Aus gutem Grund

Ashitaka, Samstag, 18.03.2023, 10:50 (vor 398 Tagen) @ Arbeiter2969 Views
bearbeitet von Ashitaka, Samstag, 18.03.2023, 10:59

Hallo Arbeiter,

Auch wenn die Gesetzgebung bzw. dahinterstehende Beraterlandschaft dem Auslesen von geistigem Eigentum für eine Beschleunigung der Entwicklungen mittlerweile enorm den Rücken gestärkt hat, die Entwickler würden bei Quellenangaben unter Klagewellen der Verlagshäuser ersticken. Deshalb sind die Quellen nicht greifbar oder wie bei Bing einfach nur flach und verweisen selten auf das vom ChatBot geschriebene.

Dieses Nicht-KI-Thema wird sich sowieso ganz anders entwickeln. Die Kosten für solche Expertiesen bzw. scheinintelligenten Lerndatenbänke werden z.B. bei uns in der WP / StB enorme Veränderungen mit sich bringen. Diese "everything, everywhere at once" Hoffnung wird mit dem Verlangen nach "MEHR" sehr bald schwinden. ChatGPT oder Bing ist vielleicht für die Älteren interessant, aber im Endeffekt ist der alltägliche Einsatz lächerlich hilfreich bzw. fachspezifisch von A bis Z ineffizient. Auch die Softwareentwickler freuten sich anfangs über den ausgespuckten Code, lachen aber mittlerweile über die unendlichen Korrekturzirkel der Bots bei komplexer werdenden Anfragen.

Die Softwarehersteller unserer Branche träumen da schon von Preismodellen für ihre "Chat-Expertisen", die selbst bei unseren aktuellen Steigerungsraten der Beabeitungsgeschwindigkeiten im Zuge der Digitalisierung und verbesserten Umsatzplanung pro Mitarbeiter preistechnisch gar nicht an den Mandanten / Kunden weiterreichbar sein werden. Das wird unserer Branche, sowie allen anderen auch, enorm anheizen und zu Zusammenschlüssen / Fusionen zwingen. Soviel ist sicher. Die Veränderung steht schon in den Startlöchern. Wenn ich mir ansehe, was da für ein Murks an Nachwuchs aufwartet. Wenn denen schon komplexere Entwicklungen von CSV-Datenbankimporten über VBA/Formeln Probleme bereiten, können wir die Hand dafür ins Feuer legen, dass der Nachwuchs in 10 Jahren nicht einmal mehr in der Lage sein wird solche Dateien anzuklicken.

Mit einem erhofften, kostenlosen Alltagshelfer wird das nichts werden. Da werden die Bots an ihre gerichtlichen Grenzen stoßen. Da eröffnen sich Klagedimensionen, die alles in den Schatten stellen werden. Und zum Anderen verlieren die Entwickler dieser Bots ihre Werbeeinnahmen aus den heutigen, klickbasierten Modellen. Wieviel wird uns ein Alltagshelfer, der uns dabei hilft in dieser auf den Kopf gestellten Welt ein behördliches Problem mit Gewähr zu lösen, wert sein? 100 EUR im Monat? 100 Socialpoints? Schau ich mir die Bildung bzw. den Willen nach Macht (Wissenspotential) der jüngeren Generationen an, wird kein Weg an der Notwendigkeit des Zugriffs auf solche Bots vorbeiführen.

Das dürfte also ähnlich lebensnotwendig und teuer werden, wie unser täglich Brot.

Herzlichst,

Ashitaka

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