz.

Hauptsächlich betreiben die übrigen Geschäftsbanken Geldschöpfung an Firmen und Privatpersonen, indem sie schlicht die Bilanz verlängern.

Hierbei handelt es sich aber um ein sekundäres Geldderivat der GBanken, genannt: Buchgeld oder Giralgeld der GBanken.

Das sind aber zwei völlig verschiedene Paar Schuhe: Das erstere ist ein äußerst hartes "Primärgeld" oder die Geldbasis .. das Gold des heutigen Währungssystems; das letztere ist ein windelweiches Derivat davon, von den Banken untereinander als Zahlungsmittel ausnahmslos nicht akzeptiert! Denn sie wissen sehr gut, "wieviel" ihr eigenes Buchgeld "wert" ist: nämlich fast Nichts.

Bitte nicht vermischen oder verwechseln die beiden Zahlungsmitteln! Ansonsten Danke für deine Zustimmung.
Mit Gruß, Beo2

Rheingold2 - am hellichten Tag vom Banker überfallen und zur Kreditnahme gezwungen!

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Montag, 11.09.2023, 23:01 vor 437 Tagen @ Rheingold2 3793 Views

Hallo Rheingold2,


Gelbe Nachrichten:

Am späten Nachmittag wurde ein rüstige Rentner Opfer eines Kreditvertragsabschlusses.
Ein mit Anzug verkleideter Mitarbeiter eines Finanzunternehmens nötigte einen 63-jährigen gelbstädter Rentner mit vorgehaltener Waffe zum Abschluss eines Kredits.

"Ich will lediglich unsere Bilanz ein wenig verlängern!" soll der Bankmitarbeiter dem Rentner zugezischt haben.

Das Opfer befindet sich zur Zeit noch in psychologischer Betreuung. "€300.000 hat mir dieser Ganove aufgenötigt - ich weiß gar nicht, was ich damit machen soll!" so der Rentner im Interview mit dem Gelbstädter Tagblatt.

Die gelbstädter Polizei berichtete, dass es in letzter Zeit gehäufte Fälle von Krediterzwingung gegeben habe. Geschädigte werden gebeten, sich an den kriminaltechnischer Dauerdienst unter 110-999 zu wenden.

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

"staatseigene Geldschöpfung"

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Montag, 11.09.2023, 23:19 vor 437 Tagen @ Beo2 3549 Views

Hallo Beo2,

nur mal so am Rande:

Es gibt keine staatseigene Geldschöpfung. Der Staat kann nur das Geld ausgeben, das auf seinem Zentralbankkonto liegt.

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Die BuBa ist eine staatseigene Einrichtung/Behörde, sogar mit dem Rang eines unverzichtbaren Verfassungsorgans ..

Beo2 @, NRW Witten, Montag, 11.09.2023, 23:24 vor 437 Tagen @ paranoia 3500 Views

bearbeitet von Beo2, Montag, 11.09.2023, 23:43

Ihr Personal sind Beamten und Staatsangestellten. Sie hat zahlreiche, durch den Gesetzgeber (Souverän) zu definierenden Aufgaben innerhalb der Staatsmacht zu erfüllen .. darunter die Schöpfung und sinnvolle in Umlaufbringung eines wertstabilen Zahlungsmittels, auch "gesetzliches Zahlungsmittel" genannt .. damit sowohl vom Staat als auch von privaten Teilnehmern gewirtschaftet werden kann.
Die Wertstabilität dieses Zahlungsmittels ist allerdings keine Selbstverständlichkeit, sondern muss "aktiv gepflegt" werden. Das nennt sich: Geldpolitik der ZB bzw. des Staates .. was ja dasselbe ist (wenn man es "richtig versteht").

Beo2

Thema verfehlt - einfach daran vorbei geblubbert!

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Dienstag, 12.09.2023, 18:11 vor 437 Tagen @ Beo2 2982 Views

.

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Da klickt man mit Spannung auf den Link...

Rheingold2, Mittwoch, 13.09.2023, 15:43 vor 436 Tagen @ paranoia 2807 Views

... und glaubt, man erhält eine Begründung. Nix, gar nix steht da.

Erkläre mir das doch bitte konkreter

Rheingold2, Montag, 11.09.2023, 19:30 vor 438 Tagen @ Rybezahl 3699 Views

Wie wird denn Deine Geschäftsbank "aktiv", damit Deine Gelddinger "über die Märkte laufen"? (Tritt sie Deinen Gelddingern in den Hintern?) :-)

(Tipp: Kann man bei dottore nachlesen)

Paul C. Martin im Jahre 2004: Da stehen sich zwei Meinungen …

Ostfriese @, Montag, 11.09.2023, 22:22 vor 437 Tagen @ Rybezahl 3850 Views

Hallo Rybezahl

Dottore lesen hilft.

Exakt

… unversöhnlich gegenüber, wie der Faden zeigt:

1. Die, dass Geld zirkuliert, weil irgendwann irgendwie alle "Vertrauen" darin haben. Der Driver ist "Gutgläubigkeit".

2. Die, dass Geld nur durch seine zentralmacht-verursachte Erklärung zum STZM und GZ kurant gemacht werden kann. Der Driver ist der ex nihilo gesetzte Zwangs-, alias "Steuertermin".

Gruß - Ostfriese

Da ist nix "unversöhnlich": Denn der zweite Punkt bedingt den ersten. [oT]

Beo2 @, NRW Witten, Montag, 11.09.2023, 22:35 vor 437 Tagen @ Ostfriese 3450 Views

Doch eher ist es das Vertrauen in staatliche Gewaltanwendung. (owT)

FOX-NEWS @, fair and balanced, Montag, 11.09.2023, 23:03 vor 437 Tagen @ Beo2 3406 Views

--
[image]
Läuft in Deutschland ...

.. sprich: in die (sanktionierte) Gesetzestreue der Staatsbürger. Und nur so "geht es". [oT]

Beo2 @, NRW Witten, Dienstag, 12.09.2023, 10:18 vor 437 Tagen @ FOX-NEWS 3036 Views

Staatsanleihen = Kreditverträge ...

Beo2 @, NRW Witten, Montag, 11.09.2023, 19:10 vor 438 Tagen @ Rybezahl 3939 Views

bearbeitet von Beo2, Montag, 11.09.2023, 19:34

Soll das ein Witz sein? Indem die Banken kaufen, läuft es "über die Märkte".

Banken "kaufen" vom Staat keine Staatsanleihen, sondern: Dies sind nämlich Kreditverträge, bei denen der Staat und eine Bank Vertragspartner sind. Die Bank streckt die Kreditsumme vor und rennt mit dem Vertrag zur staateigener ZB: Diese erstattet der Bank die Kreditsumme umgehend zurück und behält den Vertrag bis zur dessen Fälligkeit. Unmittelbar vor der Fälligkeit läuft der ganze Unsinn & Betrug dann rückwärts .. und dann geht es sofort wieder von vorne los = ein perpetum mobile zur Erzeugung leistungsloser Zinseinnahmen. Risiko der Bank? NULL! Der steuerzahlende Depp zahlt brav die Zinsdifferenz an die Banken.

Die ZB (Staat) ist somit effektiv der Kreditgeber des Staates: ein Organ des Staates erzeugt das Geld für ein anderes Organ eben, nach bestimmten Spielregeln natürlich. Der Staat bzw. dessen Bürger geben sich selbst bzw. der Regierung Kredit .. und nur so kann es funktionieren.

-> um sich das "verliehene" Geld wieder zu holen, in voller Höhe!

Jetzt rate mal, warum die Zentralbanken den "Leitzins" anheben.

Ja warum denn?? Bin sehr gespannt auf deine Erklärung. Mein Tipp: Je höher der Leitzins, umso mehr muss der steuerzahlende Depp für die Banken als "Geldschöpfungs-Tribut" monatlich! abführen .. für Nichts.

Beo2

Ashitaka @, Montag, 11.09.2023, 19:49 vor 438 Tagen @ Beo2 4108 Views

bearbeitet von Ashitaka, Montag, 11.09.2023, 20:08

Banken "kaufen" vom Staat keine Staatsanleihen, sondern: Dies sind nämlich Kreditverträge, bei denen der Staat und eine Bank Vertragspartner sind. Die Bank streckt die Kreditsumme vor und rennt mit dem Vertrag zur staateigener ZB: Diese erstattet der Bank die Kreditsumme umgehend zurück und behält den Vertrag bis zur dessen Fälligkeit.

Ein ansatzfähiges Kreditverhältnis kommt über das Verfahren hinaus (d.h. nur nicht ansatzfähige Innertageskredit) nicht zu Stande. Es sind Wertpapieransatzpflichten. Alles andere ist auserdacht. Nirgendwo erfolgt nach dem Verfahren die Möglichkeit des Ansatzes einer Forderung aus Kreditgeschäften. Die anzusetzenden Wertpapierchen werden auch entgegen deines Geschwätzes sofort in den Markt eingepflegt. Die Bieterseite schließt den Kauf eines Wertpapiers durch Transaktion des ZBG ab. Danach gibt es keine Forderung.

Was viele nicht wissen und sich dann lustige "A gibt B X EUR und holt sie sich danach einfach von C zurück"-Simplifizierungsversuche zur Folge hat. Der ZB-Tresen ist in der wirklichen Welt kein 24 Stunden-Drive-in.

Was all diesen laienhaften Fantastereien im aufklärerischen Kern weiter entgegen steht:

Erst (!) mit der Depotgutschrift ist die Pfandrechtbestellung nach 1205 BGB bzw. die Sicherheitenübertragung nach A 18.1 ESZB für zeitlich folgende Refinanzierungszwecke (ab damit zur ZB) möglich.

Nix mit "Ich renn mal eben mit die Papierchen schnell rüber zur ZB"!

Tu mal lieber die Möhrchen!

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Lass dich durch das ganze "juristische Brimborium & Kauderwelsch drum herum" nicht täuschen ..! [edit]

Beo2 @, NRW Witten, Montag, 11.09.2023, 20:50 vor 438 Tagen @ Ashitaka 3743 Views

bearbeitet von Beo2, Montag, 11.09.2023, 21:37

Oder: Täusche nicht Andere - ist schlecht für dein Karma - es sei denn, auch Du hast das WESENTLICHE der staatseigenen Geldschöpfung (seit der Währungsreform in DE in 1948ff) nicht verstanden.
Ich beschreibe nur das WESENTLICHE in den genannten Vorgängen .. für Jedermensch Nichtjuristen verständlich. Der überflüssige Rest dient vor allem der Verschleierung des simplen Betrugs an der Allgemeinheit.

Würden die Banken das dem Staat "verliehene" bzw. (für 24 Stunden) vorgesstreckte Geld (ZB-Geld!) nicht umgehend von der staatseigenen ZB zurück erhalten, wären sie praktisch insolvent (und mit ihnen auch alle anderen = Dominoeffekt). Also müssten sie die Kreditgewährung an den Staat - in waschechtem ZB-Geld wohlgemerkt! - einstellen oder sehr sehr stark einschränken. Im heutigen System brächte damit die Staatsfinanzierung schnell zusammen.

Mit Gruß, Beo2

Beo2: Staatsanleihen = Kreditverträge - Au weia.

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Montag, 11.09.2023, 22:21 vor 437 Tagen @ Beo2 3613 Views

Hallo Beo2,

Du erzählst hier lustige Geschichten!
Ich hab' mal nichts geschrieben und genieße es gerade, wie Ashitaka Dein fiktionales Erzählgut zerlegt. Da macht es Freude, zuzuschauen.

Gruß
paranoia

[image]

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Kannst Du auch stichhaltige Argumente ..?

Beo2 @, NRW Witten, Montag, 11.09.2023, 22:31 vor 437 Tagen @ paranoia 3522 Views

bearbeitet von Beo2, Montag, 11.09.2023, 22:57

Und Ja, gewisse Kreditverträge sind durchaus verkäufliche, umlauffähige/übertragbare Urkunden = Wertpapiere. Sie können deshalb und nachrangig auch als Kreditsicherheit Verwendung finden.

Beo2

Nö Nö!

Ashitaka @, Montag, 11.09.2023, 23:01 vor 437 Tagen @ Beo2 3851 Views

bearbeitet von Ashitaka, Montag, 11.09.2023, 23:32

Hallo Beo2,

Würden die Banken das dem Staat "verliehene" bzw. (für 24 Stunden) vorgesstreckte Geld (ZB-Geld!) nicht umgehend von der staatseigenen ZB zurück erhalten, wären sie praktisch insolvent (und mit ihnen auch alle anderen = Dominoeffekt).

Wir Zeit, dass du dich mal mit der global verstrickten Halterstruktur (SHSS) und daraus ableitbaren, systematischen Bedeutung der Handelserträge von Staatsanleihen für eine Aufrechterhaltung der globalen Vorsorge-/Renten-/Bankensysteme (des Staatsfinanzierungssystems) beschäftigst. Sekundärmarkt und so. Dann wird dir auch klar, wer hier am Ende überhaupt nur zur ZB rennen kann/wird. Es ging und geht im Hinblick auf die Summe aller erworbenen Staatspapiere nie darum, sie "umgehend" nach der Emission Abseits des Marktes (funktioniert rechtlich nicht) zur ZB weiterzureichen. In Bezug auf eine dennoch hohe Geschwindigkeit (schnell damit zur ZB) betrifft dies einzig und allein Spitzen.

Also müssten sie die Kreditgewährung an den Staat - in waschechtem ZB-Geld wohlgemerkt! - einstellen oder sehr sehr stark einschränken. Im heutigen System brächte damit die Staatsfinanzierung schnell zusammen.

Es sind keine Kreditforderungen! Den Ansatz wirst du bei keiner Bieterbank vorfinden.

Das ZBG wird dem Staat nicht via Kreditgeschäft (Bilanzausweitung der Bieterbank) bereitgestellt, sondern via Anleihenzeichnung (Aktivtausch ZBG in Wertpapiere).

+++ Der Staat (Schuldner) verschreibt sich in einem Wertpapier (welches jedem zukünftig erdenklichen Inhaber zum vereinbarten Termin Zins- und Rückzahlung garantiert) und eben nicht in einem Kredit-/Sicherheitenvertrag gegenüber der Bieterbank.+++

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Staatsanleihe = Geldanleihe = dem Wesen nach: Kreditvertrag/Schuldschein ...

Beo2 @, NRW Witten, Dienstag, 12.09.2023, 09:31 vor 437 Tagen @ Ashitaka 3231 Views

bearbeitet von Beo2, Dienstag, 12.09.2023, 10:13

.. und selbstverständlich: Es sind sehr begehrte, handelbare Wertpapiere! Sie sind ja sehr lukrativ, da völlig risikolos! .. ein regelrechtes Zinsgeschenk der Steuerzahler an ein paar privilegierte Privatbanken. Eine tolle "Erfindung", diese Geldschöpfungs-Tributzahlungen!, wenn "man" schon die primäre Geldschöpfung an den Staat abgeben musste.

Wird Zeit, dass du dich mal mit der global verstrickten Halterstruktur (SHSS) und daraus ableitbaren, systematischen Bedeutung der Handelserträge von Staatsanleihen für eine Aufrechterhaltung der globalen Vorsorge-/Renten-/Bankensysteme (des Staatsfinanzierungssystems) beschäftigst. Sekundärmarkt und so. Dann wird dir auch klar, wer hier am Ende überhaupt nur zur ZB rennen kann/wird.

Weiß ich doch: die Primär"käufer" der Staatsanleihen/-schuldscheine. Wer denn sonst?

Es ging und geht im Hinblick auf die Summe aller erworbenen Staatspapiere nie darum, sie "umgehend" nach der Emission Abseits des Marktes (funktioniert rechtlich nicht) zur ZB weiterzureichen.

Es geht in der HAUPTSACHE genau darum! nämlich um die Zinsdifferenz zwischen dem ZB-Kredit (an Banken) und der Staatsanleihe (Zinszahlung der Steuerzahler). Der ganze Rest ist nachrangig (sekundär) und hiervon abgeleitet (Derivat).

In Bezug auf eine dennoch hohe Geschwindigkeit (schnell damit zur ZB) betrifft dies einzig und allein Spitzen.

-> Also müssten sie die Kreditgewährung an den Staat - in waschechtem ZB-Geld wohlgemerkt! - einstellen oder sehr sehr stark einschränken. Im heutigen System brächte damit die Staatsfinanzierung schnell zusammen.

Es sind keine Kreditforderungen! Den Ansatz wirst du bei keiner Bieterbank vorfinden.

Sie sind es ihrem WESEN nach doch. Sie erscheinen sogar explizit als "sonstige Kreditforderungen" (o.ä.) in einem Pflichtzusatz! (Anhang) zu den tabellarischen Bankenbilanzen - nachdem sie längst bei der ZB liegen! - also sehr geschickt versteckt.

Und JA, es wird sehr viel Schindluder mit den Staatsanleihen betrieben .. wie auch von Dir hochgepriesen! Sie sind deshalb eines der Grundübel des heutigen Geld-/Währungs- und Finanzsystems.

ACHTUNG!: Ich kann Dir mit weniger als 10 Sätzen ein perfektes und unglaublich stabiles, staatseigenes Geldschöpfungs'system skizzieren, zuzüglich eines perfekt stabilen Zahlungs-/Kontensystems (.. keine privaten Kryptos!), welches ganz ohne Staatsanleihen (bei Privaten) und ohne ausufernde Staatsverschuldung auskommt sowie dem Bankenpleiten gar nichts anhaben können .. in der Staatsverfassung verankert, wo es hingehört! Dies wären die Hauptaufgaben der ZB, neben zahlreichen anderen natürlich (Bankenaufsicht etc.).

Das ZBG wird dem Staat nicht via Kreditgeschäft (Bilanzausweitung der Bieterbank) bereitgestellt, sondern via Anleihenzeichnung (Aktivtausch ZBG in Wertpapiere).

Richtig, .. via Aktivtausch: Und dieses tolle Wertpapier ist, dessen Wesen nach: eine Geld-/Kreditforderung = Schuldschein des Staates.

[quote]Der Staat (Schuldner) verschreibt sich in einem Wertpapier (welches jedem zukünftig erdenklichen Inhaber zum vereinbarten Termin Zins- und Rückzahlung garantiert) und eben nicht in einem Kredit-/Sicherheitenvertrag gegenüber der Bieterbank.[/quote]

Blablabla. Du kannst es!
Ich habe an anderen Stellen wiederholt erklärt, mit welchen Sicherheiten die Staatsanleihen implizit! (sach-/systemimmanent, grundsätzlich) gedeckt sind. Damit können keine privaten Schuldscheine jemals mithalten!

Gruß, Beo2

= wesentliche Grundlage der StaatsVERSCHULDUNG! [oT]

Beo2 @, NRW Witten, Dienstag, 12.09.2023, 11:17 vor 437 Tagen @ Beo2 2998 Views

Beo2: "Staatsanleihen sind sehr lukrativ, da völlig risikolos"

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Dienstag, 12.09.2023, 18:07 vor 437 Tagen @ Beo2 2965 Views

Hallo Beo2,

mit Dieser Aussage hast Du Dich als Kapitalmarkt-Olivia disqualifiziert!

Du hast null Ahnung von der Realität.
Von einem Kapitalmarktgedächtnis, in dem wichtige Finanzereignisse gespeichert sind, ist bei Dir nichts zu bemerken.

Die zwischenzeitlichen negativen Emissionsrenditen sind Dir wohl entgangen.

Das Beispiel der Pleite der SVB-Bank (Zinsrisiko!) reicht, um Deine irrsinnige Behauptung zu wiederlegen.
Der Fall Griechenland ist Dir auch nicht bekannt.

Mutmaßlich hast Du auch noch nie eine Staatsanleihe oder irgendeine andere Anleihe besessen, sonst könntest Du so einen Unfug nicht von Dir geben.

Am besten greifst Du zur Tränenvase, gehst in den Keller und heulst man eine Runde.

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Ich korrigiere mich: "sind relativ bzw. so gut wie risikolos", im Vergleich zu Anleihen privater (Schuldschein-) Emittenten allemal. [edit]

Beo2 @, NRW Witten, Dienstag, 12.09.2023, 18:11 vor 437 Tagen @ paranoia 2927 Views

bearbeitet von Beo2, Dienstag, 12.09.2023, 18:40

Staatsanleihen (Kreditaufnahme des Staates) bei privaten Akteuren sind grundsätzlich kein notwendiges und kein sinnvolles Instrument für die staatliche Geldemission (des gZM) sowie die Staats(vor)finanzierung .. siehe z.B. die Währungsreform in DE in 1948ff.
Beides ist auch ganz anders möglich und auch viel sinnvoller .. damit kein Schindluder damit betrieben werden kann sowie die Steuerzahler damit nicht zur Kasse (für Nichts) "gebeten" werden.

Beo2

Beo2: "Staatsanleihen sind so gut wie risikolos" - siehe US-Kapitalmarkt im Jahre 1993

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Dienstag, 12.09.2023, 18:31 vor 437 Tagen @ Beo2 2919 Views

Hallo Beo2,

schreibt doch bitte in Deine Signatur:

"for entertainment only" oder so ähnlich.

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Ich diskutiere ausschließlich den REGELFALL. Seltene Ausnahmen gibt es immer. [oT]

Beo2 @, NRW Witten, Dienstag, 12.09.2023, 18:57 vor 437 Tagen @ paranoia 2861 Views

Beo2: Kursrückgänge bei Anleihen sind "Seltene Ausnahmen" am Kapitalmarkt

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Dienstag, 12.09.2023, 19:47 vor 437 Tagen @ Beo2 2948 Views

Hallo Beo2,

weitere Beispiele aus dem Kopf:

1973: Erste Ölpreiskrise
1979: zweite Ölpreiskrise
1990: Wiedervereinigung, Rendite 10-jähriger Bundesanleihen steigt auf 9%

Die restlichen Ereignisse darfst Du Dir selber heraussuchen und dann gerne weiter behaupten, was "selten" sei.

Gruß
paranoia

P.S.: Angesichts Deiner Wahrnehmung empfehle ich Dir den Kauf von 30-jährigen oder 100-jährigen Anleihen (deren Emission ist schon ein paar Jährchen her).
Alternativ könntest Du Dir auch langlaufende Zeros kaufen, damit Du das Gefühl der Sicherheit mal konkret selbst erlebst.

[[hüpf]]

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Ich spreche aber vom jeweils vertraglich garantierten ZINSsatz bei Staatsanleihen .. nicht vom Börsenhandel! [oT]

Beo2 @, NRW Witten, Dienstag, 12.09.2023, 19:52 vor 437 Tagen @ paranoia 2878 Views

bearbeitet von Beo2, Dienstag, 12.09.2023, 19:56

Gerade der feste Zins bei Festzinsanleihen begründet das Kursrisiko.

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Dienstag, 12.09.2023, 20:16 vor 437 Tagen @ Beo2 2920 Views

Hallo Beo,

aus Deiner Argumentation wird ersichtlich, dass Du das Themen Fristentransformation bei Banken, Versicherern, aber auch bei Unternehmen nicht verstanden hast.

Das ist schlecht.

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Der (nachrangige und sinnfreie!) rein spekulative Börsen- oder Bankenhandel mit Staatsanleihen sind nicht mein Thema. [oT]

Beo2 @, NRW Witten, Dienstag, 12.09.2023, 20:56 vor 437 Tagen @ paranoia 2878 Views

bearbeitet von Beo2, Dienstag, 12.09.2023, 21:00

Das ist ja auch die Absicht

Rheingold2, Mittwoch, 13.09.2023, 20:36 vor 436 Tagen @ Beo2 2713 Views

Es soll das Grundprinzip der Geldschöpfung nicht verstanden werden, denn dann müßte man Geld denken. Deswegen das Brimborium um nachgelagerte Kursrisiken aus gaga-Spekulation, deswegen das Zitieren von allerlei fast allen völlig unbekannten Paragraphen, um einzuschüchtern. Die Leute sollen es nicht denken, sollen sagen, die Geldschöpfung ist unwichtig, existiert nicht, ist mir zu hoch. Dann kann man den Deckel wieder zu machen.


Rheingold gibt die Geldschöpfung wieder in die Hände derer, die es durch Leistung überhaupt erst kaufkräftig machen. (nix Geld habe einen "Wert", hat es nicht, hat es nie gehabt, höchstens einen Brennwert, wenn es aus Papier ist)
Beim Rheingold sind die Leistenden wertvoll und das Geld lediglich ein Diener der Prosumenten. Finanzexperten des Spiegel nannten Geld einmal "Geld ist geronnene Arbeit", so wie man Geschlachtetes gerinnen läßt, um alle Wertstoffe aus den Kadavern zu ziehen.

Lerne Tatsachen zu akzeptieren

Ashitaka @, Dienstag, 12.09.2023, 19:33 vor 437 Tagen @ Beo2 3221 Views

bearbeitet von Ashitaka, Dienstag, 12.09.2023, 19:45

Hallo Beo2,

.. und selbstverständlich: Es sind sehr begehrte, handelbare Wertpapiere! Sie sind ja sehr lukrativ, da völlig risikolos! .. ein regelrechtes Zinsgeschenk der Steuerzahler an ein paar privilegierte Privatbanken. Eine tolle "Erfindung", diese Geldschöpfungs-Tributzahlungen!, wenn "man" schon die primäre Geldschöpfung an den Staat abgeben musste.

Siehe Paranoia. Warum bist du bei dem Thema so albern / verblablaend (siehe unten) wenn es um einfache Tatsachenerklärungen geht!?

Es ging und geht im Hinblick auf die Summe aller erworbenen Staatspapiere nie darum, sie "umgehend" nach der Emission Abseits des Marktes (funktioniert rechtlich nicht) zur ZB weiterzureichen.


Es geht in der HAUPTSACHE genau darum! nämlich um die Zinsdifferenz zwischen dem ZB-Kredit (an Banken) und der Staatsanleihe (Zinszahlung der Steuerzahler). Der ganze Rest ist nachrangig (sekundär) und hiervon abgeleitet (Derivat).

Einbildung ist auch eine Bildung. Mach dich mal zur darstellerischen Abwechslung mit der Halterstruktur von Staatsanleihen und noch viel wichtiger, dem Anteil der bei den ZBn gar nicht hinterlegten Wertpapiersummen vertraut. Ich gewinne den Eindruck, dass du im Zweifel auch einfach nur Stuss erzählst.

In Bezug auf eine dennoch hohe Geschwindigkeit (schnell damit zur ZB) betrifft dies einzig und allein Spitzen.

-> Also müssten sie die Kreditgewährung an den Staat - in waschechtem ZB-Geld wohlgemerkt! - einstellen oder sehr sehr stark einschränken. Im heutigen System brächte damit die Staatsfinanzierung schnell zusammen.

Es gibt nirgends ansatzfähige Kreditforderungen aus der Zeichnungen eines Wertpapiers (Staatsanleihe). Du fantasierst!

Es sind keine Kreditforderungen! Den Ansatz wirst du bei keiner Bieterbank vorfinden.

Sie sind es ihrem WESEN nach doch. Sie erscheinen sogar explizit als "sonstige Kreditforderungen" (o.ä.) in einem Pflichtzusatz! (Anhang) zu den tabellarischen Bankenbilanzen - nachdem sie längst bei der ZB liegen! - also sehr geschickt versteckt.

Du verwechselst aktive Ansatzpflichten aus den Geschäftsbeziehungen zwischen einer GB und der ZB (Barreserve = ZBG) mit den aktiven Ansatzpflichten aus den Geschäftsbeziehungen zwischen der GB und anderen Kreditinstituten bzw. vorrangig den Kunden (Forderungen an).

Und JA, es wird sehr viel Schindluder mit den Staatsanleihen betrieben .. wie auch von Dir hochgepriesen! Sie sind deshalb eines der Grundübel des heutigen Geld-/Währungs- und Finanzsystems.

Das ist viel zu einseitig und wenig systematisch durchdacht.

ACHTUNG!: Ich kann Dir mit weniger als 10 Sätzen ein perfektes und unglaublich stabiles, staatseigenes Geldschöpfungs'system skizzieren, zuzüglich eines perfekt stabilen Zahlungs-/Kontensystems (.. keine privaten Kryptos!), welches ganz ohne Staatsanleihen (bei Privaten) und ohne ausufernde Staatsverschuldung auskommt sowie dem Bankenpleiten gar nichts anhaben können .. in der Staatsverfassung verankert, wo es hingehört! Dies wären die Hauptaufgaben der ZB, neben zahlreichen anderen natürlich (Bankenaufsicht etc.).

Nicht schon wieder. Das willst du nicht.

Das ZBG wird dem Staat nicht via Kreditgeschäft (Bilanzausweitung der Bieterbank) bereitgestellt, sondern via Anleihenzeichnung (Aktivtausch ZBG in Wertpapiere).

Richtig, .. via Aktivtausch: Und dieses tolle Wertpapier ist, dessen Wesen nach: eine Geld-/Kreditforderung = Schuldschein des Staates.

Nein. Bei all deiner blendenden Begeisterung: Zeichne doch mal mit einer Gesellschaft Anleihen und versuche deinen Steuerberater / WP davon zu überzeugen, dass er sie danach als Kreditforderung in deiner Bilanz ausweist. Danach erzähl ihm begeistert etwas von deiner Wesenssuche, woraufhin er meine Worte wiederholt (Es handelt sich um keine (Kredit)Forderung!).

Der Staat (Schuldner) verschreibt sich in einem Wertpapier (welches jedem zukünftig erdenklichen Inhaber zum vereinbarten Termin Zins- und Rückzahlung garantiert) und eben nicht in einem Kredit-/Sicherheitenvertrag gegenüber der Bieterbank.


[/b]Blablabla. Du kannst es!

Nix Blablabla. Lerne diese Tatsachen zu akzeptieren.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Wodurch kommt denn die horrende StaatsVERSCHULDUNG (Staatsverbindlichkeiten) her ..?

Beo2 @, NRW Witten, Dienstag, 12.09.2023, 19:45 vor 437 Tagen @ Ashitaka 2991 Views

bearbeitet von Beo2, Dienstag, 12.09.2023, 20:45

Du willst uns wohl zum Narren halten! Schulden/Verbindlichkeiten sind übrigens das Komplement zu Guthaben bzw. Forderungen .. Tatsache!

+ https://de.wikipedia.org/wiki/Staatsanleihe
ZITAT: "Eine Staatsanleihe (oder Staatsschuldverschreibung, Staatsobligation; englisch sovereign bond oder government bond) ist eine Öffentliche Anleihe, bei der ein Staat als Schuldner fungiert. Sie gehen meist einher sowohl mit regelmäßigen Zinszahlungen, Kupon genannt, als auch mit Rückzahlung des eingesetzten Kapitals bei Fälligkeit.
[....]
Anders als bei den übrigen Anleiheschuldnern kann die Bonität von Staatsanleihen nicht durch Jahresabschlüsse gemessen werden, sondern nur indirekt durch den Vergleich der Staatshaushalte und das zugehörige Länderrisiko. Während alle übrigen Anleiheschuldner aufgrund gesetzlicher Bestimmungen insolvenzfähig sind, gibt es für Staaten ... keine Insolvenzvorschriften, wohl aber die Möglichkeit eines Moratoriums oder Staatsbankrotts, von denen auch – und insbesondere – Staatsanleihen betroffen sind. Das Völkerrecht kennt weder ein einheitliches noch ein kodifiziertes Konkursrecht der Staaten ..." usw. usf.

Beo2

Aus der Schuldverschreibung des Staates

Ashitaka @, Dienstag, 12.09.2023, 20:17 vor 437 Tagen @ Beo2 3067 Views

bearbeitet von Ashitaka, Dienstag, 12.09.2023, 20:30

Hallo Beo2,

Schulden/Verbindlichkeiten sind übrigens das Komplement zu Guthaben bzw. Forderungen .. Tatsache!

Termin- und fristlos betrachtet, ohne den Handel, hast du recht. Aber in dieser Traumwelt leben wir nicht. Der Handel ist unserer Zukunftserwartung wegen unabdingbar (-> global hochkomplex miteinander verwobenen Vorsorgesysteme).

Stelle dir zur Abwechslung mal ein globales Staatsfinanzsystem vor, in welchem eine Forderungsposition beim Gläubiger gar nicht existent wird, da die Forderung bereits im Augenblick der ZBG-Hingabe des Gläubigers (Bieterbank) an den Schuldner (Staat) verbrieft und durch danach zwingende Marktpflege (nix ab zur ZB!) handelbar gemacht wird.

Willkommen in der Wirklichkeit, in welcher dem Staat gegen Schuldverschreibung / Verbriefung der Forderung andauernd ZBG übertragen wird, welches sich bereits vor der Übertragung im System befand und entgegen deiner Suggestionsversuche nicht von einer Bieterbank an den Staat kreditiert wird!

Den Rest zum Ansatz erklärt dir §7 der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute, Finanzdienstleistungsinstitute und Wertpapierinstitute (Kreditinstituts-Rechnungslegungsverordnung - RechKredV).

Ein Anleihengeschäft ist ganz und gar kein Kreditgeschäft!

Herzlichst,

Ashitaka

--
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die Welt im Innersten funktioniert.

Wesentliche Konstruktionsmerkmale eines GELDKREDITs i.w.S. ...

Beo2 @, NRW Witten, Dienstag, 12.09.2023, 20:34 vor 437 Tagen @ Ashitaka 2902 Views

bearbeitet von Beo2, Dienstag, 12.09.2023, 21:05

Das sind:

_ 1) eine Geldsumme, die (zunächst vorübergehend) den Besitzer wechselt;
_ 2) eine exakt vereinbarte Laufzeit bzw. Fälligkeitstermin für die Rückgabe oder für endgültige Überlassung gegen eine hinterlegte Sicherheit;
_ 3) eine vereinbarte feste Verzinsung der Geldsumme, auch "Kupon" genannt;

All diese Merkmale treffen auf Staatsanleihen zu, ganz egal wie man sie benennt: Kreditschulden, Schuldverschreibungen, Anleihen, Verbindlichkeiten, Schulden/-scheine etc.. Auf die zahlreichen Namen (des Kindes) oder juristischen Varianten kommt es letztlich!, "unter dem Strich", nicht an. Es geht immer um den ZINS und die relative Un-/Sicherheit in der Wertaufbewahrung.

Beo2

Genauigkeit

Ashitaka @, Dienstag, 12.09.2023, 21:13 vor 437 Tagen @ Beo2 3059 Views

bearbeitet von Ashitaka, Dienstag, 12.09.2023, 21:18

Hallo Beo2,

Auf die zahlreichen Namen (des Kindes) oder juristischen Varianten kommt es letztlich!, "unter dem Strich", nicht an[/b].

Genauigkeit hat dich stets überfordert. Aber um deine Überforderung geht es mir bei unserer Unterhaltung gar nicht.

Die dank dir wieder einmal unterhaltsam bewusst gemachte Unterscheidung ist für jeden Leser wichtig. Damit man sich immer und ewig darüber klar wird, dass im Gegensatz zur Kreditgewährung einer Bank im Fall der Anleihenzeichnung einer Bieterbank eben keine Bilanzausweitung erfolgt.

Im Kern: Es entsteht durch das Anleihengeschäft (Staatsverschuldung) kein neues Geld, sondern es wird durch diesen Akt immer nur bereits vorhandenes Geld auf den Schuldverschreibenden (Staat) übertragen und die Fälligkeit plus Zins im gleichen Zuge verbrieft.

Deine Suggestion, dass sich die Bieterbank das an den Staat übertragene ZBG "sofort und ausnahmslos" bei der ZB zurückholt (Staatsfinanzierung aus dem Nichts) hat mit der Wirklichkeit (der Tatsache des bereits vor der Zeichnung vorhanden sein müssenden ZBG) nichts gemein.

Auf TikTok hättest du gewiss Erfolg.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Also nochmals und genauer ... [edit]

Beo2 @, NRW Witten, Dienstag, 12.09.2023, 21:29 vor 436 Tagen @ Ashitaka 2950 Views

bearbeitet von Beo2, Dienstag, 12.09.2023, 22:22

Die dank dir wieder einmal unterhaltsam bewusst gemachte Unterscheidung ist für jeden Leser wichtig. Damit man sich immer und ewig darüber klar wird, dass im Gegensatz zur Kreditgewährung durch die Anleihenzeichnung der Bieterbank keine Bilanzausweitung erfolgt.

Okay, dann reden wir meinetwegen über ein DARLEHEN an den Staat! Wir reden wohl die ganze Zeit aneinander vorbei, da ich nunmal kein Profi auf diesem Gebiet bin. Ich weiß aber ganz genau, was ich meine, und kann es auch Jedermensch allgemein! verständlich! erklären. Nur Fachidioten verstehen mich nicht .. und wollen es auch nicht.

Habe doch zugestimmt, dass es hierbei zu keinerlei Bilanzausweitung, sprich: Geldschöpfung, zunächst kommt, da die Bieterbank (bereits vorhandenes) ZB-Geld vorstrecken muss .. nämlich auf ein ZB-Konto des Staates. Es kommt also nur zu einem Aktivtausch: ZB-Geld gegen das Wertpapier (Schuldschein bzw. Kreditforderung).
Nun fehlt der Bank aber plötzlich eine beträchtliche Summe an Geldbasis, um das von ihr geschöpftes Buch-/Giralgeld ausreichend zu decken sowie (evtl. verstärkte) Geldüberweisungen ihrer Kunden bedienen zu können. Es droht unmittelbar Insolvenz oder eine Sanktion der Bankenaufsicht, weshalb sich die Bieterbank sofort neues ZB-Geld irgendwo holen muss: Dies kann sie sich allerdings auch bei anderen GBanken (oder ihren sonstigen Kunden) besorgen, die ihr ein paar von den Staatsanleihen abkaufen wollen. Das tut sie natürlich nicht ohne Gewinn. Tut sie es aber durch einen Kredit der ZB - etwa weil sie geil auf die Zinsdifferenz ist - so wird neues ZB-Geld zusätzlich geschöpft .. wennauch nur bis zur Kreditfälligkeit.
In jedem der Fälle ist die Bieterbank ein Gewinner und die Steuerzahler sind Verlierer .. was der eigentliche Sinn & Zweck der ganzen "Veranstaltung mit den Staatsanleihen" ist.

Im Kern: Es entsteht durch das Anleihengeschäft (Staatsverschuldung) kein neues Geld, ...

Habe es auch nirgendwo behauptet.

sondern es wird durch diesen Akt immer nur bereits vorhandenes Geld auf den Schuldverschreibenden (Staat) übertragen.

Korrekt. Wir reden über ZB-Geld bzw. ZB-Konten der Banken und des Staates und einen Geldtransfer zwischen denselben.

Deine Suggestion, dass sich die Bieterbank das an den Staat übertragene ZBG "sofort und ausnahmslos" bei der ZB zurückholt (Staatsfinanzierung aus dem Nichts) hat mit der Wirklichkeit (des bereits vor der Zeichnung vorhanden sein müssenden ZBG) nichts gemein.

Falsch. Ich werde mich aber nicht zum x-ten Mal wiederholen.

Beo2

Kommentierter Unsinn von Beo2 zur Emission von Bundeswertpapieren

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Mittwoch, 13.09.2023, 10:15 vor 436 Tagen @ Beo2 2831 Views

Die dank dir wieder einmal unterhaltsam bewusst gemachte Unterscheidung ist für jeden Leser wichtig. Damit man sich immer und ewig darüber klar wird, dass im Gegensatz zur Kreditgewährung durch die Anleihenzeichnung der Bieterbank keine Bilanzausweitung erfolgt.

Okay, dann reden wir meinetwegen über ein DARLEHEN an den Staat! Wir reden wohl die ganze Zeit aneinander vorbei, da ich nunmal kein Profi auf diesem Gebiet bin. Ich weiß aber ganz genau, was ich meine,

Das ist schön, aber bei Deiner Sprache gilt das nicht für Dritte.
Unklare Sprache ist Ausdruck unklarer Gedanken.

und kann es auch Jedermensch allgemein! verständlich! erklären. Nur Fachidioten verstehen mich nicht .. und wollen es auch nicht.


Habe doch zugestimmt, dass es hierbei zu keinerlei Bilanzausweitung, sprich: Geldschöpfung, zunächst kommt, da die Bieterbank (bereits vorhandenes) ZB-Geld vorstrecken muss .. nämlich auf ein ZB-Konto des Staates. Es kommt also nur zu einem Aktivtausch: ZB-Geld gegen das Wertpapier (Schuldschein bzw. Kreditforderung).
Nun fehlt der Bank aber plötzlich eine beträchtliche Summe an Geldbasis, um das von ihr geschöpftes Buch-/Giralgeld ausreichend zu decken sowie (evtl. verstärkte) Geldüberweisungen ihrer Kunden bedienen zu können. Es droht unmittelbar Insolvenz oder eine Sanktion der Bankenaufsicht, weshalb sich die Bieterbank sofort neues ZB-Geld irgendwo holen muss: Dies kann sie sich allerdings auch bei anderen GBanken (oder ihren sonstigen Kunden) besorgen, die ihr ein paar von den Staatsanleihen abkaufen wollen. Das tut sie natürlich nicht ohne Gewinn.

Das ist vollkommen gaga!
Die Bundesrepublik ist der beste Schuldner in Deutschland, die Banken leihen sich ihr Geld zu höheren Kosten als der Bund. Warum sollte sich ein Bank zu hohen Zinssätzen verschulden und das Geld niedrigverzinst in Bundeswertpapieren anlegen?

Tut sie es aber durch einen Kredit der ZB - etwa weil sie geil auf die Zinsdifferenz ist - so wird neues ZB-Geld zusätzlich geschöpft .. wennauch nur bis zur Kreditfälligkeit.

Der letzte Hauptrefinanzierungssatz bei der EZB betrug 4,25%.
Die Rendite von Bundeswertpapieren betrug 3,65% am kurzen Ende bis 2,74% am langen Ende.

Also ich zahle 4,25% und erhalte 3,65%, das macht dann 0,6% Verlust.
Im anderen Fall wird es noch teurer.
Das fänd' ich irgendwie ungeil. [[top]]

Weiter so, Beo2!

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Zugegeben, die Zeiten haben sich mittlerweile verändert: auch für die Banken .. [edit]

Beo2 @, NRW Witten, Mittwoch, 13.09.2023, 10:26 vor 436 Tagen @ paranoia 2823 Views

bearbeitet von Beo2, Mittwoch, 13.09.2023, 11:25

Das inzwischen völlig marode Finanzsystem wird von der Politik (inkl. der ZB) nur noch "egal wie" geflickt und notstabilisiert. Auch die Bieterbanken müssen sich nun die herausragende Bonität der Staatsanleihen etwas kosten lassen. Dem war aber zum Zeitpunkt ihrer Einführung und auch später nicht so:

Das heutige System, nämlich die absurde und überflüssige "Veranstaltung mit den Staatsanleihen", wurde aber vor ca. 70 Jahren erst schrittweise eingeführt .. sehr wohlweislich! Die Bankenlobby hat dabei "ganze Arbeit geleistet". Die ursprüngliche ZB-Gesetzgebung von 1948ff wurde geändert, nachdem der ganze Laden rund, stabil und erfolgreich zu laufen begann.
Der Staat wurde bis in die 50er Jahre weitgehend DIREKT von seinen Landes-Zentralbanken finanziert .. was zum Anwerfen des Deutschen Wirtschaftswunders geführt hatte. Auch die ersten Bundesanleihen für Privatkunden in den 50ern waren nicht der ausschließliche oder Haupt-Finanzierungsinstrument des Staates.

Die "staatliche Geldemission" hatte die Steuerzahler bis dahin Nichts gekostet!
Beo2

Beo2: "Veranstaltung mit den Staatsanleihen wurde aber vor ca. 70 Jahren erst schrittweise eingeführt .. sehr wohlweislich!" - so ein Müll!

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Mittwoch, 13.09.2023, 14:35 vor 436 Tagen @ Beo2 2798 Views

bearbeitet von paranoia, Mittwoch, 13.09.2023, 14:42

Hallo Beo2,

jeder Schuss ein Treffer - in den Ofen!

Das inzwischen völlig marode Finanzsystem wird von der Politik (inkl. der ZB) nur noch "egal wie" geflickt und notstabilisiert. Auch die Bieterbanken müssen sich nun die herausragende Bonität der Staatsanleihen etwas kosten lassen. Dem war aber zum Zeitpunkt ihrer Einführung und auch später nicht so:

Das heutige System, nämlich die absurde und überflüssige "Veranstaltung mit den Staatsanleihen", wurde aber vor ca. 70 Jahren erst schrittweise eingeführt .. sehr wohlweislich!

Dein Begriff "Veranstaltung mit den Staatsanleihen" ist wieder unklar. Alle verstehen Dich, nur die Experten nicht!

Geht es um die Emission von Staatsanleihen an sich oder um entsprechende Vertriebskonsortien?
Für beides habe ich Dir einen Wikipedia-Artikel herausgesucht:

https://de.wikipedia.org/wiki/Preu%C3%9Fisches_Staatsschuldengesetz_vom_17._Januar_1820
https://de.wikipedia.org/wiki/Preu%C3%9Fen-Konsortium

Wie kann man nur so hemmungslos Geschichten erzählen?
Glaubst Du das, was Du schreibst?
Vielleicht könntest Du ja zusammen mit dem Habeck ein Kindermärchenbuch auflegen.

Die Bankenlobby hat dabei "ganze Arbeit geleistet". Die ursprüngliche ZB-Gesetzgebung von 1948ff wurde geändert, nachdem der ganze Laden rund, stabil und erfolgreich zu laufen begann.
Der Staat wurde bis in die 50er Jahre weitgehend DIREKT

Kassenkredite bei der Bundesbank umfassten einen Bruchteil der gesamten Staatsfinanzierung.
Natürlich lässt Du das unter den Tisch fallen und erweckst den Eindruck, dass sich die Republik nur über die Zentralbank finanzierte.
Seriös geht anders! [[applaus]]

von seinen Landes-Zentralbanken finanziert .. was zum Anwerfen des Deutschen Wirtschaftswunders geführt hatte[/b]. Auch die ersten Bundesanleihen für Privatkunden in den 50ern waren nicht der ausschließliche oder Haupt-Finanzierungsinstrument des Staates.

Ei der Daus, was war denn nun das Haupt-Finanzierungsinstrument des Staates?!

Die "staatliche Geldemission" hatte die Steuerzahler bis dahin Nichts gekostet!

Natürlich nicht. Nur Kaufkraft! So wie in Simbabwe. Da ist jeder Zillionär.

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Zum Unterschied zwischen den Deflationen im System des Edelmetallstandards und im KGS …

Ostfriese @, Mittwoch, 13.09.2023, 16:58 vor 436 Tagen @ paranoia 2959 Views

Hallo paranoia

An dieser Stelle führt aus der Sicht des Debitismus @Beo2's Satz

… Die ursprüngliche ZB-Gesetzgebung von 1948ff wurde geändert, nachdem der ganze Laden rund, stabil und erfolgreich zu laufen begann.


zur Währungsreform 1948 und des gegenwärtigen Geschehens.

Die Summe des bekannten Kopfgeldes wurde in der Währungsreform vom Staat mithilfe der Bank deutscher Länder (BdL) als Geschenk an die Bevölkerung verteilt. Die nachfolgende Bundesbank verbuchte das Kopfgeld als Passivum und dagegen aktiv eine Ausgleichsforderung (AGlF) gegen den Staat, die im Rahmen des Vertrages von Maastricht in den Nullerjahren (m.W. 2006) getilgt und bis dahin mit 1 % p.a. verzinst wurde. Da der Staat nicht bilanziert, musste er diese AGlF der nachfolgenden Bundesbank gegenüber passiv verbuchen. Die AGlF als Kredit der BdL an den Staat erzeugt kein Nettogeld, sondern wird später nach Umwandlung in eine Staatsanleihe ein Teil der gesamten Staatsverschuldung.

Die Währungsreform führt zu einem Geldsystem, das immer auf Krediten aufgebaut ist (und diese wiederum auf Krediten, usw. usf.) bis man nach einer eventuellen theoretischen Rückabwicklung auf die Erstaustattung zurückkommt – eben die AGlF. Für die Kreditinstitute sind die notenbankfähigen Sicherheiten die Grundlage der Kredite für den Erhalt des Geldes durch die Zentralbanken. Zu Beginn der BdL gilt: AGlF gegen den Staat (aktiv), Kopfgeld für die Bevölkerung (passiv). Die Bundesrepublik ist von Beginn an Gläubiger und Schuldner in einer Entität! Die AGlF ist im Wesentlichen der Kern, um den herum sich die deutsche lokale Kreditpyramide (= das Wirtschaftswunder) aufgebaut hat. Ohne die einprozentige Verzinsung des Kopfgeldes hätte es aus debitistischen Gründen nach der Währungsreform keine Preise, deren Freigabe gegen viele Widerstände Ludwig Erhards spezielles Anliegen war, gegeben.

Bei einem lupenreinen Kreditgeldsystem (also ohne jemals eine Ware als Basis zu haben) kann ich die betreffenden Forderungen nicht nur zedieren (bei Banknoten = sog. Geldumlauf), sondern ihrerseits immer neu beleihen, und dies im Rahmen ihrer Fristigkeit. So entstehen die bekannten Kreditpyramiden, die zutreffend bezeichnet sind.

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=66245 Re: Ein Gedankenspiel mit Debitismus verfasst von dottore, 11.06.2001, 15:57

Paul C. Martins mehr als 22 Jahre zurückliegende Erkenntnis eines Geldsystem, das immer auf Krediten im Rahmen einer Kreditpyramide aufgebaut ist, kommt heute wieder zum Tragen.

Vielleicht sind die 60% der Kredite der global mittlerweile weit über 14 Billionen USD Staatshilfen wohl die Basis einer neuen globalen Kreditpyramide, die um die alte, fristentechnisch langsam aber sicher in sich zusammenfallende Pyramide, konstruiert wird. Den Debitisten ist bewusst, dass wie im Goldenen Zeitalter des Kapitalismus im 3. Viertel des letzten Jahrhunderts in Europa nach der gegenwärtigen Bereinigungsphase gigantische Wiederbeleihungsrunden mit multiplikativen / exponentiellen Effekten in neuen Haftungsgemeinschaften bevorstehen.

Wie wir wissen, brechen die langfristigen Kreditzusagen aufgrund der Preise, Kreditstandards und Zinssätze gerade brutal, aber medial meisterhaft ausgeblendet, ein.

Also: Deflation mit der Gefahr der Implosion des Systems.

https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=638530 Psy Op, Ashitaka, Sonntag, 25.06.2023, 13:33 @ Ostfriese2417 Views

… schreibt Paul C. Martin.

Im 19. Jh. herrschte nach der Post-Napoleonischen Deflation fast ununterbrochen Preisstabilität, jedenfalls verglichen zu dem, was wir seit den 1970er Jahren erlebt haben. Da sich im gleichen Zeitraum (der große industrielle Aufstieg) die Summen von Krediten aller Art vervielfacht hatten, stellt sich eigentlich die Frage, warum es - außer kleineren "Tauchern", etwa erste Weltwirtschaftskrise 1857, die "Depression" der Bismarckzeit usw. - keinen richtig großen deflationären Aufwasch gegeben hat.

Die Antwort liegt auf der Hand: Damals war ein privat zu vermehrendes "Etwas", nämlich Gold und Silber GZ. Die jährliche Produktion von Silber stieg ab den 1840er Jahren von ca. 20.000 auf über 180.000 Unzen p.a. und die von Gold von ca. 5000 auf 20.000 Unzen (vgl. Vilar, A History of Gold and Money, 1984, 352).

Dieser Ausweg, der wirklich entscheidende Vorteil von GZ in Form von Edelmetall, um große deflationäre Entladungen in einem Kreditsystem zu verhindern, ist heute nicht mehr gegeben.

Wer und vor allem wie sie (die Menge der Verschuldeten) das GZ auftreiben, wenn ihre insgesamt ca. 35 oder so Billionen Kredite dann fällig (und damit zu Schulden) werden, steht in den Sternen. Fällig freilich werden sie auf jeden Fall. Selbst wenn die Mega-Summe einfach "gedruckt" würde (und den nämlichen Effekt hätte wie im 19. Jh. die enorme Ausweitung der Geldproduktion durch Private), wäre noch nichts "inflationär" gewonnen. Damit müssten dann noch ganz andere Print-Kapazitäten her.


https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=263047 Infa/Defla - zur Enthitzung der Debatte verfasst von dottore, 26.03.2004, 15:41

Gruß - Ostfriese

Ich bezog mich auf den Zeitraum ab Ende des WK-II in DE (= Reset der VW) - hast wohlweislich "übersehen". [edit]

Beo2 @, NRW Witten, Mittwoch, 13.09.2023, 17:08 vor 436 Tagen @ paranoia 2769 Views

bearbeitet von Beo2, Mittwoch, 13.09.2023, 18:02

-> Der Staat wurde bis in die 50er Jahre weitgehend DIREKT von seinen Landes-Zentralbanken finanziert, was zum Anwerfen des Deutschen Wirtschaftswunders geführt hatte.

Kassenkredite bei der Bundesbank umfassten einen Bruchteil der gesamten Staatsfinanzierung. Natürlich lässt Du das unter den Tisch fallen und erweckst den Eindruck, dass sich die Republik nur über die Zentralbank finanzierte. Seriös geht anders!

Die Deutsche Bundesbank und das entsprechende Gesetz wurde aber erst im Jahr 1957 gegründet. Bei ihren Vorgängern sah es anders aus.
+ https://de.wikipedia.org/wiki/Gesetz_%C3%BCber_die_Deutsche_Bundesbank
___________________________________________

+ https://www.verfassungen.de/de45-49/bizone-gesetz48-1.htm
ZITAT: "Gesetz Nr. 60 - Errichtung der Bank deutscher Länder
[..............]
Durch Gesetz vom 15. Dezember 1949 wurde der Artikel III. wie folgt geändert:
[..............]
- § 14 erhielt folgende Fassung:
"14. Die Bank ist befugt:
a) Für die Regierung der Bundesrepublik Deutschland unentgeltlich Finanz- und Kassengeschäfte zu erledigen, insbesondere Einlagen anzunehmen, Schatzwechsel, festverzinsliche Schuldverschreibungen und Schuldbuchforderungen zu kaufen und zu verkaufen, sowie Einrichtungen für den Zahlungs- und Überweisungsverkehr und für die Verwahrung und Verwaltung von Wertgegenständen und Wertpapieren zur Verfügung zu stellen.
b) Von der Bundesrepublik Deutschland oder der ehemaligen Verwaltung des Vereinigten Wirtschaftsgebietes begebene Schatzwechsel am offenen Markt zu kaufen und zu verkaufen.
c) Von der Bundesrepublik Deutschland oder von der ehemaligen Verwaltung des Vereinigten Wirtschaftsgebietes begebene Schuldverschreibungen und Schuldbuchforderungen am offenen Markt zu kaufen und zu verkaufen.
d) Der Bundesrepublik Deutschland Vorschüsse und kurzfristige Kredite zu gewähren
. Vorschüsse, kurzfristige Kredite und Schatzwechsel der Bundesrepublik, welche die Bank deutscher Länder für eigene Rechnung gekauft hat oder für welche die Bank eine Diskontzusage gegeben hat, dürfen insgesamt (unter Einschluß früherer Vorschüsse an die ehemalige Verwaltung des Vereinigten Wirtschaftsgebietes) den Betrag von einer Milliarde (1 000 Millionen) Deutsche Mark nicht überschreiten, es sei denn, daß der Zentralbankrat diesen Betrag durch einen von mindestens drei Vierteln seiner Mitglieder gefaßten Beschluß auf eine Milliarde fünfhundert Millionen (1 500 Millionen) Deutsche Mark erhöht ..." usw.

Diese Bestimmungen waren gültig bis zum Juli 1957! Die evtl. genannten Kreditsummen an den Staat wurden bis zum Jahr 1957 mehrfach angehoben (angepasst).

Auch die ersten Bundesanleihen für Privatkunden in den 50ern waren nicht der ausschließliche oder Haupt-Finanzierungsinstrument des Staates.

Ei der Daus, was war denn nun das Haupt-Finanzierungsinstrument des Staates?!

Direktfinanzierung durch die Vorgänger der BuBa.

-> Die "staatliche Geldemission" hatte die Steuerzahler bis dahin Nichts gekostet!

Natürlich nicht. Nur Kaufkraft! So wie in Simbabwe.

Nix Simbabwe. Deutsches Wirtschaftswunder! Ich nehme doch an, dass man in Simbabwe ebenfalls fröhlich der Emission von Staatsanleihen frönt.

Beo2

Das Gesetz über die Deutsche Bundesbank vom 26.07.1957 - Paragraph § 20 ..!

Beo2 @, NRW Witten, Mittwoch, 13.09.2023, 19:30 vor 436 Tagen @ paranoia 2756 Views

bearbeitet von Beo2, Mittwoch, 13.09.2023, 20:29

-> Die ursprüngliche ZB-Gesetzgebung von 1948ff wurde geändert, nachdem der ganze Laden rund, stabil und erfolgreich zu laufen begann. Der Staat wurde bis in die 50er Jahre weitgehend DIREKT von seinen Landes-Zentralbanken finanziert .. was zum Anwerfen des Deutschen Wirtschaftswunders geführt hatte.

Kassenkredite bei der Bundesbank umfassten einen Bruchteil der gesamten Staatsfinanzierung.

Welchen "Bruchteil" denn? etwa im Jahr 1958?

Natürlich lässt Du das unter den Tisch fallen und erweckst den Eindruck, dass sich die Republik nur über die Zentralbank finanzierte. Seriös geht anders!

Ich habe geschrieben: "weitgehend"!

Sogar nach 1957 ging es eine Weile noch weiter wie bisher - hier das Gesetz über die Deutsche Bundesbank vom 26.07.1957:
+ https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav#__bgbl__%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl157s0745...

Führe Dir zu Gemüte den kompletten Paragraph § 20 (zum Thema Kassenkredite, Anleihen u.a.) - das Dokument ist leider durch Passwort gesichert, so dass ich nichts rauskopieren kann.
__________________________

Tatsache ist, dass dem Bund und den Ländern noch in den 50er Jahren sog. Kassenkredite (= gedeckelte Überziehungskredite auf ZB-Konten) von der deutschen Zentralbank gewährt wurden. In welchem relativen Umfang diese direkte Staatsfinanzierung erfolgte, kann ich nicht zuverlässig beurteilen, da mir genaue Zahlen fehlen.
Es wäre auch interessant zu erfahren, WARUM diese Kredite (Kreditlinien) zurückgefahren oder ganz abgeschafft wurden, statt sie auf Dauer zum Hauptfinanzierungs'instrument des Staates, in Abhängigkeit vom BIP-Wachstum, zu machen. Ich vermute ganz stark, dass dies ein Dorn im Auge der Privatbanker war, die "nachdrücklich" auf die Politik bzw. Gesetzgebung eingewirkt haben.

Beo2

Beo2: "In welchem relativen Umfang diese direkte Staatsfinanzierung erfolgte, kann ich nicht zuverlässig beurteilen, da mir genaue Zahlen fehlen."

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Mittwoch, 13.09.2023, 21:16 vor 435 Tagen @ Beo2 2743 Views

bearbeitet von paranoia, Mittwoch, 13.09.2023, 21:23

Hallo Beo2!

In welchem relativen Umfang diese direkte Staatsfinanzierung erfolgte, kann ich nicht zuverlässig beurteilen, da mir genaue Zahlen fehlen.

Das ist aber zufällig die Kernfrage. :-|

Lass' es mich für Dich ergoogeln:

https://www.google.de/search?q=monatsbericht+bundesbank+1.1.1949

Du findest dort einen Monatsbericht, der natürlich nicht unter "Bundesbank" firmiert, sondern den Januar-Bericht der "Bank Deutscher Länder" aus dem Jahr 1949.

Über die Bundesbank-Seite findest Du den Bericht auch.

Einfach mal mit konkreten Sachverhalten beschäftigen, als mit abstrusen Geldschöpfungsfantasien!

Gruß
paranoia

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--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Anteilige Finanzierung der Staatsverschuldung durch Direktkredite der Zentralbank in den Jahren 1948-52 ..

Beo2 @, NRW Witten, Donnerstag, 14.09.2023, 13:05 vor 435 Tagen @ paranoia 2658 Views

bearbeitet von Beo2, Donnerstag, 14.09.2023, 13:25

-> In welchem relativen Umfang diese direkte Staatsfinanzierung erfolgte, kann ich nicht zuverlässig beurteilen, da mir genaue Zahlen fehlen.

Das ist aber zufällig die Kernfrage.

Ja, es ist eine zwischen uns umstrittene Frage, welche ich aber inzwischen, nach recht eingehender Recherche vermutlich zufriedenstellend beantworten kann ...
_____________________________

Anteilige Finanzierung der Staatsverschuldung durch Direktkredite der Zentralbank in den Jahren 1948-52

Habe mir einige summarischen Monatsberichte (MB) des damaligen deutschen Zentralbankensystems (.. analog zu FED!) - d.h. der "Bank deutscher Länder" (BdL) sowie der ihr unterstehenden (damals elf?) "Landeszentralbanken" (LZB) - angeschaut und versucht, die mich interessierenden Zahlen herauszufiltern. Diese Monatsberichte wurden übersichtlich von der Bundesbank archiviert und zugänglich gemacht. Meine Durchsicht betraf die MB von Januar 1049, Dezember 1949, Dezember 1950 und November 1952:
+ https://www.bundesbank.de/resource/blob/690212/3e13d1071de8502d2c75c76a249d3f54/mL/1949...
+ https://www.bundesbank.de/resource/blob/690238/f3ad85688d6138ecca0d74008b2b297e/mL/1949...
+ https://www.bundesbank.de/resource/blob/690276/01023fffa37d1e8e37fe14d9ebee3b8b/mL/1950...
+ https://www.bundesbank.de/resource/blob/690304/0eae742ab17508e6e9304ce02fa41741/mL/1952...

Das war für mich keine einfache Aufgabe, da erstens die von mir gesuchten Zahlen in diversen Gesamtsummen enthalten sind und zweitens ich als finanztechnischer Laie nicht die genaue Bedeutung einiger dabei vorkommenden bankenspezifischen Fachbegriffe kenne. Zugute kommt mir aber, dass ich die grundsätzlichen Zusammenhänge in der Geld- & Finanzwirtschaft ohnehin verstehe, so dass ich recht zuverlässig finden kann, was ich suche .. wenn auch "ohne Gewähr". Jeder Leser hier kann meine Ausführungen anhand meiner Quellenangaben überprüfen und mich gerne korrigieren! Es geht los ...
________________________

Die Währungsreform in den westdeutschen Besatzungszonen bzw. in der damaligen BRD - sprich: "Initialemission" der Deutschen Mark (DM) - begann im Juni 1948 und kann als "Ende 1950 im Großen und Ganzen abgeschlossen" gelten:
+ https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4hrungsreform_1948_(Westdeutschland)

_ 1) Hierbei wurden vom Staat bzw. seinem Zentralbanksystem bis Ende 1949 ca. 10,3 Milliarden DM als ZB-Geld (als Deutsche Mark) emittiert; davon ca. 7,74 Milliarden als Bargeld. Der Rest, d.h. ca. 2,48 Milliarden verteilten sich als ZB-Buchgeld auf den zahlreichen ZB-Konten des Staates (Bund & Länder) sowie staatseigener und privater Unternehmen und Organisationen.
_ 2) Diese Geldemission des Staates war einmalig! - ich bezeichne es gerne als: "Initialemissiom von gZM bei einem kompletten Reset der VW". Sie erfolgte erstens durch Umtausch der nun ungültigen Reichsmark und anderer alter Guthaben von Banken, Unternehmen und Organisationen, und zweitens durch andere einmalige Emissionen der BDL an die Regierung und Private, wie z.B. das "Kopfgeld" an die Bürger u.a.m..
_ 3) Diese einmalige, "initiale" Geldemission des Staates wurde auf zweierlei Art und Weise im Zentralbanksystem verbucht: zum einen als ganz normal (verzinslich?) zu tilgende (kurzfristige und längerfristige) Kreditforderungen gegen die jeweiligen Begünstigten, und zum anderen als sog. "Ausgleichsforderungen aus der Geldreform gegen die Öffentliche Hand", die unbefristet und unverzinst waren. Die Höhe dieser "Ausgleichforderungen gegen den Staat" betrug Ende 1949 ca. 5,2 Milliarden DM. Sie sind bis Ende 1950 noch auf ca. 7,8 Milliarden hochgekletert.
_ 4) Diese sog. "Ausgleichsforderungen aus der Geldreform gegen die Öffentliche Hand" können als: zinsloser und unbefristeter Kredit des Staates bzw. der Bürger "an sich selbst" bezeichnet werden, um nämlich eine initiale Geldmenge zu erzeugen und in das System der VW hinein zu kippen. Dieser Anteil an der initialen Geldemission erfolgte OHNE jegliche Vermittlung oder hilfreiche Beteiligung privater Banken; d.h. war eine rein interne Angelegenheit des Staates.

_ 5) Die laufende!, normal zu tilgende Staatsverschuldung bestand bis in das Jahr 1952 praktisch nur aus sog. Kassenkrediten, d.h. ständig schwankenden Überziehungen auf den ZB- und sonstigen Bankenkonten der Öffentlichen Hand. Sie betrug Ende 1950 insgesamt ca. 2,1 Milliarden DM; davon ca. 1,1 Milliarden auf ZB-Konten des Staates bei den Zentralbanken! Das sind etwas mehr als 50%. Der Rest der volatilen Kassenkredite Ende 1950 in Höhe von ca. 1 Milliarde erfolgte bei den (privaten? staatseigenen?) Geschäftsbanken & Sparkassen.
_ 6) Die allererste verzinste Bundesanleihe ("Staatsanleihe") der BRD bei privaten Gläubigern erfolgte erst im Jahr 1952, in Höhe von 0,5 Milliarden DM.
___ + https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesanleihe#Geschichte
_ 7) Spätestens nach der im Jahr 1952 begonnenen Emission von Staatsanleihen der BRD (bei privaten Gläubigern) wurden die sog. Kassenkredite der Öffentlichen Hand bei den Zentralbanken sowie den sonstigen Banken & Sparkassen rückläufig. Hierzu trug auch bei, dass der Staat (Bund & Länder) sich zunehmend neue Einnahmenquellen durch Einführung neuer Steuerabgaben, durch Steuererhöhungen u.ä. erschlossen hat.

_ 8) Auch nach der Gründung der Deutschen Bundesbank im Jahr 1957 gab es weiterhin Kassen- und sonstige Direktkredite der Zentralbank an den Staat, was der Paragraph 20 des "Gesetz über die Deutsche Bundesbank" aus Juli 1957 kundtut:
+ https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav#__bgbl__%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl157s0745...
___ Über die Höhe dieser Direktkredite liegen mir keine Zahlen vor. Sie sind sicherlich schwer zu finden - denn darüber "spricht man nicht"! Später wurde jegliche Direktfinanzierung der Öffentlichen Hand durch die Zentralbank verboten. Da war aber das Deutsche Wirtschaftswunder bereits im vollen Gange! Meine Meinung: Dieses Verbot war sicherlich dem Druck der Bankenlobby auf die Politik zu verdanken, die sich eine nicht enden wollende Ausweitung des für sie lukrativen "Staatsanleihen-Unwesens" gewünscht haben .. zu Lasten der Steuerzahler als die Zinsaufbringer.
______________________

Mein FAZIT: All die genannten Geldemissionen, Kassen- und sonstigen Kredite der Zentralbank an die Öffentliche Hand, bis weit in die 1950er Jahre hinein, führten zu einer Geldschöpfung des gesetzlichen Zahlungsmittels (gZM) OHNE die Vermittlung durch private Gläubigerbanken, d.h. durch Direktfinanzierung des Staates durch die ZB. Diese Kreditierung machte einen Löwenanteil an der Staatsverschuldung der BRD in diesen Jahren aus. Sie kostete die Steuerzahler Nichts - und sie führten zum Aufkommen des Deutschen Wirtschaftswunders.

Einfach mal mit konkreten Sachverhalten beschäftigen, als mit abstrusen Geldschöpfungsfantasien!

Stichhaltige Argumente statt Polemik wären hilfreich! Ich sehe all meine Ausführungen in diesem Diskussionsfaden (und anderen) wieder einmal bestätigt. Es wurden hier von Niemandem überprüfbare FAKTEN & ZAHLEN vorgetragen, die meine Ausführungen widerlegen. Ich lasse mich aber gerne korrigieren, wie immer.

Ich werde ggfs. Ergänzungen oder Korrekturen zu diesem wichtigen Thema nachschieben.
Mit Gruß, Beo2

Mit jeder Runde merkt man deutlicher, dass du von der Materie - wie bereits selbst zugegeben - wirklich keine Ahnung hast!

Ashitaka @, Freitag, 15.09.2023, 18:59 vor 434 Tagen @ Beo2 2670 Views

bearbeitet von Ashitaka, Freitag, 15.09.2023, 19:56

Hallo Beo2,

ich geh mal wieder dazwischen.

Deine Selbstbeweihräucherungs-/Selbstdarstellungspamphlete sind - das muss zur Verteidigung der Ontopic-Ernsthaftigkeit dieses Forums auch mal wieder erwähnt werden - wirklich unerträglich. Vieles wirkt auf thematisch unvertraute Leser sicher darstellerisch ernst, stellt sich dann aber bei der eigenen Auseinandersetzung als völlig ungenaues und verdrehtes Geschreibsel heraus.

Keine Ahnung, was dich in deinem Leben verfolgt bzw. auch ohne das Wissen zum Rechthaben triggert.

Stichhaltige Argumente statt Polemik wären hilfreich!

Noch stichhaltiger als in diesem Thread geht es bald nicht. Es ist wirklich frech, danach von "Polemik" zu reden, nur weil du dich mit amateurhaften Gedankengängen im Recht siehst. Ich hoffe wir können uns da die nächsten Tage weiterdrehen und alle etwas lernen. [[top]]

Hätte sicher mal wieder meinen Spaß daran.

Zum Thema:

Von den gesetzlichen Rahmenbedingungen der Währungsreform oder Maastricht hast du leider genauso wenig Ahnung, wie von den für das deutsche Wirtschaftswachstum völlig nebensächlichen (da gesetzlich stark regulierten) aber in den Spitzen natürlich unverzichtbaren Kassenkrediten.

Rechtlich fing die Währungsreform 1948 entgegen deiner Kreditvergabefantasien damit an, dass die Länder zunächst selbst Schuldtitel ausstellten (gedeckt durch nichts anderes als ihr zukünftiges Steueraufkommen). Diese wurden danach zunächst in ihre eigenen Schuldbücher gebucht! Es handelte sich dabei um nichts anderes als Solawechsel (d.h. Wechsel durch die sich der Aussteller selbst zur Zahlung verpflichtet).

Anschließend erst wanderten diese Titel in Summe der Zahlungsverpflichtungen aller Länder ((Ende 1948 > 5 Milliarden DM) für die Besicherung der aktivierten Ausgleichsfoderung zur BdL, wohingegen zu Beginn der Reform die 6,3 Milliarden Bargeldumlauf (ZBG) passiviert wurden.

Dem größeren Teil des ZBG, so steht es auch in dem von dir verlinkten Bericht, stehen deshalb gar keine Kassen- / Wirtschaftskredite gegenüber, sondern durch SolaWechsel/Schuldtitel der Länder besicherte Ausgleichsforderungen.

+++ Es handelt sich bei den Ausgleichsforderungen (Aktiva) mitnichten um Kreditforderungen, sondern um den ZBG-Rückforderungsanspruch des durch Hereinnahme bereits vorher existenter, öffentlicher Landes-Schuldtitel eingeräumten Zentralbankguthabens/-geldes! +++

Derweil beruht die BdL-Passivierung des Zentralbankgeldes/-guthabens natürlich auf einer Rückgabeverpflichtung dieser bis dahin verwahrten Schuldtitel.

Auf Seite 14 (unten) kannst du dir in dem Monatsbericht Januar 1949 die Bilanz der BdL zum 31.12.1948 noch mal genau ansehen und thematisch noch etwas dazulernen, statt deine laienhaften Müllrecherchen hier als Tatsachen zu verdrehen.

https://www.bundesbank.de/resource/blob/690212/3e13d1071de8502d2c75c76a249d3f54/mL/1949...

Die Kassenkredite betrugen zum 31.12.1948 nur 98,8 Milionen DM, was lediglich einen Anteil von 0,78% der BdL-Aktiva i.H.v. 12,5 Milliarden DM ausmachte!

Was zum Wirtschaftswunder führte, diskutieren wir in der nächsten Runde. Ich erhoffe mir vorher ein paar weitere laienhafte Antworten. :-)

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Wir reden doch über den relativen Umfang der damaligen "Direktfinanzierung der Staatsverschuldung", mit welchen "Schuldtiteln" auch immer! Richtig? [edit]

Beo2 @, NRW Witten, Freitag, 15.09.2023, 19:37 vor 434 Tagen @ Ashitaka 2497 Views

bearbeitet von Beo2, Freitag, 15.09.2023, 20:35

Um welche Schuldtiteln des Staates es sich damals im einzelnen handelte, evtl. anteilig, die die Zentralbank DIREKT monetarisiert hat, ist mir in diesem Zusammenhang letztlich egal - zumal ich die möglichen Varianten davon, wie zugegeben, nicht genau kenne - etwa Kassenkredite, "Liquiditätsvorschüsse", "SolaWechsel", Schatzwechsel, Bundesschatzbriefe, unverzinsliche Schatzanweisungen, Schuldverschreibungen usw. usf.. Ich verstehe aber sehr wohl, was in den Bilanzen ausgewiesene "Kreditforderungen gegen die Öffentliche Hand" bedeuten!

Also: Die Direktfinanzierung des Staates ist mein Thema in diesem Diskussionsfaden, sonst nichts. Dazu habe ich auch die damals gültige Gesetzgebung zitiert, die meine These bestätigt.
Ich rede über ca. 7-8 Milliarden DM an ZB-Geld/gZM - von insgesamt ca. 10 Milliarden an ZB-Geldemission (in Bar & Giral) - welche der Staat in den Jahren 1948-50 (ff) "von Jemandem" erhalten hatte. Dies hatte das Deutsche Wirtschaftswunder in Gang gesetzt.

Ich kann auch in deinem Posting nicht erkennen, welche Vermittlerrolle dabei irgendwelche "private Bieterbanken" angeblich gespielt hätten.
Ich bin mir ganz sicher: Gedeckelte Kassenkredite der Zentralbank - etwa in Höhe von max. 20-25% des BIP - hätten bis zum heutigen Tage zur Staatsfinanzierung völlig ausgereicht - und wären die beste Art von "Schuldenbremse" geworden. Mehr Staatsverschuldung (in %) ist grundsätzlich nicht nötig. Zudem, sie hätten die Steuerzahler Nichts gekostet!

Beo2

Ergänzung: Zur Rolle von Staatsanleihen bei Privaten ...

Beo2 @, NRW Witten, Freitag, 15.09.2023, 20:48 vor 434 Tagen @ Beo2 2469 Views

bearbeitet von Beo2, Freitag, 15.09.2023, 20:52

Ich habe grundsätzlich nichts gegen "Staatsanleihen bei Privatgläubigern" einzuwenden, wenn der Staat Extrageld für einmalige Investitionen o.ä. benötigt - wenn private Sparer oder Banken sie haben wollen oder besondere Staatsprojekte unterstützen wollen. Aber, ich fordere Verbot ihrer Annahme oder Aufkäufe seitens der Zentralbank! .. und das gehört m.M.n. in die Verfassung. Gedeckelte "ZB-Kassenkredite" an den Staat müssen und können zur Vorfinanzierung der laufenden Staatsausgaben reichen!

Beo2

Eine Ergänzung zu deiner "Simulation von Argumentation" ...

Beo2 @, NRW Witten, Samstag, 16.09.2023, 13:57 vor 433 Tagen @ Ashitaka 2392 Views

bearbeitet von Beo2, Samstag, 16.09.2023, 14:40

Rechtlich fing die Währungsreform 1948 entgegen deiner Kreditvergabefantasien damit an, dass die Länder zunächst selbst Schuldtitel ausstellten (gedeckt durch nichts anderes als ihr zukünftiges Steueraufkommen). Diese wurden danach zunächst in ihre eigenen Schuldbücher gebucht! Es handelte sich dabei um nichts anderes als Solawechsel (d.h. Wechsel durch die sich der Aussteller selbst zur Zahlung verpflichtet).

Anschließend erst wanderten diese Titel in Summe der Zahlungsverpflichtungen aller Länder ((Ende 1948 >5 Milliarden DM) für die Besicherung der aktivierten Ausgleichsfoderung zur BdL, wohingegen zu Beginn der Reform die 6,3 Milliarden Bargeldumlauf (ZBG) passiviert wurden.
Derweil beruht die BdL-Passivierung des Zentralbankgeldes/-guthabens natürlich auf einer Rückgabeverpflichtung dieser bis dahin verwahrten Schuldtitel.

Ganz meine Rede! Die 6,3 Milliarden Bargeldumlauf wurden also zum Löwenanteil (>5 Milliarden) durch "Schuldtitel der Länder", wie Du selbst schreibst, "besichert".

Dem größeren Teil des ZBG, so steht es auch in dem von dir verlinkten Bericht, stehen deshalb gar keine Kassen- / Wirtschaftskredite gegenüber, sondern durch SolaWechsel/Schuldtitel der Länder besicherte Ausgleichsforderungen.

Auch diese "Ausgleichsforderungen gegen die öffentl. Hand" waren also (unbefristete) Schulden der Länder .. sprich: Direktfinanzierung (ZB-Kreditierung) des Staates und seiner Bürger, zinslos wohlgemerkt!
In meinem umgangsprachlichen Verständnis sind "Schuldtitel" eben nichts anderes als diverse Arten von "verbrieften" Kredit- oder Darlehensverträgen.

Auf Seite 14 (unten) kannst du dir in dem Monatsbericht Januar 1949 die Bilanz der BdL zum 31.12.1948 noch mal genau ansehen und thematisch noch etwas dazulernen, statt deine laienhaften Müllrecherchen hier als Tatsachen zu verdrehen.
https://www.bundesbank.de/resource/blob/690212/3e13d1071de8502d2c75c76a249d3f54/mL/1949...

Die Kassenkredite betrugen zum 31.12.1948 nur 98,8 Milionen DM, was lediglich einen Anteil von 0,78% der BdL-Aktiva i.H.v. 12,5 Milliarden DM ausmachte!

Hinzu kommen aber noch die dort aufgeführten 510 Millionen an kurzfristiger Kreditierung/Monetarisierung von "Schatzwechsel und Schatzanweisungen der Länder" - macht also zusammen 4,8% der Bilanzsumme der BdL.
Und es kommen dann noch weitere 7,5 Milliarden an "Forderungen gegen die öffentliche Hand aus der Neuordnung des Geldwesen" dazu .. das macht suma sumarum 8 Milliarden an Staatsschulden, bei einer BdL-Bilanzsumme von 12,5 Milliarden. Das macht also 64% der BdL-Bilanzsumme, als Umfang der Direktfinanzierung der öffentl. Hand!

Im "Monatsbericht Dezember 1950", auf den ich mich hauptsächlich bezog:
+ https://www.bundesbank.de/resource/blob/690276/01023fffa37d1e8e37fe14d9ebee3b8b/mL/1950...

lesen wir auf Seite 15, dass Ende 1950 "kurzfristige Kredite an öffetl. Hand" bereits ca. 1,1 Milliarden DM betrugen - Ende 1948 waren es ja nur gut 0,5 Milliarden - also Kassenkredite, Schatzanweisungen und sonstige, nämlich zur regulären Vorfinanzierung laufender Staatsausgaben der BRD durch die BdL.
Diese 1,1 Milliarden gehen nochmals detailliert auch aus der Bilanzaufstellung der BdL (zum 31.12.1950) auf Seite 47 hervor, sowie die Bilanzsumme von 17,1 Milliarden. Das macht dann 6,4% der Bilanzsumme .. also eine Steigerung gegenüber Ende 1948!

Hinzu kommen dann noch die dort aufgeführten ca. 7,8 Milliarden an "Ausgleichsforderungen gegen die öffentl. Hand". Dieser Anteil der (unbefristeten) öffentl. Schulden betrug somit knapp 46% der BdL-Bilanzsumme. Mit den erwähnten 1,1 Milliarden an kurzfristigen Schulden sind es zusammen 52% der BdL-Bilanzsumme, gegenüber 64% Ende 1948.

Deine Selbstbeweihräucherungs-/Selbstdarstellungspamphlete sind - das muss zur Verteidigung der Ontopic-Ernsthaftigkeit dieses Forums auch mal wieder erwähnt werden - wirklich unerträglich. Vieles wirkt auf thematisch unvertraute Leser sicher darstellerisch ernst, stellt sich dann aber bei der eigenen Auseinandersetzung als völlig ungenaues und verdrehtes Geschreibsel heraus.

Ich vermisse in deinem polemischen Geschreibsel immer noch deine (und anderer Schreiber) Beweisführung, dass bei dieser, von mir aufgezeigten Verschuldung der öffentl. Hand in den Jahren 1948-50 (ff) irgendwelche "private Bieterbanken" eine bedeutsame Vermittlerrolle gespielt hätten - was das eigentliche Thema dieses Unterfades ist. Ich sage: Sie spielten dabei gar keine Rolle.
Die ersten Staats-/Bundesanleihen der BRD bei privaten Gläubigern erfolgten erst ab 1952, zunächst in Höhe von 0,5 Milliarden DM.

Du solltest wissen: Eine halbe Wahrheit ist halbe Lüge. Du kannst hier viele Leser zum Narren halten, mich aber ganz sicher nicht.

Gruß, Beo2

Junge Junge Junge

Ashitaka @, Samstag, 16.09.2023, 19:50 vor 433 Tagen @ Beo2 2570 Views

bearbeitet von Ashitaka, Samstag, 16.09.2023, 19:59

Hallo Beo2,

irgendwann hat auch Beo2 seinen Heureka-Moment. Haben wir alle hinbekommen, mal früher, mal später.

Ganz meine Rede! Die 6,3 Milliarden Bargeldumlauf wurden also zum Löwenanteil (>5 Milliarden) durch "Schuldtitel der Länder", wie Du selbst schreibst, "besichert".

Nein, nicht der Bargeldumlauf, sondern die Forderungen der BdL wurden durch die Schuldtitel besichert.

Auch diese "Ausgleichsforderungen gegen die öffentl. Hand" waren also (unbefristete) Schulden der Länder .. sprich: Direktfinanzierung (ZB-Kreditierung) des Staates und seiner Bürger, zinslos wohlgemerkt!

Nein, die die Forderungen besichernden Schuldtitel der Länder hatten Laufzeiten. Ist noch gar nicht solange her, dass sie fällig wurden. Die Forderungen der BdL beziehen sich auf den Rückforderungsanspruch des ZBGs. Was du nicht begreifst, ist, dass die Schuldtitel der Länder nur der Besicherung der BdL-Aktiva dienten. Sonst wären sie ja selbst als Aktiva (Wertpapiere) ausgewiesen worden. Aufgrund des vertraglichen Einlösungsversprechens findest du auf der Passiva der BdL dagegenstehend das solange eingeräumte ZBG.

In meinem umgangsprachlichen Verständnis sind "Schuldtitel" eben nichts anderes als diverse Arten von "verbrieften" Kredit- oder Darlehensverträgen.

Was eben zu kurz geht. Die Länder haben einseitig Sola-Wechsel ausgestellt, keine zweiseitigen Kredit- / Darlehensverträge.

Auf Seite 14 (unten) kannst du dir in dem Monatsbericht Januar 1949 die Bilanz der BdL zum 31.12.1948 noch mal genau ansehen und thematisch noch etwas dazulernen, statt deine laienhaften Müllrecherchen hier als Tatsachen zu verdrehen.
https://www.bundesbank.de/resource/blob/690212/3e13d1071de8502d2c75c76a249d3f54/mL/1949...

Die Kassenkredite betrugen zum 31.12.1948 nur 98,8 Milionen DM, was lediglich einen Anteil von 0,78% der BdL-Aktiva i.H.v. 12,5 Milliarden DM ausmachte!

Hinzu kommen aber noch die dort aufgeführten 510 Millionen an kurzfristiger Kreditierung/Monetarisierung von "Schatzwechsel und Schatzanweisungen der Länder" - macht also zusammen 4,8% der Bilanzsumme der BdL.

Nee, die kommen nicht hinzu. Sind auch keine 510 Millionen, sondern 510.000 DM.

Und es kommen dann noch weitere 7,5 Milliarden an "Forderungen gegen die öffentliche Hand aus der Neuordnung des Geldwesen" dazu .. das macht suma sumarum 8 Milliarden an Staatsschulden, bei einer BdL-Bilanzsumme von 12,5 Milliarden. Das macht also 64% der BdL-Bilanzsumme, als Umfang der Direktfinanzierung der öffentl. Hand!

Nein. Dem Ausweis dieser Rückforderungsansprüche "haften" ja die bei der BdL eingereichten Schuldtitel der Länder an. Der Heurekamoment lässt bei dir noch auf sich warten, was?

Im "Monatsbericht Dezember 1950", auf den ich mich hauptsächlich bezog:
+ https://www.bundesbank.de/resource/blob/690276/01023fffa37d1e8e37fe14d9ebee3b8b/mL/1950...

lesen wir auf Seite 15, dass Ende 1950 "kurzfristige Kredite an öffetl. Hand" bereits ca. 1,1 Milliarden DM betrugen - Ende 1948 waren es ja nur gut 0,5 Milliarden - also Kassenkredite, Schatzanweisungen und sonstige, nämlich zur regulären Vorfinanzierung laufender Staatsausgaben der BRD durch die BdL.
Diese 1,1 Milliarden gehen nochmals detailliert auch aus der Bilanzaufstellung der BdL (zum 31.12.1950) auf Seite 47 hervor, sowie die Bilanzsumme von 17,1 Milliarden. Das macht dann 6,4% der Bilanzsumme .. also eine Steigerung gegenüber Ende 1948!

Das sind kurzfristige Kassenvorschüsse, die es auch nicht einfach so gab, sondern nur wenn sie durch entsprechende Einnahmen über die Laufzeit gedeckt wurden.

Hinzu kommen dann noch die dort aufgeführten ca. 7,8 Milliarden an "Ausgleichsforderungen gegen die öffentl. Hand". Dieser Anteil der (unbefristeten) öffentl. Schulden betrug somit knapp 46% der BdL-Bilanzsumme. Mit den erwähnten 1,1 Milliarden an kurzfristigen Schulden sind es zusammen 52% der BdL-Bilanzsumme, gegenüber 64% Ende 1948.

Du vergleichst hier Aktiva Ansätze, die vom zugrunde liegenden Rechtsgeschäft nix miteinander gemein haben.

Ich vermisse in deinem polemischen Geschreibsel immer noch deine (und anderer Schreiber) Beweisführung, dass bei dieser, von mir aufgezeigten Verschuldung der öffentl. Hand in den Jahren 1948-50 (ff) irgendwelche "private Bieterbanken" eine bedeutsame Vermittlerrolle gespielt hätten - was das eigentliche Thema dieses Unterfades ist. Ich sage: Sie spielten dabei gar keine Rolle.

Die ersten Staats-/Bundesanleihen der BRD bei privaten Gläubigern erfolgten erst ab 1952, zunächst in Höhe von 0,5 Milliarden DM.

Du bringst da einiges durcheinander. Wir hatten uns eingangs über das heutige Prozedere der Staatsanleihenemission via Bieterbanken und des geldpolitischen Verfahrens (Repo-Geschäfte) der ZB unterhalten und nicht über die Währungsreform 1948. Vielleicht kann es dir wer anders nochmal erklären, dass die Länder zum Start Sola-Wechsel ausgestellt haben, welche anstatt der heutigen Staatsanleihen zum Zwecke der Besicherung der Forderungen als Schuldtitel bei der BdL hinterlegt wurden?! Sonst stöbere doch mal im alten EWF. Da hatten wir auch schon lang und breit drüber diskutiert.

Du solltest wissen: Eine halbe Wahrheit ist halbe Lüge. Du kannst hier viele Leser zum Narren halten, mich aber ganz sicher nicht.

Du hast, wie Paranoia dir die Tage auch bereits erklärt hat, einfach gar keinen Schimmer von den wirklichen Prozessen und Unterschieden der Rechtsgeschäfte, das ist der Punkt.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Basics first! Ohne alte Schulden kein Geld und …

Ostfriese @, Sonntag, 17.09.2023, 08:59 vor 432 Tagen @ Ashitaka 2386 Views

bearbeitet von Ostfriese, Sonntag, 17.09.2023, 09:31

Hallo Ashitaka

Vielleicht kann es dir wer anders nochmal erklären, dass die Länder zum Start Sola-Wechsel ausgestellt haben, welche anstatt der heutigen Staatsanleihen zum Zwecke der Besicherung der Forderungen als Schuldtitel bei der BdL hinterlegt wurden?! Sonst stöbere doch mal im alten EWF.


1. Paul C. Martin antwortete im alten EWF auf @ Dividendenjägers Frage

Und wie war das zur Währungsreform 1948. Wenn jemand eine Firma zu 1 Mio. Bauen wollte, woher kam dann dafür der frühere Pfandbrief? Den kann es doch noch gar nicht gegeben haben.

Selbstverständlich gab es den. Die alten Pfandbriefe wurden 1948 im Verhältnis 10:1 umgestellt.

Die Sicherheiten, die die ZB verlangt, sind also Titel, die noch offen sind und die nicht mit dem Geld, das mit ihrer Hilfe aus der ZB geholt werden kann, bezahlt werden können, da das Geld, das sie „geholt" haben, einen Tag vor Ablauf des Titels an die ZB zurückmuss. Was wiederum nur geschehen kann, in dem der ZB-Schuldner Bank die Sache mit einem weiteren, noch laufenden Titel durchzieht.

Das ist doch ein Henne Ei Problem.

Keineswegs. … ohne Geld keine neuen Schulden. So simpel ist das Ganze konstruiert.

Ein für alle Mal: Am Anfang steht immer eine Schuld. Selbst Du fängst doch auf Deinem Tisch mit einem Schuldschein an. Erst wenn der ausgestellt ist, wird Geld über den Tresen geschoben. (Abgesehen davon, dass die ZB nicht Schuldscheine in Geld verwandelt, wie ausführlich erklärt, sondern nur einen Titel zwischen B und C, den A dann einreichen darf: Staat ist dem Publikum 1000 schuldig und diesen Titel kann die Bank, also weder der Staat noch das Publikum der ZB einreichen). Leiht sich der Staat bei der KfW 1000, kann nicht die KfW den Titel über 1000 einreichen, usw., usw.

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=282470 Re: Basics first! verfasst von dottore, 13.07.2004, 13:22

2. Zum Thema Währungsreform und Solawechsel verweise ich - in Abhängigkeit der Schreibweise - auf die Beiträge im alten EWF.

https://archiv.dasgelbeforum.net/ewf2000/search.php?search=W%C3%A4hrungsreform+und+Sola...

Gruß - Ostfriese

Falsch: "ohne Geld keine neuen Schulden" ..!

Beo2 @, NRW Witten, Sonntag, 17.09.2023, 10:23 vor 432 Tagen @ Ostfriese 2305 Views

bearbeitet von Beo2, Sonntag, 17.09.2023, 10:44

… ohne Geld keine neuen Schulden. So simpel ist das Ganze konstruiert.
Ein für alle Mal: Am Anfang steht immer eine Schuld.

Also was nun: Am Anfang steht das Geld, oder doch die Schulden bzw. Schuldscheine? Irgendwas läuft da bei Dir durcheinander!

Meine Antwort war immer ganz klar: Am Anfang steht immer die (Ur-) Schuld bzw. ein Schuldschein (= Kreditvertrag, formale Verpflichtung zur termingerechten Tilgung), erst dann kann es Geld geben.

Selbst Du fängst doch auf Deinem Tisch mit einem Schuldschein an. Erst wenn der ausgestellt ist, wird Geld über den Tresen geschoben. (Abgesehen davon, dass die ZB nicht Schuldscheine in Geld verwandelt, ...

Sondern Wer?
Meine Antwort ist auch hier ganz klar: Sie tut es doch, Schuldscheine in ZB-Geld zu wandeln! - was (das ZBG) letztlich auch nur Schuldscheine sind, diesmal aber welche der staatseigenen Zentralbank bzw. wieder nur des Staates! Hier werden also Schuldscheine (des Staates) in andere Schuldscheine (des Staates) vorübergehend gewandelt, mit anderem "Layout" und anderer Stückelung! .. damit sie "handlicher" bzw. überhaupt erst als gZM umlauffähig sind. Jedes heutige Geldstück des gZM ist also auch nur ein Schuldschein des Staates. Alle anderen heutigen (privaten) Zahlungsmitteln, außer Edelmetallen u.ä. (= Rohstoffe!), sind Derivate davon (Sekundärgeld).
_______________________

@Ashitaka hat komplett das/mein Thema verfehlt - wie es meistens der Fall ist, wenn Laien mit Fachidioten diskutieren ... Das Thema war: die "Direktfinanzierung des Staates" = d.h. die direkte Monetarisierung von Schuldscheinen der öffentl. Hand durch die Zentralbank" - die es laut meiner These in den ersten Jahren nach der Währungsreform regelmäßig und völlig selbstverständlich gegeben hatte .. was "später" gänzlich verboten wurde. Heute ein Tabu-Thema!
Warum wurde es verboten? weiß ich auch: Die Geldschöpfung (der Geldbasis) lief eben an den Privatbanken gänzlich vorbei, und zwar höchst erfolgreich .. sie verdienten daran Nichts. Das Geldschöpfungsmonopol war schon immer ihr Traum ...

Und übrigens, die Staatsverschuldung betrug während der ganzen Zeit des Deutschen Wirtschaftswunders konstant unter 20% des Jahres-BIP.
Gruß, Beo2

Forderungs- Verbindlichkeits-Paare

Rheingold2, Sonntag, 17.09.2023, 10:51 vor 432 Tagen @ Beo2 2278 Views

bearbeitet von Rheingold2, Sonntag, 17.09.2023, 10:59

Wenn die BRD eine "Anleihe" "herausgibt", haben wir ein Forderungs- Verbindlichkeitspaar.

Die BRD erklärt eine Verbindlichkeit (eine Millionen X zu zahlen am Datum Y), wem auch immer sie diese Verbindlichkeit gibt (=der Gläubiger) hat eine Forderung.

Der Witz dabei ist, wer auch immer diese "Forderung" nun sein "Eigen" nennt, mußte dafür nix leisten, er "hat" sie jetzt. Er verlängert lediglich seine Bilanz.

Nun wird aus dem Einzel-Papier über beispielsweise 1 Millionen Euro eine Stückelung vorgenommen (lauter 10-Euro Scheine oder digital entsprechend Forderungs-Verbindlichkeitspärchen auf Girokonten) und diese Forderungs-Verbindlichkeitspärchen werden als "kurant" erklärt (können also an andere übertragen werde, sie können also zediert werden). Damit wird es zu Geld, altem Geld.

Erneut: Der Witz ist, dass wer auch immer nun das Privileg erhalten hat, sich leistungslos zum Gläubiger aufzuschwingen, nun eine Forderung besitzt, für die er nicht leisten mußte.
Klar, verspricht er, dafür zu sorgen, dass dieses erfundene Geld zur Fälligkeit wieder vernichtet wird (=Tilgung, also Tilgung ist immer Geldvernichtung), in Wahrheit wird es meist revoltiert (also schlicht erneut erfunden statt getilgt), das feiern wir dann als erfreuliches Geldmengenwachstum und fühlen uns nach jeder Erweiterung "reicher".

Wir Rheingolder sind aus dem Witz (ganz gelinde formuliert) ausgestiegen und geben die Geldschöpfung in unsere eigenen Hände.

Das Forderungs-Verbindlichkeits-Paar geben wir in unsere eigenen Hände

Also, der Bäcker emittiert sein eigenes Bäckergeld, beispielsweise 100 Bäcker-X-Rheingold, nach alter Gelddenke hat er nun eine Forderung an sich selbst und gleichzeitig eine Verbindlichkeit an sich selbst. Man kann sich aber nichts selbst schulden, ergo logischerweise hat er keine Schulden, ergo logischerweise kann es sich nicht um einen Schuldschein handeln.

Das gleiche macht auch der Malermeister-Y mit seinen eigenen Rheingold. Auch da begründet er in alter Gelddenke eine Forderung und eine Verbindlichkeit an sich selbst, die sich (wie im übrigen das gesamte Geld"vermögen" der gesamten Welt auf Null, exakt Null saldiert) gegenseitig aufheben.

Beide machen nun ihre eigenen Scheine kurant (lehren ihnen das umlaufen, machen sie zu Liquidität), indem sie sie untereinander gleichwertig akzeptieren.

Für die Zeit des Umlaufens genießen beide (Malermeister wie Bäckermeister) die Seignorage des Geldes, haben also mehr Geld zur Verfügung als vor der Entstehung.

Das funktioniert schon bei zwei Teilnehmern, je mehr Teilnehmer (Skalierungseffekt), desto kaufkräftiger und tragfähiger wird das Rheingold. Anders als bei einer monopolistischen gaga-Golddeckung, die historisch so gut wie immer ein Bilanzbetrug gewesen ist, erreichen wir mit Rheingold eine stark diversifizierte Deckung, da ja jeder Emittent sein (und damit das aller) Rheingold durch seine Leistung deckt. Rheingold ist also durch Brot, durch Dienstleistung, durch Autos, durch Literatur, durch Theateraufführung, durch Kaugummi, durch Strom usw. usf gedeckt, vorausgesetzt Leistende dieser Gewerke haben ihre eigenen Rheingold emittiert oder deren Akzeptanz erklärt.

Haben wir sogar mit dem Finanzamt abgeklärt, die Seignorage wird für die Zeit, in der sie entsteht, als steuerlicher Gewinn versteuert.

Die Seignorage genießen wir Rheingolder für die Zeit des Umlaufens, entscheiden wir mal die Vernichtung von Rheingold, geht natürlich die Seignorage verloren (entsprechend als "Verlust" Steuern sparend), es dürfen aber nicht alle Rheingold vernichtet werden, da uns sonst das dringend benötigte Geld zum Austauschen unserer Leistungen fehlt.

Der Effekt ist:

Wir haben ausreichend Liquidität, die wir uns zinsfrei zur Verfügung stellen, durch Annahme wie Ausgabe (=Verkaufen und Kaufen gegen Rheingold) sichern wir die Kaufkraft unserer Rheingold, genießen die zusätzliche Liquidität und sind von keinem Gläubiger mehr abhängig, der mit uns Schlitten fahren kann, denn WIR sind die Gläubiger unserer eigenen Schulden (schulden uns also nix). Denn wir haben nun schuldfreies Geld. Eigentlich ganz einfach und praxiserprobt. :-)

Rheingold2: "wer auch immer nun das Privileg erhalten hat, sich leistungslos zum Gläubiger aufzuschwingen"

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Sonntag, 17.09.2023, 11:58 vor 432 Tagen @ Rheingold2 2360 Views

bearbeitet von paranoia, Sonntag, 17.09.2023, 12:12

Hallo Rheingold2,

Deine Geschichten vom "leistungslosen Gläubiger" sind totaler Unsinn.
Auch wenn ich nicht alle Details der Vorgänge kenne, helfe ich Dir als angehender Rheingold-Zentralbanker gerne auf die Sprünge!
Details meiner folgenden Darstellung können falsch sein, sollten aber am Funktionsprinzip nichts ändern!


Ablauf einer Neuemission des Bundes

Die Bundesrepublik Deutschland hat mindestens ein Konto bei der Bundesbank (ein Geldkonto) und ein Konto bei CBF (Wertpapierkonto).
CBF (Clearstream Banking Frankfurt) ist der Nachfolger des früheren KV (Kassenverein).

Irgendjemand beim Bund trifft die Entscheidung, eine Bundesanleihe aufzulegen.

Die Parameter der Anleihe werden festgelegt, eine Urkunde darüber wird erstellt und per Post an CBF geschickt. CBF packt die Urkunde in einen Tresor und richtet für die Anleihe eine neue Wertpapierkennnummer ein und bucht entsprechend dem Inhalt der Urkunde z.B. bei einer Emission über 10 Mrd. EUR nominal z.B. 100 Millionen Stücke à EUR 100,- auf das Depotkonto des Bunds ein.

Die Bundesrepublik ist durch diesen Vorgang weder reicher noch ärmer geworden. Würde sie bilanzieren, so hätte sie einfach nur ihre Bilanz verlängert.

Der Bund möchte davon gerne im Gegenwert von 8 Mrd. EUR verkaufen, 2 Mrd. bleiben für die Marktpflege übrig (unverkauft).

Das Bundesanleihekonsortium spricht die üblichen Verdächtigen, also Kapitalsammelstellen wie z.B. Versicherer an und verkauft die Stücke.

Die Stücke werden aber nicht verschenkt! Das Bundesanleihekonsortium muss jedes Stück à nominal EUR 100,- mit Zahlung auf das Geldkonto des Bundes bei der Bundesbank bezahlen.

Wenn z.B. die Allianz Lebensversicherung ein Depotkonto bei der Deutschen Bank hat, wandern die Stücke auf das Kundendepot der Deutschen Bank, wo die Deutsche Bank die Stücke für die Allianz drin verwahrt.
Gleichzeitig verliert die Allianz Leben das Geld für die Stücke auf ihrem Girokonto bei der Deutschen Bank.

Der Kauf von Bundesanleihen der Allianz Lebensversicherung stellt also einen Aktivtausch dar.
Die Deutsche Bank, die der Allianz das Girokonto belastet muss ihrerseits den Bund mit Zentralbank bezahlen.
Hier wird kein "Geld geschöpft"!

Unverkaufte Stücke, die nicht durch das Bundesanleihekonsortium plaziert werden konnten, also die Differenz zu den oben genannten ( 8 Mrd.) nehmen die Banken "auf's Buch", dass heißt, sie kaufen diese selber. Auch die Banken aus dem Konsortium - man staune - müssen diese Stücke bezahlen.

Die Banken haben nun ein Kursrisiko auf die Anleihe. Verfügen Sie nicht über das nötige Zentralbankgeld zum Erwerb, müssen Sie die Anleihe zur Marktbedingungen verkaufen.
Der Verkaufspreis kann höher oder niedriger als der Kaufpreis der Anleihe sein.

Die Anleihe bis zur Fälligkeit zu halten, würde die Banken zwingen, sich dafür Geld langfristig Geld zu beschaffen. Das ist allerdings eine verlustträchtige Strategie, denn die Banken, die mit der Zwangsübernahme der Stücke den Bund finanziert haben, können sich alle nur teurer als der Bund refinanzieren.

Es bleibt noch der Gang zur Zentralbank. Die fehlende Liquidität aus dem Bundesanleihenkauf kann sich die Bank auch mittels eines Zentralbankrepos verschaffen. Diese Repos haben allerdings zur Zeit nur eine wöchentliche Laufzeit.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hauptrefinanzierungsinstrument

Wenn Du also als Bank Dir eine Bundesanleihe mit einem Coupon von 2% und einer Laufzeit von 10 Jahren im Niedrigzinsumfeld gekauft hast, die Du nun zu 4,25% refinanzieren musst, dann hast du nun ein Problem.

Fazit

Der Witz dabei ist, wer auch immer diese "Forderung" nun sein "Eigen" nennt, mußte dafür nix leisten, er "hat" sie jetzt. Er verlängert lediglich seine Bilanz.

Der einzige, der seine Bilanz erfolgsneutral verlängert, ist der Bund. Alle Folgegeschäfte, nämlich die Plazierung und der Handel der Bundesanleihen, stellen einen Aktivtausch dar, Zug-um-Zug-Geschäfte in der Form Ware (Bundesanleihe) gegen Geld.

Wenn der Bund bilanzieren würde, sind alle Folgegeschäfte des Bundes erfolgswirksam. Sie sind immer verlustträchtig, z.B. Milliarden für nichtarbeitende Wirtschaftsflüchtlinge, Leopard-1-Panzer, die der Ukraine geschenkt werden und dann plötzlich z.B. in Mexico auftauchen etc.


Beispiel für die Risiken aus Staatsanleihen

Ein konkretes Beispiel für das Scheitern wegen dem Halten von langlaufenden Staatsanleihen in Verbindung mit dem Zahlen attraktiver Einlagesätze ist die die Silicon Valley Bank, deren Pleitegründe in der Presse beschrieben worden sind.


Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Die Allianz Lebensversicherung

Rheingold2, Sonntag, 17.09.2023, 12:29 vor 432 Tagen @ paranoia 2397 Views

Es mag ja sein, dass eine Lebensversicherungsgesellschaft, die das Spargeld ihrer Kunden in Staatsanleihen versenken muß, diese gegen eben dieses Spargeld kaufen muß.

Das erklärt aber eben nicht die Entstehung des Geldes.

Du versuchst Glauben zu machen, dass frisch entstandenes Geld mit Geld gekauft werden würde. Wo kommt denn dann dieses Geld her? Woher hat die Allianz Lebensversicherung das benötigte Kleingeld, um Anleihen zu kaufen? Von den Kunden, wird dann gesagt. Und woher haben die das Geld? Sie haben es "gespart" und vorher "verdient".

Das geht aber nur mit bereits existierendem Geld und erklärt eben nicht die Geldentstehung.

Richtig hast Du beobachtet, dass Geld durch Bilanzverlängerung entsteht (und nicht durch Leistung), aber es kann schlicht nicht mit Geld gekauft werden, denn bevor es mit Geld gekauft werden kann, muß zwingend ERST die Bilanz verlängert werden, sonst gibt es kein Geld, das Geld (in Form von Anleihen) kaufen kann.

Ich kenne das noch aus meiner Jugend: "Kaufen Sie Bundesschatzbriefe".
Das erklärt aber nicht die Entstehung des Geldes.

Nachtrag dazu

Rheingold2, Sonntag, 17.09.2023, 12:43 vor 432 Tagen @ Rheingold2 2243 Views

Wir Rheingolder emittieren gerne leistungslos unsere eigene Liquidität, allerdings können wir sie nicht als Schulden buchen, weil es keine sind, denn die eigenen emittierten Rheingold schulden wir uns immer selber und sich selber kann man kein Geld schulden.

Anders als beim alten Geld buchen wir also folglich unsere Rheingold nicht als Forderungs- Verbindlichkeits- Paar, sondern als Aktivum (deswegen die steuerliche Gewinnerhöhung) ähnlich wie ein Goldschürfer das geschürfte Gold als Aktivum bucht. (Der Goldschürfer muß aber leisten, wir nicht, hehe)

Liquidität ist eine Analogie zum Wasser. Wir brauchen es zwingend, um zu wirtschaften, müssen es aber nicht schaffen.

Leibnitz fragte sich mal und bezog sich auf die Bibel.

Wenn in der Bibel steht, der Herrgott habe Himmel und Erde geschaffen, wer hat denn dann das Wasser erschaffen?

Diese Frage habe ich eine Bankerin gefragt.

Diese Bankerin war als Jüdin in der sozialistischen DDR aufgewachsen, hat nach dem Mauerfall eine Karriere an der Wallstreet gemacht, feierte mit Kollegen wenige Tage vor 9/11 ihre Millionen Boni in den Twin-Towers, ging nach dem Fall der Twin-Towers nach Israel und wurde Schülerin eines berühmten Rabbis, danach ging sie bei Sufis in die Lehre und wurde Muslima.

Sie hat mir das erklärt (mit dem Hintergrundwissen des Judentums, des Islam, des staatlichen Sozialismus und der kapitalistischen Geldvermehrung):

Gott konnte das Wasser nicht erschaffen. Das Wasser IST Gott.

Das gibt vielleicht einen Hinweis darauf, dass das alte Geld System, die "menschengemachte" Liquidität eigentlich der Versuch ist, Gott zu sein, also zutiefst luziferisch. So hat ja auch Sir Lloyd Blankfein die Geldkrise 2008 erklärt: Er tue doch nur Gottes Werk (er meinte dabei natürlich seinen Gott)

Viktor Schauberger hat das auf unserer Rheingold Seite so erklärt

Wie erklärt sich Viktor Schauberger aus einer ganz anderen Ecke das?

Schauberger betrachtete das Wasser als die von feinstofflichen Energien gebildete Ursubstanz, die durch die Urbewegung der Erde ins Leben gerufen wurde: „Wasser ist eine lebende Substanz!“, behauptete er häufig.
Viktor Schauberger Wirbel

Schauberger sah im Wasser den Akkumulator und Umwandler der von der Erde und aus dem Kosmos stammenden Energien. Das Wasser trägt wesentliches zu den Bedingungen bei, die Leben überhaupt erst möglich machen.

Er schreibt 1933: „Der Träger des Kreislaufes, der das gesamte Leben erhält, ist das Wasser. In jedem Wassertropfen wohnt eine Gottheit, der wir doch alle dienen, wohnt das Leben, die Seele der „ersten“ Substanz – Wasser – dessen Wandungen und Ufer die Kapillaren sind, die es führen und in denen es kreist.“

https://www.rheingold.org/uber-uns/der-mythos/

Es scheint, dass Du jetzt den Prozess der Staatsverschuldung verstanden hast.

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Sonntag, 17.09.2023, 15:24 vor 432 Tagen @ Rheingold2 2271 Views

Es mag ja sein, dass eine Lebensversicherungsgesellschaft, die das Spargeld ihrer Kunden in Staatsanleihen versenken muß, diese gegen eben dieses Spargeld kaufen muß.

Das erklärt aber eben nicht die Entstehung des Geldes.

Du versuchst Glauben zu machen, dass frisch entstandenes Geld mit Geld gekauft werden würde. Wo kommt denn dann dieses Geld her? Woher hat die Allianz Lebensversicherung das benötigte Kleingeld, um Anleihen zu kaufen? Von den Kunden, wird dann gesagt. Und woher haben die das Geld? Sie haben es "gespart" und vorher "verdient".

Das geht aber nur mit bereits existierendem Geld

Genau!

und erklärt eben nicht die Geldentstehung.

Ich melde mich nur bei groben Unfug, zur Geldentstehung siehe unten.

Das erklärt aber nicht die Entstehung des Geldes.

Bitte wende Dich an andere um zu erfahren, wie Geld entsteht. Du solltest das Thema Geldentstehung am besten in einem getrennten Gesprächsfaden ohne meine Hilfe diskutieren.

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Nix mit direkter Staatsfinanzierung

Ashitaka @, Sonntag, 17.09.2023, 15:31 vor 432 Tagen @ Beo2 2376 Views

Hallo Beo2,

kannst du dir zur Abwechslung nicht einfach mal die Statistiken über die Gesamtverschuldung der öffentlichen Haushalte nach der Währungsreform ansehen? Deine das Wirtschaftswachstum begründenden Direktkredite der Zentralbank an den Staat sind einfach nur erlogener Stuss. Wo sind diese in den frei zugänglichen Statistiken der Bundesbank zu finden? Mach dich doch mal schlau, wie der Staat in Wirklichkeit seine Verschuldung hochgefahren hat.

Es ging im Kern dieses Threadverlaufs auch nicht um deine abenteuerliche Suggestion einer aus der Ausgleichsforderung mal eben laienhaft geschlussfolgerten und in den Folgejahren ausgeweiteten und heute als Beo2's Verschwörung herhaltende Direktfinanzierung des Staates durch die ZB, sondern um deine wortwörtliche, an Albernheit nicht mehr zu überbietenden Behauptung:

"Staatsanleihe = Kreditvertrag"

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Ich wiederhole: Staatsanleihe = Kreditvertrag = Schuldschein des Staates ..!

Beo2 @, NRW Witten, Sonntag, 17.09.2023, 21:07 vor 432 Tagen @ Ashitaka 2244 Views

bearbeitet von Beo2, Sonntag, 17.09.2023, 22:05

Das ZBGeld ist nichts anderes als eine Neuformatierung der Staatsanleihe - d.h. ein neues "Layout" und eine standardisierte, umlauffähige "nominale Zerstückellung" dieses Schuldscheines. Folglich ist und bleibt auch das ZBGeld ein Schuldschein des Staates, nur in neuem Gewand. Der momentane Halter eines ZBGeld-Betrages ist somit immer der momentane Gläubiger des Staates: Die Gläubiger wechseln, der Schuldner bleibt stets derselbe.

Und es geht noch tiefer; hat eine tiefere Ebene: Es ist ein "nicht-monetärer, realwirtschaftlicher Kreditvertrag"´zwischen dem Geldhalter und dem Staat. Der Gläubiger hat dafür bereits etwas geleistet oder (vermittels eines Pfandes) verbindlich zu leisten versprochen. Was bekommt denn der Staat für seinen neuformatierten Schuldschein ZBGeld? Er bekommt dafür die REALen Arbeitleistungen seiner Beamten und Angestellten sowie Waren und Dienstleistungen privater Lieferanten - er geht mit seinen Schuldscheinen sozusagen einkaufen.
Und was schuldet dann der Staat dem Schuldschein-/ZBGeld-Akzeptanten? Er schuldet ihm all die REALen staatlichen Dienstleistungen sowie die staatliche Infrastrukur, die von den Bürgern bestellt und vom Staat Monat für Monat geliefert werden. Durch die Steuerforderung stellt er dann diese Leistungen & Lieferungen den Bürgern sozusagen in Rechnung und zieht folgerichtig! seine Schuldscheine wieder ein, um sie durch seine Zentralbank (wo sie herkamen!) wieder vernichten zu lassen oder zu recyklen. Er sagt: "Habe nun meine Gegenleistung geliefert, unseren Vertrag erfüllt, also her mit meinen Schuldscheinen!"
Damit schließt sich der Kreis, der mit der Staatsanleihe (zwecks Finanzierung der Staatsausgaben) begonnen hat. Und eine neue Runde beginnt ...

Durch die völlig sinnfreie Beteiligung von privaten Banken innerhalb dieses "primären Kreislaufs" einer Staatsanleihe wird dieser verfälscht und deformiert: Sie stellen eine sinnlose Mautstelle innerhalb dieses Kreislaufs dar, wo der Staat bzw. die Steuerzahler eine "Geldschöpfungs'maut" entrichten müssen.

Das ist "Debitismus" pur, sozusagen vom Unsinn gereinigt! Wer GELD versteht, der versteht es. Verstehen Sie Geld? Ich glaube nicht. Dazu müsstest Du nämlich verstehen, auf welche Weise die monetäre Ebene der VW die realwirtschaftliche Ebene abbildet und dokumentiert .. damit für jede REALe Leistung auch eine spätere Gegenleistung gewährleistet wird.
Beo2

Beo2: Private Banken erheben eine "Geldschöpfungsmaut"

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Sonntag, 17.09.2023, 22:26 vor 431 Tagen @ Beo2 2277 Views

Hallo Beo2,

Durch die völlig sinnfreie Beteiligung von privaten Banken innerhalb dieses "primären Kreislaufs" einer Staatsanleihe wird dieser verfälscht und deformiert: Sie stellen eine sinnlose Mautstelle innerhalb dieses Kreislaufs dar, wo der Staat bzw. die Steuerzahler eine "Geldschöpfungs'maut" entrichten müssen.

Du hast es leider immer noch verstanden. Schade um die vertane Zeit!

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Allein schon deshalb (u.a.) ist das Geldschöpfungs'system korrupt und dysfunktional ..

Beo2 @, NRW Witten, Sonntag, 17.09.2023, 22:41 vor 431 Tagen @ paranoia 2226 Views

bearbeitet von Beo2, Sonntag, 17.09.2023, 22:52

.. und führt u.a. zu ausufernder Staatsverschuldung sowie zu rapider Geldentwertung. Hier wurde nämlich der Bock zum Gärtner gemacht! Es verdient nur die Note: Bullshit.

Beo2

ZBG ist keine Neuformatierung des Wertpapiers "Staatsanleihe" (Weitergehend zum Wesen des ZBG)

Ashitaka @, Montag, 18.09.2023, 20:17 vor 431 Tagen @ Beo2 2173 Views

bearbeitet von Ashitaka, Montag, 18.09.2023, 20:38

Hallo Beo2,

Das ZBGeld ist nichts anderes als eine Neuformatierung der Staatsanleihe - d.h. ein neues "Layout" und eine standardisierte, umlauffähige "nominale Zerstückellung" dieses Schuldscheines.

Nix mit Neuformatierung des Wertpapiers (Staatsanleihe). Das bleibt wie es ist.
Das ZBG wird als eine Verbindlichkeit (Nichtvermögensgegenstand) bei der ZB passiviert.
Ein nur aktivierbares Wertpapier kann nicht nominal zerstückelt passiv werden.

Folglich ist und bleibt auch das ZBGeld ein Schuldschein des Staates, nur in neuem Gewand. Der momentane Halter eines ZBGeld-Betrages ist somit immer der momentane Gläubiger des Staates: Die Gläubiger wechseln, der Schuldner bleibt stets derselbe.

Die Geschäftsbanken aktivieren Ansprüche auf ZBG, die Zentralbanken passivieren es gegen die Rückforderung. Es geht der ZB bzw. bei jedem geldpolitischen Verfahren nur um das aus der Einreichung / dem Ankauf der Sicherheit erweckte "Vertrauen in die Haftbarkeit".

Und es geht noch tiefer; hat eine tiefere Ebene: Es ist ein "nicht-monetärer, realwirtschaftlicher Kreditvertrag"´zwischen dem Geldhalter und dem Staat.

Fantasie. Und du fantasierst nur deshalb, weil dir gar nicht klar ist, dass Zentralbankgeld ein Passivum darstellt, dessen Guthaben die Nichtzentralbanken spiegelbildlich nur aktivieren können.

Der Gläubiger hat dafür bereits etwas geleistet oder (vermittels eines Pfandes) verbindlich zu leisten versprochen. Was bekommt denn der Staat für seinen neuformatierten Schuldschein ZBGeld?

Nix Neuformatierung. Das Wertpapier (die Staatsanleihe) bleibt unberührt (im Pfandpool oder Aktiva aus dem Eigentum der ZB).

[/b] Er bekommt dafür die REALen Arbeitleistungen seiner Beamten und Angestellten sowie Waren und Dienstleistungen privater Lieferanten - er geht mit seinen Schuldscheinen sozusagen einkaufen.
Und was schuldet dann der Staat dem Schuldschein-/ZBGeld-Akzeptanten?

Die Frage lautet eigentlich nicht was, sondern wann. Aber das ist in Zeitspannen/Terminüberlagerungen zu denkender Debitismus für Hartgesottene.

Der Staat schuldet dem Halter des Wertpapiers (hier der ZB) zu den vereinbarten Terminen ZBG (Zins und Rückzahlung). Dem ZBG-Halter schuldet der Staat solange wie keine Zerschlagungsbewertung nötig wird (solange Vertrauen in Haftbarkeit > 0) erst mal gar nichts aus seiner im Rahmen des geldpolitischen Verfahrens hinterlegten Staatsanleihe.

Der ZBG-Halter besitzt solange einen ganz anderen Vermögensgegenstand (bilanziell wie sprichwörtlich) mit dem er alle auf diesem gesetzlichen Zahlungsmittel lautbaren Schulden (Abgaben-/ Privatschulden) erfüllen kann. Und wenn du dir eines Tages beim Gedanken an Geld wirklich erklären kannst, woraus sich diese garantierte Erfüllungsfunktion ableitet, dann begreifst du auch was das Wesen des ZBGs ist (Vertrauen in Haftbarkeit = die zedierte und von allen Abgabenschulden befreiende Eigenschaft "Macht"!).

[/b] Er schuldet ihm all die REALen staatlichen Dienstleistungen sowie die staatliche Infrastrukur, die von den Bürgern bestellt und vom Staat Monat für Monat geliefert werden. Durch die Steuerforderung stellt er dann diese Leistungen & Lieferungen den Bürgern sozusagen in Rechnung und zieht folgerichtig! seine Schuldscheine wieder ein, um sie durch seine Zentralbank (wo sie herkamen!) wieder vernichten zu lassen oder zu recyklen. Er sagt: "Habe nun meine Gegenleistung geliefert, unseren Vertrag erfüllt, also her mit meinen Schuldscheinen!"
Damit schließt sich der Kreis, der mit der Staatsanleihe (zwecks Finanzierung der Staatsausgaben) begonnen hat. Und eine neue Runde beginnt ...

Der Kreis schließt sich in der real zeitlichen Folge nicht. Von Anfang an nicht. Weiß jeder Debitist.

Durch die völlig sinnfreie Beteiligung von privaten Banken innerhalb dieses "primären Kreislaufs" einer Staatsanleihe wird dieser verfälscht und deformiert: Sie stellen eine sinnlose Mautstelle innerhalb dieses Kreislaufs dar, wo der Staat bzw. die Steuerzahler eine "Geldschöpfungs'maut" entrichten müssen.

Die Beteiligung ist nicht sinnfrei. Das aber begreift nur jemand, der die Wahrheit akzeptiert und eine unsere Zukunftserwartungen handelbare Staatsanleihe nicht mit einem Kreditvertrag gleichsetzt. Was die Zukunft langfristig bringt, ist jedem Debitist bekannt.

Das ist "Debitismus" pur, sozusagen vom Unsinn gereinigt!

Es ist Stuss. Fängt schon damit an, dass ZBG im Debitismus (der Betrachtung dessen was passiert solange Schulden im Spiel sind) kein Aktivum, sondern ein Passivum ist.

Immer und ausschließlich.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Die nun umlauffähige "Zerstückelung" steht der Staatsanleihe (= Schuldschein im Tresor) in der ZB-Bilanz sinngemäß direkt gegenüber, in gleicher Nominalsumme! Nennt sich: "Monetarisierung". [oT]

Beo2 @, NRW Witten, Montag, 18.09.2023, 20:22 vor 431 Tagen @ Ashitaka 2111 Views

bearbeitet von Beo2, Montag, 18.09.2023, 20:30

Sie wird nicht zerstückelt. Das ist Fantasie bzw. eine Betrachtung dessen was eben nicht passiert solange diese Schuld des Staates im Spiel ist.

Ashitaka @, Montag, 18.09.2023, 20:33 vor 431 Tagen @ Beo2 2131 Views

bearbeitet von Ashitaka, Montag, 18.09.2023, 20:58

Hallo Beo2,

wie weit reicht deine Simulationskraft einer aufrichtigen Systemanalyse? Ist da - fantasievoll wie du bist - wer mit der Schere am Wertpapier "Staatsanleihe" zu Gange? Oder ist es nur Beo2 der sich die Transformation eines nie transformierten Wertpapiers ausdenkt?

Wann fängt deine Bereitschaft an die Wirklichkeit (dass die in der Staatsanleihe verbriefte Schuldsumme dieselbe Ungeteilte bleibt) zu akzeptieren?

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Keine Fantasie, sondern der tiefere, eigentliche Sinn, das Wesen (-tliche) des Ganzen .. [edit]

Beo2 @, NRW Witten, Montag, 18.09.2023, 20:39 vor 431 Tagen @ Ashitaka 2208 Views

bearbeitet von Beo2, Montag, 18.09.2023, 20:47

wie weit geht deine Fantasie einer aufrichtigen Systemanalyse? Ist da wer mit der Schere am Wertpapier "Staatsanleihe" zu Gange? Ist es nur Beo2 der die Transformation eines nie transformierten Wertpapiers denkt? Wann fängt deine Bereitschaft an die Wirklichkeit (die verbriefte Schuldsumme der Staatsanleihe bleibt dieselbe) zu akzeptieren?

Ich rede nicht von juristischen Spitzfindigkeiten und windigen juristischen Konstruktionen (inkl. eindruckvoller Namensgebung!), wie Du - um das Publikem zum Narren zu halten und das korrupte System zu vernebeln und zu rechtfertigen.

Du rotierst ausschließlich auf der monetären Ebene und verstehst nicht, wie bzw. in welchem Zusammenhang diese mit der REALwirtschaftslichen Ebene verknüft ist; d.h. wie jene diese abbildet.
Nichts für ungut!
Beo2

Das System wurde nicht korrumpiert

Ashitaka @, Montag, 18.09.2023, 20:45 vor 431 Tagen @ Beo2 2391 Views

bearbeitet von Ashitaka, Montag, 18.09.2023, 20:53

Das System funktioniert tadellos. Oder anders ausgedrückt: Die Ursache aller Systemprobleme ist der zeitlose Gedanke an die Vorstellung einer Lösung. Was aber aus Gründen des Zeitablaufs nicht möglich ist.

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Ad hominem statt Argumente - so schon mal überhaupt nicht

Hausmeister @, Montag, 18.09.2023, 21:00 vor 431 Tagen @ Beo2 2328 Views

Jetzt hast Du erst einmal bis zum Monatsende Zeit, um Dir die Thematik vielleicht doch noch intellektuell zu erschließen,
um dich dann mit Niveau und samt einer Bitte um Entschuldigung weiter der Diskussion zu stellen.

So jedenfalls geht es auf keinen Fall weiter.

Diese substanzlose, infantil-trotzköpfige Besserwisserei hilft keinem weiter.

Einen einsichtigen Moment wünscht grüßend

HM

--
Alles, was man in dieser Zeit für seinen Charakter tun kann, ist, zu dokumentieren, daß man nicht zur Zeit gehört.
Johann Gottfried Seume

Beo hat völlig recht

Rheingold2, Montag, 11.09.2023, 18:18 vor 438 Tagen @ Beo2 4111 Views

Da "läuft nix über die Märkte", Geld sind keine Gelddinger mit kleinen, niedlichen Füßchen, die erst über die Märkte tippeln.

Die Falschannahme von "Gelddingern" ist unausrottbar, wird emsig von den angeblichen Wirtschaftswissenschaftlern in den Unis und von den Finanzexperten der Medien gepflegt.

Ich habe zu Rheingold Zeiten mir den Spass gemacht und die Hohen Herren angerufen, um mit denen dann das Rheingold-Prinzip zu besprechen.

Bei einigen hatte ich den Eindruck, sie wissen oder ahnen es, dass sie nur deswegen eine hohe Reputation und ein hohes Einkommen haben, weil sie das gaga-Narrativ lehren, bei anderen hab ich einfach nur noch gedacht, deren Wirtschaftswissenschaftsstudium und anschließende Lehre hat sie schlicht verblödet.

Aber es geht leider viel, viel tiefer in den Kaninchenbau. "Geld" ist absolut tabuisiert, es kann nicht gedacht werden. Es will auch nicht gedacht werden. Deswegen will auch kaum einer Debitismus denken.

Beo skizziert völlig richtig den Geldschöpfungsprozess durch Staatsverschuldung. Hat es hier auch nur irgendwer begriffen? Wie skandalös das eigentlich ist? Wie da schon VOR dem Wirtschaften bei der originären Entstehung von Geld eine raffinierte Clique sich einen Gutteil der noch (!) zu erbringendem Arbeitsertrag räuberisch aneignet, weil sie sich das Geldtabu zunutze machen?

Die Dramatik des Ganzen wurde mir freilich auch erst bewußt, als ich das Rheingold machte. Ich hatte ja die Geldschöpfung in die Hände der Leistenden gegeben, also jedem Teilnehmer, der das von ihm selber geschöpfte Geld durch seine Leistung sichert und kaufkräftig hält.

Ich hätte auch analog zum "Staat" eine Rheingold-Gemeinschaft sich formieren lassen, die dann "Anleihen" ausgibt, den Doofis erklärt, die "Anleihen" müssen jetzt erst mal über den Markt tippeln, wo ein gnädiges Kartell aus meiner Verwandtschaft sie zu hohen Zinsen "kauft" (also in Geld verwandelt), dann gibt meine Verwandtschaft die Anleihen meiner höchstpersönlichen und von allen wie von den Geld nicht denken Wollenden gewünscht "unabhängigen" "Zentralbank", die dann dafür die Rheingold-Scheine ausgibt. Wenn es mir dann noch gelingt, dies zum Monopolgeld zu erklären (gesetzliches Zahlungsmittel) hab ich Reichtum ohne Ende UND sowohl Wohl als auch Wehe ganzer Volkswirtschaften in der Hand.

Ich könnte sie mit dem Monopol Geld ausreichend versorgen, damit alle in wachsenden Wohlstand geraten, fluten, um sie in Inflation zu ertränken oder austrocknen in Deflation, ganz nach Belieben oder meinen persönlichen -finsteren- Zielen. Und keiner merkt es. Bis heute nicht.

Stattdessen sind die Steuern zu hoch oder zu niedrig, die Löhne nicht niedrig genug oder die bösen Unternehmer zu gierig oder irgendein zum Teufel Erklärter darf uns keine Energie mehr verkaufen und ist deswegen an allem schuld.

Du meinst STAMOKAP. Mit Definition.

Mitmacher @, Montag, 11.09.2023, 15:17 vor 438 Tagen @ Ostfriese 4403 Views

STAMOKAP bei Wikipedia

Alles kommt wieder, sogar Uljanov.

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"Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt." - Thomas Mann, Der Zauberberg

"Es zeugt nicht von geistiger Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein." (Jiddu Krishnamurti)

In der Headline des Focus ist zu entnehmen: "Fünf Gründe sprechen für ein neues Wirtschaftswunder in Deutschland"

Mirko2 @, Varnsdorf (CR), Montag, 11.09.2023, 11:02 vor 438 Tagen @ Plancius 5983 Views

bearbeitet von Mirko2, Montag, 11.09.2023, 11:24

Ich weiß nicht, was der Focus und dessen Schmierfinken am Wochenende zu-sich-genommen haben. Die Zahlen im HH-Hafen sehen nicht gut aus. Baufachleute sehen eine Gefahr, dass der Bausektor zusammenbricht (überall ein Rückgang).

In meinem Privatumfeld schaut es nicht nach einem "Wirtschaftswunder" aus, Freundin hat ihre Fenster- und Türbaufirma abgewickelt, sie arbeitet jetzt bei ihrem Freund. Mein Baufachwerker bekommt seit Wochen nur Aufträge für Rasen-Heckenpflege. In der ambulanten Pflege kündigen viele ihre Aufträge, weil die Pflegeleistungen zu teuer geworden sind, das Pflegegeld ist seit Jahren nicht angepasst trotz der massiven Erhöhungen der Lohn und Energiekosten.

Ein Wirtschaftswunder sieht anders aus!

Ps. Der Funk sagte vorhin:

Es besteht die Gefahr, dass, obwohl der Strompreis an der Börse sinkt, die Rechnungen einiger Verbraucher im nächsten Jahr paradoxerweise steigen.

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FOCUS: Das klingt eher wie in ein Pfeifen im finsteren Walde.

FredMeyer @, Südrand der Heide, Montag, 11.09.2023, 13:01 vor 438 Tagen @ Mirko2 5327 Views

Schaut man sich die 5 Gründe genauer an, dann muss man nicht wissen, was die Schmierfinken genommen haben, was soll der Focus auch sonst schreiben? Er kann und darf als regierungstreue Presse eben nicht anders schreiben.

zu 1 -- BIP im zweiten Quartal 2023 gegenüber dem davor nicht weiter gesunken.
Daraus eine Trendwende abzuleiten, wenn's davor schon zweimal ins Minus gegangen ist, auweia, da rollen sich die Fußnägel, frei nach der Devise: Es ist schon schlimm, aber wenns nicht schlimmer wird, dann ist es auch schon wieder gut. -- Also Punkt 1 kann man abhaken.

zu 2 -- die Inflation ist ein klitzekleines bisschen weniger furchtbar als im vergangenen Monat. 6,1 Prozent betrug sie im August nach 6,2 Prozent im Juli.
Daraus einen Silberstreif am Horizont abzuleiten, dazu muss man schon furchtbar besoffen sein und sich auf den Kopf stellen. Und so ist das, die meisten Deutschen können mit der Prozentrechnung nicht umgehen. -- Es bleibt dabei, wir verlieren massiv, Punkt 2 kann man also auch abhaken.

zu 3 -- Wenn gilt, dass an der Börse Erwartungen gehandelt werden, bedeutet das: Die Welt glaubt mehr an uns als wir selbst es tun.
Steile These, woher weiß der Focus, das die Welt an Deutschland glaubt? Kaffesatz? Punkt 3 kann man also auch abhaken.

zu 4 -- ...sieht man, dass Preiserhöhungen der Produkte um rund 14 Prozent zu höheren Margen geführt haben, und zu einer Steigerung des Nettogewinns um glatte 28 Prozent.
Ein Zahlenspielchen, mit denen man Leute beeindrucken kann, die mit der Prozentrechnung auf Kriegsfuß stehen. Wenn vor der Preiserhöhung nur minimale Gewinne gemacht wurden, dann wirkt sich jede Preiserhöhung u.U. als ein Vielfacher des vorher kaum vorhandenen Nettogewinns aus. Das Zahlenspielchen is was für Blöde. Punkt 4 kann man also auch abhaken.

zu 5 -- Die Deutschen sind treue Seelen. Sie halten zu ihren Betrieben und die zu ihnen.
Wer in schlechten Zeiten auf die Idee kommt, freiwillig seinen Arbeitgeben zu wechseln, kann nicht mehr alle Tassen im Schrank haben. Diesen Rückschluss aus dem Nachlassen der Fluktuation zu ziehen [[rofl]] Punkt 5 kann man ebenso abhaken.

--
Fred

Zu Punkt 5

BBop, Donnerstag, 14.09.2023, 20:34 vor 435 Tagen @ FredMeyer 2625 Views

Genau so! Da Betriebe ja nicht insolvent werden wie uns Habeck erzählt, ist doch alles gut!

Das mit der Bauwirtschaft verstehe ich nicht.

FOX-NEWS @, fair and balanced, Montag, 11.09.2023, 23:10 vor 437 Tagen @ Mirko2 3913 Views

Gibt es denn nicht genug kaputte Brücken, die man sanieren oder Schächte für High Speed Internet, die man buddeln könnte? Die Schulen und Unis sind auch marode, was ist da los? [[zwinker]]

Grüße

--
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Läuft in Deutschland ...

43% der Industrie (ab 500 Mitarbeiter) wandern ab!

Friedrich @, Montag, 11.09.2023, 12:34 vor 438 Tagen @ Plancius 6293 Views

Hallo Plancius,
sehr interessant was Du da schreibst. Das Freiberuflertum bekommt in der Tat als erstes mit, wenn in der Wirtschaft nix mehr geht, weil immer zuerst an den externen Kosten gespart wird (Auftragsvergabe), bevor es ans "Inventar geht".

Die Situation ist extrem! Outdoor Chiemgau (hier: https://www.youtube.com/watch?v=4QSGL0rrPTg) verlinkt eine aktuelle IHK-Umfrage, die ist schon grausam! Hier:
https://www.dihk.de/de/themen-und-positionen/wirtschaftspolitik/energie/energiewende-ba...

Unten auf der Seite kann man ein PDF mit der Studie öffnen, wer Lust hat, kann ja mal die Grafiken auf der Seite 6 ansehen, starke Nerven vorausgesetzt.

Der Käse ist gebissen. Wir werden in recht kurzer Zeit eine Verelendung erfahren, die viele nicht wahrhaben wollen.

Grüße - Friedrich

Nein, es ist kein Elend mit dem Lastenrad in den Urlaub zu fahren, im Gegenteil, weniger ist mehr, Bewegung ist gesund...

Joe68 @, Montag, 11.09.2023, 12:44 vor 438 Tagen @ Friedrich 5732 Views

50% der Menschen hier wird es, Dank Reserven und Vermögen, nicht schlechter gehen. Die anderen 50% müssen dann ihr Auto verkaufen und auf Lastenräder gehen, unsere Infrastruktur wird derzeit bereits angepasst und die Städte, mit weniger Autos, immer lebenswerter, bunter und multikultureller.

"mit dem Lastenrad in den Urlaub zu fahren"

Mirko2 @, Varnsdorf (CR), Montag, 11.09.2023, 12:55 vor 438 Tagen @ Joe68 5923 Views

Dass diese völlig abgehoben sind, erkennt man daran: "Meine Rolex ist deutlich schöner"

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Apropos Urlaub, und weil es thematisch passt - Beobachtungen aus Thailand, die güldenen Zeiten vorbei?

FOX-NEWS @, fair and balanced, Dienstag, 12.09.2023, 03:28 vor 437 Tagen @ Joe68 4476 Views

Ich komme gerade von einer Rundreise im Nordosten Thailands zurück, wo man solche Preziosen bewundern kann:

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Khong Chiam

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Wat Phu Tok

Was auffällt ist, daß die touristische Infrastruktur im Verfall zu sein scheint, obwohl Corona jetzt schon länger vorbei ist. Auch trifft man kaum thailändische Touristen und schon gar keine (erkennbaren) Ausländer, ist also das einzige Weißbrot im weiten Rund. Für den in Horden auftretenden Chinamann war und ist das kein Revier, den zieht es in die touristischen Hochburgen.

Lokals berichten, daß die wichtigen Thai-Touristen ausbleiben und auch die Westler. Wenn man in der ganzen Zeit keinen auf Camel-Tours (Backpacker, beladen wie ein Kamel) trifft, dann verfestigt sich der Eindruck, daß auch diese Spezies bald vom Aussterben bedroht ist. Es ist zwar absolute Nebensaison, aber so still habe ich es (ex Coronazeiten) noch nie erlebt. Die einzigen Westler habe ich in Udon Thani gesehen ... vermutlich Expats.

Die Krise zeigt sich langsam überall ... :-P

Grüße

--
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Läuft in Deutschland ...

Du erlebst gerade das neu entstehende Thailand - nahezu -- Weissbrotfrei -- ...

NST @, Südthailand, Dienstag, 12.09.2023, 05:21 vor 437 Tagen @ FOX-NEWS 4490 Views

bearbeitet von NST, Dienstag, 12.09.2023, 05:48

Ich komme gerade von einer Rundreise im Nordosten Thailands zurück, wo man solche Preziosen bewundern kann:

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Was auffällt ist, daß die touristische Infrastruktur im Verfall zu sein scheint, obwohl Corona jetzt schon länger vorbei ist. Auch trifft man kaum thailändische Touristen und schon gar keine (erkennbaren) Ausländer, ist also das einzige Weißbrot im weiten Rund. Für den in Horden auftretenden Chinamann war und ist das kein Revier, den zieht es in die touristischen Hochburgen.

Lokals berichten, daß die wichtigen Thai-Touristen ausbleiben und auch die Westler. Wenn man in der ganzen Zeit keinen auf Camel-Tours (Backpacker, beladen wie ein Kamel) trifft, dann verfestigt sich der Eindruck, daß auch diese Spezies bald vom Aussterben bedroht ist. Es ist zwar absolute Nebensaison, aber so still habe ich es (ex Coronazeiten) noch nie erlebt. Die einzigen Westler habe ich in Udon Thani gesehen ... vermutlich Expats.

.... das ist überall zu beobachten, auch im Süden, jenseits von Koh Samui und Phuket.

Die Thais werden sich anpassen (müssen) und das werden sie auch. Die neuen Touristenströme werden aus Asien kommen (wenn überhaupt) und die verhalten sich komplett anders als das Weissbrot - das sind alles Reisfresser. [[top]]

Die neue thail. Regierung diskutiert, die Chinesen ohne Visum einreisen zu lassen. Das wird auch so kommen, denn die werden den thail. Immobilienmarkt stützen. Die haben aber ein anderes Kaufverhalten als das Weissbrot - denn die wollen hier wahrscheinlich nicht dauerhaft leben sondern sich absichern - für einen Notfall. Deshalb sind Condo Einheiten - sehr beliebt, wo es Verwaltungen gibt, die auch in Abwesenheit alles in Schuss halten. Geld spielt da nicht die grösste Rolle - anders als bei den weissbrötigen Kineaus (Pfennigfuchser - das ist hier kein positiv besetzter Begriff).

Auch in Thailand intern, werden sich viele Strukturen ändern. Die digitale ID ist innerhalb der nächsten 10 Jahre der Standard. Daneben existieren aber auch noch die Goldshops ... die überall auch wieder neu entstehen. Im Gegenzug schliessen immer mehr Bankfilialen ....

Wer zu spät kommt den bestraft das Leben. Die Änderungen bei der - Thailand Privilege Card die zeigen wo es lang geht.

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Alle alten Konditionen laufen am 15. September aus ....

An Hand der neuen Konditionen kannst du das Zielpublikum ausmachen. Weissbrot kann sich das nicht mehr leisten. Natürlich gibt es auch im Westen Leute mit genug Geld - die waren aber schon früher nicht in Thailand - und warum sollten die jetzt kommen?

Das Ex-Thailand Klientel hat jetzt sein Thailand zu Hause vor der Türe in der Europäischen Union. Das ist es doch was sie sich immer wünschten. Die Thais hatten immer andere Ziele - denen folgen sie jetzt.

Was du hier in Thailand hoffst zu finden .... findest du nicht hier in Thailand, sondern in deinem Geburtsland. Erst wenn du komplett ohne Weissbrot auskommen kannst, kannst du in Erwägung ziehen etwas anderes als Urlaub hier zu machen. Da musst du aber tiefe Taschen haben, wir leben inzwischen im neuen Jahrtausend. Ohne diese Taschen zu öffnen, geht hier gar nichts mehr.
Gruss

--
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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Was allerdings auch zu sagen ist, daß die Preise traumhaft sind.

FOX-NEWS @, fair and balanced, Dienstag, 12.09.2023, 05:50 vor 437 Tagen @ NST 4239 Views

Selbst im 4-Sterne Hotel wohnt man für € 20.- die Nacht und Zimmer (€10.- bei Doppelbelegung je Kopf). Darunter in einfachen Kategorien wird es noch entsprechend billiger. Für den Reisenden mit schmalem Budget ist das immer noch attraktiv. Allerdings sind die Flugpreise auch gestiegen.

Ob Thailand mit seinen strikten Ausländerregeln für Chinesen so attraktiv ist, möchte ich doch bezweifeln. Wenn man nicht mit irgendwelchen Investments diese Restriktionen aushebeln möchte, ist das nur mit Condo irgendwie schon schmalspurig. Ich könnte mir vorstellen, daß die Nachbarländer da weniger problematisch sind. Die zicken beim Aufenthalt auch weniger rum, z.B. Malaysia gibt mir bei der Einreise gleich mal entspannte 90 Tage. [[top]]

Was natürlich auch zu sagen gilt: Wenn die Chinesen zum absoluten touristischen Hauptkunden werden, dann verwandelt sich alles in eine Horrorshow, oder eben nach deren Geschmack ... :-P ... das habe ich schon in Laos gesehen. Wenn man das von vor 20 Jahren kennt, kommen einem glatt die Tränen.

Grüße

--
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Läuft in Deutschland ...

Kannst Du die Veränderung in Laos in ein paar Worten beschreiben?

Revoluzzer @, Dienstag, 12.09.2023, 08:13 vor 437 Tagen @ FOX-NEWS 3660 Views

Touristische Verschandelung der überlsten Art

FOX-NEWS @, fair and balanced, Dienstag, 12.09.2023, 09:46 vor 437 Tagen @ Revoluzzer 3637 Views

2001 hatte ich Gelegenheit, im kleinen Örtchen Vang Vieng, gelegen zwischen Vientiane (Hauptstadt) und Luang Prabang, der ehemaligen Hauptstadt (Weltkulturerbe), einen Zwischenstop zu machen. Das war Asien von früher, fünf kleine Pensionen, ein Markt, riesige Kalksteinberge, dazwischen Reisfelder und der Wasserbüffel ... *** es klimpert asiatische Musik *** ... vielleicht versteht einer, was ich meine. Abends war da absolute Stille am Fluss, nur die Hähne haben gekräht. Ein Traum.

Ca. 18 Jahre später ist da eine riesige Hotelkulisse, Touristenmassen, Touranbieter mit ihren Fluss- und Buggy-Expeditionen. Und natürlich Chinesen ... viele Chinesen! Es ist das reinste Disney-Land. In Luang Prabang ist das nicht so ausgeartet wg. seines Status ... und eben hauptsächlich Kultur.

Wenn das alles irgendwann so zersiedelt und zuschanden entwickelt wurde wie oft in Thailand, wird es eben nur noch für billige Unterhaltung taugen. Schön geht anders und benötigt etwas ästhetischen Sinn und Planung.

Grüße

--
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Läuft in Deutschland ...

Auf Google Maps Street View sieht Vang Vieng doch ganz ok aus. Aber vielleicht sind die Aufnahmen alt. oT

Revoluzzer @, Dienstag, 12.09.2023, 11:06 vor 437 Tagen @ FOX-NEWS 3135 Views

Alles eine Frage der Perspektive

FOX-NEWS @, fair and balanced, Dienstag, 12.09.2023, 13:39 vor 437 Tagen @ Revoluzzer 3151 Views

Heute wird man da alle 30m wg. irgendeines Deals nachgequatscht, während man damals während des Mittagessens der Muttersau des Bauern nebenan zuschauen konnte, wie sie auf der Dorfstraße mit ihren Jungen zum Verdauungsspaziergang unterwegs war. [[top]]

Man kann über deutsche Bauvorschriften und Bebauungsregeln fluchen so lange man will, aber ein Mindestmaß schadet sicher nicht. In einem Großteil Südostasiens kann scheinbar jeder machen, was er will.

Grüße

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Läuft in Deutschland ...

Die Laoten auch die Thailänder .... wollen halt auch mal nach dem -Neuen Old Europe- reisen ....

NST @, Südthailand, Dienstag, 12.09.2023, 11:06 vor 437 Tagen @ FOX-NEWS 3305 Views

bearbeitet von NST, Dienstag, 12.09.2023, 11:14

Ca. 18 Jahre später ist da eine riesige Hotelkulisse, Touristenmassen, Touranbieter mit ihren Fluss- und Buggy-Expeditionen. Und natürlich Chinesen ... viele Chinesen! Es ist das reinste Disney-Land. In Luang Prabang ist das nicht so ausgeartet wg. seines Status ... und eben hauptsächlich Kultur.

Wenn das alles irgendwann so zersiedelt und zuschanden entwickelt wurde wie oft in Thailand, wird es eben nur noch für billige Unterhaltung taugen. Schön geht anders und benötigt etwas ästhetischen Sinn und Planung.

.... wenn sie von der Arbeit in Disney-Land mit den Chinesen erholen wollen. Leisten können sie es sich dann .... länger als 2 Wochen bleiben die so oder so nicht ....

Die bevorzugen offenbar ebenso alte Kulturgüter ... die dann in Europa wieder Hochkonjunktur haben werden z.B. Lastenräder, Windräder etc. pp.

Die könnt ihr dann beglücken, mit den neuen alten Kulturgütern .... und sie als CO2 Neutralitätsweltmeister begrüssen. Nur gut, dass bei euch das alles gut geplant und mit der nötigen bunten Ästhetik unterlegt sein wird.

Vielleicht schaff ich es auch noch mal .... [[hüpf]]
Gruss

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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Das Disney-Land für Chinesen zahlt nur sehr bescheiden.

FOX-NEWS @, fair and balanced, Dienstag, 12.09.2023, 13:25 vor 437 Tagen @ NST 3216 Views

Daher werden allenfalls die Chefs der profitierenden Konzerne plus Anhang sich den Europatrip leisten können. Ein paar sieht man ja, wenn sie z.B. in Lauterbrunnen (CH) den Zug zum Jungfraujoch besteigen. Da geht mit Gipfelvesper locker der monatliche Durchschnittslohn eines beteiligten Werktätigen drauf ... :-P

Grüße

--
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Läuft in Deutschland ...

Wenn ich alleine die "Wetterereignisse" der letzten 3-4 Jahre Revue passieren lasse, dann wundere ich mich, dass noch so viele Produkte "rüber" kommen....

Olivia @, Dienstag, 12.09.2023, 16:12 vor 437 Tagen @ FOX-NEWS 3186 Views

Das hier sind die Videos der letzten Zeit.

https://www.youtube.com/watch?v=6Nr0Pi-bloQ

https://www.youtube.com/watch?v=dusRXKT-2_M

Die Situation, in der Peking vor ein paar Wochen war, haben ja vlt. auch einige mitbekommen. Sie wurde entschärft, indem das Wasser "umgeleitet" wurde. Eine unbedeutendere Stadt stand danach unter Wasser. China ist groß, aber die Wasserereignisse der letzten Jahre, die haben es wirklich in sich.

Leidtragender ist natürlich die einfache Bevökerung. Aber die zählt ja weltweit weniger als eine gut gemästete Kuh. Die einzigen, die das noch nicht kapiert haben, sind die Europäer. Die leben noch im Gender-Disney-Land.....

--
For entertainment purposes only.

Trudeau macht den Baerbock (Regierungsmaschine sitzt fest wegen technischer Probleme)

Manuel H. @, Dienstag, 12.09.2023, 06:56 vor 437 Tagen @ NST 3793 Views

https://der-farang.com/de/pages/militaerflieger-soll-kanadas-festsitzenden-premier-abholen

sorry, gehört hier nicht hin, kommt aber aus einer Thailand-Zeitung

Zitat
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Die Beziehungen zwischen beiden Ländern gelten schon länger als angespannt. Bei einem kurzen Treffen mit dem indischen Premierminister Narendra Modi am Rande des G20-Gipfels betonte dieser «starke Bedenken angesichts andauernder Anti-Indien-Aktivitäten von extremistischen Elementen in Kanada», wie es aus Modis Büro hieß

In Kanada leben viele Inder, besonders viele von ihnen gehören der Religionsgemeinschaft der Sikhs an. Modis Bedenken sind ein Hinweis auf die Khalistan-Bewegung, die einen separaten Staat für Sikhs auf dem Gebiet Indiens fordert. Sie förderten Sezessionismus und stachelten zu Gewalt gegen indische Diplomaten an...

Es ist jedoch gestattet unseren Artikel mit folgendem Link zu teilen:
https://der-farang.com/de/pages/militaerflieger-soll-kanadas-festsitzenden-premier-abholen

Bedeutet das, europäische Touristen eher unerwünscht?

Manuel H. @, Dienstag, 12.09.2023, 07:05 vor 437 Tagen @ NST 3789 Views

Da sind doch hunderttausende Arbeitsplätze von abhängig, mannigfach Investitionen getätigt worden? Außerdem bringen die doch Devisen ins Land, die den Import von allem erleichtern.

Soll der Tourismus eingeschränkt werden oder lediglich auf chinesische Touristen umgeleitet werden? Warum nicht beide Gruppen willkommen heißen?

Klar, kaufkräftige Chinesen sind schon wegen ihrer Anzahl interessant:
Mir hat einer mal erzählt, dass in Vor-Corona-Zeiten die Touristen aus der Volksrepublik China bis zu 30 Prozent des Einzelhandelsumsatzes (Schmuck-Uhren-Branche) schafften.
Die kommen in Bussen mit Dolmetscher und dann räumen die in wenigen Stunden das Lager leer.

Die deutsche Mehrwertsteuer wird den Chinesen ja erstattet (wo kämen wir da auch hin, wenn Ausländer hier Steuern zahlen müßten), das lohnt sich für Chinesen.

dt Steuern werden auch Schweizern erstattet, wenn sie die Grenze, nach dem Einkauf, überschreiten kT

Joe68 @, Dienstag, 12.09.2023, 07:13 vor 437 Tagen @ Manuel H. 3499 Views

ja, allen Nicht-EU-Bürgern

Manuel H. @, Dienstag, 12.09.2023, 07:58 vor 437 Tagen @ Joe68 3602 Views

Private EU-Bürger zahlen die MwSt, die in dem jeweiligen Land gilt, in dem gekauft wurde, gewerbliche EU-Bürger können sich eine USt-Ident-Nummer holen, dann erhalten sie die Ware mehrwertsteuerfrei, da sie die MwSt eh als Vorsteuer rückfordern könnten. Entnehmen sie das gewerbliche Gut in ihren Privatbereich, zahlen sie die lokale MwSt ihres Heimatlandes nach.

Die Nicht-EU-Bürger zahlen dann Zoll und Steuern in ihren Heimatländern, sobald sie mit der im Ausland erworbenen Ware ihr Heimatland betreten. Das kann geringer, höher oder Null sein, oft werden solche Gegenstände bei der Einfuhr erst gar nicht offiziell erklärt (Uhr am Handgelenk getragen und als gebraucht deklariert)

Hat das Nicht-EU-Land hohe Einfuhrzölle oder hohe Verkaufssteuern auf Luxusgegenstände oder einen monopolisierten Markt für bestimmte Markenprodukte, kann die Ersparnis sehr hoch sein.

Die Dinge mit dem Tourismus sind kompliziert ...

NST @, Südthailand, Dienstag, 12.09.2023, 08:29 vor 437 Tagen @ Manuel H. 3828 Views

bearbeitet von NST, Dienstag, 12.09.2023, 09:00

Soll der Tourismus eingeschränkt werden oder lediglich auf chinesische Touristen umgeleitet werden? Warum nicht beide Gruppen willkommen heißen?

.... man hat eben immer im besten Fall die letzten 30 Jahre im Hinterkopf.

Ich glaube es findet ein struktureller Wandel global statt. Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, in den Sommerferien war damals eine Klassenkameradin in den USA ... im Disney Park. Damals war das sicher die einzige auf der ganzen Schule, der Vater war gut verdienender Unternehmer.

Diese Verhältnis kommen wieder - aber unter anderen Vorzeichen. Die Vorzeichen setzten in beiden Fällen die Babyboomer - damals als Jugendliche, heute als Rentner und Pensionäre.

Die Versprechungen, die in den jeweiligen Sozialpaketen der westlichen Länder stecken, werden nicht eingehalten. Der geplante Ruhestand - auf Kreuzfahrtschiffen und unter Palmen fällt aus. Das Geld wird zum Heizen benötigt und für das Überleben vor Ort.

Das haben solche Länder wie Thailand inzwischen realisiert. Dort gibt es inzwischen eigene Thinktanks - einer der Prof. vom Sohn ist dort z.B. tätig. Die wissen schon wo der Hase im Pfeffer begraben wurde - und verstehen auch was im Zentralbankensystem der FED passiert.

In China wurde im vergangenen Jahrzehnt viel Geld gemacht - das kann nur sinnvoll und halbwegs sicher im Ausland angelegt werden. Dass der Westen dafür nicht mehr in Frage kommt, wurde mit den Sanktionen an Russland demonstriert. Einem Chinesen (Händler) musst du das nicht extra noch erklären. Der Dollarraum kommt für die meisten Asiaten nicht mehr in Frage.

Der einfachste Schritt ist deshalb, ab in die Nachbarstaaten. Thailand baut eh überall mit, an den Zugverbindungen der -Neuen Seidenstrasse- die durch TH bis Singapur und weiter gehen wird. In naher Zukunft ist das für Chinesen wie eine Inlandsverbindung - dann eben in den warmen Süden.

Das alles wissen die Geschäftsleute in TH, die meisten haben chinesische Wurzeln. Was wir sehen, sind einfach normale Abläufe - ganz logisch und nachvollziehbar. Hier für TH erscheint China, wie damals in Deutschland vor mehr als 50 Jahren die USA - nur ohne Atlantik dazwischen - sie dominieren das Geschehen.

Die Zeiten der Ex-ternen Weissbrote geht zu Ende, das Fliegen der Massen findet ein Ende. Die Zukunft geht über die neuen Schienen - schnell und effizient. Das alte koloniale Konzept beruhte auf der Dominanz der Weltmeere und dem Piratentum.

Die neue Dominanz beruht auf Binnen Verbindungen .... wo ein Ozean dazwischen ist, ziehen wieder natürlich Hindernisse ein, die immer mit extra Aufwand (Kosten) überwunden werden müssen. Die ganzen Wirtschaftsräume werden entsprechend neu ausgerichtet. Bei euch will die Regierung offenbar das Lastenfahrrad in den Fokus stellen .... das ganze EU Konzept hat das im Fokus. Hab kürzlich einen alten Beitrag von Vera F. Birkenbihl gest. 2011 gesehen, dort referierte sie, über das Genderkonzept. Das war damals um die Jahrtausendewende noch ein Konzept der EU Kommission. Heute ist das alles real - ihr hab das einfach alles verpennt und ignoriert. Das war immer alles öffentlich.

Bis heute hat sich daran nichts geändert - alles ist öffentlich.

Laos - same,same but different ...

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Aus Sicht der Laoten -
ihr Land wird modernisiert. Als Tourist fühlt man sich im Mittelalter gut aufgehoben, man bezahlt dafür und verschwindet wieder. Die Laoten wollen das aber nicht .....
Gruss

--
[image]
Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Die großartigen Tourismusstrategen Thailands haben ja bekanntermaßen einen überragenden Track Record!

FOX-NEWS @, fair and balanced, Dienstag, 12.09.2023, 09:28 vor 437 Tagen @ NST 3687 Views

bearbeitet von FOX-NEWS, Dienstag, 12.09.2023, 09:55

Das haben solche Länder wie Thailand inzwischen realisiert. Dort gibt es inzwischen eigene Thinktanks - einer der Prof. vom Sohn ist dort z.B. tätig.

[[euklid]]

Seit ich dieses Land bereise, hört man immer wieder, daß der Tourismus auf mehr "Qualität" umgestellt werden soll, was eigentlich nur bedeutet, daß mehr Kohle in ein paar Großkonzerne geschleust werden soll. So soll seit Ewigkeiten der Schandfleck Pattaya in ein Familien-Seebad umgestaltet und der Sündenpfuhl ausgetrocknet werden. Nur ist das ein unansehnlicher und dreckiger Küstenabschnitt, wo außer Sextouristen und Rotlicht-Voyeuren eigentlich keiner hinwill.

Es gibt also den Tourismus, der den Großkonzernen hilft, und da gehört der Chinatourist dazu.

Dann gibt es die Individualreisenden und Backpacker (Falang Kii Nok), die ihre Kohle in den kleinen Pensionen und Garküchen lassen.

Und schließlich die Gruppe "Alter geiler Sack", die geht nach Pattaya & Co.

Wenn das immer mehr nach der Ansage der Großkonzerne liefe, dann würden viele Menschen darunter leiden, denn daß die was nach unten durchreichen würden, käme doch im Leben nicht vor ... :-P

Grüße

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Läuft in Deutschland ...

Interessante Beobachtung

helmut-1 @, Siebenbürgen, Mittwoch, 13.09.2023, 11:37 vor 436 Tagen @ Plancius 3263 Views

Klare Worte, hebt sich vom üblichen Kaffeeplausch deutlich ab. Auch Joe68 hats beim Namen genannt. Der Haken: Es ist kein deutscher Alleingang.

Da ich derzeit auch in Österreich mein Anwesen verkaufe, hat mich der dortige Immobilienfritze aufgeklärt. Er sagte, - der Markt ist kaputt, die Zinsen steigen ins Unermessliche. Familien, die vorher für den Kredit für Ihr Eigenheim 800 € bezahlt haben, müssen nun 1.800 € bezahlen. Niemand aus der Privatsphäre lässt sich derzeit in langfristige Kredite ein, es sei denn, man hat schon 3/4 über einen Bausparvertrag angespart. O.k., ich hab für mein Anwesen ein spezielles Klientel im Auge, das in Geld schwimmt.

Diese Entwicklung hat wieder hat Auswirkungen auf die Wirtschaft, - in erster Linie auf die Bauwirtschaft, auf die Zulieferer, auf die Fabriken, die Baumaterialien produzieren, etc. Mein Banker in Österreich bestätigt mir das genauso.

Wie siehts in Rumänien aus? Nicht viel anders. Die Verkaufsangebote sind in der deutlichen Mehrzahl, deshalb drückt sich der Preis. Ich werde den Angehörigen einer Verstorbenen, die im Zentrum unserer Stadt ein heruntergekommenes Haus hat, bei dem die Grundsteuerschulden schon enorm angestiegen sind, ein Angebot von ca. 10.000 € in bar machen. Die werden das auch annehmen, - denn die Preise für Gleichwertiges, die vor 5 Jahren noch bei 100.000 € waren, die sind vorbei.

In einer Nachbargemeinde, eine Kleinstadt mit 30 T E und ein paar umliegenden Dörfern, da wurde die Grundsteuer drastisch erhöht. Kein Einzelfall in Rumänien. Auch ich hatte ein Grundstück dort und konnte es zum Glück vor ein paar Monaten verkaufen. Die Grundsteuer war vorher bei ca. 800 Lei (= ca. 160 €) und wurde von einem Jahr aufs andere auf 4.800 Lei (= ca. 970 €) festgesetzt.

Der Leiter der Stadtkasse, den ich gut kenne, hat mir erzählt, dass in der Zeit von Januar bis Juli aus diesem Grunde schon mehr als 200 Immobilien in dieser Gegend verkauft wurden, weil viele diese Steuerbelastung nicht mehr tragen können.

Ich konnte es schon vor längerer Zeit meiner Familie voraussagen, damit sie sich darauf einstellt: Der Crash kommt, unausweichlich. Die Frage stellt sich nur, wann und in welcher Intensität. Auch das wird vom jeweiligen Staat abhängig sein. Weil wenn in Deutschland nur mehr der Strom als Heizung und als Kraftstoff zugelassen wird, und hier in Rumänien fast jeder noch einen Holzofen beützt, den er, wenn das Gas zu teuer wird, benützt, denn schlägt das nicht so hart durch wie in den anderen Staaten.

Volle Zustimmung, richtig erkannt

sensortimecom ⌂ @, Freitag, 15.09.2023, 20:09 vor 434 Tagen @ helmut-1 2671 Views

bearbeitet von sensortimecom, Freitag, 15.09.2023, 20:29

Ich konnte es schon vor längerer Zeit meiner Familie voraussagen, damit sie sich darauf einstellt: Der Crash kommt, unausweichlich. Die Frage stellt sich nur, wann und in welcher Intensität.

Genau. Wir erleben eine VERARMUNG eines Grossteils der europäischen Bevölkerung. Der Krieg in der Ukraine lässt sich nicht stoppen, und so lange das der Fall ist, bewegen sich die Energiepreise immer wieder nach oben und ziehen einen Rattenschwanz an Preiserhöhungen bei lebenswichtigen Waren und Dienstleistungen mit sich. Im Jo-Jo-Effekt (mal eine kurze Verschnaufpause, dann wieder rauf).

Würde es zu einem von Teilen der westlichen Staaten erzwungenen Waffenstillstand in der UKR kommen, und bzw. oder würden sie sich weigern die UKR finanziell weiter mit Milliarden zu unterstützen, so käme es zu einer Auseinandersetzung zwischen Kriegsunterstützern und Kriegsgegner sowohl auf rein europäischer Ebene als auch auf der Ebene UKR-Europa. Völliges Chaos. Von RU will ich gar nicht reden.

Der Krieg hört nicht nach den "biblischen" dreieinhalb Jahren auf wie die Corona-Pandemie. Der geht weiter und weiter bis zum bitteren Ende.

Der Krieg ist relativ schnell zuende, wenn die Russen ernst machen.

FOX-NEWS @, fair and balanced, Montag, 18.09.2023, 03:14 vor 431 Tagen @ sensortimecom 2365 Views

Was wir bisher an sogenannten "Offensiven" sehen, sind Angriffe, die in der laufenden Gegenoffensive der UKR Kräfte binden und Entlastung bringen sollen. Die hatten die UKR schon mehrfach soweit, daß ein energischer Durchbruch hätte erreicht werden können. Allerdings hat man ganz schnell die Bemühungen eingestellt, sobald gegnerische Kräfte nachgeführt waren. Damit ist die Zielrichtung immer noch die gleiche - die Abnutzung gegnerischer Reserven und Materials. Die Ukrainer sind allerdings nicht auf den Kopf gefallen und machen für Moskau das ganze von Tag zu Tag kostspieliger.

Da wird sich bald was ändern. Mein Topkandidat ist ein russischer Vorstoß über Sumy -> Poltawa -> Krementschuk an den Dnjepr. Damit bleiben für den Nachschub nach Osten, incl Charkov(!) nur noch ein paar Brücken, welche als Flaschenhals einfach zu bekämpfen sind. Die Ukraine stünde vor dem Dilemma, entweder mit allem diesen Angriff zu stoppen und dabei die Ostflanke zu schwächen, oder eingeschlossen zu werden.

Grüße

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Läuft in Deutschland ...

Chemieindustrie in tiefer Krise - und es wird nicht besser

FOX-NEWS @, fair and balanced, Donnerstag, 14.09.2023, 15:29 vor 435 Tagen @ Plancius 2984 Views

Die Industrie befindet sich dem VCI zufolge in einer tiefen Krise. Die Umsätze lagen zwischen April und Juni 15 Prozent unter dem Vergleichswert aus dem Vorjahresquartal, während die Produktion um 8,0 Prozent absackte. Außerhalb der wichtigen Pharma-Sparte ging die Produktion sogar um 14,2 Prozent zurück. Die Anlagen waren nur noch zu 77,3 Prozent ausgelastet. Für das Gesamtjahr ist der VCI pessimistischer geworden und rechnet nun mit einem Produktionsrückgang von acht Prozent (zuvor minus fünf Prozent).

N-TV, Der Börsentag
VCI = Verband der Chemischen Industrie

Läuft in Deutschland ...

Grüße

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Läuft in Deutschland ...

Rette sich, wer kann!? ifo Konjunkturperspektiven 08/2023

Reffke @, Montag, 18.09.2023, 20:46 vor 431 Tagen @ Plancius 2259 Views

Hallo allerseits,

Ein kurzer Ausblick in den Abgrund...
https://www.ifo.de/fakten/2023-09-18/geschaeftsklima-fuer-selbstaendige-kuehlt-immer-me...
bzw.
https://www.ifo.de/publikationen/2023/zeitschrift-einzelheft/ifo-konjunkturperspektiven...

Hinzu kommt u.a.
Verbrauchern droht wegen Mehrwertsteuererhöhung zweistelliger Preissprung [[trost]]

Gute Nacht, Deutschland!
LG Reffke

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Wer warnen will, den straft man mit Verachtung.
Die Dummheit wurde zur Epidemie.
So groß wie heute war die Zeit noch nie.
Ein Volk versinkt in geistiger Umnachtung.
Erich Kästner "Große Zeiten"

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