Onlinehandel im Mittelstand

Rain, Dienstag, 05.01.2021, 17:25 (vor 1201 Tagen)2682 Views

Ihr Lieben,


im Faden persönliche Erfahrungen mit Corona wurde kurz das Thema Onlinehandel im Mittelstand und für Kleinunternehmer angesprochen.

Das ist es wert, einen eigenen Faden zu eröffnen.

Der Platzhirsch ist, wie Ihr wißt, Amazon, die jetzt auch in Deutschland in der Fläche mit riesigen Lagerhallen expandieren. Die werden in der Regel aufs freie Land (Ackerland) gebaut, wichtig ist nur die Anbindung an die Autobahn, nicht die Erreichbarkeit durch die Arbeitnehmer.

Amazon stellt überwiegend Asylbewerber ein, gerne befristet, der Arbeitsdruck ist enormst.

Ob die Arbeitszeitvorschriften eingehalten werden, glaube ich nicht, es wird nur Mindestlohn gezahlt.

Amazon wurde 1994 gegründet, machte im 4. Quartal 2001 erstmal einen (kleinen) Gewinn.

https://renevanloock.com/amazons-entwicklung-1994-2020/#gref

In Deutschland wäre spätestens 1999 Schluß gewesen, das Finanzamt hätte die Tätigkeit mangels Gewinnen als Hobby eingestuft.

Schon seit mehr als 20 Jahren haben auch Händler in Deutschland versucht, auf Online Handel umzustellen. Das rechnet sich nur, wenn man hierdurch ein Ladengeschäft einspart, nur noch Lager und Büro braucht. Die Rücksendequoten sind erheblich, bis vor kurzem trug der Händler das Risiko der Sendung und der Rücksendung. Die Gerichte übertrugen selbst bei Verschulden der Kunden oder des Logistikers die Risiken (in allen Fällen, die ich bearbeitet habe) auf den Händler. Das ist weniger ein Problem bei unverderblichen Massenwaren, bei verderblichen Lebensmitteln, Pflanzen, Tieren (Fische) ist das ein großes Problem, weil die Ware ohne Mangel beim Kunden ankommt, dem gefällt es nicht, schickt es irgendwann zurück und der Fisch ist tot.

Die Gerichte gingen dann soweit, daß sie urteilten, daß die Kunden das Recht haben, die Ware nach dem Ausprobieren zurückzusenden, der Kaufpreis erstattet werden muß. Besonders lustig ist das, wenn auf Matratzen Probe gelegen wird. Natürlich, nachdem die Schutzfolie entfernt wurde.

Dann kamen die Verpflichtungen zur Veröffentlichungen von DSGVO und VerpackungsVO-Hinweisen auf der Homepage. Immer natürlich verbunden mit kostenpflichtigen Abmahnungen. Und aktuell die Verschärfungen bei der Rechnungslegung.

Daß der Mittelstand das nicht leisten kann, ist offensichtlich.

Die Merkelregierung fährt die Wirtschaft nicht erst seit Corona an die Wand.

Beste Grüsse

Rain

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Der Rechtsstaat ist wie die Luft: Unsichtbar aber essentiell.


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