Das liegt natürlich daran, dass einer Genies nur im Rahmen der eigenen Genialität als solche erkennen kann.
Hallo R., ich teile voll und ganz Deine Einschätzung.
Ohne in die Tiefe gehen zu wollen, möchte ich nur anmerken, dass, um ein Sprachgenie erkennen zu können, man zumindest über fundierte Kenntnisse dieser Sprche verfügen muss. Ein Sprachunkundiger, der die Sprache nicht kennt, kann ein geniales Gedicht nicht von sinnlosem Gebrabbel unterscheiden.
Das gilt auch umgekehrt. Wer sich selber immer nur verkauft, der vermeint in Anderen geniale Verkäufer ihrer selbst zu erkennen, analog demjenigen aus dem Beispiel, wer nur einen Hammer hat, wird überall nur Nägel erkennen können.
Ich mag ein paar Gedichte und ein paar Fauststellen. Kleist, Büchner und Hölderlin gegen diesen “Olympier“, der ein Verhängnis war.
Etwas mögen oder nicht-mögen ist das schlechteste Kriterium und verdeckt nur den Mangel an Wissen. Ich halte mich lieber an den genialen Marcel Proust, den ich in diesem Zusammenhang schon öfters erwähnt habe, der davon ausgeht, dass man sich erst intensiv mit Kunst beschäftigen muss, um die Qualität zu erspüren. Da ist es, um Negaposi zu zitieren, nicht mehr mit Schlumpfigkeit "kann mich ooch irren" getan.
Dir das Beste. Höre manchmal Dich spielen und denke an gute Stunden mit Dir.
J.
Goethe wird sehr oft für nicht so genial gehalten wegen seiner Farbenlehre. Ein genialer Naturwissenschaftler wqar er mit Sicherheit nicht, das hat er damit bewiesen. Es könnte aber durchaus sein, dass Goethes Farbenlehre auf anderem Gebiet genial war, nur nicht auf naturwissenschaftlichen. Dazu fehlen mir aber die intensiven Kenntnisse, weswegen ich mih des Urteils enthalte.
Gruß Mephistopheles