Beispiel Amsterdam

Manuel H., Dienstag, 04.10.2022, 09:45 (vor 809 Tagen) @ paranoia1008 Views

Ich habe leider auch den Eindruck, dass es bei dieser Umgestaltung gar nicht um eine Umgestaltung geht, sondern um das Ungemütlichmachen aus ideologischen Gründen.

Dass es auch anders und überraschend klasse gehen kann, beweist Amsterdam, die m.E. recht erfolgreich bereits ihre Innenstadt fahrradfreundlich UND autofreundlich umgestaltet hat.

Sie haben Fahrräder entwickelt, die tatsächlich für den täglichen Allerweltsbedarf tauglich sind, sogar Fahrräder, mit denen man seine Kinder zum Spielplatz, seine Einkäufe bequem nach Hause schaffen kann.
Es sind keine zum Fahren untaugliche Klappräder für den Kofferraum, keine Fancy-Trekking-Räder zum Angeben, keine anfälligen Sporträder, sondern robuste, alltagstaugliche, rostfreie, reparaturfreundliche Räder, auf denen man in entspanntester Körperhaltung von A nach B kommt.

Statt irgendwelcher krumpeligen Fahrradwege, die über die Gullis geführt werden und keine Trennung zum rasenden Autoverkehr ermöglichen, haben die Fahrräder dort eigene Fahrspuren, die mit neuestem geräuschdämmenden, reifenschonenden Spezialbelag planiert sind.

Innenstadtbereiche wurden für Autos zu Sackgassen umkonzipiert, so dass sie für Autos wunderbar zugänglich bleiben, aber nicht mehr für Durchgangsverkehre mißbraucht werden können. Fahrräder können die angelegten Sackgassen natürlich ignoreiern, für die gilt freie und ungestörte Fahrt.

Der Nutzer lernt, dass er zum Autofahren eine zusätzliche Option erhält, die sogar schneller und bequemer ist als der Zustand vor der Umgestaltung, als er mit seinem Pkw durch den Dauerstau auf zu engen Straßen von A nach B kam, nur um am Ziel sowieso keine Parkplätze zu finden.

Er kann immer noch die Sackgassen umfahren und ans Ziel gelangen. Das dauert jetzt nur länger als mit dem Rad, dafür entwickelt sich folgender Effekt. Da das Radfahren durch eine sinnvolle Umgestaltung bequemer und schneller als das Autofahren ist, wird das Angebot, weil sinnvoll, auch angenommen. Wer jetzt also -aus vielen zwingenden Gründen- doch mit dem Auto von A nach B kommen will, kann das weiterhin tun, aber er hat jetzt die Straßen frei, denn die meisten haben sich für das bequemere und schnellere Radfahren entschieden. Autofahrer sind also entlastet.

Die Ampeln sind intelligent umgestaltet und erkennen dank KI jeden herankommenden Autofahrer, Fussgänger und Radfahrer, schaltet also im Vorhinein jedem auf Grün, so dass der Verkehr ohne Wartezeiten auskommt. Insbesondere Fahrradfahrer sind dann entlastet, da das mühsame Anfahren aus dem Stand entfällt. Alle haben mehr oder weniger ständig eine grüne Welle.

In vielen Bereichen findet nun das Fahrradfahren in mit Büschen und Bäumen fast ländlich umgestalteten eigenen Fahrspuren statt während der Autoverkehr von Fahrrädern ungestört entfernt stattfindet. Eltern können jetzt wieder ihre Kinder, denen das Autofahren bekanntlich verboten ist, mobil herumgurken lassen. Kinder finden wieder ihre eigene Mobilität und man kann darauf verzichten, sie in Kindersitze in Gurte gefesselt auf Rücksitzen ohne Sicht in SUVs herumzuschippern.

Ich suche mal das die Umgestaltung Amsterdam betreffende Video heraus.

Hier schon mal der Kanal eines Kanadiers und Wahl-Amsterdamers, der sich in diese Thematik eingearbeitet hat.
https://www.youtube.com/c/NotJustBikes


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