Frances Stonor Saunders: Wer die Zeche zahlt (Der CIA und die Kultur im Kalten Krieg)

stokk, Samstag, 15.05.2021, 17:33 (vor 1088 Tagen) @ solarteur749 Views
bearbeitet von stokk, Samstag, 15.05.2021, 18:10

In "Wer die Zeche zahlt..." dokumentiert die Historikerin und Literaturwissenschaftlerin Frances Stonor Saunders (Gladstone-Preisträgerin 1999) ein geheimes Programm der amerikanischen Regierung, durch das einige der stimmgewaltigsten Vertreter der westlichen intellektuellen Elite - wissentlich oder unwissentlich, willentlich oder unwillentlich - zu Werkzeugen des amerikanischen Geheimdienstes wurden.

Gestützt auf umfassendes Archivmaterial und Interviews mit Zeitzeugen, zeigt Saunders, wie der CIA mit Hilfe einer eigens gegründeten schlagkräftigen Organisation - dem "Kongress für kulturelle Freiheit" - bis in die sechziger Jahre hinein jede Nische des westlichen Kulturbetriebs infiltrierte: Er finanzierte und kontrollierte Radiosender, Zeitungen und Zeitschriften wie "Der Monat" oder den "Encounter", organisierte Ausstellungen, Konzerte und Kongresse, vergab Preise und Stipendien und schickte ganze Symphonie-Orchester um die Welt.

Die Liste der vom CIA Geförderten liest sich wie ein Kulturlexikon der Nachkriegszeit: George Orwell, Arthur Koestler, Mary McCarthy, Manes Sperber, Nicolas Nabokov, der Bruder des Schriftstellers, Ignazio Silone, W. H. Auden, Isaiah Berlin, Bertrand Russell und viele andere, die oftmals gerade dem linken Spektrum zuneigten. Denn darin bestand der Coup der CIA: Nicht die Rechte, sondern die nicht-kommunistische Linke sollte sich als beste Waffe im Kampf gegen den Kommunismus erweisen.

Vergriffen, deutsche Version:
https://www.amazon.de/gp/product/3886806952/ref=dbs_a_def_rwt_bibl_vppi_i2

Bezahlbare, englische Version: https://www.amazon.de/Who-Paid-Piper-Cultural-Cold/dp/1862070296/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=...

Dieses Buch wurde letztens auch von Pyakin (globale Steuerung) empfohlen.


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