Dunkelflaute, aber nicht bei Energiepreisen: Es geht wieder aufwärts / Temperatur: Es geht wieder abwärts
Nachdem an den Gas- und Strombörsen die letzten Wochen etwas durchschnaufen angesagt war, gehen die Preise nun wieder in der Breite aufwärts. Durschnaufen - das muss hier noch einmal gesagt werden-, auf hohem historischem Niveau.
Die MWh-Preise für Strom sind ander Börse für Morgen wieder bei ~400 € angelangt (die letzten Wochen hat sich der Preis zwischen 100 - 200 €/MWh eingependelt). Der Dutch TTF Gas für Dezember ist nun auch wieder im Steigen begriffen, aktuell wieder bei ~130 €/MWh (die letzten Wochen pendelte der Preis um die 100 €/MWh).
Auch die Preise für eine Tonne Thermalkohle ziehen mittlerweile wieder an.
Das sollte nicht verwundern, denn ein Blick auf den deutschen Energiemix zeigt:
Der Strombverbrauch wird hauptsächlich von den Kohlenwasserstoffträgern getragen, mit den Ausnahmn Biogas und mikriger Atomstromproduktion. Bei Solar- und Windenergie herrscht Dunkelflaute:
Dunkelflaute bezeichnet in der Energiewirtschaft den Zustand, dass Windenergie- und Photovoltaikanlagen in einer Region wegen Flaute oder Schwachwind und zugleich auftretender Dunkelheit, insbesondere in den Wintermonaten, insgesamt keine oder nur geringe Mengen elektrischer Energie produzieren. Die Dunkelflaute ist vor allem bedeutsam, wenn sie über einen längeren Zeitraum hinweg auftritt und Energiesysteme beeinflusst, die zu einem großen Teil oder ausschließlich auf fluktuierenden erneuerbaren Energien basieren, und steht thematisch im Zusammenhang mit der Energieversorgungssicherheit. Geeignete Maßnahmen zum Überbrücken von Dunkelflauten sind zum Beispiel das Vorhalten konventioneller Spitzenlastkraftwerke als Backup sowie grundlastfähiger erneuerbarer Energien wie Biomassekraftwerke, Geothermiekraftwerke, Wasserkraftwerke und Solarthermiekraftwerke mit Wärmespeicher; der Ausbau der Stromnetze zur weiträumigen Vernetzung von Regionen mit unterschiedlichen Wetterbedingungen, die Sektorenkopplung, der Einsatz von Energiespeichern sowie die Flexibilisierung von Verbrauchern, beispielsweise mit Smart Grids. Die Mehrheit der Studien kommt zu dem Ergebnis, dass ein zu 100 % aus Erneuerbaren Energien bestehender Strommix trotz Dunkelflauten global realisiert werden kann.
So wie es derzeit die vorherrschenden Wettermodelle darstellen, wird sich bis Mitte Dezember in Kerneuropa arktische Kälte einstellen:
https://nitter.net/LeopoldHeinrich/status/1597215145968951296#m
Bis zum 14. Dezember wird Europa voraussichtlich in einer Tiefkühltruhe versinken. Da sich die Arktis immer noch in der Akkumulationsphase befindet, in der sie kalte Luft sammelt, ist zu erwarten, dass der Januar viel, viel kälter wird, wenn die Arktis die nördliche Hemisphäre mit polarer Luft überflutet.
Der Winter kommt diesmal um länger zu bleiben, dies wird durch eine schneereiche Periode unterstützt:
Die Schneemenge auf der Nordhalbkugel gehört zu den höchsten seit 56 Jahren und erhöht die Wahrscheinlichkeit eines kalten Winteranfangs sowohl in Nordamerika als auch in Europa
Die Schneeausdehnung in der nördlichen Hemisphäre Ende November ist ein wichtiger Parameter für die frühe Wintervorhersage. In diesem Jahr liegt die Schneeausdehnung weit über dem Durchschnitt, und nach den vorliegenden globalen Schätzungen übersteigt sie nun die bisher beobachteten Höchstwerte. Die Wintervorhersage, vor allem in ihrer Anfangsphase und in Europa, könnte durch eine so große Schneeausdehnung stark beeinflusst werden, obwohl viele andere Faktoren zu beachten sind.
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Grüße
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Ich bin und zugleich nicht.