Zu Bismarck

aprilzi, tiefster Balkan, Dienstag, 20.04.2021, 21:18 (vor 1073 Tagen) @ nereus1171 Views

Hi,

also das ist jetzt schwierig. Aus der Sicht Bulgariens sind alle Probleme durch die Einmischung vom Ausland entstanden. Im russisch-türkischen Krieg von 1878 gewinnen die Russen zusammen mit den Bulgaren ein Landstrich der viel zu groß ist. Die Engländer zählen auf das osmanische Reich und haben vorsorglich Kriegsschiffe in den Bosporus geschickt. Russland hat Angst vor einem neuen Krim-Krieg. Keiner will für ein derart großes Bulgarien sich einsetzten.

Und so teilt man Bulgarien in ein Nord-Bulgarien und ein Süd-Bulgarien und daneben viel Territorium für das restliche osmanische Reich.

Es gibt eine Anektode zu Bismark. Im Kriegsjahr von 1878 findet hiernach der Berliner Kongress statt. Russlands Armee ist vor Istanbul gelangt aber der ganze Osten Bulgariens ist noch unter osmanischer Herrschaft. Die osmanische Armee in Varna ist noch nicht zum Kampf gekommen, in Schumen auch. Wie soll man den Türken deren Kapitulation verklickern, wenn die osmanische Armee im Osten Bulgariens noch in Takt ist?

Darauf kleidet sich Bismarck in einer preußischen Junkeruniform und geht zum osmanischen Vertreter bei der Konferenz und allein durch sein äußeres Aussehen und Auftreten gelingt es Bismarck einen militärischen Eindruck zu vermitteln, dass die Osmanen ohne Murren die Stützpunkte im Osten Bulgariens räumen.
Das ist das Positive für Bulgarien bei dieser Konferenz gewesen.

Gruß


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung