schon länger bekanntes Wort für den Journalismus, der dort zu Markte getragen wird. Will heißen, dass der Focus sich in ungenauen Phrasen ergeht und nur minimalistisch etwas zur Klärung beitragen kann oder will. Nach der Info von Focus gibt es die Warnstufe, die Alarmstufe und die Notfallstufe.
https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/M-O/notfallplan-gas-bundesrepublik-deutschla...
und gleich hier weiter
https://dejure.org/gesetze/EnWG/16.html
Die beiden erstgenannten Stufen tragen aber auch wirklich nichts dazu bei, um durch Senkung des Gasverbrauchs die Reserven zu strecken. Der in 2019 beschlossene Notfallplan hält in den ersten beiden Stufen nach meiner Einschätzung eher ein Szenario für die Beherrschung von technischen Notfällen bereit.
Den Ausfall eines Gaslieferranten wegen politischer Ereignisse hatte man anscheinend nicht in Erwägung gezogen (zumindest hab' ich in der Schnelle nichts endeckt). So erfasst denn auch die Meldung des Focus nicht den Ernst der Lage. Dass man sich mit den Sanktionen gegen Russland natürlich die Probleme im eigenen Land einhandelt, ist den Traumtänzern in Berlin offenbar nicht im Traum eingefallen. Wenn die Bundesnetzagentur entscheidet, wer noch mit Gas versorgt wird und dabei vorzugsweise der Wert auf die öffentliche Stromversorgung gelegt wird, dann ist das zunächst einmal eine richtige Entscheidung, um die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten. Aber der Focus vergaß dabei zu erwähnen, dass eine Großteil an industrieller Fertigung zusammenbrechen wird. Das Thema ist überaus komplex. Es wird Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgung haben und vieles andere mehr.
Hauptsache, der Strom kommt dann noch aus der Steckdose. Und dann können wir nur hoffen, dass Claudia Kemfert vom DIW recht behält, so dass wir mit Windräder und Fotovoltaik 24/7 die Reserven strecken können, bis wir für das erste LNG-Terminal den Spatenstich verkünden können, nachdem die Grünen mit ihren Anträgen und Klagen bei Gericht, den Baubeginn um 7 Jahre verzögert haben.
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Fred