Wiederholt sich die UdSSR diesmal in den USA?
Wer kannte im Osten nicht diesen Witz?
Wie lauten die 3. Tagesordnungspunkte beim KPdSU Parteitag in Moskau?
1. Hereintragen der Delegierten.
2. Einschalten der Herzschrittmacher
3. Singen des Liedes: Wir sind die junge Garde.
Ron Unz hat in einem aktuellen Artikel auf dieses sehr ähnliche Phänomen in den USA hingewiesen.
In dieser Zeit regierten drei sowjetische Führer - Leonid Breschnew, Juri Andropow und Konstantin Tschernenko -, die alle alt und gebrechlich waren, wobei die Amtszeit der letzten beiden so kurz war, dass unser Präsident Ronald Reagan einmal witzelte, sie seien zu schnell gestorben, als dass er einen Gipfel hätte anberaumen können.
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All dies war sicherlich richtig, aber es ist ziemlich ernüchternd, wenn man bei Wikipedia nachschlägt und das genaue Alter dieser älteren sowjetischen Führer erfährt, die in den westlichen Medien so oft als altersschwach oder gar senil verspottet wurden.
Breschnew war 75 Jahre alt, als er 1982 starb, während Andropow im Alter von 68 Jahren an die Macht kam, fünfzehn Monate später starb und von seinem 72-jährigen Nachfolger Tschernenko abgelöst wurde, der nur ein Jahr überlebte.
Im heutigen Amerika wären all diese verwirrten, verwirrten sowjetischen Führer, die wir mit solcher Verachtung betrachteten, jugendliche politische Figuren im Vergleich zu unserem eigenen Präsidenten Joe Biden, der sich derzeit mit 80 Jahren um die Wiederwahl bewirbt, oder seinem führenden Rivalen, dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump, der 77 Jahre alt ist.
Quelle: https://www.unz.com/runz/the-rise-of-the-brics-and-the-fall-of-the-ussa/
Nun ist Trump sicher nicht mit Tschernenko vergleichbar, aber es betrifft nicht nur die Führer, sondern auch die Einflußreichen dahinter.
Beispielhaft dafür ist eine Befragung des 81-jährigen Senators Mitch McConell, siehe Link zu Twitter: https://twitter.com/i/status/1696945709575033246
Doch es ist nicht nur das Alter, welches an die untergehende Sowjetunion erinnert, es gleichen sich auch andere Dinge, wie z.B. die zunehmde Repression.
Erst in der vergangenen Woche wurden gegen mehrere weitere Trump-Demonstranten vom 6. Januar extrem harte Strafen verhängt, darunter auch solche, deren Verbrechen kaum über Hausfriedensbruch oder geringfügigen Vandalismus hinauszugehen schienen. Joseph Biggs erhielt 17 Jahre Bundesgefängnis, weil er einen tragbaren Metallzaun verschoben hatte, während Dominic Pezzola 10 Jahre für das Einschlagen eines Fensters erhielt. Diese Personen protestierten gegen eine äußerst knappe Präsidentschaftswahl, die dem Amtsinhaber Donald Trump offensichtlich gestohlen worden war, und ihre wütende politische Demonstration fand nur wenige Monate nach einer fast beispiellosen landesweiten Welle von Unruhen, Brandstiftung und Plünderungen statt, die, wenn überhaupt, nur zu wenigen ernsthaften Strafverfolgungen geführt hatte. Darüber hinaus haben einige bemerkt, dass sich diese Proteste der Trumpisten im Kapitol nicht so sehr von denen unterschieden, die die Demokraten zuvor gegen die Nominierung von Brett Kavanaugh für den Obersten Gerichtshof organisiert hatten; dennoch erhielten die prominente Amy Schumer und ihre Verbündeten eher medialen Beifall als ein oder zwei Jahrzehnte im Bundesgefängnis.
Ich höre schon die Einwände.
Man kann auch mit deutlich jüngerem Personal ein Land an die Wand fahren.
Nichtsdestoweniger sind die Parallelen eindrucksvoll.
Die USA verlieren nicht nur weltweilt ihre „Kolonien“, sie erodieren auch von innen.
Das ist eine sehr gefährliche Mischung, die Tucker Carlson u.a. zu dieser Prognose veranlaßte.
Vor einigen Tagen sagte Carlson, er erwarte, dass Trumps politische Feinde schließlich zu dem Schluss kommen werden, dass die Inszenierung seiner Ermordung ihre beste Chance sei, seine triumphale Rückkehr ins Weiße Haus zu verhindern.
In demselben Interview erwähnte Carlson beiläufig, dass 2008 in Washingtoner Medienkreisen weithin bekannt geworden war, dass der Präsidentschaftskandidat Barack Obama Sex mit Männern hatte und Crack rauchte, dass aber kein Journalist, ob Demokrat oder Republikaner, bereit war, diese erstaunlichen Tatsachen den ahnungslosen amerikanischen Wählern zu berichten.
Das sind alles untrügliche Zeichen für etwas Größeres.
Amerikas politisches System befindet sich in einer enormen Legitimationskrise, die vielleicht genauso ernst und potenziell tödlich ist wie die Krise, die die alte UdSSR Anfang der 1990er Jahre zu Fall brachte. Unsere horrenden Haushalts- und Handelsdefizite scheinen dauerhaft, aber eindeutig untragbar zu sein, wir hatten kürzlich die höchste Inflation seit vier Jahrzehnten zu verzeichnen, und vor drei Jahren erlebten wir die schlimmsten städtischen Unruhen seit den 1960er Jahren sowie den größten Anstieg der nationalen Mordrate seit Beginn der Aufzeichnungen. Wir haben die letzten achtzehn Monate damit verbracht, einen verlustreichen Stellvertreterkrieg gegen das atomar bewaffnete Russland an Russlands eigener Grenze zu führen, ein erstaunlich rücksichtsloses Verhalten, das auf dem Höhepunkt des alten Kalten Krieges unvorstellbar gewesen wäre.
Hoffen wir, daß wir diese gruseligen Zeiten gut überstehen werden.
mfG
nereus