Ein 1.April-Märchen aus Wuhanna

mannmithut, Freitag, 01.04.2022, 10:30 (vor 974 Tagen)2977 Views

Ein 1.April-Märchen aus Wuhanna
(Ähnlichkeiten mit noch lebenden Personen oder Orten sind nicht beabsichtigt und rein zufällig).


In einem Labor in Wuhanna, einer rieseigen modernen Stadt in China, arbeitet Frau Suzanna Rodriguez für Ihren Boss Hinter Buden.
Die Aufgabe von Frau Suzanna besteht darin: jeden Morgen immer gleich beschriftete drei Fläschchen mit chinesischen Zeichen aus dem Schrank zu nehmen, in eine Maschine zu stecken und ein paar Stunden später das ‚Pling‘ abzuwarten.
Das neu befüllte vierte Fläschen heraus zu nehmen, zu beschriften und weg zu stellen.

Unfähig des Lesens von chinesischen Zeichen, haben ihre chinesischen Kollegen auf die Flaschen 1-3 jeweils in chinesisch den Text ‚Schweinenase‘, ‚Luft-Ratte‘ und ‚zwei warme Affen‘ geschrieben. Sie finden es saugeil ihre amerikanischen Kollegen zu veräppeln.

Herr Hinter Buden bekommt für den Betrieb dieses Labor aus den Staaten unglaublich viel Geld.
Irgendein Fauli und ein BillyTheKid machen riesen Summen dafür locker, das er hier diese Fläschchen von einer Angestellten Tag ein Tag aus in irgend so eine Maschine stopfen lässt.
So eine Art Rapid-Sequenzer-Wiederzusammenpap-Thermomix.

Genau dieses erledigt Suzanna in störrischer Gelassenheit. Von Montag bis Samstag.
Jedoch zeigt die Maschine seit Wochen immer wieder das rote Licht an, wenn sie fertig ist.
Der Boss hat ihr eindringlich gesagt, sollte einmal das grüne Licht angehen, dieses Fläschchen unbedingt extra markieren. Das wäre wichtig! Grüner Punkt und Zifferncode von der Maschine drauf schreiben.

Ihr ist dabei so langweilig, das sie anfängt, anstatt der Nummern aus der Maschine, Filmtitel auf die Fläschchen zu schreiben. Filme und Serien, welche sie gerade bei Netflix und Amazon schaut.

Eines Tages fängt an die Maschine nach dem ‚Pling‘ nur noch das grüne Licht anzuzeigen.
Also schreibt Sie Filmtitel wie ‚Station.Eleven ‘, ‚The Hot Zone‘ oder ‚Utopia‘ auf die Fläschchen, klebt den kleinen grünen Aufkleber drauf und stellte sie auf das extra-Regal am Fenster.

Früher Morgen Samstag am 7. September 2019. Suzanna öffnet gerade ein Paket aus Otessa mit grün markierten Fläschchen. Plötzlich geht das Telefon. Boss ist dran.
‚Hey Suzanna, heute Nachmittag kommt die Bossfrau von Berlin. Ich will dass ihr das Labor aufgeräumt habt. Kein Essen, kein Bier dort. Pupsverbot im Labor! Verstanden!? Wenn die Bossfrau da ist, seid nett zu der. Die lässt meistens Geld und Aufträge zurück. Und wenn‘s gut läuft, bekommt Ihr alle einen nigelnagelneuen-fucking e-Tron. Wär das was ?!‘.

Am späten Vormittag trifft dann Frau Murkel und Ihr Team im Labor ein.
Sie hat auch ein paar Fläschchen mit einem grünen Aufkleber aus Dütslanda mitgebracht. ‚Von unserer Laborinsel‘ sagte Frau Murkel und Suzanna stellt sie neben die anderen Fläschchen im Regal.
Smalltalk, Rundgang, noch mal Smalltalk. Mr. Ling führt den Besuch herum.
Dann hatte Ling die Frau Murkel auf die schöne Skyline aufmerksam gemacht. Worauf sie dann ganz nah ihre Nase an das Fenster im 4. Stock gedrückt hat.
Dabei hat Sie leider mit ihrem großen Busen die kleine Winkekatze auf dem Regal verschoben.
Wenige Minuten später hat diese verdammte Winkekatze mit dem wedelnden Ärmchen mehrere
der Fläschchen vom Regal gekickt.
Riesen Pfütze auf dem Tisch.
Beim vorbei gehen bemerkt Ling das Ungemach und raunzt leise Suzanna an ‚schnell weg machen!‘.
Suzanna wischt die verschüttete Flüssigkeit schnell mit dem Ärmel ihres Kittels weg.
Die Delegation ist aber bereits auf dem Weg nach draußen. Der Terminplan ist übervoll.
Die Glocke für die Mittagspause erklingt.

Die meisten Angestellten gehen wie jeden Arbeitstag dieser Einrichtung auf dem hiesigen Markt eine leckere Suppe und einen Kaffee zischen.
Am Suppenstand gibt es da immer die kleinen Gehege mit den kleinen Hunden und Schildkrötenfiechern welche auch an diesem Tag von Suzanna intensivst gestreichelt wurden.
Jinjin der Suppenkoch schimpfte auch an diesem Tag ‚Das ist nicht zum Streicheln – Das ist Essen!‘.
Aber Suzanna ignorierte auch heute das Gezeter und streichelte weiter die süßen kleinen Hunde.
Mehrere dieser kleinen Suppeneinlagen leckten währenddessen den Ärmel Ihres Kittels ab.
Schlurf schlurf schlurf.
Die Tage vergingen , also genau 4 und die kleinen Suppeneinlagen röchelten nur noch vor sich hin.

‚Schnell‘ sagte Hao, die Frau vom Suppenkoch. ‚Schlachten wir heute noch die ganze Suppeneinlage, die sehen alle krank aus‘.
Und so wurde an diesem Tage (Mittwoch früh genau) 5 kleine Hunde, 3 Schildkröten, 8 Schlangen und anderes Suppengetier fix geschlachtet und für die nächsten Tages-Suppen eingebracht.

‚Lecker‘ sagte Suzanna zu Ihren Kollegen, als sie heute wieder Ihre Suppe aß.
‚Schon eine Idee, wo es im Winter in den Urlaub geht?‘
‚Ich flieg zu meinen Eltern in die Staaten‘ sagte Eric , ‚Wir reisen in die Alpen. Europa soll sehr schön sein!‘ tönt es aus der anderen Ecke. Wir nach Südafrika.

So war das.
Und wer ist nun Schuld am großen Ungemach?
Der große Busen von Frau Murkel.
Die Bilderzeitung hatte uns früher schon mal davor gewarnt.
Und - die weiß bekanntlich ja Bescheid!

Frage: welches Fläschchen ist zerborsten? Oder alle? Was stand drauf? Vielleicht Utopia?
Auch Utopia ist nur ein Märchen. Am Ende wird alles gut.

1.APR.22 mannmithut


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