Mein Bericht aus dem Ahrtal. (mT)

DT @, Dienstag, 03.08.2021, 23:57 vor 1211 Tagen 8304 Views

bearbeitet von DT, Mittwoch, 04.08.2021, 00:56

Es hat ein paar Tage gebraucht, bis ich in der Lage war, das hier aufzuschreiben. Der Besuch hat mich wirklich mitgenommen, und als ich ankam, liefen mir erstmal die Tränen runter, als ich das Ausmaß der Zerstörung gesehen habe.

Wie vor einer Woche gesagt bin ich zur Ahr gefahren und habe geholfen, hauptsächlich in Bad Neuenahr, Ahrweiler und Walporzheim. Weiter das Ahrtal rauf kam ich nicht, weil die Straße, die Bahn und die Brücken zwischen Walporzheim und Dernau weggeschwemmt sind.

Ich liste hier einfach mal meine Eindrücke ungefiltert auf:

- Es sieht aus wie im Krieg. So stelle ich mir das in Berlin nach den ersten Bombenangriffen Anfang den II. WK aus. Es war sonnig, die Bäume sind grün, zT sind selbst in überschwemmten Vorgärten die Hortensien noch am Blühen und haben das überstanden, aber im Haus dahinter steht der Wasserrand bis zum 2. Stock, die Scheibe ist eingebrochen vom Druck.

- Überall ist der Schlamm, Löß, Schwemmlös, er riecht feucht, gelegentlich stinkt er auch. Zum Teil bis 30 cm hoch auf dem Gehweg.

- Die Situation war wie eine Apokalypse. Surreal. Ich war schon auf vielen Orten auf der Welt, habe aber so etwas noch nie gesehen. Am ehesten erinnerte mich der jetzige Zustand der Ahr an Endmoränen von Gletschern in den kanadischen Rockies oder in Alaska, oder an Bergbäche in den Alpen. Unmengen an Schotter, eine Schneise von 50 m Breite, weit in das angrenzende Land hineinreichend.

- In Bad Neuenahr hing eine seltsame Stille in der Luft. In der Lindenstraße, wo ich war, lag auch noch einiges an Schutt, dort waren die Bagger und LKWs noch nicht. Grund war der Aufbau der Behelfsbrücke an der Landgrafenstraße durch das THW, die am Samstag fertig wurde.

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Die Lindenstraße erinnerte wirklich an ein Kriegsgebiet nach schwersten Kämpfen. Der Radweg links der Ahr auf der nördlichen Seite war komplett weggespült, die Ahrseitige Reihe der Alleebäume fehlte komplett und lag zT im Wasser. Der Asphalt des Radweges lag unten im Schotter. Die Gasleitungen, Wasserleitungen, Strom- und Telefonleitungen schauten raus und lagen auf dem Schotter. Auf der gegenüberliegenden Seite war das Casino, das schwerste Zerstörungen erleiden mußte. Allein dieser Wiederaufbau (wenn er denn kommt) wird viele Dutzend Millionen kosten. Dahinter ist die Ahrtherme, auch die wurde erst vor ein paar Jahren wiedereröffnet nach Renovierung - zerstört. Geflutet. Dort wurde immer noch braune Brühe vom THW in die Ahr gepumpt.

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Neben der Behelfsbrücke fuhr ein kleines Boot mit einem Stock als Fähre über die Ahr, weil die neue Brücke noch für Fußgänger gesperrt war und nahm immer so ca 4 Leute mit. Es hing an einer Leine an einem gespannten Seil über die Ahr. Das THW betrieb diesen Fährdienst.

Die Reihe von Villen mit Arztpraxen, Coiffeuren, Cafes etc. in der ersten Reihe der Lindenstraße sahen surreal aus. Ab dem 3. Stock waren sie noch tipp top renoviert und hergerichtet, aber der erste Stock war komplett zerstört, die Tiefgaragen wo vorhanden standen voll mit Wasser und Schlamm. Es stank. Im Schutt auf dem Trottoirs lagen die Einrichtungen, zB vor einem Frisör noch das Plakat mit den Schnitten und den Preisen. Daneben die Haartrockner, zerknüllt. Schlamm und Matsch ohne Ende. Als Wind aufkam, blies er den trockenen Löß in einer Staubwolke durch die Straße, ich hab es zwischen den Zähnen gespürt. Dazu dieser Geruch von Erde. Und nur ein paar THWler dort. Keine Leute aus der Straße.

Die Straße selber war weg, der Asphalt fehlte. Es war nur der Schotter da. Gegenüber dem Casino muß sich die Ahr ihr eigenes, breites Bett gegraben haben und alles mitgerissen haben.

Lindenstraße früher:
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So sah das "Hochwasser" 2012 aus:
https://www.youtube.com/watch?v=NFVq4Da8LJ4
Jetzt stand das Hochwasser bis an die OBERKANTE der Fenster des Casinos rechts und auch links.

Lindenstraße jetzt:
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Was mich so traurig gemacht hat: in der angrenzenden Landgrafenstraße, etwa 200 m von der Ahr entfernt, schippte ein altes Ehepaar, ca 75, ganz alleine den Schlamm. Tausende Schulkinder und Jugendliche feiern jetzt in Malle, Zehntausende FFF Jünger sind über die Welt via Flugreise verteilt, a la Luisa "Miles and More" Neubauer und Carla Reemtsma, aber diese beiden alten Leute bekommen keine Hilfe. Die elende Dx befindet es nicht für nötig, einmal einen Aufruf zu starten, daß die Leute Hilfe beim Aufräumen bekommen.

Die Zerstörung ist so gewaltig und massiv, man weiß gar nicht, wo man anfangen soll. Wie das mit dem Wiederaufbau gehen soll, Infrastruktur, Straßen, Strom, Wasserleitungen, Gas, Eisenbahn, dann die vielen Privathäuser, ich weiß es nicht. Es würden viel mehr helfende Hände gebraucht!

Nebenan war in der Klinik eine Art "Lagezentrum" des DRK eingerichtet. Dort war aber wenig Verkehr. Alles drumrum lag eher in einem Dornröschenschlaf.

Die Innen- und Altstadt von Bad Neuenahr zeigte dasselbe Bild, oben alles fein, unten zerstört, Schlamm. Der Unrat war zum Großen Teil schon abgeholt, die Keller schon ausgepumpt. Vor der Altstadt, in der Nähe des Bahnhofs, hab ich den "Impfbus" des RKI gesehen, und nebenan war eine Bushaltestation für die Helfer, die hoch zu Haribo an den Parkplatz gefahren wurden, nach Grafschaft. Jede Menge junger Leute, viele junge Mädels. Respekt! Dx, nimmt Dir ein Beispiel daran!

In Walporzheim war die Situation eine andere. Dort war das ganze Dorf auf den Beinen, jedenfalls die, die überlebt hatten.

Die Zerstörung entlang der Ahr übertraf alles, was ich je gesehen habe. Etwas unterhalb des Dorfes auf der Nordseite der Ahr, zwischen dem Radweg und dem angrenzenden flachen Weinberg (der zur Hälfte umgewaschen war und voller Unrat lag), lag ein Aston Martin, auf dem Dach. Der V12 Motor war abgerissen und lag daneben. Er muß durch die Ahr geschwommen sein und war ultimativ zerstört. Aus dem Internet konnte ich herausfinden, daß es ein Cabrio mit 700 PS war.

Die Bäume, die noch standen, waren bis in 6-8 m Höhe mit Unrat umwickelt. Sogar Mülltonnen waren um die Bäume gewickelt. Die Josefsbrücke war komplett weggerissen, die dicken Armiereisen ragten aus dem Rest des Betons heraus wie kleiner Draht. Auf der anderen Ahrseite arbeitete eine Gruppe Mädels (Freiwillige) der BASF mit Obi-Eimern und sammelte in der unglaublich riesigen überspülten Fläche den massig herumliegenden Unrat auf. Eine Sysiphosaufgabe. Auch da könnte die Dx doch Schulkinder, Studenten und Flüchtlinge zu Tausenden einsetzen, wenn sie nur wollte.

Besonders erschütternd waren die Funde von persönlchen Erinnerungen, die im überschwemmten und zerstörten Weinberg neben dem Kinderspielplatz lagen, wo die Rutsche seltsam verbogen war, aber nicht weggewaschen wurde. Ich habe ein Schreiben von 1981, fein säuberlich verpackt in eine Plastikhülle, mit einer Antwort auf den Einberufungsbescheid der Bundeswehr gefunden von einem Franz oder Heinz Hentschel. Eine Suche im Internet ergab, daß ein Hentschel 2-3 km flußaufwärts ein Haus an der Ahr hatte, Richtung Dernau, was jetzt aber zT weggespült war. Habseligkeiten davon scheinen also in diesem Weinberg angekommen zu sein. Obwohl das Schreiben in dieser Plastikhülle war, steckte jede Menge Schlamm darin, und der Versuch, den klebrigen Schlamm wegzuwischen zerstörte das feuchte Papier.

Was mir nicht klar war: Bilder, wenn sie im Nassen liegen, verlieren ihre Farben. Ich habe jede Menge Fotoalben gesehen, man konnte zT noch Bilder vom Hausbau, von Beerdigungen, von Familienfesten erkennen, aber die meisten Bilder waren weiß und hatten nur noch batik-artige Muster von Farben darauf.

Besonders betroffen haben mich Schulhefte der 2. Klasse von 1976 einer Ulrike Gies gemacht, die fein säuberlich Gedichte mit Schönschrift reingeschrieben hat. Ein ganzer Satz von Heften lag dort in den Weinbergen und am Rand der Ahr, nicht weit vom Aston Martin entfernt.

Daneben lag auch ein Gesangbuch mit Weihnachtslieder. Ich habe mir vorgestellt, wie dieses Gesangbuch im Gebrauch war an Weihnachtsfesten und wie es jetzt durchnäßt am Rand der Ahr lag. Die ganze Geschichte der Familie weggespült.

Unten am Rand der Ahr gab es jede Menge schöner Häuser, zT Villen. Das Wasser stand nicht nur im Keller und im Erdgeschoß, sondern zT 1m hoch über dem Balkon. Man konnte noch sehen, wie die Leute unten am Rand der Ahr eine Betonmauer hatten, dann den ansteigenden Garten, dann oben auf einer Erhöhung das Haus. Daß das Wasser jemals bis ins OG steigen würde, war unvorstellbar.

Im Ort hat es überall gehämmert und geklopft. Die Traktoren und LKWs sind gefahren, es hat gestaubt, und der Müll, der auf dem Dorfplatz gesammelt wurde, wurde abgefahren. Vor den Häusern lag relativ wenig Schutt, der war schon weg, aber es waren noch jede Menge zerstörte und verschlammte PKW da.

Ich war schwer beeindruckt, was schon nach 10 Tagen an Arbeit geschafft war, was an Dreck bereits abgefahren war, welche Masse von Schlamm schon aus den Kellern geholt worden war und daß die Leute schon die Tapeten abgezogen hatten und den Fußboden jetzt rausrissen, um alles zu trocknen. Alle waren froh, daß Sommer war.

Ich war auch schwer beeindruckt, wie weit die Logistik schon war, zumindest in Walporzheim. Dort standen große BOELS Mietgeneratoren, dicke Stromleitungen führten, zT auch auf Behelfsbrücken, über die Straßen, und jede Familie hatte so einen Bau-Anschlußkasten vorne an der Garage bzw. im Haus in der Nähe des Sicherungskastens. Dort kam der Strom her. Lob an die Energieversorger. Ich hatte auch die ganze Zeit Handynetz, also Julias Aktion mit dem Timo Höttges von der Telekom scheint geholfen zu haben.

Ebenso standen überall wo ich geschaut hatte, also in Ahrweiler, Bad Neuenahr wie auch in Walporzheim, Hunderte von 1 m³ Behältern mit "Brauchwasser". Dort konnte man sich die Hände waschen und auch eimerweise Waschwasser holen.

Jede Menge junger Leute waren im Ort. Ich hatte länger mit einem zu tun, der wie ich einfach kam und aus Paderborn angereist war, einfach so. Im Ort gab es ein sehr gutes Lagezentrum, wo DRK, Polizei und THW waren. Die Bundeswehr war nur noch mit einem Ziegler-"Feuerwehrauto", was das Logo der ABC-Truppe drauf hatte, vor Ort. Jede Menge LKWs und Traktoren mit großen Anhängern fuhren durch, auch gab es eine Stelle mit LKW/Anhänger/Traktorreifen, weil die wohl viel kaputt gingen mit dem ganzen Schutt.

Das Lagezentrum war perfekt organisiert. In einem großen Zelt gab es Hochdruckreiniger, Dosenfutter, Klopapier, Zewas, Reinigungsmittel, Schläuche, und jede Menge zu Trinken, ebenso Linsensuppe, Würstchen, Ravioli. Viele verdreckte junge Leute und Helfer saßen da und stärkten sich. Auch ein kleiner Bratwurststand (so ein Anhänger wie man sie vom Jahrmarkt kennt) war da und verteilte unentgeltlich Bratwurst, etc.

Überall im Ort standen Flaschen mit Wasser und Getränken, entweder in Kisten oder so in Folie verschweißt wie man das vom Supermarkt kennt.

Ich war selber bei einer Familie (der ich auch meinen vorher gekauften Hochdruckreiniger und Schlauch mit Anschlüssen geschenkt habe), die eine kleine Straußwirtschaft betrieben hatte, auch einen kleinen Weinverkauf. Bis zum 1. Stock stand das Wasser hoch, die Gaststube war völlig zerstört. Um den 20.8. herum sollte die Weinkirmes sein, nach Corona kamen endlich wieder Gäste und Touristen an die Ahr.

Das schlimmste aber: im Nachbarhaus war der Besitzer in der Nacht vom 14. auf den 15.7. ertrunken. Er ging wohl nochmal in das Erdgeschoß, dort stand aber das Wasser bis zur Oberkante der Fenster. Ein Fenster war vom Wasserdruck eingedrückt, und man hat ihn im Wohnzimmer gefunden, wo das Fenster eingedrückt war. Er ist dann einfach von den Wassermassen überflutet worden. Das Haus stand jetzt leer und niemand hat sich drum gekümmert. Furchtbar.

Auf der Hauptstraße standen viele alte Fachwerkhäuser mit alten Weinstuben offen und stanken furchtbar muffig. Wer soll die jemals wieder instand setzen? Das waren oft alte Leute, die das noch betrieben haben, da hat keiner die Kraft, das jemals instand zu setzen.

Das war jetzt alles noch eher am unteren Ende der Ahr. Dort ist ja noch viel Tourismus, wegen der Nähe zur A61 und der Nähe zu Bonn/Köln/Koblenz. Wie das weiter oberhalb der Ahr aussieht, möchte ich gar nicht erst wissen.

Ich bin übrigens ohne Probleme überall hin gekommen. Die Polizei hat nicht mehr alles komplett abgeriegelt, und man konnte wieder problemlos parken.

Ich bin dann noch weiter gefahren und habe versucht nach Dernau zu kommen. Das Hotel "Zum Sänger" war schlimm zerstört. Die Ahr muß dort zwischen zwei Felsen durch, und die Bewohner von Walporzheim haben mir gesagt, daß das Wasser dort wohl 10m hoch war. Dort kommen auch schlimme Bilder her von den abgerissenen Brücken, den frei hängenden Eisenbahnschienen und von der komplett weggerissenen Straße. Ich kam dort nicht durch, weil schwere Bagger Schotter aufgeschüttet haben.

Vorher:
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Jetzt:
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Zitat von der Facebookseite:
"Liebe Gäste vom Hotel zum Sänger,
Corona haben wir überstanden, das Hochwasser nicht.
Leider können wir vorerst keine Gäste mehr empfangen.
Dank der Rettung der Feuerwehr aus dem Westerwald vom Dach des Hotels ist keiner von uns und unseren Gästen zu gesundheitlichem Schaden gekommen.
Hoffen wir, das wir das gut überstehen und uns Wiedersehen. Danke an alle treuen Gäste."

So sah die Stelle dort aus, ich muß mal versuchen, ob ich Bilder von meinem Smartphone hier noch hochladen kann:

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Man beachte die Restbrücke im Hintergrund.

In den Orten war schockierend, wie weit die Ahr in die Orte gelaufen ist und wie hoch sie dann noch stand. Selbst etliche 100m weg vom Ufer stand die Ahr noch bis zum 1. OG. Das hat die Häuser von vielen vielen Straßenzügen massiv beschädigt.


Mein Fazit:

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Man kann eigentlich gar nicht genug kotzen, wie im Anblick dieser unglaublichen Schäden die elende Dx und der Cum-Ex Scholz immer noch 50% der Kosten auf die Länder abschieben wollen, wie ein Thomas Linnertz von der ADD den helfenden Bauern und Unternehmern nicht ihren Diesel zahlen wollen, und wie die Leute alleine gelassen werden. Wie es sein kann, daß aufgrund von kompletter Inkompetenz die angerückten Helfer am Nürburgring stehen für 2-3 Tage und nicht eingesetzt werden.

Wo ist das Problem? Einmal mit dem Hubschrauber drüber fliegen, wenns die Dx nicht macht, weil sie grad in USA ist, dann eben der Vizekanzler, wer ist das überhaupt, Heiko Maasmännchen, dann einen BW General beauftragen, der 100000 Mann BW anrücken läßt und das ganze koordiniert.

Das THW und das Rote Kreuz sowie die BW Soldaten haben einen einwandfreien Job gemacht, vor allem aber die Bauern, Unternehmer, Gartenbaubetriebe. Was ich an Baggern, Kleinbaggern (in den zerstörten Straßen und Gärten) gesehen habe - unglaublich. Super der Job der vielen vielen freiwillen Helfer, die einfach so kamen und auf den Staat geschissen haben.

Was die in den jetzt 2 Wochen nach der Katastrophe schon erreicht haben, ich war extrem beeindruckt.

Übrigens, was man auch gesehen hat und was mich beeindruckt hat: viele Leute hatten die Fahnen ihrer Orte aus ihren zT zerstörten Häusern gehängt, als Zusammengehörigkeitssymbol. Sogar ein paar Deutschlandfahnen hat man gesehen, einige Schilder "danke". Die Leute dort waren sehr dankbar über die ganze Hilfe.

Auf der A61 sah man in beide Richtungen ganze Konvois von THW, DRK, auch Österreicher, die zT weggefahren sind, zurück nach Hause, aber auch Nachschub der kam.

Die Tatsache, daß die Dx trotz der größten Katastrophe ihres Landes grade mal 1h vor Ort war, zeigt, wie sehr sie auf ihr Land und seine Bürger schxxxt.

Ich empfehle jedem, dorthin zu fahren, man kommt wieder überall hin, sich selber ein Bild zu machen, und am besten einfach ein bisschen Zeit mitzubringen, ein paar Gummistiefel, eine Latzhose und Handschuhe, mit anzupacken und mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Keine Bilder können die Eindrücke vor Ort, das Ausmaß der Zerstörung, wieder geben. Und wie gesagt, in die extrem zerstörte Orte und Dörfer Ahr-aufwärts konnte ich gar nicht hinkommen. Dort muß Apokalypse pur herrschen.

Zum Glück habe ich keine Plünderer gesehen, keine Kleinlaster mit rumänischen Nummernschildern, es war auch genug Polizei vor Ort. Die Helfer an der Koordinationsstelle haben auch gesagt, sie geben die Hilfsmittel auch nur noch mit Personalausweis raus, damit sich nicht irgendwelche Plünderer das Hilfszeug unter den Nagel reißen.

Es waren aber keine Goldstücke da, die ich beim Anpacken gesehen hätte. Es wäre mal interessant, was mit den Bewohnern der Asylantenheime in Bad Neuenahr und Umgebung war, als Anpacken und Schlammschippen gefragt war.

Ich habe die vielen jungen Leute gesehen und den Willen und Mut und das Anpacken der Bürger im Dort und gedacht, Deutschland hat doch noch eine Zukunft. Vielleicht.

DT

PS: Dieser Film hier von heute gibt die Eindrücke eigentlich ganz gut wieder:
https://www.youtube.com/watch?v=LUpgiyqRimk

Vielen Dank für Deinen

Garderegiment, Mittwoch, 04.08.2021, 05:08 vor 1211 Tagen @ DT 3702 Views

eindrucksvollen Bericht!

Macht einen irgendwie sprachlos, einfach alles, die Zerstörungen und die Reaktionen der HmHmHm, des sozialistischen DemenzFinanzGenies, sowie der verantwortlichen Behörden!

Grüße
GR

oT Danke für diesen ausführlichen Bericht!

Olivia @, Mittwoch, 04.08.2021, 05:38 vor 1211 Tagen @ DT 3066 Views

.........

--
For entertainment purposes only.

Vielen Dank, da Ganze wird dadurch für unsereinen greifbarer!

helmut-1 @, Siebenbürgen, Mittwoch, 04.08.2021, 06:24 vor 1211 Tagen @ DT 3482 Views

Ich hab mir grade meinen Kaffee reingezogen, er wäre mir fast sauer geworden nach dem, was ich hier alles gesehen und gelesen habe.

Ist natürlich was anderes, wenn jemand authentisch über die Sache schreibt, als die Journalisten. Das von Dir nenne ich den Frontbericht.

Im Spiegel-Video spricht man aber von der Bundeswehr. Du sagst, Du hast keine gesehen. Vielleicht in Deiner Ecke nicht, - vielleicht sind sie woanders. Aber sie könnten und sollten überall sein.

Eine Stunde war IM Erika dort? Wo eigentlich, hab das gar nicht mitgekriegt. Ich gehöre ja nicht unbedingt zu den Anhängern der Roten, aber ich muss schon sagen, - unter Schmidt-Schnauze wäre das anders gelaufen. Organisieren kann IM Erika nicht, - was sie kann, immer wieder betonen: "Wir schaffen das", und mit saurem Gesicht die Deutschlandfahne weglegen.

Aber die Fotos sind bedrückend. Sie machen - mich zumindest - sehr nachdenklich. Aus dem einfachen Grund, weil vieles daran hausgebacken ist. Ja, es hat viel geregnet, aber das ist lediglich dazugekommen und hat die Situation verschärft.

Wie ich schon in einem anderen Kommentar geschrieben habe, - wir haben damals in Stgt-Hohenheim im Fach Umweltschutz (das gabs damals dort schon im Jahre 1973) klare Ansagen gehört, wie sich das in Katastrophen weiter entwickeln kann, wenn die Tendenz voranschreitet.

Die Tendenz sind:

- Begradigung und Eliminierung der Flußmäander (sind immens wichtig, um die Fließgeschwindigkeit zu bremsen)
- Bodenversiegelung durch Asphalt und Verbundpflaster (erst viel später hat man Rasenpflaster und ähnliches auf den Markt gebracht)
- Abholzung von Wäldern in den frappanten Gebieten
- Beseitigung der Überschwemmungsgebiete zum Zweck der Bebauung
u.a.m.

Ich erinnere mich noch an die 80er Jahre, da haben wir in Mannheim am Fertighauszentrum gearbeitet und viele Außenanlagen erstellt. Damals wurde es von der Stadt vorgegeben, dass sämtliches Regenwasser der Dachflächen über einen auf dem jeweiligen Grundstück zu erbauenden Sickerschacht ins Grundwasser eingeleitet wird. Erst war die Rede von allen versiegelten Flächen, aber auf Pflasterflächen kann durch geparkte Autos auch Öl auslaufen, und das wäre dann nicht so gut, wenn es ins Grundwasser kommt. Aber die Dachflächen, das hätte man generell beibehalten können.

Machte man nicht, weil dann eine Einnahmequelle für die Städte und Gemeinden wegfällt resp. deutlich geringer wird, nämlich die "Regensteuer". Für das Oberflächenwasser wird ja regelmäßig vom Grundstücksbesitzer bezahlt. Deshalb hat man das dann eingestellt und verboten.

Wenn das Wasser der Dachflächen nicht mehr in die Kanalisation in den Städten und Dörfern der Ahr eingeflossen wäre, sondern nur mehr von den Straßen, Plätzen und Gehwegen, - vielleicht hätte es dann anders ausgesehen. Wäre interessant, da mal eine Computerberechnung zu machen.

Was natürlich dazukommt, das sind die völlig veralteten Abwasserleitungen, auch hinsichtlich der Dimensionen. Wir haben damals in Stuttgart die Basisberechnung von 17 lt. pro m² pro minute bei Wolkenbrüchen gemacht. Dass ist bereits mehr als um das Doppelte überschritten. Die Leitungen aber sind noch die alten, zumindest an vielen Orten. Dazu kommt, dass man so gut wie überhaupt kein Trennsystem hat. War unter Ceausescu in Rumänien Vorschrift. Immer zwei Leitungen in den Straßen der Städte, eine für Schmutzwasser, eine für Regenwasser. Sind auch heute noch in Gebrauch.

Nun ja, alles graue Theorie. Mein Mitgefühl mit den Menschen dort, und meinen vollen Respekt für Deine Tätigkeit als Helfer. Mir gefallen die Menschen, die nicht nur gackern, sondern auch legen.

Dachwasser versickern lassen hätte da nichts gebracht

FOX-NEWS @, fair and balanced, Mittwoch, 04.08.2021, 08:42 vor 1211 Tagen @ helmut-1 3291 Views

Die ersten 10 Min dieses Videos von Outdoor Illner zeigen, was da los war im Einzugsgebiet. Bei so viel Regen ist Ende Gelände.

Grüße

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Läuft in Deutschland ...

Lieber guter Fox-News, diese Argumente vom Video wird keiner, der sich auskennt, für ernst nehmen

helmut-1 @, Siebenbürgen, Mittwoch, 04.08.2021, 11:49 vor 1211 Tagen @ FOX-NEWS 2757 Views

Ich hab mir nicht nur die ersten 10 Minuten angesehen, sondern das ganze Video. Der Mann sollte entweder Showmaster oder Mediziner werden, - das wäre besser für ihn.

Mich können keine neuen Kleider des Kaisers blind machen, dafür bin ich zu alt. Warum ich das sage: Der Mann ist ein Effektenhascher, aber fachlich hat er keine Ahnung.Dafür gibts mehrere Beispiele, - nur um eines zu erwähnen: Wenn jemand die Wildstauden im Feuchtbereich, wie Gunnera oder Rheum, als Rhabarber bezeichnet, dann dokumentiert er, dass er keine Ahnung hat. Also - Showmaster, das wäre gut für ihn, - da gibts mehrere von der Sorte.

Mediziner deshalb, weil er vielleicht 20 - 30 % der Zusammenhänge erkennt, und die auf seine Weltanschauung umlegt. Machen die meisten Mediziner genauso, deshalb auch die vielen Fehldiagnosen.

Zum Thema:

Bei jedem Problem mit fatalen Folgen gibts nicht nur einen wunden Punkt, sondern es ist immer ein Konglomerat von vielen. Das hat zur Folge, dass man immer (dummerweise) versucht, die Schuld, wenn was in die Hose geht, auf den einen oder anderen Punkt zu schieben, - aber dass die Gesamtheit dafür verantwortlich ist, dass will keiner wahrhaben, und es wird bewusst verschleiert.

Typisches Beispiel dafür ist die Ausrede mit dem Klimawandel. Dieser Begriff muss nun für alles herhalten. Von den Verfehlungen der Verwaltung ablenken. Klar hätte auch das mit dem Dachwasser (was ich angesprochen habe) nichts retten können, aber es ist ein Teil des Ganzen. Das muss man endlich kapieren.

Um zu der Videowanderung dieses Herrn Illner zu kommen: Kein Wort davon, was eine fachliche Erklärung wäre. Lediglich "unfassbar", usw. Ich bin für so eine Beurteilung der Landschaftssituation viel zu inkompetent, das weiß ich. Da gibts ausgesprochene Fachleute dafür. Wir haben das im Rahmen unserer Ausbildung nur gestreift, das Thema, weil unsere Lehrer (und die waren gut) der Meinung waren, dass davon ein Landschaftsgestalter wenigstens einige Grundkenntnisse haben sollte.

Dieser Herr Illner, - mit keinem Wort hat er erzählt, warum sich diese kleinen Bergbäche in so reißende Ungetümer verwandeln können. Kein Wort über die Bedeutung der Hochmoore, die man fast alle beseitigt hat. Und vieles andere mehr, was bei solchen Themen mitspielt.

Ich hab da einen riesigen Vorteil: Aufgrund meiner exzellenten Ausbildung weiß ich, das ich über diese Problematik sehr wenig weiß. Der arme Teufel in dem Video aber weiß gar nicht, das er so gut wie nichts weiß.

Sehe ich auch so. Wenn ich mir so ein Video ansehe, dann ist es fast immer Zeitverschwendung. Als Text hätte ich seine Weisheiten in <1 Minute überfliegen können. Warum diese Videos? Klar ... oT

Hannes, Mittwoch, 04.08.2021, 12:07 vor 1211 Tagen @ helmut-1 2458 Views

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Ich habe weniger auf das Gelaber geachtet.

FOX-NEWS @, fair and balanced, Mittwoch, 04.08.2021, 12:48 vor 1211 Tagen @ helmut-1 2568 Views

bearbeitet von FOX-NEWS, Mittwoch, 04.08.2021, 12:55

Welche Mengen da durch kleine Bäche geflossen sind, darauf wollte ich hinweisen. Ganze Wiesenflächen sind flachgedückt.

Versiegelte Flächen sind nicht mehr das Problem. Man darf in solchen Tälern eben keine Gebäude errichten. Anderenorts, wo man öfter mit Fluten zu tun hat, befinden sich die Ansiedlungen auf Hügeln oder Kuppen. Im Tal mit guter Wasserversorgung hat man die Gemüsefelder.

Grüße

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Läuft in Deutschland ...

Hallo Fox-News (mT)

DT @, Mittwoch, 04.08.2021, 15:24 vor 1211 Tagen @ FOX-NEWS 2531 Views

"Man darf in diesen Flußtälern eben keine Gebäude errichten".
Im Prinzip korrekt. Aber seit ca 10000 Jahren siedeln die Menschen in Mitteleuropa in Flußtälern. So ist die Besiedlung voran getrieben worden. Die Donau hoch, dann zum Rhein und die Nebenflüsse hoch. Kann man beim Blick über die Landschaft sehen.

An der Ahr gab es die großen Hochwässer 1804 und 1910.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Hochwasserereignisse_an_der_Ahr

Wohl nur 1804, vor über 200 Jahren, kam man an die Abflußmengen und Pegel wie jetzt ran.
Es scheint jetzt noch 1-2 m höher gewesen zu sein.

An ein Hochwasser, das wirklich Dutzende von Orten bis in den 2. Stock mit Tausenden von Häusern überschwemmt, kann ich mich in meiner Lebenszeit nicht erinnern, auch nicht die großen Rheinhochwässer 1993 und 1995, die Oderflut 1997 oder das Elbehochwasser 2002.

Pirna war 2002 glaub ich ziemlich schlimm, in Dresden stand der Zwinger unter Wasser.

Die letzte vergleichbare Flut muß in den 50er Jahren in Holland gewesen sein, wonach sie dann dieses Sturmflutwehr für viele Mrd Gulden gebaut haben. Die Flut in Hamburg mit Helmut Schmid am Ruder habe ich nicht erlebt.

Die Tatsache, daß uralte Brücken (die in Ahrbrück war meines Wissens 400 Jahre alt) weggespült wurden und auch 200 Jahre alte Fachwerkhäuser zeigt, wie extrem und selten dieses Vb-Tief war. Auch die Oder und Elbe um die Jahrtausendwenden waren Vb- bzw. invertierte Omega-Wetterlagen.

Die Tatsache, daß die Daten der Ahrhochwässer auch damals im Juli bzw Juni lagen zeigen, daß es wohl ähnliche Wetterlagen waren.

Da hilft kein CO2 Ablaßbrief für das kleine Dxn, da hilft auch nix mit der Landschaftsversiegelung, da hilft wie Du sagst nur "dort nicht bauen". Die römischen Villae Rusticae waren generell mind. 150 m weg vom Fluß und mindestens ein paar m höher als das Flußufer. Ich habe aber die Villa Rustica in Walporzheim vor ein paar Tagen gesehen, und auch die war diesmal vom Hochwasser betroffen. So extrem war das.

Anstatt damit Wahlkampf zu machen, sollte man einfach akzeptieren, daß es ein 500-jähriges Hochwasserereignis war, Grund hin oder her, die Häuser sind nun mal kaputt, und so schnell wie möglich wieder aufbauen.

Ich frage mich, ob die Dx deswegen die Hilfszahlungen verweigert, weil sie will, daß die Menschen dort wegziehen und aus Flut- und Klimaschutzgründen das nicht mehr aufgebaut werden soll.

Allerdings ist die Ahr ohne Tourismus tot, der Rotwein alleine kanns nicht reißen. Ob sie so zynisch ist und ein ganzes Tal von 50 km auf dem Morgenthau-Altar opfert, das weiß ich nicht. Ihrem Ziel, der kompletten Zerstörung Deutschlands im Namen ihrer Hintertanen, wäre sie damit zumindest ein gutes Stück näher gekommen.

Interessant auch, wieviel Angst sie hatte, daß da "andere Kräfte" aufräumen. Anscheinend weiß sie sehr wohl, wie aufgeladen und wutentbrannt die Stimmung im Volk auch ohne die Katastrophe ist. Jetzt mußte sie auf jeden Fall verhindern, daß sich die Bürger zusammen schließen und ihr Schicksal in eigene Hände legen.

Man stirbt nur ein mal.

Linder, Mittwoch, 04.08.2021, 16:25 vor 1211 Tagen @ DT 2432 Views

Wenn das mit 10 Jahren passiert oder mit 20, dann ist es eben Essig.
Mit dem Hausbau ist es ähnlich, denn für mehr als 1x Hütte abbezahlen reicht es bei den Meisten nicht, oder sie müssen dafür arbeiten bis sie ins Grab fallen.

Und was hatte man dann vom Leben außer permanent Schulden am Hals?

Es bringt nichts zu sagen, dass dort vor 10.000 Jahren Leute siedelten, damals waren die Flüsse noch nicht begradigt, Wälder abgeholzt und Boden dermaßen großflächig versiegelt.

Im Ahrtal hat Niemand mehr zu bauen, so einfach ist das. Als Naturschutzgebiet mit vereinzelten Hütten ausweisen, restliche Bevölkerung umsiedeln und die Sache ist gegessen.

Ich bin gespannt was die Versicherungen sagen. Selbst bei einer solchen Flut alle 200 Jahre wird es für sie vermutlich ein Minusgeschäft sein, obwohl Elementarversicherungen recht teuer sind. Kann mir kaum vorstellen, dass die da nochmal mitspielen.

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◇◇◇ GENESEN - GELACHT - GELOCHT ◇◇◇

Die Eingriffe sind eben schon sehr tiefgreifend

FOX-NEWS @, fair and balanced, Mittwoch, 04.08.2021, 18:35 vor 1211 Tagen @ Linder 2198 Views

Um unser Dorf rum bin ich viel unterwegs. Da sieht man einiges. So im nachhinein fällt mir auf, an wievielen Stellen entwässert wird, Rinnsale und Bächlein in Röhren talwärts geleitet werden. Ein Ort heisst Nassergrund. Der ist aber überhaupt nicht nass, bzw. nicht mehr. [[sauer]]

Wir haben ein kleines Tal ... aber wäre das jetzt tausend mal so breit und lang, dann bliebe es nicht bei ein bisschen Dreck auf den Strassen wie diesmal, sondern die Lutzi ginge richtig ab.

Es bringt nichts zu sagen, dass dort vor 10.000 Jahren Leute siedelten, damals waren die Flüsse noch nicht begradigt, Wälder abgeholzt und Boden dermaßen großflächig versiegelt.

Und vor allem, wie haben die damals gebaut! So eine Hütte war in wenigen Tagen errichtet.

Grüße

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Läuft in Deutschland ...

Die Eingriffe sind schlicht unüberlegt bis blöd

Linder, Mittwoch, 04.08.2021, 19:23 vor 1211 Tagen @ FOX-NEWS 2140 Views

Starkregen nehmen auch bei uns seit Jahren zu, das ist unumstritten Fakt.
Ob es am (menschengemachten) Klimawandel oder etwas anderem liegt, ist dabei recht unerheblich, denn der Effekt ist der gleiche - um nichts anderes geht es.

Uns hat es selbst vor ein paar Jahren den Keller mit Wasser und Dreck geflutet, wobei diese Sauerei binnen Stunden beseitigt und somit nur halb so schlimm war. Ärgerlich aber allemal, daher wurden hernach Maßnahmen ergriffen, dass dies in Zukunft nicht mehr vorkommt.
Seit dem Bau vor gut 40 Jahren gab es in der Hinsicht nie Probleme, daher traf es uns unvorbereitet. Nur muss man aus solchen Erlebnissen eben die richtigen Schlüsse ziehen und entsprechend handeln.
Wir haben am Rand des Geländes einen Wall aus Erde aufgeschüttet und diesen bepflanzt, zudem um Teile des Hauses ein Mäuerchen errichtet. Auf Erfahrungen müssen logische Konsequenzen folgen, ansonsten kommt es immer wieder zu den gleichen oder ähnlichen Vorkommnissen.

In der Nachbarschaft wurde über Generationen hinweg ein Bachlauf eliminiert, sprich überbaut und zugeschüttet, deswegen überflutet es dort auch immer wieder die Straßen und Höfe, weil die Kanalisation so viel Wasser in kurzer Zeit nicht aufnehmen kann. Eine pure Dummheit der Anwohner und auch Schuld der Ämter, die diesen Blödsinn zugelassen haben. Die Vorfahren wussten genau warum an dieser Stelle ein Bachlauf künstlich angelegt wurde, nur die Ignoranz der Nachfolgegenerationen eliminierte ihn.
Großteils waren und sind die Probleme also hausgemacht, da gibt es im Grunde nichts zu beschönigen. Ich selbst nehme mich davon nicht aus, man hätte bereits bei Starkregen in der Vergangenheit besser hinsehen und entsprechend reagieren müssen. Es ist aber eine andere Qualität ob nur mal 3 cm Dreckwasser über ein paar Stunden im Keller stehen oder die Brackbrühe bis zur Decke des Erdgeschosses reicht und Baumstämme durch die Wohnung schwimmen.

Zudem fehlt mir bezüglich Ahrbewohnern, ich erwähnte das bereits, hochgradig das Verständnis, denn die Flut kam mit 100-jähriger Ansage. Da ging es um Jahre, nicht um Tage oder Stunden. Wie kann man nur dermaßen geschichtsvergessen sein?
Gebäude und Straßen weg, okay, das ist tragisch genug, aber die Toten hätten wahrlich nicht sein müssen.
Es war Kollektivversagen, auch das muss immer und immer wieder erwähnt werden, aber was um alles in der Welt geht in den Köpfen der Leute vor?
Es waren mehr als 100 Liter angesagt, da schrillen normalerweise alle Alarmglocken.

--
◇◇◇ GENESEN - GELACHT - GELOCHT ◇◇◇

Jede Maßnahme ist isoliert betrachtet sinnvoll

FOX-NEWS @, fair and balanced, Mittwoch, 04.08.2021, 21:25 vor 1211 Tagen @ Linder 2029 Views

Nur aufsummiert und über die Zeit gehts schief. Joseph A. Tainter hat das Problem auf Gesellschaftsebene untersucht. Ist quasi ein Naturgesetz, daß der Mensch da landet.

Grüße

--
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Läuft in Deutschland ...

Danke für den Bericht.

WACO @, Mittwoch, 04.08.2021, 06:56 vor 1211 Tagen @ DT 3160 Views

Hallo DT,

danke für den Bericht, den ich gerne unterschreiben möchte, wohne ich doch mittendrin.
Das hier keine Goldstücke unterwegs sind stimmt aber nicht. Sie sind da, von irgendwelchen
Organisationen rangekarrt (haben alle gleiche Schmutzanzüge an). Wenig motiviert, Handy und
Kippe in der Hand, gelangweilt in der Gegend rum glotzend. Wir werden sie aber noch in der
Presse zu sehen bekommen als heldenhafte Aufräumer und Retter in der Not.
Als glorreichen Gegenpart zu all den Nazis, die sich, laut Presse, hier in allen Ecken
eingenistet haben. Nur komisch, dass die sonst keiner gesehen hat.
Aber was solls, in ein paar Tagen kommt die neue Sau durch ein anderes Dorf gerannt und
die Hoffnung vieler hier, "Dass die Politik jetzt aber mal was macht", wird sich in Luft
auflösen. Das Geschäftsmodell des Ahrtals ist Geschichte, mal sehen, wie es hier weiter geht.

Grüße

Goldstücke

Martin @, Mittwoch, 04.08.2021, 07:32 vor 1211 Tagen @ DT 4428 Views

Ich habe mir sagen lassen, dass es einen Bericht im Fernsehen gab über Syrer, die dort geholfen haben, die erzählten, wie gerne sie das machen, weil sie ja solche Zustände aus ihren Kriegsgebieten kennen, usw.. Kann es sein, dass das Dxx-Fernsehen die Situation zu Propaganda ausgenutzt hat?

Das kommt nicht mehr

FOX-NEWS @, fair and balanced, Mittwoch, 04.08.2021, 08:51 vor 1211 Tagen @ Martin 3849 Views

Die RTL Reporterin, die gefilmt wurde, wie sie sich Dreck in die Haare schmiert, ging derart nach hinten los ...

Nasebohrende Goldstücke finden sich auf genug Handys, um solche Propaganda umgehend aufzudecken. Den zusätzlichen Aufruhr wollen die sicher nicht. Wasser auf die Mühlen ...

Grüße

--
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Läuft in Deutschland ...

Vielen Dank für den eindrücklichen Bericht!

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Mittwoch, 04.08.2021, 08:47 vor 1211 Tagen @ DT 3098 Views

Vielen Dank für den ausführlichen und eindrücklichen Bericht, der mir das Ausmaß dieser Wassermassen besser vor Augen geführt hat, als die meisten "professionellen" Schilderungen, die immer irgendwie nur darauf gepolt waren, am Ende vom "Klimawandel" schwafeln zu können. Hier geht es aber nicht darum, irgendwelche umstrittenen Ideologien in den Vordergrund zu stellen, sondern um das unsägliche Leid von Tausenden, denen diese Naturkatastrophe mitunter alles genommen hat.

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Eindrucksvoll

Falkenauge @, Mittwoch, 04.08.2021, 09:48 vor 1211 Tagen @ DT 2958 Views

Auch großen Dank von mir und meine Hochachtung für Deinen Einsatz.

Danke, hoffentlich ein Beitrag gegen diesen heutigen Ungeist der "Natur"-Besoffenheit. Hier in Magdeburg profitieren wir heute noch von den Werken unserer nationalistisch denkenden Vorfahren.

Hannes, Mittwoch, 04.08.2021, 10:57 vor 1211 Tagen @ DT 3093 Views

Hi DT,

so was macht betroffen. Und ich wünsche mir, dass ein Umdenken stattfindet.

Ich war hier und dabei, als 1990 das bundesrepublikanische Rechtssystem über uns kam, mit diesen eigentümlichen "Ökos" plötzlich in den Institutionen hier, aber auch unglaublichen Geldmitteln. Mich erinnernd, war das oft schlimm, war ich doch des öftern am verzweifeln. Ich schrieb sogar Leserbriefe an die Zeitung, z. B. weil die hier aus allen Umflutgerinnen ("Furthslake" zwecks fressbarem Ziegenfutter, die hatten simpel nicht genug zu fressen - für ihre vielen Kinder - damals!) et c. "Feuchtbiotope" machten.

Beim ersten großen Hochwasser hier, erinnere ich mich, 2002, habe ich den Unterhaltungsverband angerufen, dass die Gräben verkrautet sind, die hatten in Panik dann einen Bagger geschickt.

Da ging dann gaaaanz langsam ein Umdenken los, nicht wegen meines Anrufs, der ja nur eine Mitarbeiterin dort in Angst versetzte (möchte mal wissen, wer jetzt dort bei Euch Angst hat, zu Recht! Ich ahne nur, und habe mir "die Mappusse" @DT [[trost]] gemerkt ... ob da mal Gerechtigkeit sein wird? Ich denke, das System isses ...), sondern, weil es spätestens 2013 offensichtlich wurde, was "die Ökos" (sage ich mal verkürzt für das Wirken dieser Ideologie) hier angerichtet hatten.

Inzwischen baut man hier sogar ein Schöpfwerk an der sehr funktional und schön ausgebauten "Furthslake", sehr gut!

Zum Beispiel: Pretziner Wehr mit Umflutgelände von 1871.

Letzteres "Umflutgelände" unterlag noch in den Nullern einer Campagne der "Ökos", welche hasserfüllt Baumfäll-Aktionen darin zu verhindern suchten (ohne Bäume sinnvoll, Strömungsgeschwindigkeitserhöhend neue Pflanzen dort vernichten, jawohl - Pflanzen killen, warum nicht? Lenin: "Wer wen?" - durch Hochwasserbehörden et c.).

Als schlimmes Treibeis dann mal zusammen mit den entwurzelten Bäumen (!) die B1-Brücke umzureißen drohte (ja, es war auch mal kalt hier), setzte auch da still und leise ein Umdenken ein.

Mir wäre lieber gewesen, mit großem Tam Tam und Tribunal statt still und leise, da hätte man die Geldquellen und Ideologen ans Licht gezerrt, die hinter solchen "gut gemeinten Aktionen" stecken.

So wird das wieder laufen nach der aktuellen Natur/Verwaltungsversagens-Katastrophe im Ahrtal, bestenfalls als Warnschuss "Klimererwärmungskatastrofe" durchgehen. Und dann weiter so zu neuen Klima-Ausgaben, weg mit der Völkischen Technik-Denke, Natur ist imma guuuut ...

[[kotz]]

Was ist das "Pretziner Wehr"? Antwort: Eine sehr vernünftige technische Maßnahme gegen die ab und an "böse" Natur (Natur ist selbstverständlich nicht "böse", aber auch nicht "schützenswert" - es ist unsere Umwelt, zum Glück eine unseren Interessen entsprechend weitgehend gestaltete "Kulturlandschaft"! Mittels Wissenschaft und Technik!).

ad hoc zum Pretziner Wehr, Zitat:

"bis 1865 starke, teilweise katastrophale Hochwasserschäden
1865 Denkschrift an die Preußische Regierung über eine sogenannte Elbenauer Deichregulierung
1869 Beschluß der Preußischen Regierung zum Bau des Elbe Umflutkanals und des Pretziener Wehres
1871-75 Bau des Pretziener Wehres vorwiegend von italienischen Bauarbeitern und französischen Kriegsgefangenen"


Quelle


Ich halte fest: Preußischer Gemeinsinn, Kompetenz, zweckdienliche Verwendung von Mitteln. Bei euch im Westen (m. E. noch mehr als bei uns) Fehlanzeige. Tendenz stark fallend.

[image]

Quelle

Zur Funktion: Die hatten damals noch keine Sirenen und keine App. Da zog ein reitender Bote von der Verwaltung los und trommelte die Leute zusammen, die das Wehr aufmachten (schwere Arbeit). Das klappte damals rechtzeitig, bis heute (Prinzip KISS). Die Wassermenge bekam einen größeren Querschnitt, wodurch die Höhe sank (bei Magdeburg, Zweck der Aktion: Natur aus den menschlichen Siedlungen raushalten). Aktuell haben wir eine Mückendiskussion wieder mal. Die Preußen haben auch Mücken bekämpft, heute bekuschelt man die.

Fazit: Naturkatastrophen haben der Menscheit schon immer zugesetzt, Verbrecher sind die, welche uns am Selbstschutz hindern. Heutzutage wäre so viel - so einfach - möglich ...

[[motz]]


H.

Unglaublich, Danke für Deinen Einsatz und Bericht!

mabraton @, Mittwoch, 04.08.2021, 11:05 vor 1211 Tagen @ DT 2721 Views

Hallo DT,

eine gute Freundin von mir lebt an der Ahr, zum Glück in einem Ort oberhalb.
Sie ist neben der Arbeit, täglich dort im Einsatz. Die Leute sind soweit, dass sie den OBs "an den Kragen" wollen, weil die ihnen die Helfer vergraulen.

beste Grüße
mabraton

Schilderung eines Helfers vor Ort

Konjunktion ⌂ @, Irgendwo und Nirgendwo, Mittwoch, 04.08.2021, 11:10 vor 1211 Tagen @ DT 3593 Views

Für Interessierte.

Auch diese Schilderungen eines Helfers (4 Tage) vor Ort sind erschütternd und ernüchternd, was die staatlichen Hilfen in dem Gebiet, wo er unterwegs war, anbelangt:

https://youtu.be/64yW0yL6vAs?t=3120

BG, Konjunktion

--
Als Konjunktion wird in der Logik eine bestimmte Verknüpfung zweier Aussagen oder Aussagefunktionen bezeichnet.

PM an mich mit der Bitte um Weiterleitung an DT

Konjunktion ⌂ @, Irgendwo und Nirgendwo, Mittwoch, 04.08.2021, 12:39 vor 1211 Tagen @ DT 2959 Views

Hallo Konjunktion,

eine sicher etwas ungewöhnliche Nachricht.
Wenn sie zu frech ist - bitte einfach in den Mülleimer verschieben.

Ich bin eine stille Mitleserin seit über 10 Jahren im Gelben Forum. Die ersten Jahre wollte ich auch nicht mehr. Irgendwann aber, hätte ich gerne den ein oder anderen Kommentar abgegeben und bemühte mich, Mitglied zu werden. Leider wurde auf meine mails nie reagiert. Ich habe es dann aufgegeben.

Bei Ihnen habe ich als einem der wenigen Schreibenden gesehen, dass Sie "erreichbar" sind.
Deshalb meine schlichte Bitte, an DT auch meinen ganz persönlichen Dank für seine Berichterstattung als auch seine persönliche Hilfe vor Ort, auszurichten. Ich halte dies für so wichtig, weil die Menschen nahezu blind geworden sind für die wirklich wichtigen Dinge im Leben.

Mögen Sie meiner Bitte nachkommen? Dann schon jetzt besten Dank.

Herzlichst

Gina

--
Als Konjunktion wird in der Logik eine bestimmte Verknüpfung zweier Aussagen oder Aussagefunktionen bezeichnet.

Was denken denn die Betroffenen? War es (A) soviel Regenwasser wie noch nie (--> Klimawandel), oder sind es (B) die Flussbegradigungen etc. (menschlicher Einfluss) oder gab es (C)

BerndBorchert @, Mittwoch, 04.08.2021, 16:50 vor 1211 Tagen @ DT 2420 Views

bearbeitet von BerndBorchert, Mittwoch, 04.08.2021, 16:54

in den letzten Jahrhunderten doch schon mal sowas?

Letzeres müsste in dem lokalen kollektiven Gedächtnis erhalten sein, z.B. via Geschichten oder Legenden.

Danke für den Bericht.

Bernd Borchert

was soll der Quatsch?

Manuel H. @, Mittwoch, 04.08.2021, 17:29 vor 1211 Tagen @ BerndBorchert 2377 Views

geh durch eine beliebige Altstadt, da sind normalerweise Markierungen an den Häusern von verheerenden Hochwassern. Das sind geschichtliche Realitäten. Was soll man da jetzt einen 30jährigen fragen, der dann den Medien-Quatsch rezitiert, dass wir alle in den Fluten versinken, wenn wir nicht aufhören, Fleisch zu essen oder es wenigstens mit hohen Abgaben belegen und noch höhere CO2 Steuern zu zahlen?

Das Klima hat sich schon immer gewandelt, mal fühlten sich wegen der tropischen Temperaturen Krokodile hier wohl, mal war alles unter einem Eispanzer und Leben nicht möglich.

Das sind so dusselige Fragen, die so tun, als wäre man kritisch, wollen aber keine eigene Position beziehen. Sollen sich doch die anderen blamieren, weil sie letztlich den Klimaschwindel nicht beweisen können, da sie weder an die richtigen, noch an die gefälschten Zahlen kommen.

--
Deutschland das neue Troja?
http://www.trojaeinst.wordpress.com

Dieses Kurhaus auf einem der Bilder ist bestimmt schon 100 Jahre alt und düfte noch nie sowas erlebt haben. Insofern würde ich Zivilisationseinfluss (A und B) nicht ausschließen. owT

BerndBorchert @, Mittwoch, 04.08.2021, 18:03 vor 1211 Tagen @ Manuel H. 2155 Views

Hallo Bernd Borchert: Flußbegradigungen gibt es an der Ahr nicht viele. Die schlängelt sich stark durch das Rheinische Schiefergebirge. (mT)

DT @, Mittwoch, 04.08.2021, 17:30 vor 1211 Tagen @ BerndBorchert 2298 Views

Hier der Verlauf mit den Tälern und Berghängen drumrum:

[image]
Da sieht man, daß da auch keine Stauseen im Oberlauf sind, wie mehrfach als Fake News hier von einigen Teilnehmern gepostet. Da konnte nichts "nicht geöffnet" werden.

Die Betroffenen haben auch gesagt, daß 200 mm Regen in ein paar Stunden auf einem Fleck (bei einem Tiefdruckgebiet das sich kaum bewegt) auf den Hängen in der Eifel solche Regenmengen erzeugen, daß man einfach nichts machen kann.

200 mm Regen in 24h gab es noch ganz selten in Deutschland:

Hier ein paar Rekorde:

Höchste 24stündige Niederschlagshöhe: 312,0 mm
(Messperiode 07 Uhr MEZ - 07 Uhr MEZ Folgetag)
vom 12.08.2002, 07 Uhr MEZ bis 13.08.2002, 07 Uhr MEZ in Zinnwald im Osterzgebirge

Das hat zur Elbe-Jahrtausendflut geführt

Höchste Niederschlagsintensität: 126,0 mm
fielen am 25.05.1920 bei Füssen (Allgäu) in 8 Minuten

Höchste monatliche Niederschlagshöhe: 777 mm
im Mai 1933 in Oberreute/Kreis Lindau (Bodensee) und im Juli 1954 in Stein/Kreis Rosenheim (Oberbayern)

Geringste monatliche Niederschlagshöhe: 0 mm
Niederschlag/Monat wurde an verschiedenen Messstellen in Deutschland registriert.
Zuerst 1908 in Lindenberg und Doberlug-Kirchhain (Brandenburg) im Oktober 1908, sowie zuletzt im Juli 1994 in Barth (Mecklenburg-Vorpommern)

Größte jährliche Niederschlagshöhe: 3503,1 mm
1970 in Balderschwang/Allgau (1050 m. ü. NN)

Geringste jährliche Niederschlagshöhe: 242 mm
1911 in Straußfurt (Thüringen)

Hier ist noch ein Paper zu dem Thema:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/klimastatusbericht/publikationen/ksb1999_pdf/05_1999.p...

2016 in Braunsbach am Kocher hat es binnen weniger Stunden stationär oberhalb des Dorfes 140 mm geregnet.

Braunsbach war danach zerstört:

[image]


[image]

Hier das Video vom Mai 2016 aus Braunsbach, 0 Tote zum Glück, das vor dem Juli 2021 das schlimmste Unglück meiner Erinnerung:
https://www.youtube.com/watch?v=8QmlSa30hFM

Frage ist, ob es solche 200 mm Wolkenbrüche schon immer gegeben hat, oder ob es sich doch um eine Klimaänderung handelt (was mir überhaupt nicht gefallen würde). owT

BerndBorchert @, Mittwoch, 04.08.2021, 18:11 vor 1211 Tagen @ DT 2146 Views

Und ich hatte nach den Talsperren gesucht.

Hannes, Mittwoch, 04.08.2021, 20:19 vor 1211 Tagen @ DT 2126 Views

Danke DT, für die Informationen:

Hier der Verlauf mit den Tälern und Berghängen drumrum:

[image]
Da sieht man, daß da auch keine Stauseen im Oberlauf sind, wie mehrfach als Fake News hier von einigen Teilnehmern gepostet. Da konnte nichts "nicht geöffnet" werden.

Wenn da so was nun öfter vorkäme, würde allerdings über den Bau von Talsperren nachzudenken sein! Oder eben diese Täler als Siedlungsraum aufzugeben?

Kann jetzt allerdings sofort passieren! Denn Siedlungen sind für Menschen da und wo es keine Menschen mehr gibt ... Du hattest skeptisch bezüglich Zukunft des Tourismus geschrieben!

Bei uns in der Innenstadt sind - ohne so ein Hochwasser - die Ladenlokale kaum noch zu vermieten, das wäre einen eigenen Bildbericht wert. Kürzlich haben die da ein Büro der Grünen Jugend eingemietet usw. usf. damit es nicht leersteht. Aber es steht noch was. Im Gegensatz zum Ahrtal.


...


Ich bleibe dabei, Talsperren hin oder her, es ist m. E. eine "Natur/Verwaltungsversagens-Katastrophe".

Problem nur auf "Klima", "Wetterwaffe" oder "einfach Pech gehabt" zu reduzieren bringt nichts, ich schrieb auch "Natur ist selbstverständlich nicht "böse", aber auch nicht "schützenswert" - es ist unsere Umwelt, zum Glück eine unseren Interessen entsprechend weitgehend gestaltete "Kulturlandschaft"! Mittels Wissenschaft und Technik!".

Die Sache gehört entsprechend untersucht für weitere Maßnahmen.

H.

Erklärung für das Hochwasser

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Mittwoch, 04.08.2021, 17:49 vor 1211 Tagen @ BerndBorchert 2576 Views

Hallo BerndBorckert,

der in meinem Beitrag verlinkte Artikel ist kurz und inhaltsreich!

https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=573339

in den letzten Jahrhunderten doch schon mal sowas?

Ja, circa vor 100, 200 und 400 Jahren. (siehe Link in meinem Artikel)

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Als noch alle Bäuerle waren, lebten sie am liebsten in Auenlandschaften. Also direkt am Bach.

Mephistopheles, Mittwoch, 04.08.2021, 17:58 vor 1211 Tagen @ BerndBorchert 2308 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Mittwoch, 04.08.2021, 18:26

in den letzten Jahrhunderten doch schon mal sowas?

Immer. Jedes Jh.Der Bach trat alle paar Jahre über die Ufer und der gesamte Auwald stand unter Wasser und brauchte auch genau das.
Wussten die Leute selbstverständlich und trotzdem siedelten sie am Bach. Soll ich dir verraten, warum, oder kommst du selber drauf? Die Ägypter machten sogar eine Hochkultur daraus, dass der Nil alle Jahre über die Ufer trat und das gerade frisch gesäte Getreide überschwemmte. Hat einen ähnlichen Grund wie die Vulkanlandschaften. Die Leute wussten genau, der Vulkan bricht alle paaar Jahre aus und trotzdem siedelten sie da, kaum, dass der letzte Ausbruch vorbei war. Das machen sie nicht erst seit dem Fernsehen, wo sie bei jedem Vulkanausbruch um Spenden betteln können, sondern früher auch schon.

Letzeres müsste in dem lokalen kollektiven Gedächtnis erhalten sein, z.B. via Geschichten oder Legenden.

Oh ja. Kaum ist er abgeflossen, zogen sie folgend ihrem kollktiven Gedächtnis wieder dahin. Kaum hat sich der Rauch des Vulkans verzogen, siedelten sie wieder auf der noch warmen Asche.

Danke für den Bericht.

Gruß Mephistopheles

Es war eine reine Risiko/Nutzen-Rechnung

Linder, Mittwoch, 04.08.2021, 18:31 vor 1211 Tagen @ Mephistopheles 2257 Views

Lavaasche ist fruchtbar, ehemals trockener, nun überspülter Boden ebenfalls, weil er nicht ausgelaugt ist.

Mit den heutigen technologischen Mitteln, Zugang zu billiger Energie und damit gesteigerter Mobilität braucht man bei gleicher und höherer Ertragsdichte allerdings nicht mehr das Risiko eingehen weggespült zu werden und einen Großteil der Einnahmen den Fluten zu Opfern.

Die Vergleiche zu früheren Epochen hinken daher gewaltig.

--
◇◇◇ GENESEN - GELACHT - GELOCHT ◇◇◇

Der Schlamm, der nach einer Überschwemmung zurückblieb, war reinstes Düngemittel

Mephistopheles, Mittwoch, 04.08.2021, 21:11 vor 1211 Tagen @ Linder 2157 Views

Lavaasche ist fruchtbar, ehemals trockener, nun überspülter Boden ebenfalls, weil er nicht ausgelaugt ist.

Nur deswegen taugte Ägypten als Getredekammer Roms.
Landwirtschaft ist nämlich eine im Grunde unmögliche Erfindung. Kaum hat man ein Stück Boden mühsam gerodet, von Wurzeln und Steinen befreit, etwas angesät, ständig das Fld gejätet, damt das Unkraut nicht überhand nahm, und das, was von den Planzenschädlingen übrig gelassen wurde, geerntet, was, verglichen mit heutigen Maßstäben etwa 1/10 betrug; schon war der Boden ausgelaugt. und für weitere Ernten nicht mehr zu gebrauchen. Deswegen hatte früher jeder Bauernhof einen Misthaufen. Im Grunde war Landwirtschaftviel aufwändiger die Relation Aufwand/Ertrag zur Jagd und es ist ein Wunder, dass die Landwirtschaft überhaupt erfunden wurde.

Natürlich war der Mensch wie alle häöheren Tiere ein Reviertier. Reviere wurden erbittert gegen das Eindringen eigener Artgenossen verteidigt. Nur derjenige, der ein Revier hatte, durfte sich fortpflanzen. Deswegen auch die Kämpfe in der Brunftzeit. Rudel wurden nicht nur wegen der Größe des Jagdwildes gebildet, sondern auch, weil es ein Rudel (meistens Brüder) von viel einfacher hatte, das Revier gegen Artgenossen zu verteidigen.
Die Erfindung der Landwirtschaft ist nur erklärbar, wenn man annimmt, dass sämtliche Reviere besetzt waren. Ein Revier derselbenGröße konnte mit Landwirtschaft mehr Bewohner ernähren als die Jagd alleine.

Mit den heutigen technologischen Mitteln, Zugang zu billiger Energie

und einer Wasserleitung. Am Bach konnte sich das Vieh mit Wasser selber versorgen. Allen anderen, die etewas weiter weg wohnten, hatten mit Sicherheit viel Vergnügen bei der täglichen Wasserschlepperei für das Vieh.

und damit gesteigerter Mobilität braucht man bei gleicher und höherer Ertragsdichte allerdings nicht mehr das Risiko eingehen weggespült zu werden und einen Großteil der Einnahmen den Fluten zu Opfern.

Die Vergleiche zu früheren Epochen hinken daher gewaltig.

Viel Vergnügen, wenn die billige Energie weg ist (In D bei 30ct./KWh gegenüber 6-8Ct./KWh vor der Energiewende) bereits der Fall.

Gruß Mephistopheles

Danke, Mann!!! Bin platt... oT

StillerLeser @, Mittwoch, 04.08.2021, 19:29 vor 1211 Tagen @ DT 2129 Views

Netze BW schickt sofort nach der Flut 12 Monteure an die Ahr. (mTuLuB)

DT @, Mittwoch, 04.08.2021, 22:23 vor 1210 Tagen @ DT 2227 Views

bearbeitet von DT, Mittwoch, 04.08.2021, 22:53

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.baden-wuerttemberg-hilft-in-den-flutgebieten-...

So sieht es derzeit an der Ahr in Bad-Neuenahr Ahrweiler aus:
[image]
Wie nach einem Atomkrieg

"Stuttgart/Bad Neuenahr - Haus für Haus kämpfen sich die zwölf Monteure der Netze BW derzeit durch die Straßen von Bad Neuenahr – seit knapp zwei Wochen sind sie in der stark von der Flut betroffenen Kreisstadt mit rund 29 000 Einwohner im Einsatz, jeden Tag bis zu zwölf Stunden, auch am Wochenende. „Es war klar, dass wir helfen“, sagt Volkher Klipfel, der Leiter der Hilfsaktion beim Netzunternehmen der EnBW. Die Anfrage war vom örtlichen Energieversorger, den Ahrtal-Werken, gekommen."

Das kann ich bestätigen, überall standen die BOELS Dieselgeneratoren und an allen Häusern waren diese Baustellenanschlüsse vorhanden.

Die EnBW hält verteilt über das Land BW Kabel, Notstromaggregate, Satellitentelefone, mobile Trafostationen (!) und Material vor für eine lokale Katastrophe. Auch der dortige Krisenstab (Blackoutgefahr) übt regelmäßig.

Das deckt sich auch mit meiner Info von einem Kraftwerkschef, der mir genau erklärte, welche seiner Kraftwerke schwarzstartfähig sind und wie man ausgehend von diesen Kraftwerken das Netz erst lokal und dann überregional wieder synchronisieren würde und welche Rolle die dezentralen Netze aus Wind, Biomasse und Solar dabei spielen würden.

Hier noch ein paar Videos von der Flutkatastrophe und den Maßnahmen danach:

https://www.youtube.com/watch?v=XYW7dtOPOLo

https://www.youtube.com/watch?v=4Wn52fXRrg4

https://www.youtube.com/watch?v=J0nV-w-YxYo

https://www.youtube.com/watch?v=Bnq8vT5UaYg

PS: Hunderte Dachdecker an der Ahr im Einsatz:
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/lahnstein-hunderte-dachdecker-hel...

Mal gespannt, ob die auch keinerlei Erstattung vom Thomas Linnertz (ADD), vom 50 Mrd EUR Verballer Cum-Ex Scholz und von der "wir helfen schnell und unbürokratisch" Dx erhalten.

PPS: Auch die Bundestagswahl wird pünktlich an der Ahr stattfinden, auch wenn es hier anders kolportiert wurde (NegaPosi bei https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=573107):

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/live-blog-hochwasser-rlp-100.html

Wie die "Untere Fischereibehörde/Wasserschutzbehörde" an der Ahr die Freiwilligen mit ihren Schreitbaggern, die die Ahr entrümpeln wollen, stoppt, wegen der Störung der Fische. (mT)

DT @, Donnerstag, 05.08.2021, 04:11 vor 1210 Tagen @ DT 2189 Views

bearbeitet von DT, Donnerstag, 05.08.2021, 04:26

Unfaßbar. Helfershelfer der Morgenthau-Dx.

https://www.youtube.com/watch?v=8bvtoe-vLM8
Siehe 43:30 min.

Diese Grünen Khmer in den Verwaltungen, die nicht links und rechts schauen, sind der Grund, wieso Deutschland untergeht.

Wir müssen uns unser Land zurück holen. WIR sind unser Land, nicht diese Grünen Khmer.

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