Kurzer Bericht aus dem Stadtrat
Ihr Lieben, lieber Plancius,
das Jugendparlament hat eine neue Satzung beschlossen. Alles gegendert.
Ich: Gendern widerspricht den deutschen Rechtschreibregeln, ist nicht parteineutral, fremdenfeindlich und ableistisch.
Jugendparlament: Nein, ableistisch wollen wir nicht sein, wir lesen es ein, damit auch sehbehinderte es verstehen. Das Gendern soll die Satzung vereinfachen.
Stadratskollege: Versteh ich nicht. Wieso vereinfacht das, wenn man das Geschriebene nicht mehr so versteht, und es einlesen muß?
Anderer Stadtratskollege (Deutschlehrer): Gendern schließt gerade leseschwache Personen aus und ist eine Schändung der Sprache.
Stadtvorstand: Die Rechtsabteilung sagt, Gendern ist rechtlich zulässig.
Ich: Das Gendern ist ein dreistufiger Prozess. Erst kommen die Sternchen, dann kann sich jeder aussuchen, welches Pronomen er/sie hat und als drittes darf sich jeder seine Attributierung selbst wählen, an die sich jeder halten darf. Jetzt sind wir noch auf Stufe 1.
Ich kündige jetzt schon meine gewählte Attributierung für Stufe 3 an, mit der mich dann jeder anreden MUSS: Liebreizende, Ehrenwerte.
Lachen und Zustimmung zum Gegenderten Antrag unter Hinweis des zuständigen Dezernenten, daß wir zukünftig keine wissenschaftlichen Ausführungen zu den aktuellen Themen mehr möchten.
Dieses Land hat sich in eine Irrenanstalt verwandelt und die Mehrheit macht achselzuckend mit.
Beste Grüsse
Rain
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Der Rechtsstaat ist wie die Luft: Unsichtbar aber essentiell.