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JJB, Dresden, Samstag, 09.07.2022, 17:25 (vor 1268 Tagen) @ hörby3226 Views

Karl Richter
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Putin: „Wir haben noch gar nicht richtig angefangen“
Zu dieser Einschätzung konnte man schon nach den ersten zwei Wochen des Waffengangs in der Ukraine gelangen. Putin führt dort einen „politischen“ Krieg, d.h. im Gegensatz zu allen westlichen Militärinterventionen der letzten 20 Jahre geht es ihm nicht um größtmögliche Zerstörung, sondern um ein politisches Ziel; ersichtlich die „Befreiung“ und Wiederangliederung der von Russischstämmigen bewohnten Gebiete in der Ostukraine und die politisch-militärische Neutralisierung der Ukraine. Eile ist dabei nicht geboten.
Deshalb: zerstört Rußland in der Ukraine weder systematisch die zivile Infrastruktur noch bombardiert es systematisch die Zivilbevölkerung noch verfährt es nach der amerikanischen „shock and awe“-Taktik. In Bagdad, Belgrad und Tripolis gab es am ersten Tag der westlichen Luftangriffe keine Strom- und Wasserversorgung mehr. Damit verglichen, führen die Russen in der Ukraine einen Krieg mit angezogener Handbremse. Zerstörte Schulen und Wohnblocks hat sich die ukrainische Seite nach allem, was bisher bekannt ist, selbst zuzuschreiben – sie plaziert militärisches Gerät regelmäßig in Hinterhöfen, um dadurch die erwünschten häßlichen Bilder im Propagandakrieg zu provozieren. Das haben die US-Ausbilder auch den IS-Terroristen in Syrien schon so beigebracht (deren Reste jetzt im übrigen gerade in die Ukraine eingeschleust werden).
Tatsächlich ist der Krieg, so schlimm er für die Betroffenen ist, noch sehr weit von einem Großkrieg entfernt. Und tatsächlich hat Rußland trotz der massiven und unverhohlenen Unterstützung der Ukraine durch den Westen, die russische Leben kostet, erstaunlicherweise noch keinerlei aktive Gegenmaßnahmen ergriffen. Im Gegenteil ist Rußland bis heute bereit, jederzeit alle – vom Westen boykottierten – Öl- und Gaslieferungen wieder aufzunehmen und dem Westen so schlagartig aus seiner Bedrängnis zu helfen. Putins Geduld, seine ungebrochene Verhandlungsbereitschaft ist geradezu unbegreiflich – während in russischen Medien inzwischen fast täglich über mögliche Atomschläge gegen den Westen oder andere Vergeltungsmaßnahmen diskutiert wird. Statt gegen Putin zu hetzen, sollten Kläffer wie Scholz, Habeck und Co. heilfroh sein, daß er und kein anderer im Kreml das Sagen hat.
Putin hat alle Zeit der Welt, der Westen nicht. Kein Tag vergeht ohne neue Horrorprognose für Herbst und Winter. Gestern warnte der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmer GdW davor, daß wegen der in wenigen Monaten nicht mehr bezahlbaren Wohnnebenkosten der soziale Frieden in Deutschland massiv in Gefahr sei. Das wird die Menschen, wenn es nach Scholz und Habeck geht, dennoch nicht vor dem Frieren bewahren. Ich wiederhole meine Prognose: der Laden fliegt uns um die Ohren, noch ehe Putin einen einzigen Schuß abgefeuert hat.
Die Unbedarftheit und Hybris der westlichen Entscheider ist beispiellos. Dümmer, jämmerlicher als von ihnen ist selten ein Krieg verloren worden. Und, ja: Putin hat noch nicht einmal damit angefangen.

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"das ist die Seuche unserer Zeit: Verrückte führen Blinde!" (Shakespeare, King Lear)


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