Hallo solarteur,
danke für den Input!
Auf russstrat.ru (danke @stokk für den Hinweis) findet sich auch ein Kommentar in diese Richtung. Russland kann sich Erdogans Machtstreben in der muslimischen Welt zunutze machen.
A loud attempt to "storm" the UN has now been made by Turkish President Recep Erdogan. "The world is changing”, he said, "the fate of humanity cannot and should not be left at the mercy of a handful of victorious countries in World War II. The new architecture of political and economic relations has undergone great changes, it is unthinkable that the global security system remains the same."
deutsch:
Ein lautstarker Versuch, die UNO zu "stürmen", wurde nun vom türkischen Präsidenten Recep Erdogan unternommen. "Die Welt verändert sich", sagte er, "das Schicksal der Menschheit kann und darf nicht der Gnade einer Handvoll siegreicher Länder im Zweiten Weltkrieg überlassen werden. Die neue Architektur der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen hat sich stark verändert, es ist undenkbar, dass das globale Sicherheitssystem gleich bleibt."
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The problem is that within the Security Council itself, their voice is only advisory, and the composition of the permanent members is quite clearly divided into "three Western countries" against Russia and China. Thus, even in an ideal case, the United States has the opportunity to block any initiatives that do not suit them with "three votes against", even without resorting to the right of veto.
deutsch:
Das Problem ist, dass sie im Sicherheitsrat selbst nur eine beratende Stimme haben und die Zusammensetzung der ständigen Mitglieder ganz klar in "drei westliche Länder" gegen Russland und China aufgeteilt ist. Somit haben die Vereinigten Staaten selbst im Idealfall die Möglichkeit, alle Initiativen, die ihnen nicht passen, mit "drei Gegenstimmen" zu blockieren, auch ohne von ihrem Vetorecht Gebrauch zu machen.
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Sollte nun die Türkei oder ein anderes muslimisches Land einen permanenten Sitz im UN-Sicherheitsrat bekommen, könnten Russland und China dieses für ihre eigenen Zwecke vor den Karren spannen. Erdogan versucht schon seit längerer Zeit als eine Art 'Führer' in der islamischen Welt wahrgenommen zu werden. Mal sehen was die Saudis dazu sagen, wenn er erfolgreich sein sollte.
Nun wenn wir uns noch einmal ansehen wie viele Kredite europäische Banken und zuletzt auch Frankreich und Deutschland an die Türkei vergeben haben, muss man schon die Frage nach einem absichtlichen Crash der türk. Lira stellen. Sollte die Türkei (Staat, Unternehmen und Privatpersonen) die Kredite durch den starken Lira-Verfall nicht mehr bedienen können, werden wohl einige Banken in Schieflage geraten. Die Konsequenz könnte ein wiederaufflammen der Euro-/Bankenkrise sein, diese wurde in den letzten 10 Jahren mit so viel Geld zu gekleistert um das Probleim einfach zu übertünchen. Diesmal dürfte die EZB ihr Pulver weitgehend verschossen haben, zudem sind wir in einen Teuerungszyklus und einen Zyklus der Warenknappheit eingetreten. Dies könnte zur Kernschmelze des europ. Währungssystems führen. Dies würde einerseits den einfluss Europas in der Welt wesentlich schmälern, andererseits könnte China günstiger an europäischens Know-How, Infrasturktur, Patente und Technologie kommen. Was eventuell ein wegdriften Europas aus der Einflusssphäre der USA zur Folge hätte und China fast die Vorherrschaft sichern würde. Warum fast? Ihnen fehlt derzeit noch eine starke (Kriegs-) Marine. vgl. Heartland-Theorie - Weiterentwicklungen
Vielleicht möchte sich Erdogan China mit diesem Winkelzug anbiedern, in der Hoffnung mit Infrastrukturkrediten aus China "rausgehauen" zu werden und anschließend seine Agenda als Führungspersönlichkeit in der muslimischen Welt weiter auszuweiten. Nur dies könnte zu kurz Gedacht sein, Russland und China haben sicherlich kein Interesse an einer starken Türkei geschweige denn an einer geeinten muslimischen Welt. Dieses werden China, Russland und auch die USA zur rechten Zeit zu verhindern wissen/versuchen.
P. S. @paranoia: Kampf der Kulturen - klare Leseempfehlung von mir
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Grüße
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Ich bin und zugleich nicht.