Liste der Westsanktionen gegen Russland
Interessanterweise frohlocken jetzt die Anti-Russland-Blogger darüber, dass Russland seine geringen Auslandsschulden nicht mehr bedienen kann und seine Zahlungsunfähigkeit erklären müsse.
Weshalb könne Russland nicht mehr bedienen? Weil der Westen Russland das Geld geklaut hat (nennt sich vornehm "eingefroren") und es noch ein zweites, drittes Mal kassieren will.
Hier die Fleißliste eines Bloggers.
Da es absolut legitim ist, Sanktionen mit Gegen-Sanktionen zu vergelten, würde ich diesen Blogger um Vorschläge bitten, welche Produkte er für sinnvoll halte, die die zivile Bevölkerungen im Westen ähnlich hart zu treffen vermögen wie die initial verordneten Sanktionen gegen die russische Zivilbevölkerung. Was also solle Russland in Zukunft gegenüber dem Wesen sanktionieren? Die Liste möge aber bitte mindestens gleich lang sein und in seiner Wirkung ähnlich verheerend und Hunger fördernd wie vom Westen gegen die Russen gewünscht.
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Die Liste der Unternehmen, die ihre Geschäfte in Russland vorerst einstellen, hat schon jetzt eine unglaubliche Länge erreicht. Und sie wird immer länger.
Der Volkswagen-Konzern hat Exporte nach Russland mit sofortiger Wirkung gestoppt. Selbst fertig produzierte Fahrzeuge, die bereits in Russland sind, werden nicht mehr an dortige Händler ausgeliefert.
Daimler Truck will seine Geschäftsaktivitäten in Russland und die Kooperation mit dem russischen Lkw-Hersteller Kamaz mit sofortiger Wirkung einstellen.
Die Mercedes-Benz Group, ehemals Daimler und früher Mutterkonzern der Daimler-Lkw-Sparte, will ihre 15-Prozent Beteiligung an Kamaz verkaufen. Zudem stellt der Konzern bis auf Weiteres den Export von Pkw und Vans nach Russland sowie die lokale Fertigung in Russland ein.
BMW verzichtet auf den Export seiner Autos nach Russland und will die Produktion in den dortigen Werken beenden.
Der schwedische Autohersteller Volvo Cars, eine Tochter des chinesischen Fahrzeugkonzerns Geely, liefert seine Autos bis auf Weiteres nicht mehr nach Russland.
General Motors (GM) hat einen Exportstopp nach Russland angekündigt.
Ford Motor hat seinen Joint-Venture-Partner Sollers über das Aussetzen seines Russlandgeschäfts informiert. Das Joint Venture stellt das russische Vorzeige-Automodell Aurus Senat her, das auf besonderen Wunsch des russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin entwickelt wurde.
Mitsubishi erwägt die Produktion und den Verkauf seiner Autos in Russland einzustellen, da die Sanktionen zu Unterbrechungen in den Lieferketten der Japaner führen könnten.
Toyota, der Weltmarktführer, stellt bis auf Weiteres die Produktion in seinem Werk im russischen St. Petersburg ein.
Der Motorradhersteller Harley Davidson hat seine Geschäfte und Lieferungen in Russland ebenfalls eingestellt.
Die Hersteller von Luxusautos Jaguar Land Rover und Aston Martin pausieren den Export ihrer Autos nach Russland.
Ferrari und die Volkswagen-Tochter Lamborghini ziehen sich wegen des Kriegs in der Ukraine aus dem Russlandgeschäft zurück. Ferrari erklärte, die Produktion von Supersportwagen für den russischen Markt werde bis auf Weiteres gestoppt. Lamborghini schrieb über Instagram, das Geschäft werde auf Eis gelegt.
Der Reifenhersteller und Autozulieferer Continental stoppt seine Produktion und die Geschäfte in Russland. Außerdem wurde das Im- und Exportgeschäft mit Russland eingestellt.
Der japanische Elektronik- und Unterhaltungskonzern Sony setzt die Lieferung seiner Playstation-Konsole und zugehöriger Spiele nach Russland aus.
Der britische Energiekonzern BP trennt sich von seiner Beteiligung von knapp 20 Prozent am russischen Ölkonzern Rosneft.
Der britische Energiekonzern Shell will künftig kein Erdöl und Gas mehr aus Russland kaufen und bestehende Verträge nicht erneuern. Außerdem werden alle Tankstellen in Russland geschlossen und andere Geschäftsaktivitäten dort aufgegeben. Zudem will der Konzern seine Gemeinschaftsunternehmen mit Gazprom und zugehörigen Firmen aufgeben.
Der US-Ölkonzern Exxon Mobil zieht sich aus dem russischen Öl- und Gasgeschäft zurück und tätigt keine neuen Investitionen mehr.
Der französische Ölriese Total will kein Kapital mehr für neue Projekte in Russland bereitstellen.
Der norwegische Energiekonzern Equinor wird sich von seinen Gemeinschaftsunternehmen in Russland trennen, das betrifft unter anderem auch Rosneft.
Der österreichische Energiekonzern OMV hat seine Pläne, sich an einem Gasfeldprojekt von Gazprom zu beteiligen, aufgegeben und prüft seine Rolle bei der Gaspipeline Nord Stream 2.
Der Energiekonzern Uniper will keine neuen Investitionen in Russland tätigen. An die russische Kraftwerkstochter Unipro sollen vorerst keine Mittel überwiesen werden. Der Ende letzten Jahres eingeleitete Prozess zur Veräußerung von Unipro wird vorerst gestoppt.
Die weltweit tätige Bank HSBC schraubt ihre Zusammenarbeit mit russischen Banken zurück, darunter die zweitgrößte Bank Russlands VTB.
Bei der Fondsgesellschaft DWS tätigen aktiv verwaltete Publikumsfonds bis auf Weiteres keine neuen Investitionen in russische Wertpapiere.
Union Investment setzt die Ausgabe sowie die Rücknahme von Fondsanteilen für den UniEM Osteuropa aus. Der Fonds der Fondsgesellschaft der Volks- und Raiffeisenbanken hatte Ende Januar ein Fondsvolumen von rund 100 Millionen Euro, wovon rund 60 Prozent in Russland investiert waren.
Die Bank Nordea hat den Handel von Investmentfonds mit starkem Russland-Exposure ausgesetzt.
Visa, Mastercard und American Express haben ihre Geschäfte mit Russland ausgesetzt. Für die Kunden der drei weltgrößten Kreditkartenanbieter bedeutet das: Sie können mit von russischen Banken ausgestellten Visa-, Mastercard- oder American-Express-Kreditkarten nur noch in Russland bezahlen. Karten, die bei nichtrussischen Banken ausgestellt wurden, funktionieren nicht mehr in Russland. Zuvor hatten Visa, Mastercard und American Express bereits russische Banken aus ihren Bezahlnetzwerken ausgeschlossen.
Der Bezahldienst PayPal stoppt seine verbliebenen Dienste in Russland. Davon betroffen sind unter anderem internationale Überweisungen.
Die großen Wirtschaftsprüfer KPMG und PwC trennen sich von ihrem Russland-Geschäft.
Die US-Ratingagentur Fitch stoppt ihre geschäftliche Tätigkeit in Russland. Die Bewertung von Bonitäten und andere Dienstleistungen werden dort mit sofortiger Wirkung eingestellt.
Der schwedische Möbelhändler Ikea stoppt alle Ex- und Importe in und nach Russland und Belarus vorübergehend. Dasselbe gilt für die Produktion in Russland. Von dem Entschluss sind demnach 15.000 Angestellte betroffen.
Die Handelsketten REWE, deren Tochter Penny, Aldi und der Discounter Netto des Edeka-Konzerns wollen keine Produkte mehr verkaufen, die in Russland hergestellt worden sind.
Die Baumarkt-Kette Obi stellt ihr Geschäft in Russland ein. Obi hat in Russland nach eigenen Angaben 27 Baumärkte und 4.900 Mitarbeiter, etwas ein Zehntel der Gesamtbelegschaft.
Der Elektro- und Energietechnikhersteller Siemens Energy hat sämtliches Neugeschäft in Russland gestoppt.
Der frühere Mutterkonzern Siemens hat alle neuen Geschäfte und internationalen Lieferungen nach Russland eingestellt. Seine lokalen Service- und Wartungsaktivitäten will Siemens unter Einhaltung der Sanktionen fortsetzen.
Der Lkw- und Zugbremsenhersteller Knorr-Bremse zieht sich aus seinem Gemeinschaftsunternehmen mit dem russischen Lkw-Hersteller Kamaz zurück. Außerdem hat der Vorstand entschieden, keinerlei Produkte oder Systeme für Lokomotiven mehr nach Russland zu liefern, da nicht ausgeschlossen werden könne, dass diese für militärische Zwecke eingesetzt würden.
Auch einer der weltgrößten Mischkonzerne, General Elecric (GE), erklärte, sich aus dem Russland-Geschäft zurückzuziehen. Ausgenommen seien lediglich unverzichtbare medizinische Ausrüstung sowie der Support bestehender Energienetze in der Region.
Der Sportartikelhersteller Adidas hat seine Partnerschaft mit dem Russischen Fußballverband eingestellt. Außerdem stellt der Konzern den Betrieb der eigenen Läden und des Onlinehandels in Russland bis auf Weiteres ein.
Der US-Konkurrent Nike hat den Verkauf von Waren auf seiner Website und App in Russland eingestellt.
Auch Puma stellt den operativen Betrieb der Geschäfte in Russland vorübergehend ein. Ursprünglich hatte der Sportartikelhersteller lediglich auf neue Lieferungen nach Russland verzichtet.
Der schwedische Haushaltsgerätehersteller Electrolux hat alle Aktivitäten in Russland eingestellt.
Der schwedische Modekonzern Hennes und Mauritz (H&M) stellt bis auf Weiteres seinen Verkaufsbetrieb in Russland ein.
Der französische Luxusanbieter Hermès schließt vorübergehend seine drei Läden in Russland, darunter das im berühmten Moskauer Kaufhaus Gum am Roten Platz. Die für dieses Jahr geplante Eröffnung eines Geschäfts in St. Petersburg wird zudem „auf unbestimmte Zeit verschoben“.
Der französische Luxusmarken-Hersteller LVMH schließt vorübergehend seine 124 Läden in Russland.
Auch der Luxuskonzern Kering schließt vorübergehend seine Läden in Russland.
Das italienische Modehaus Prada kündigte einen Verkaufsstopp in Russland an.
Der US-Konsumgüterkonzern Procter & Gamble (P&G) beendet alle seine Kapitalinvestitionen in Russland. Zudem will der Konzern sein Portfolio in Russland „beträchtlich reduzieren“. Außerdem stoppt man dort alle Medien- und Werbeaktivitäten. Zu dem Konzern gehören Marken wie Gillette, Pampers und Oral B.
Der Jeanshersteller Levi Strauss & Co. (Levi’s) stellt seine Geschäfte in Russland wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine vorübergehend ein. Auch neue Investitionen in Russland werde es bis auf Weiteres nicht geben.
Der Modekonzern Hugo Boss hat alle seine Läden in Russland geschlossen. Damit seien Aktivitäten im Einzelhandel und Online-Shopping in dem Land eingestellt.
Die beiden großen US-Paketdienstleister UPS und FedEx setzen Lieferungen nach Russland und die Ukraine wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine vorerst aus.
Die Deutsche-Post-Tochter DHL befördert keine Sendungen mehr nach Russland.
Die dänische Reederei Maersk setzt Container-Schifffahrten von und nach Russland aus.
Die Reederei Hapag Lloyd hat Buchungen für Russland vorübergehend ausgesetzt.
Der Schweizer Logistikkonzern Kühne + Nagel setzt bis auf Weiteres alle Importlieferungen in die Russische Föderation aus, mit Ausnahme von Pharma-, Gesundheits- und humanitären Transporten.
Die Lufthansa fliegt Russland nicht mehr an. Die Tochter Lufthansa Technik hat wegen der Sanktionen sämtliche Serviceleistungen für russische Kunden gestoppt. Davon sind mehrere hundert Flugzeuge betroffen.
Die Flugzeughersteller Airbus und Boeing stellen ihre Lieferungen an russische Fluggesellschaften ein. Die Airlines erhalten damit keine Ersatzteile mehr und werden auch technisch nicht mehr unterstützt.
Der kanadische Flugzeugbauer Bombardier legt sämtliche Aktivitäten mit russischen Kunden auf Eis. Dazu zähle die gesamte technische Unterstützung.
Das weltweit größte Flugzeugleasingunternehmen Aercap Holdings verzichtet auf Leasinggeschäfte mit russischen Fluglinien.
Mit dem US-Unternehmen Sabre und der spanischen Amadeus IT Group haben zwei der größten Buchungssystemanbieter für Flugtickets ihre Geschäftsbeziehungen zur russischen Fluggesellschaft Aeroflot gekappt.
Der Flughafenbetreiber Fraport lässt seine Geschäftsaktivität in St. Petersburg ruhen.
Die Hollywood-Studios Warner Brothers, Disney und Sony Pictures setzen Filmstarts in Russland aus.
Das weltgrößte Musiklabel, die Universal Music Group, schließt alle Büros in Russland und legt die Geschäftstätigkeiten auf Eis.
Der Video-Streaminganbieter Netflix stellt den Betrieb in Russland ein. Eine Neuanmeldung in Russland sei damit nicht mehr möglich. Bisherige Kunden werden demnach den Dienst noch nutzen können, bis die nächste monatliche Zahlung fällig werde.
TikTok will Live-Streams und die Verbreitung neuer Videos in Russland aussetzen. Der über die App in Russland angebotene Messaging-Dienst bleibe davon unberührt.
Der US-Technologiekonzern Apple setzt den Verkauf aller Produkte in Russland aus und schränkt Apple Pay und andere Dienste ein.
Die Alphabet-Tochter Google setzt sein Anzeigengeschäft in Russland bis auf Weiteres aus. Betroffen ist Werbung sowohl im Umfeld der Internet-Suche als auch bei der Videoplattform YouTube. Zudem hat das Unternehmen Apps, die mit den russischen Sendern RT und Sputnik verbunden sind, in seinem Play Store blockiert. Außerdem hat Google die Kanäle, die RT und Sputnik nahe stehen, auf seiner Videoplattform YouTube in Europa gesperrt.
Der Chipriese Intel setzt alle Lieferungen an Kunden in Russland aus. Auch Belarus, das die russische Invasion in die Ukraine unterstützt, wird nicht mehr versorgt. Intel ist der wichtigste Anbieter von Prozessoren und Servern in Rechenzentren.
Microsoft will die Apps von RT aus dem Windows App Store entfernen und Werbung in staatlich geförderten russischen Medien verbieten. Zudem kündigte der Konzern an, den Verkauf seiner Produkte auszusetzen, also keine Neugeschäfte mehr in Russland zu machen.
Der US-Computerhersteller Dell hat den Verkauf von Produkten in der Ukraine und in Russland ausgesetzt.
Der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung hat seine Lieferungen nach Russland gestoppt. Er war bisher in Russland Marktführer bei Speicherchips, Smartphones und Fernsehern.
Als weiteres Tech-Unternehmen hat der Apartment-Vermittler Airbnb seine Aktivitäten in Russland und Belarus gestoppt.
Der deutsche Softwareriese SAP und sein US-Rivale Oracle setzen alle Aktivitäten in Russland aus.
Der Computerspielehersteller Electronic Arts (EA) will die russische Nationalmannschaft und alle russischen Fußballclubs aus dem Computerspiel FIFA 22 entfernen. Auch FIFA Mobile und FIFA Online sind von dem Schritt betroffen.
Der weltgrößte Onlinehändler Amazon stoppt den Versand von Produkten an Privatkunden in Russland und Belarus. Außerdem wird den Nutzern in Russland bis auf Weiteres der Zugang zum Streamingdienst Prime Video gesperrt. Darüber hinaus will Amazon dort keine Bestellungen mehr für „New World“ annehmen – das einzige Videospiel, dass das Unternehmen direkt in Russland verkauft. Amazon hat außerdem beschlossen, sowohl seinen Online-Marktplatz als auch die Cloud-Plattform AWS für neue Kunden in Russland und Belarus zu schließen.
Der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson setzt seine Lieferungen nach Russland aus.
Der finnische Telekommunikationsausrüster Nokia stellt seine Lieferungen nach Russland ebenfalls ein.
Der Lebensmittelkonzern Danone setzt alle Investitionen in Russland aus. Die Produktion und der Vertrieb von frischen Milchprodukten und Säuglingsnahrung werde allerdings aufrechterhalten, um den essenziellen Nahrungsmittelbedarf der örtlichen Bevölkerung weiterhin zu decken.
Die niederländische Brauerei Heineken, die zweitgrößte Brauerei der Welt, beendet Produktion, Werbung und Verkauf seiner Marken in Russland. Heineken beschäftigte bislang 1.800 Mitarbeiter in Russland und war dort der drittgrößte Bierproduzent.
PepsiCo will sein Geschäft zumindest stark einschränken, der Verkauf und die Herstellung von Softdrinks wie Pepsi, 7Up und Mirinda wird vorübergehend ausgesetzt. Zudem will der Konzern Investitionen sowie sämtliche Werbe- und Marketingaktivitäten in Russland stoppen.
Und nun haben diese Woche auch die US-Konzerne McDonald’s, Starbucks und Coca-Cola mitgeteilt, dass sie den Betrieb in Russland vorerst einzustellen werden.
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Die Pünktchen stehen dafür, dass sich diese Blogger noch eine lange Fortsetzung wünschen.