Wie funktioniert das Social Credit System in der Ukraine?

Manuel H. @, Sonntag, 20.03.2022, 23:12 vor 1008 Tagen 2928 Views

Eigentlich ganz wunderbar.

Geld gibt es nur noch, wenn die App anzeigt, dass alle staatlichen Bedingungen erfüllt sind, also Geld nur für aktuell vollständig auf dem neuesten Stand geimpften Menschen.

Das läßt sich nach Shanghaier Vorbild auch noch koppeln mit anderen wünschenswerten Verhaltensweisen. Wer also bei Rot über die Straße geht und dabei von automatischen Erfassungen erwischt wird, erhält Minus Punkte, zuviele Minuspunkte kein Geld mehr.

Desweiteren kann man auch das Ausgabeverhalten steuern, das nennt sich dann "zweckgebundene Mittelverwendung".
Also Alkohol und klimaböses Fleisch geht nicht, aber beispielsweise Bücher.

So kann man auch von Staats wegen bestimmte Branchen zu Sonderkonjunkturen verhelfen, aktuell dort die Verlagsbranche.
In Deutschland wird man dann sicherlich den Kopp Verlag von dieser Konjunkturmaßnahme ausschließen.

https://ansage.org/die-ukraine-hat-bereits-ein-sozialkreditsystem/

Leserzuschrift mit Bitte zur Veröffentlichung zum Thema Ukraine: Wer ist für die Hungersnot in der UdSSR in den Jahren 1932-1933 verantwortlich?

Ikonoklast @, Federal Bananarepublic Of Germoney, Montag, 21.03.2022, 07:47 vor 1007 Tagen @ Manuel H. 2423 Views

Link: https://orientalreview.org/2012/12/17/episodes-10-who-organised-famine-in-the-ussr-in-1...

Folge 10. Wer ist für die Hungersnot in der UdSSR in den Jahren 1932-1933 verantwortlich?
Geschrieben von Nikolay STARIKOV am 17/12/2012

Die Theorie von Holodomor wird in den Medien immer dann reaktiviert, wenn die Ukraine im Begriff ist, einen Schritt zurück nach Russland zu machen. Nur zur Erinnerung für diejenigen, welche diese Tragödie nicht kennen: In den Jahren 1932/1933 herrschte in der gesamten UdSSR eine schwere Hungersnot, die eine noch nie dagewesene Zahl von Menschenleben forderte (einigen umstrittenen Schätzungen zufolge waren es bis zu 7 Millionen Opfer). Paradoxerweise betraf die Hungersnot hauptsächlich die fruchtbaren Gebiete im Nordkaukasus, im Wolgagebiet, im Südural, in Westsibirien, in der Ukraine, in Weißrussland und in Kasachstan. In den letzten zehn Jahren wurden mehrere westliche Historiker angeworben, welche die Theorie aufstellten, dass es sich bei dieser Hungertragödie um einen vorsätzlichen Völkermord an den Ukrainern handelte, der von Stalins Regierung durchgeführt wurde. Betrachten wir die historischen Fakten und versuchen wir, der Wahrheit etwas näher zu kommen, was die Ursachen und Umstände dieser schrecklichen Hungersnot in der UdSSR betrifft.

Zunächst einmal müssen wir uns etwas über das Gold ins Gedächtnis rufen, das überraschenderweise nicht immer ein Zahlungsmittel ist...

In den frühen 1920er Jahren war die kürzlich ausgerufene Sowjetunion bestrebt, ihre nach dem Ersten Weltkrieg und dem Bürgerkrieg in Russland (1918-1921) völlig zerstörte Industrie wieder aufzubauen. Die Sowjets brauchten dringend moderne Maschinen und Industrieanlagen. Aber wie konnten sie diese bezahlen? Die sowjetische Regierung war in der Lage, dem internationalen Markt drei Güter anzubieten: Getreide, Mineralien und Gold.

Auf der Konferenz von Genua im Jahr 1922 wurde der neue Goldstandard eingeführt. Seit Ende 1922 gab die Sowjetunion die goldenen Tscherwonez aus - eine neue sowjetische Währung, die vollständig durch die Goldreserven gedeckt und in Gold konvertierbar war. Im Jahr 1923 war der sowjetische Tscherwonez eine der stabilsten und sichersten Währungen der Welt. Für das aufstrebende finanzielle Epizentrum - die Vereinigten Staaten von Amerika - stellte dies eine klare und allgegenwärtige Gefahr dar. Das wirtschaftliche und finanzielle Gewicht der Vereinigten Staaten nahm infolge des Weltkriegs einen erstaunlichen Aufschwung. Dieses Land war einer der wenigen Nutznießer des Menschenschlachtens im Europa der 1910er Jahre. Doch ein unerwarteter Rivale aus dem bolschewistischen Lager trat energisch auf...

1924 wurde der sowjetische Tscherwonez durch einen weicheren Rubel ohne goldenen Gegenwert ersetzt. Die Bedrohung des US-Dollars und des Britischen Pfunds wurde aufgelöst. Im Gegenzug wurde die Sowjetunion vom Vereinigten Königreich, Frankreich, Norwegen, Österreich, Griechenland, Schweden, Dänemark, China, Japan, Mexiko und anderen Ländern anerkannt. Die Vereinigten Staaten besaßen 46% der Goldreserven der kapitalistischen Welt.

Im Jahr 1925 beschloss die sowjetische Führung, die Industrialisierung des Landes zu beschleunigen. Erstaunlicherweise weigerten sich die westlichen Länder trotz der enormen wirtschaftlichen Gewinne, die diese Politik versprach, Gold als Zahlungsmittel im Handel mit der Sowjetunion zu akzeptieren! Dieses erstaunliche Verhalten ist in der Geschichte als "Goldblockade" bekannt. Die UdSSR konnte Maschinen und Ausrüstung nur mit Öl, Holz und Getreide bezahlen. (Interessanterweise akzeptierten sie immer noch vorrevolutionäre kaiserliche russische Goldmünzen - die Währung eines nicht existierenden Staates war also nicht gefährlich!)

Im Jahr 1929 leiteten die US-Banker die Große Depression ein. Die kurze Periode der internationalen Währungsstabilität war vorbei.

1931 konnten Deutschland und Österreich ihre Auslandsschulden nicht zurückzahlen und stellten den Umtausch von Mark in Gold ein, wodurch der Gold Exchange Standard abgeschafft wurde. Im Herbst 1931 stellt auch das Vereinigte Königreich den Goldumtausch ein.

Wie Sie sehen, wäre es ein logischer und natürlicher Schritt gewesen, die Goldblockade der Sowjetunion zu diesem Zeitpunkt aufzuheben, damit das sowjetische Gold die erstickenden westlichen Volkswirtschaften entlasten konnte. Aber die Entscheidung, die unter diesen Umständen getroffen wurde, war schockierend in ihrer Absurdität. Sie ließen nicht nur die Goldblockade der UdSSR in Kraft, sondern verhängten auch ein schweres Handelsembargo über den größten Teil der sowjetischen Exporte! Dies geschah trotz der akuten Wirtschaftskrise im Westen, wo die meisten Produzenten an jeder Art von Nachfrage interessiert waren, insbesondere an Gold, Holz, Öl und anderen Rohstoffen aus der Sowjetunion. So wurden z.B. 1932 80% der britischen Maschinenausfuhr in die UdSSR geliefert. Dennoch führte die britische Regierung am 17. April 1933 ein Embargo ein: Russian Goods (Import Prohibition) Act 1933! Was war die Logik dahinter? Es war eine politisch motivierte Entscheidung, um Druck auf die hartnäckige sowjetische Regierung auszuüben, die von einer antagonistischen Ideologie und Wirtschaftsstruktur angetrieben wurde.

Wurde der Handel zwischen dem Westen und der UdSSR völlig unterbunden? Ganz und gar nicht. Die sowjetische Nachfrage nach westlichen Technologien und Maschinen war sogar höher als je zuvor: Die Industrialisierung lief auf Hochtouren. Aber jetzt erwartete der Westen nur noch ein einziges Zahlungsmittel: das sowjetische Getreide! (Die Kuriosität dieser Behauptung wird durch die Tatsache unterstrichen, dass zu diesem Zeitpunkt die Währungen der meisten Agrarländer erheblich abgewertet waren und die Nachfrage nach Getreide auf dem Weltmarkt um 50 bis 70% zurückging!)

Die Regierung Stalin stand vor der Wahl: entweder den Wiederaufbau der Industrie aufzugeben und damit vor dem Westen zu kapitulieren oder die Industrialisierung fortzusetzen, was zu einer furchtbaren internen Krise führen würde. Wenn die Bolschewiki den Bauern das Getreide wegnahmen, war die Wahrscheinlichkeit einer Hungersnot sehr groß, die wiederum zu inneren Unruhen und zur Entmachtung führen konnte. Egal, wofür sich Stalin entschied, der Westen würde siegreich bleiben. Stalin und sein Gefolge beschlossen, sich mit Gewalt durchzusetzen und vor nichts Halt zu machen.

Die Regierung sammelte alles Getreide und schickte es in den Westen, aber nicht, um einen Teil der Bevölkerung eines Landes verhungern zu lassen, sondern weil es keine andere Möglichkeit gab, für die Lieferung von Ausrüstung zu bezahlen. Stalins ganze Hoffnungen ruhten auf einer neuen Ernte. Diese fiel jedoch gering aus, da das Land von einer Dürre heimgesucht wurde. Die UdSSR war nicht mehr in der Lage, Lebensmittel im Tausch gegen Gold (Goldblockade) oder Devisen (aufgrund des Embargos gab es keine) zu kaufen. Es wurde dringend versucht, Getreidelieferungen aus Persien zu erhalten, wo man sich bereit erklärt hatte, Gold zu akzeptieren. Die Behörden hatten jedoch keine Zeit mehr, denn die Katastrophe war bereits in vollem Gange.

Zwischen 1932 und 1933 starben Abertausende von Menschen und erst danach war der Westen wieder bereit, Öl, Holz und Edelmetalle von den Sowjets abzunehmen.

Im Oktober 2008 erkannte das Europäische Parlament Holodomor in der Ukraine als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit an. Die Schuld wurde der "stalinistischen UdSSR" angelastet. Der Bericht des Europäischen Parlaments enthielt jedoch keine Antworten auf zwei Fragen:

- Warum haben sich die Kapitalisten so "seltsam" verhalten und sich geweigert, Stalins Gold anzunehmen?

- Warum haben sie nur Getreide aus der UdSSR als Bezahlung akzeptiert?

Die Berichte des Europäischen Parlaments enthalten weder die Wahrheit noch Logik. Die Wahrheit ist, dass die Getreideexporte aus der UdSSR im Jahr 1934 vollständig eingestellt wurden. Auf Anordnung der sowjetischen Regierung...

Die vom Westen sorgfältig organisierte Hungersnot von 1932 bis 33 hatte nicht die gewünschte Wirkung: Die Bolschewiki blieben an der Macht. Sie setzten die Industrialisierung fort. Wirtschaftliche Maßnahmen zeigten keine Wirkung - Stalin wollte das Land um jeden Preis wiederherstellen. Es blieben also nur noch militärische Maßnahmen. Und genau 1933 kam dann Adolf Hitler, der offen über seine expansiven Ziele in den weiten russischen Ebenen geschrieben hatte, in Deutschland an die Macht...

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Grüße

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Ich bin und zugleich nicht.

Blendet er nicht die Aufrüstung der Sowjets durch die Banker aus?

Manuel H. @, Montag, 21.03.2022, 08:08 vor 1007 Tagen @ Ikonoklast 1934 Views

Er spricht von unschuldigen Maschinen, die mit dem Blutgetreide auf Kosten der Verhungernden gekauft wurde. Es galt zu der Zeit noch die Agenda der Weltrevolution, der gewaltsamen Eroberung Europas bis einschließlich Portugal. Das Blutgetreide finanzierte eine Aufrüstung sondergleichen.

Die Aufrüstung bezahlten die Sowjets tatsächlich mit dem den Bauern geraubten Getreide. Die dadurch angeschafften Panzerarmeen waren so gewaltig, dass sie selbst Hitler in völliges Erstaunen versetzte.

Dass die Banker zur Finanzierung kein Gold akzeptierten, ist mir neu. Wenn sich aber bereits 43% des gesamten Goldes im Besitz der finanzierenden Banker befand, wie der Artikel erzählt, gab es vielleicht schlicht keinen Bedarf für dieses unnütze Metall, das von jeher nur als Unterjochungsinstrument genutzt wurde.

Da hast du so ne Art -Missing Link- zu Stalin gefunden ...

NST @, Südthailand, Montag, 21.03.2022, 11:27 vor 1007 Tagen @ Ikonoklast 1983 Views

Die Bolschewiki blieben an der Macht. Sie setzten die Industrialisierung fort. Wirtschaftliche Maßnahmen zeigten keine Wirkung - Stalin wollte das Land um jeden Preis wiederherstellen. Es blieben also nur noch militärische Maßnahmen. Und genau 1933 kam dann Adolf Hitler, der offen über seine expansiven Ziele in den weiten russischen Ebenen geschrieben hatte, in Deutschland an die Macht...

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.... etwas was ich schon lange suchte. Die Geschichte die hier zu Holodomor erzählt wird, ist auch nicht die, die ich kannte. Weil ich darauf schon lange gewartet hatte, auf so einen Hinweis - musste ich natürlich weiter suchen, nach dem Autor N. Starikov.

Es ist bekannt, dass er sich im Umfeld von Pyakin befindet und er hat auch ein Buch geschrieben, das ich jetzt endlich gefunden habe. Ich habe es beim Russen gerade hochgeladen - u. ihr könnt es dort herunterladen. Kann bis zu einem Tag dauern, bis man es findet.

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Ich muss es auch erst noch lesen .... könnte interessant werden.
Gruss

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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Gibt es einen Link dazu? o.w.T.

Manuel H. @, Montag, 21.03.2022, 12:15 vor 1007 Tagen @ NST 1389 Views

Das hatte ich verpasst .... wenn ich das gewusst hätte .... wären mir ein paar Stunden suchen erspart geblieben ;-) (oT)

NST @, Südthailand, Montag, 21.03.2022, 14:30 vor 1007 Tagen @ Diego2 1336 Views

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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Interessant dazu:

Reffke @, Montag, 21.03.2022, 12:40 vor 1007 Tagen @ NST 1626 Views

Hallo allerseits,

Rouble Nationalization – the Way to Russia's Freedom
http://resistir.info/livros/rouble_nationalization.pdf

LG Reffke

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Wer warnen will, den straft man mit Verachtung.
Die Dummheit wurde zur Epidemie.
So groß wie heute war die Zeit noch nie.
Ein Volk versinkt in geistiger Umnachtung.
Erich Kästner "Große Zeiten"

Antwort v. Leserzusschrift: Sehr interessanter Artikel von Nikolay Starikov

Ikonoklast @, Federal Bananarepublic Of Germoney, Montag, 21.03.2022, 13:35 vor 1007 Tagen @ NST 1763 Views

guten Abend (w/Thailand),

danke sehr und viele Grüße zurück.

Hier ist übrigens noch ein sehr interessanter Artikel von Nikolay Starikov.

Link: https://orientalreview.org/2017/12/07/episode-20-put-berlin-wall/

Wer ist für die Berliner Mauer verantwortlich?

Geschrieben von Nikolay STARIKOV am 07.12.2017

Ich denke, einige von Ihnen haben schon mehr als einmal davon gehört, wie der blutrünstige Tyrann Stalin 1948 eine Blockade gegen West-Berlin errichtete und wie die freiheitsliebenden Nationen die Berliner Luftbrücke organisierten, um sie zu umgehen. Aber heute verraten wir Ihnen, was wirklich geschah.

Nachdem Stalin sich geweigert hatte, dem drakonischen Bretton-Woods-Abkommen beizutreten, und Churchill daraufhin seine berühmte Rede in Fulton, MO, gehalten hatte, begann der Westen, die UdSSR an allen verfügbaren Fronten unter Druck zu setzen. Der günstigste Ort dafür war das besiegte Deutschland.

Unmittelbar nach dem Sieg über die Nazis vereinbarten die Alliierten, Deutschland in drei Besatzungszonen aufzuteilen: Russische, Britische und Amerikanische. Das Land selbst war jedoch in keiner Weise durch Grenzen geteilt - es handelte sich um ein vereintes Deutschland, in dem es außer den militärischen Besatzungsbehörden keinen Anschein von Staatsgewalt gab. Berlin war in ähnlicher Weise aufgeteilt. Die Stadt war von sowjetischen Truppen gestürmt worden, aber die UdSSR erlaubte den alliierten Streitkräften vereinbarungsgemäß den Einzug in die deutsche Hauptstadt. Am 5. Juni 1945 wurde die Berliner Erklärung verabschiedet, in der die Übernahme der Oberhoheit in Deutschland durch alle Mächte, welche die Nazis besiegt hatten, angekündigt wurde. Später schnitten auch die Franzosen auf Drängen von Charles de Gaulle ihr eigenes Stück deutsches Territorium ab - sie erhielten das Saargebiet zur Besetzung und bekamen auch einen Sektor von Berlin zugewiesen. Es gab nun vier Besatzungszonen. Am 30. August 1945 wurde ein Kontrollrat eingerichtet, in dem die Alliierten zusammenarbeiten konnten und der die oberste Macht in dem besetzten Land innehatte. Am 1. Januar 1946 wurde der Handel zwischen der sowjetischen und der britischen Zone aufgenommen. Eine Zeit lang verlief alles reibungslos, weil sich die UdSSR noch nicht geweigert hatte, die Vorherrschaft des Dollars der Federal Reserve anzuerkennen ... Doch als dieser Rubikon überschritten wurde, begannen die Dinge zu kochen.

5. März 1946 - Datum von Churchills Rede und Beginn der feindlichen Ouvertüren aus dem Westen.

6. August 1946 - Der amerikanische General Lucius Clay gibt in Stuttgart die bevorstehende Vereinigung der beiden Besatzungszonen bekannt.

2. Dezember 1946: Die USA und Großbritannien unterzeichnen in New York ein Abkommen über die Zusammenlegung ihrer Besatzungszonen. Auf der europäischen Landkarte entsteht ein Gebilde mit dem seltsamen Namen Bizone.

1. Januar 1947 - der gesamte Handel zwischen der Bizone und den anderen Zonen wird nun in Dollar der Federal Reserve abgewickelt. Aber welche Währung wurde während des gesamten Jahres 1946 für den Handel mit der Sowjetzone verwendet? Die Reichsmark. Die UdSSR hat keine Dollars und die Deutschen hatten noch weniger Zugang zu ihnen. Was ist der Grund für die Forderung, dass der Handel nur in Dollar abgewickelt werden darf? Es bedeutet, dass die Wahl besteht, sich entweder zu fügen oder den gesamten Handel zwischen den beiden Hälften Deutschlands einzustellen.

12. März 1947 - Präsident Truman hält seine Rede zur Truman-Doktrin vor dem Kongress und der Kalte Krieg beginnt nun offiziell.

5. Juni 1947 - der berühmte Marshall-Plan wird verabschiedet.

23. Februar - 6. März 1948 - Auf der Londoner Sechs-Mächte-Konferenz, an der die USA, das Vereinigte Königreich, Frankreich, Belgien, die Niederlande und Luxemburg teilnehmen, wird die Gründung eines deutschen Staates innerhalb der drei Besatzungszonen beschlossen.

So verpflichteten sich die USA und das Vereinigte Königreich, Deutschland in zwei Staaten zu teilen. Daraufhin zog sich die UdSSR am 20. März 1948 aus dem Kontrollrat zurück, der daraufhin seine Arbeit einstellte. Der Westen brauchte kein Regierungsgremium mehr, das ganz Deutschland überwachte. Sie waren dabei, einen neuen deutschen Staat zu gründen.

Doch dann geschah etwas sehr Interessantes. Zwischen dem 20. und 21. Juni 1948 wurde in den drei westlichen Besatzungszonen eine Währungsreform durchgeführt, die einem Raubüberfall glich. Die Reichsmark, die Hitler verwendet hatte, wurde durch die D-Mark ersetzt. Jeder Deutsche durfte 60 Reichsmark zum Kurs von 1:1 umtauschen. Vierzig Mark konnten sofort umgetauscht werden, weitere 20 Mark zwei Monate später. Die Hälfte der Ersparnisse konnte zum Kurs von 1:10 umgetauscht werden, während die zweite Hälfte bis zu einem späteren Zeitpunkt eingefroren wurde und dann zum Kurs von 1:20 umgetauscht werden konnte. Renten, Gehälter, Zahlungen und Steuern wurden jedoch im Verhältnis 1:1 in die neue Währung umgerechnet.

Juristischen Personen drohte ein noch traurigeres Schicksal. Alle Unternehmen erhielten 60 Mark für jeden Mitarbeiter. Alle Staatsschulden, die in der alten Reichsmark bestanden, wurden entschädigungslos gestrichen! Infolgedessen waren etwa 2/3 der Bankguthaben, die in Staatsanleihen angelegt worden waren, nun wertlos. Und das alles geschah auf einen Schlag - wie eine gut geplante Militäroperation. Die D-Mark wurde heimlich in den USA gedruckt und ohne Vorwarnung in Umlauf gebracht.

Lassen Sie uns diese Situation einen Moment lang betrachten. Was meinen Sie, was in einem Land passiert, in dem in der einen Hälfte eine neue Währung eingeführt wird, während in der anderen Hälfte die alte Währung weiter verwendet wird? Den Deutschen wurde angeboten, ihre Ersparnisse zu einem Kurs von 1:10 oder 1:20 umzutauschen, was wäre also der logische nächste Schritt? Sie versuchten, ihre alte Mark überall dort auszugeben, wo dieses Geld noch akzeptiert wurde. Mit anderen Worten: in der sowjetischen Besatzungszone. Und genau das geschah. Die Deutschen beeilten sich, ihre alte Reichsmark in der "Ost"-Zone in Waren umzuwandeln. Sie saugten alles in den Regalen der Geschäfte auf und konzentrierten sich nur darauf, ihr Geld loszuwerden. Was sollte die sowjetische Verwaltung angesichts dieser ungeheuerlichen Situation tun? Sie musste die Grenzen ihrer Zone abriegeln und versuchen, diese Geldflut einzudämmen, sonst würde die Wirtschaft zusammenbrechen - es gäbe keine Waren mehr in den Läden. Aber genau darauf setzte der Westen: Er wollte einen Aufstand anzetteln und dann die UdSSR zu einer "blutigen Niederschlagung der Proteste des Volkes" provozieren.

Die Grenzen der Besatzungszone konnten natürlich abgeriegelt werden, aber was sollte man mit Berlin machen? Dort gab es noch keine Mauer - die Stadt war noch ungeteilt. Und "wie es der Zufall will", sollte die Währungsreform im Westteil Berlins drei Tage später in Kraft treten als in der Bizone und der französischen Besatzungszone - am 25. Juni 1948. Es war, als wollte man den Deutschen einen Wink geben: Nehmt eure Reichsmark mit nach Berlin! Dort werden sie noch akzeptiert. Und Autos aus ganz Deutschland wurden nun mit Bargeld gefüllt und fuhren direkt in die deutsche Hauptstadt. Aber zum Glück brauchten die Alliierten und die für sie arbeitenden Deutschen einen besonderen Passierschein, um über die sowjetische Zone nach Berlin zu reisen. Was also war zu tun? Die sowjetische Regierung beschloss, sowohl die Einreise nach Berlin als auch die Durchreise durch die Sowjetzone zu verbieten. Und den Bewohnern des Westteils der Stadt wurde untersagt, in den Ostteil Berlins zu fahren, nur um die Regale der Geschäfte leer zu saugen. Dies war die von Stalin verkündete "Blockade" West-Berlins.

Die Ostmark sollte erst viel später eingeführt werden.

Am 1. Juli 1948 legten die Militärgouverneure der drei Besatzungszonen den Ministerpräsidenten der elf deutschen Länder, die in ihrem Zuständigkeitsbereich lagen, die sogenannten Frankfurter Dokumente vor. In London wurde der Beschluss gefasst, den Deutschen die Bildung einer neuen nationalen Regierung zu befehlen! Die überseeischen Hauptstädte waren nicht besorgt darüber, dass dies sowohl das Land als auch seine Bevölkerung spalten würde.

Das künftige Westdeutschland würde 52,7% des deutschen Vorkriegsgebiets einnehmen und 62% der Bevölkerung beherbergen.

Und dann ging es, nach dem bekannten Schema, munter weiter.

Am 23. Mai 1949 wurde die Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland (BRD) verkündet. Wie unabhängig die Außenpolitik dieses Marionettenstaates war, zeigt sich daran, dass das Auswärtige Amt der BRD bis zum 15. März 1951 gar nicht existierte und die Regierungen der USA und des Vereinigten Königreichs erst drei Jahre später (am 24. Juni 1954) die Wiederherstellung der vollen außenpolitischen Souveränität der BRD verkündeten.

In der Zwischenzeit tat die UdSSR alles in ihrer Macht Stehende, um sich den Plänen des Westens zur Schaffung eines deutschen Staates in nur einem Teil Deutschlands zu widersetzen, wobei die Frage der künftigen Staatsstruktur und der Neutralität der Deutschen unentschieden blieb.

Moskau reagierte auf die Gründung Westdeutschlands, indem es am 7. Oktober 1949 die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) proklamierte. Stalin hielt es jedoch für falsch, zwei Deutschlands im Herzen Europas zu haben. Deshalb schickte die UdSSR am 10. März 1952 einen Vorschlag an den Westen, der später als "Stalin-Note" in die Geschichte eingehen sollte. Aus diesem Dokument geht eindeutig hervor, dass das Ziel des sowjetischen Führers nicht die Schaffung eines "eigenen" deutschen Staates war, sondern die Vereinigung Deutschlands, um zu verhindern, dass Washington und London die Deutschen als Spielball ihrer eigenen Politik benutzen.

Die Sowjetunion wollte sofortige Verhandlungen über die Wiedervereinigung Deutschlands und freie Wahlen auf dem gesamten Staatsgebiet mit anschließender Bildung einer einheitlichen Regierung, die einen neutralen Status behalten sollte. Muss ich jemanden daran erinnern, dass die "Stalin-Note" vom Westen ignoriert wurde? Wenn jemand, der naiv oder ungebildet ist, anfängt, darüber zu schwadronieren, wer die Schuld an der jahrzehntelangen Teilung des deutschen Volkes trägt, erinnere ihn einfach an diese Tatsache. Der Westen blockierte die Verhandlungen zwischen den beiden "Deutschlands". Und Westdeutschland hat Ostdeutschland erst 1972 anerkannt. Davor erkannten die beiden deutschen Staaten einander nicht an und unterhielten auch keine diplomatischen Beziehungen.

Wenn Sie einen modernen Menschen, der seine Informationen aus den "unabhängigen" Medien bezieht, nach dem Unterschied zwischen West- und Ostdeutschland fragen, werden Sie höchstwahrscheinlich etwas über "Totalitarismus" hören. Angeblich war das eine Deutschland auf eine Weise frei, was das andere Deutschland nicht war. Wenn Sie ihn um eine genauere Antwort bitten, werden Sie höchstwahrscheinlich hören, dass es in Ostdeutschland kein Mehrparteiensystem gab, das allein von der Kommunistischen Partei regiert wurde, während es in Westdeutschland viele politische Parteien gab. Nun, das ist eine komplette ... Lüge. Bereits am 10. Juni 1945 hatte die Sowjetische Militäradministration in Deutschland die Tätigkeit der demokratischen Parteien und Gewerkschaften in ihrer Zone zugelassen. Und sie tat dies, bevor unsere "Alliierten" ähnliche Maßnahmen in ihren Besatzungszonen ergriffen. Im Juni und Juli 1945 wurden vier Parteien gegründet, von denen sich zwei 1946 zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) zusammenschlossen, die später die Regierungspartei wurde. Ich denke, dass es für viele Leser interessant sein wird, zu erfahren, dass es in der DDR bis in die letzten Tage der Republik ein Mehrparteiensystem gab. Das allererste ostdeutsche Parlament - die provisorische Volkskammer - hatte 1949 330 Abgeordnete: die SED hatte 96 Sitze, die Liberaldemokraten und die CDU je 46 Sitze, die Nationaldemokraten 17 und die Demokratische Bauernpartei 15. Die restlichen Sitze verteilten sich auf die Gewerkschaften und die Freie Deutsche Jugend. Und wer glaubt, dass dies nur Augenwischerei ist und das "blutrünstige Regime" später das Mehrparteiensystem abgewürgt hat, der irrt sich gewaltig. Wer versucht zu behaupten, das DDR-Parlament sei nur eine Fassade gewesen, muss zugeben, dass jedes andere Parlament auf der Welt dieses Etikett ebenso verdient. Die Wahrheit ist: Das sozialistische Deutschland und sein Mehrparteiensystem haben sich im Gleichschritt weiterentwickelt. Bis 1986 gehörten den 500 Abgeordneten in der Volkskammer zehn Fraktionen aus fünf Parteien, Gewerkschaften, dem Komsomol, dem Demokratischen Frauenbund Deutschlands, dem Kulturbund der DDR und sogar dem Verein für gegenseitige Hilfe der Bauern an.

Die größten Medien der Welt verbreiten heute oft Klischees über den "aggressiven Warschauer Pakt". Dies ist eine weitere offensichtliche Lüge. Der Westen gründete 1949 die NATO und die UdSSR 1955 die Warschauer Vertragsorganisation. Und dieser Militärblock entstand als Reaktion auf die Militarisierung Europas durch den Westen. Die UdSSR hat erst auf die Gründung der NATO reagiert, als Westdeutschland Mitglied dieses Blocks wurde. In einer besonderen Erklärung vom 15. Januar 1955 erklärte die Sowjetunion, dass die Verhandlungen zwischen den beiden deutschen Staaten über die Neutralität bedeutungslos würden, wenn einer von ihnen einem westlichen Militärblock beitreten würde. Die Vereinigten Staaten und Großbritannien schufen jedoch absichtlich eine militärische Bedrohung in Europa. Sie brauchten eine unnatürliche Situation, in der ein geteiltes Volk zwei Regierungen hat und mit zwei Armeen ausgestattet werden muss, die gegeneinander antreten. London und Washington haben diese Situation immer wieder gerne wiederholt: in Indien und Pakistan, in Zypern und Nordzypern, in Irland und Nordirland, in Kroatien und Serbien, in Russland und der Ukraine ...

Und so wurde Westdeutschland am 9. Mai 1955 Mitglied der NATO. Im Gegenzug wurde am 14. Mai 1955 der Militärblock des Warschauer Paktes gegründet. Selbst die berühmte DDR-Armee - in den 34 Jahren ihres Bestehens eine der besten der Welt - wurde erst aufgestellt, nachdem die "Alliierten" schamlos gegen den Beschluss der Potsdamer Konferenz von 1945 verstoßen hatten, der es Deutschland untersagte, eigene Streitkräfte zu unterhalten. Bonn verkündete am 12. November 1955 offiziell die Gründung der Bundeswehr, aber erst 1956 wurde die Nationale Volksarmee der DDR aufgestellt ...

Wer also hat die unversöhnliche Konfrontation im Herzen Europas nach dem Zweiten Weltkrieg und der 40-jährigen Teilung des deutschen Volkes initiiert?

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Grüße

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Ich bin und zugleich nicht.

Zweite Antwort v. Leserzuschrift:Folge 5. Nikolay STARIKOV - Wer hat den Zweiten Weltkrieg finanziert?

Ikonoklast @, Federal Bananarepublic Of Germoney, Montag, 21.03.2022, 13:37 vor 1007 Tagen @ Ikonoklast 1846 Views

Link: https://orientalreview.org/2010/10/06/episodes-5-who-paid-for-world-war-ii/

Folge 5. Wer hat den Zweiten Weltkrieg finanziert?

Geschrieben von Nikolay STARIKOV am 06.10.2010

Vor siebzig Jahren begann das größte Massaker der Geschichte - mit einer Finanzierung durch die Bank of England und das Federal Reserve System der Vereinigten Staaten.

In einer kürzlich von der parlamentarischen Versammlung der OSZE verabschiedeten Resolution wird erklärt, dass die Sowjetunion und Nazi-Deutschland bei der Entfesselung des Zweiten Weltkriegs eine gleichwertige Rolle gespielt haben. Darüber hinaus verfolgt diese Resolution das rein pragmatische Ziel, russisches Geld in einige bankrotte Volkswirtschaften zu pumpen und gleichzeitig zu versuchen, Russland als Nachfolger der Sowjetunion zu dämonisieren und die rechtliche Grundlage dafür zu schaffen, dass Moskau sich dieser revisionistischen Sicht des Krieges nicht widersetzen kann. Wenn wir aber über die Schuld am Ausbruch des Krieges diskutieren wollen, dann müssen wir mit der Beantwortung dieser Schlüsselfrage beginnen: Wer hat den Aufstieg der Nazis zur Macht ermöglicht, wer hat sie in die globale Katastrophe gelenkt? Die gesamte Vorkriegsgeschichte Deutschlands zeigt, dass die "notwendige" Politik durch gelenkte Finanzturbulenzen ermöglicht wurde - die gleiche Situation übrigens, in der sich die Welt heute befindet.

Die Schlüsselstrukturen der Nachkriegsstrategie des Westens waren die zentralen Finanzinstitutionen der Vereinigten Staaten und Großbritanniens - die Bank of England und das Federal Reserve System - in Verbindung mit finanzindustriellen Organisationen, die darauf abzielten, die absolute Kontrolle über das Finanzsystem in Deutschland zu erlangen, um die Politik in Mitteleuropa zu steuern. Die Umsetzung dieser Strategie umfasste die folgenden Schritte:

1: 1919-1924 - Vorbereitung der Grundlagen für massive amerikanische Finanzinvestitionen in die deutsche Wirtschaft.
2. 1924-1929 - Etablierung der Kontrolle über das Finanzsystem und Finanzierung der nationalsozialistischen Bewegung.
3. 1929-1933 - Herbeiführen und Entfesseln einer tiefen Wirtschaftskrise, um die Machtübernahme der Nazis zu gewährleisten.
4: 1933-1939 - Finanzielle Zusammenarbeit mit der nationalsozialistischen Regierung und Unterstützung ihrer expansionistischen Außenpolitik, die darauf abzielte, den neuen Weltkrieg vorzubereiten und zu entfesseln.

In der ersten Phase waren die Kriegsschulden und die damit eng verbundene Frage der deutschen Reparationen der wichtigste Hebel für das Vordringen des amerikanischen Kapitals nach Europa. Nach dem offiziellen Eintritt der Vereinigten Staaten in den Ersten Weltkrieg gewährten die USA ihren Verbündeten (vor allem England und Frankreich) Kredite in Höhe von 8,8 Milliarden Dollar. Insgesamt beliefen sich die Kriegsschulden der USA, einschließlich der zwischen 1919 und 1921 gewährten Kredite, auf 11 Milliarden Dollar. Um ihre eigenen finanziellen Probleme zu lösen, griffen die Schuldnerländer dann Deutschland an und zwangen es zur Zahlung enormer Reparationsbeträge unter äußerst schwierigen Bedingungen. Die daraus resultierende Flucht des deutschen Kapitals ins Ausland und die Weigerung der Unternehmen, ihre Steuern zu zahlen, führten zu einem derartigen Staatsdefizit, dass die Regierung nur noch die ungedeckte Massenproduktion von D-Mark betreiben konnte. Infolgedessen brach die deutsche Währung zusammen. Während der Hyperinflation von 1923 erreichte die Inflationsrate 578.512% und ein Dollar war 4,2 Billionen D-Mark wert. Die deutschen Industriellen begannen, jeden Versuch, die Reparationen zu zahlen, offen zu sabotieren, was schließlich die berühmte "Ruhrkrise" auslöste - eine französisch-belgische Besetzung des Ruhrgebiets im Jahr 1923.

Dies war genau das, worauf die herrschende Elite in Großbritannien und Amerika hingearbeitet hatte. Nachdem sie zugelassen hatten, dass sich Frankreich in den Abenteuern im Ruhrgebiet verzettelte und sich als unfähig erwies, das Problem zu lösen, nahmen sie die Situation selbst in die Hand. US-Außenminister Charles Evans Hughes sagte: "Wir müssen warten, bis Europa reif ist, den amerikanischen Vorschlag anzunehmen."

Ein neues Projekt wurde in den Eingeweiden von J.P. Morgan und Co. auf Geheiß von Montague Norman, dem Chef der Bank of England, entwickelt. Im Mittelpunkt des Projekts standen die Vorschläge des Vertreters der Dresdner Bank, Hjalmar Schacht, die im März 1922 auf Ersuchen von John Foster Dulles, dem späteren Außenminister unter Eisenhower und Rechtsberater von Präsident Woodrow Wilson auf der Pariser Friedenskonferenz, formuliert worden waren. Dulles leitete die Vorschläge an den Cheftreuhänder von J.P. Morgan and Co. weiter, der dann Empfehlungen an Schacht, Norman und schließlich an die Weimarer Beamten gab. Im Dezember 1923 wurde Schacht Direktor der Reichsbank und spielte eine entscheidende Rolle bei der Zusammenführung der anglo-amerikanischen und deutschen Finanzkreise.

Im Sommer 1924 wurde das Projekt, das als "Dawes-Plan" bekannt wurde (benannt nach Charles G. Dawes, dem amerikanischen Direktor einer von Morgans Banken, der den Vorsitz des Expertenausschusses führte, der die Vorschläge ausarbeitete), auf der Londoner Konferenz angenommen. Er forderte eine Halbierung der zu zahlenden Reparationen und legte auch fest, wie Deutschland sie abbezahlen sollte. Vorrangiges Ziel war es jedoch, günstige Bedingungen für US-Investitionen zu schaffen, was nur durch eine Stabilisierung der Deutschen Mark möglich war.

Zu diesem Zweck wurden Deutschland 200 Millionen Dollar an Krediten gewährt, von denen die Hälfte von Morgans Banken bereitgestellt wurde. Auf diese Weise erlangten die anglo-amerikanischen Banken nicht nur die Kontrolle über den deutschen Zahlungsverkehr, sondern auch über den Haushalt, das Geldsystem und weitgehend auch über das Kreditwesen. Im August 1924 war die alte D-Mark wieder hergestellt, die finanzielle Lage in Deutschland stabilisiert, und die Weimarer Republik war, wie der Forscher G.D. Preparta schrieb, auf "die eindrucksvollste Wirtschaftshilfe der Geschichte, gefolgt von der bittersten Ernte der Weltgeschichte" vorbereitet. [...] [D]er unkontrollierbare Schwall amerikanischen Blutes flutete in den finanziellen Kern Deutschlands."

Die Folgen davon machten sich schnell bemerkbar.

Zum einen entwickelte sich aufgrund der Tatsache, dass die jährlichen Reparationszahlungen die Gesamtschulden der Alliierten decken sollten, der sogenannte "absurde Weimarer Kreislauf". Das Gold, mit dem Deutschland die Kriegsreparationen bezahlte, wurde aufgehäuft und in die USA verkauft, wo es verschwand. Von den USA aus, so der Plan, ging das Gold in Form von "Hilfsgeldern" nach Deutschland, das dann an England und Frankreich zurückgezahlt wurde, die es wiederum an die Vereinigten Staaten schickten, um ihre Kriegsschulden zu begleichen. Die USA verzinsten das Gold mit einem hohen Zinssatz und schickten es zurück nach Deutschland. Letztendlich lebte Deutschland von seinen Schulden und es war klar, dass das Land völlig zusammenbrechen würde, wenn die Wall Street ihre Kredite zurückzöge.

Zweitens wurden die Kredite zwar offiziell an Deutschland vergeben, um die Zahlung von Reparationen zu gewährleisten, in Wirklichkeit dienten sie jedoch der Wiederherstellung des militärisch-industriellen Potenzials des Landes. Tatsächlich zahlten die Deutschen die Kredite mit Anteilen an deutschen Unternehmen zurück, sodass sich amerikanisches Kapital aktiv in die deutsche Wirtschaft integrieren konnte. Insgesamt beliefen sich die ausländischen Investitionen in die deutsche Industrie zwischen 1924 und 1929 auf fast 63 Milliarden Goldmark (davon entfielen 30 Milliarden auf die Kredite) und 10 Milliarden wurden als Reparationszahlungen geleistet. Amerikanische Bankiers - vor allem J.P. Morgan - stellten siebzig Prozent der deutschen Finanzerträge zur Verfügung. Infolgedessen war die deutsche Industrie bereits 1929 die zweitgrößte der Welt, befand sich aber zu einem großen Teil in den Händen der führenden amerikanischen Finanzindustriekonzerne.

So befand sich die I.G. Farben, das Unternehmen, das zum wichtigsten Bestandteil der deutschen Kriegsmaschinerie wurde, unter der Kontrolle von Rockefellers Standard Oil, als dieses Unternehmen 1930 45 Prozent von Hitlers Wahlkampf finanzierte. Über General Electric kontrollierte J.P. Morgan die deutsche Radio- und Elektroindustrie in Form von AEG und Siemens (1933 besaß General Electric einen Anteil von 30 Prozent an AEG). Über das Telekommunikationsunternehmen ITT kontrollierte er 40 Prozent des deutschen Telefonnetzes und 30 Prozent des Flugzeugherstellers Focke-Wulf. Opel wurde von General Motors, dem Unternehmen der Familie Dupont, übernommen. Henry Ford hielt 100 Prozent der Anteile an Volkswagen. Im Jahr 1926 entstand unter Beteiligung der Rockefeller-Bank, Dillon Reed und Co. das zweitgrößte Industriemonopol - die Vereinigten Stahlwerke von Thyssen, Flick, Wolf, Fegler usw.

Die amerikanische Zusammenarbeit mit dem militärisch-industriellen Komplex in Deutschland wurde so intensiv und weitreichend, dass bis 1933 amerikanisches Kapital in Schlüsselsektoren der deutschen Industrie und sogar in Großbanken wie die Deutsche Bank, die Dresdner Bank, die Donat Bank usw. eindrang.

Gleichzeitig wurde eine politische Kraft finanziert, die in den anglo-amerikanischen Plänen eine entscheidende Rolle spielen sollte - die Nazipartei und Adolf Hitler selbst.

Der deutsche Reichskanzler Brüning schrieb in seinen Memoiren, dass Hitler ab 1923 große Geldsummen aus dem Ausland erhielt - woher genau, ist unbekannt, aber es lief über Schweizer und schwedische Banken. Bekannt ist auch, dass Hitler 1922 in München mit dem US-Militärattaché Captain Truman Smith zusammentraf - ein Treffen, über das Smith in einem ausführlichen Bericht an seine Vorgesetzten in Washington (im Office of Military Intelligence) berichtete und in dem er sagte, er halte viel von Hitler.

Über Smiths Bekanntenkreis kam Hitler in Kontakt mit "Putzi" (Ernst Franz Sedgwick Hanfstaengl), einem Absolventen der Harvard University, der eine wichtige Rolle dabei spielte, Hitler zu einem erfolgreichen Politiker zu formen, indem er ihm erhebliche finanzielle Unterstützung und Verbindungen zu hochrangigen britischen Persönlichkeiten verschaffte.
Hitler bereitete sich auf die große Politik vor, doch solange in Deutschland Wohlstand herrschte, blieb seine Partei an der Peripherie des öffentlichen Lebens. Diese Situation änderte sich mit dem Ausbruch der Krise dramatisch.
Nachdem die US-Notenbank im Herbst 1929 den Zusammenbruch des Aktienmarktes herbeigeführt hatte, begann die dritte Phase der anglo-amerikanischen Strategie.

Die Fed und J.P. Morgan beschlossen, die Kreditvergabe an Deutschland einzustellen, was eine Bankenkrise und eine wirtschaftliche Depression in Mitteleuropa auslöste. Im September 1931 gab England den Goldstandard auf, zerstörte absichtlich das internationale Zahlungssystem und schnitt der Weimarer Republik vollständig den finanziellen Sauerstoff ab.

Doch die Nazipartei erlebte einen wundersamen Aufschwung: Im September 1930 erhielt die Partei dank der Großspenden von Thyssen, I.G. Farben und Kirdorf 6,4 Millionen Stimmen und wurde damit zweitstärkste Kraft im Reichstag. Kurz darauf kam es zu einer großzügigen Finanzspritze aus dem Ausland. Hjalmar Schacht wurde zum zentralen Bindeglied zwischen den deutschen Großindustriellen und den ausländischen Geldgebern.

Am 4. Januar 1932 wurde bei einem Treffen zwischen Adolf Hitler, Bundeskanzler Franz von Papen und Montague Norman eine geheime Vereinbarung getroffen, welche die Finanzierung der NSDAP sicherstellte. Bei diesem Treffen war auch der amerikanische Politiker Dulles anwesend, was seine Biographen nicht gerne erwähnen. Am 14. Januar 1933 hielt Hitler ein Treffen mit Kurt von Schröder, einem mit den Nazis sympathisierenden Bankier, mit von Papen und Kepler ab, bei dem das Programm Hitlers in vollem Umfang gebilligt wurde. Hier wurden die endgültigen Weichen für die Machtübernahme der Nazis gestellt und am 30. Januar wurde Hitler Kanzler. Damit begann die vierte Phase der Strategie.

Das Verhältnis zwischen der neuen Regierung und den anglo-amerikanischen Führungskreisen gestaltete sich äußerst wohlwollend. Als Hitler sich weigerte, die Reparationszahlungen fortzusetzen, was natürlich die Frage nach der Begleichung der Kriegsschulden aufwarf, zwangen ihn weder Großbritannien noch Frankreich zur Zahlung. Nachdem Reichsbankchef Hjalmar Schacht im Mai 1933 in die USA gereist war, um sich mit dem Präsidenten und wichtigen Wall-Street-Bankern zu treffen, gewährte Amerika Deutschland neue Kredite in Höhe von insgesamt 1 Milliarde Dollar. Und im Juni, während eines Besuchs bei Norman in London, forderte Schacht weitere 2 Milliarden Dollar an Krediten sowie eine Reduzierung und schließlich die Einstellung der Zahlungen für alte Kredite. Auf diese Weise bekamen die Nazis etwas, was die vorherige Regierung nicht hatte.

Im Sommer 1934 unterzeichnete Großbritannien das Deutsch-Britische Transferabkommen, das zu einer der Grundlagen der britischen Politik gegenüber dem Dritten Reich wurde, und bis Ende der 1930er Jahre entwickelte sich Deutschland zum wichtigsten Handelspartner Großbritanniens. Schröders Bank wurde zum wichtigsten Agenten Deutschlands und Großbritanniens und 1936 fusionierte ihre New Yorker Filiale mit einer Rockefeller-Holding zur Investmentbank "Schroeder, Rockefeller and Co.", welche die New York Times als "wirtschaftspolitische Achse Berlin-Rom" bezeichnete. Da Hitler, wie er selbst zugab, ausländische Kredite als finanzielle Grundlage seines Vierjahresplans betrachtete, löste dies nicht die geringste Beunruhigung aus.

Im August 1934 kaufte der amerikanische Ölgigant Standard Oil 730.000 Hektar Land in Deutschland und baute große Ölraffinerien, welche die Nazis mit Öl versorgten. Gleichzeitig versorgten die Vereinigten Staaten Deutschland heimlich mit der modernsten Ausrüstung für Flugzeugfabriken, die bald deutsche Flugzeuge produzieren sollten. Deutschland erhielt zahlreiche Patente von den amerikanischen Firmen Pratt and Whitney, Douglas und der Bendix Corporation, und der Sturzkampfbomber "Junker-87" wurde mit rein amerikanischer Technologie gebaut. Bis 1941, als der Zweite Weltkrieg in vollem Gange war, beliefen sich die amerikanischen Investitionen in die deutsche Wirtschaft auf insgesamt 475 Millionen Dollar, allein Standard Oil investierte 120 Millionen Dollar, General Motors - 35 Millionen Dollar, ITT - 30 Millionen Dollar und Ford - 17,5 Millionen Dollar.

Die enge finanzielle und wirtschaftliche Verflechtung zwischen anglo-amerikanischen und nationalsozialistischen Geschäftsleuten bildete den Hintergrund für die Beschwichtigungspolitik gegenüber dem Aggressor, die direkt zum Zweiten Weltkrieg führte.

Heute, nachdem die globale Finanzelite einen Plan für die "Große Depression Teil II" mit dem anschließenden Übergang zu einer "neuen Weltordnung" in Angriff genommen hat, ist es unerlässlich, ihre Schlüsselrolle bei der Organisation von Verbrechen gegen die Menschheit in der Vergangenheit zu erkennen.

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Grüße

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Ich bin und zugleich nicht.

Anmerkungen

Bergamr @, Montag, 21.03.2022, 19:43 vor 1007 Tagen @ Ikonoklast 1436 Views

Hallo Ikonoklast,

die ersten zwei Artikel haben mich erstaunt, da mir unbekannte geschichtliche Punkte aufgeführt wurden. Beim dritten Artikel, der 'Zweiten Antwort' über die Finanzierung des WK II, habe ich allerdings gestutzt.

Hier sind sehr viele Fehler enthalten, möglicherweise der Übersetzung geschuldet, aber eher ein Hinweis auf schlampige und/oder tendenziöse Recherche.

Beispiele: - der Autor referiert auf D-Mark, es waren damals Reichs-, später Rentenmark
- Henry Ford konnte 1933 keine 100% an Volkswagen besitzen, das Werk gab es damals noch nicht
- Standard Oil wurde 1911 als Monopol zerschlagen
- Patente für die Flugzeugindustrie? Wäre mir neu, aber bitte => Beweise, v.a. Ju87

Ich stimme der Grundtendenz des Autors ja zu, die Finanzierung des braunen Aufstiegs ist ja unbestritten, aber die Tatsachen sollten sauber belegt sein.

Und wenn man dann noch seine Einlaßungen über die Ausgewogenheit des DDR-Parlamentarismus in der 'Ersten Antwort' in Betracht zieht, hmm, nun ja.

Ich bin kein Befürworter 'unseres' westlichen (US-)Systems, ich möchte nur nicht 'Beeinflußung' mit 'Propaganda' beantwortet haben. Dafür sind ja alle Seiten bekannt. Das brauch ich nicht.

Trotzdem, Schlußfazit, interessante Aufstellung von geschichtlichen Daten, die ich so noch nicht kannte - danke dafür.

Gruß
Bergamr

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Ehrlich schade für die Heimat! Endgültig verloren seit Sommer 2015 ...

Die Reichsmark

Manuel H. @, Samstag, 26.03.2022, 21:21 vor 1002 Tagen @ Ikonoklast 992 Views

Hatten denn die Sowjets nicht verfügt, dass die Reichsmark aus dem Westen für ungültig erklärt wurde und nur noch eine Reichsmark Ost zulässig war? Die Reichsmark Ost war, soweit ich mich erinnere, durch einen zusätzlichen Stempelaufdruck kenntlich gemacht. (Der mag sicherlich leicht zu fälschen gewesen sein, weiß auch nicht, wie man die überall vagabundierenden Reichsmark im Gebiet der SBZ so schnell hat als "Ost" überprüfen können und händisch hat stempeln können.)

Was mich auch wundert. Da hat die Sowjetunion einen über den grünen Klee gelobten KGB, der alles weiß, aber der Beschluß, eine eigene Westwährung zu installieren, was Hölle an Vorbereitung und Planung gekostet hat, hat die Sowjets völlig überrascht?

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