Danke für den LINK, Ikonoklast!
Die Frage, die ich mir seit einem Jahr stelle: warum hat der russische Auslandsgeheimdienst derartige Informationen (über die US-Biowaffenforschung in UKR) nicht schon 2021 gehabt? Wozu hat man denn Geheimdienste? Warum ist man der Hunter-Burisma-Geschichte nicht schon viel früher nachgegangen - zumal ja die Amis behaupten wollten, es handele sich um eine russische Desinformationskampagne!?
Die Fragen könnten fortgesetzt werden: warum wurden nicht (falls die Labore vorher schon bekannt gewesen wären ...) die Hotspots unmittelbar bei Kriegsbeginn gesichert, dokumentiert, und anschließend notfalls fachgerecht! und komplett zerstört. Auch solche Einrichtungen, die weit im Westen der Ukraine lagen.
Warum auch wurde Nordstream nicht laufend "bewacht" (hatte die Pipeline keine 'Sicherungen', mindestens einen technischen Objektschutz? Warum hat sich die russische Marine nicht in die Manöver der NATO dort eingemischt, nicht hineingedrängt? Warum hat der russische Auslandsgeheimdienst nichts vom genauen Plan der Zerstörung gewußt (nachdem doch Biden eine mysteriöse öffentliche Ankündigung gemacht hat)? Oder haben die russischen Dienste es gewußt - und geschehen lassen? Warum muss erst ein Hersh die Wahrheit sagen?
Und: angeblich wußten die Russen, dass die Ukraine Ende Februar 2022 in den Donbass einmarschieren wollte (inzwischen behaupten die Russen, sie hätten dafür ein handschriftliches Dokument aus dem Generalstab der Ukraine). Es ist mir unvorstellbar, bei den engen personellen und historischen Beziehungen zwischen UKR ud RUSS, dass reale Angriffsvorbereitungen in Richtung Donbass nicht in Moskau bekannt gewesen sind. Warum kann dann Putin nicht noch zwei Tage oder eine Woche warten, bis die Ukronazis real in den Donbass eingedrungen sind? Man hätte sogar den Donbass-Verteidigern sagen können: macht doch eine Lücke frei, lasst sie reinkommen! Fotografiert sie, macht Videos, schreit Eure Hilferufe so laut raus, dass man es auf dem Mond noch hört. Man hätte sogar vorsorglich Beobachter aus Indien und China und Arabien und Brasilien einladen können. *) Und wenn dann Putin reagiert hätte - und zwar mit voller Wucht (nicht halbherzig ...), dann stünde er heute in der Öffentlichkeit etwas! anders da. Natürlich wären bei einem solchen "Einlass" der Ukrainer in den Donbass viele Opfer zu beklagen gewesen - in jedem Fall aber weniger als in den letzten 14 Monaten.
Wir alle machen Fehler. Politiker ebenfalls. Aber wenn es so ernst ist, wie in dieser Geschichte, darf man doch bitte etwas wacher und überlegter handeln. Es könnte aber auch sein, dass 'systematische' Fehler vorliegen, die dem russischen System inhärent sind und nur durch personelle oder institutionelle Veränderungen ausgeräumt werden können.
MfG, W.
*) die UN-Beobachter, die zuverlässig den verstärkten Beschuss des Donbass im Februar 2022 dokumentiert haben, zählen nicht (erstens weil sie nicht wirklich offen objektiv waren und zweitens weil sie vom Westen gesteuert bzw. totgeschwiegen worden waren).