Frage an die Krypto-Fans: Bitcoin & Tether

Pingpong @, Freitag, 01.01.2021, 20:48 vor 1812 Tagen 5249 Views

Hallo allerseits,
einige Fragen an die Krypto-Fans im Forum:

Wie beurteilt Ihr den Zusammenhang zwischen der Preisentwicklung des Bitcoins und des Einflusses von Tether auf den Bitcoin-Preis?

Sollte sich herausstellen, dass Tether nicht annähernd äquivalent mit Rücklagen gedeckt ist, was wäre Eurer Meinung nach die Folge für den Kryptomarkt und den Bitcoin?
Und sollte sich herausstellen, dass z.B. der BTC-Preisanstieg in 2017 und/oder womöglich der derzeitige BTC-Preisanstieg u.a auf Pumps mittels Tether zurückzuführen sein sollte, welche Folgen hätte dies für den Bitcoin und seinen Preis?

Freue mich über Anregungen und Gedanken.

Viele Grüße
Pingpong

Keine Ahnung!

Steppke, Freitag, 01.01.2021, 21:10 vor 1812 Tagen @ Pingpong 4812 Views

bearbeitet von Steppke, Freitag, 01.01.2021, 21:16

Dazu kann ich nichts sagen.

Ich persönlich würde eher auf Monero (XMR) setzen, da die großen illegalen Drogenmärkte im Darkweb darauf umgestellt haben (bzw. dabei sind), während Bitcoin & Co immer weiter ausgeschlossen werden, da mittlerweile CIA/FBI die Bitcoin-Zahlungsströme erfassen und jede Zahlung einzelnen Usern zuorden können (was schon zu zahlreichen Verhaftungen führte).

Wer glaubt, dass Bitcoin & Co. noch anonym sind, liegt falsch.

Wie sagt man im Darkweb: "Bitcoin is jail".

Und die Nachfrage nach Drogen im Darkweb wird eher ansteigen, als nachlassen, was sich natürlich auf "Monero" auswirken wird.

Just my two cents.

Es geht ja nicht um Krypto als Zahlungsmittel, sondern als Spekulation

Echo @, Samstag, 02.01.2021, 08:41 vor 1811 Tagen @ Steppke 4373 Views

bearbeitet von Echo, Samstag, 02.01.2021, 08:51

Wenn es darum geht dass man anonym zahlen möchte (und das ist auch empfehlenswert denn der Zahlungsempfänger kann bei Bitcoin sehen wie viel Coins man im Wallet hat - Bitcoin ist nicht anonym sondern pseudonym), dann ist Monero natürlich ganz vorne mit dabei. Auch bei der Ausschüttung von neuen Coins (Mining) hat Monero ein deutlich faireres Prinzip - anders als bei Bitcoin kann jeder mit seinem Standard-PC mitmachen. Monero wird derzeit aber wegen regulatorischer Unsicherheiten bei immer mehr Börsen gedelistet. Andererseits ist es unter den Altcoins sowas wie ein Fels in der Brandung. Selbst wenn es verboten wird, es wird immer nützlich sein, auch zum Geld parken und spekulieren - wenn auch nicht so etabliert wie Bitcoin.

Übrigens wurde Tether kürzlich auch auf dem Debitismus Reddit besprochen: https://www.reddit.com/r/Debitismus_Forum/comments/kngg17/wenn_tether_fällt_könnte_der_...
Tenor: Nichts genaues weiß man nicht, doch eine Tether Bilanzfälschung kann den Markt kurzfristig durchschütteln. Langfristig sieht es jedoch eher bullish aus, weil die neuen Käufer gekommen sind um zu bleiben anstatt nur schnell zu zocken: https://www.reddit.com/r/Debitismus_Forum/comments/kkkbr4/die_weitere_reise_des_bitcoin/

"...der Zahlungsempfänger kann bei Bitcoin sehen wie viel Coins man im Wallet hat" - Nein

Broesler @, Samstag, 02.01.2021, 08:51 vor 1811 Tagen @ Echo 4474 Views

Die BTC/Satoshi lassen sich auf viele Adressen verteilen...der Zahlungsempfänger mag den Stand maximal einiger Adressen kennen, den gesamten Wallet-Wert jedoch nicht. Zu Monero: Zustimmung.

Ahoi

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* "The universe offers infinite potential to those who dare." David Kipping

Verteiltes Vermögen

Echo @, Samstag, 02.01.2021, 09:02 vor 1811 Tagen @ Broesler 4443 Views

Das Vermögen mit Bitcoin zu verteilen ist eine teure Angelegenheit und hinterlässt trotzdem jede Menge spuren! Mal angenommen, deine Geldbörse für unterwegs enthält nicht genug Geld, dann musst du sie auffüllen von deinem Geldspeicher und das ist nachvollziehbar. Es gibt jedoch einen weiteren Lösungsweg, der wiederum ein Kontrahentenrisiko einführt: Die Coins auf einer Börse einzahlen, weil sie dort bis zur Unkenntlichkeit gemixt werden. Dann ist es bei Top-Ups deiner Brieftasche für Außenstehende nicht mehr nachvollziehbar wie viel Coins du eigentlich hast.

Deswegen ist Monero schon ne geile Sache. Aber da sowieso fast niemand Krypto zum Bezahlen nutzt, weil es schlicht gar nicht technisch möglich ist, alle Menschen auf einer Blockchain unterzubringen, ist das nicht ganz so relevant. Es wird wahrscheinlich auf sowas wie Goldmoney hinauslaufen, wo die Coins sicher verwahrt werden und nur Schuldscheine hin und hergeschoben werden. Paypal arbeitet darauf hinaus, soweit ich weiß. Außerdem eignet sich Bitcoin ja super als Reservewährung. Bezahlen und bezahlt werden will man mit einem derart volatilen Asset sowieso nicht unbedingt.

Weshalb soll das Verteilen teuer sein?

Broesler @, Sonntag, 03.01.2021, 13:34 vor 1810 Tagen @ Echo 3877 Views

Das Vermögen mit Bitcoin zu verteilen ist eine teure Angelegenheit und hinterlässt trotzdem jede Menge spuren!

Ja, das Spuren hinterlassen ist dem BTC-Protokoll inhärent...aber wieso sollte die Verteilung der BTC auf mehrere Adressen eine teurere Angelegenheit sein, als die Speicherung auf einer einzigen Adresse? Beim späteren Zusammenfügen der Daten in Folge eines ausgehenden Überweisungsauftrags mögen etwas höhere Gebühren entstehen, aber ansonsten sehe ich keine zusätzlichen Kosten beim Verteilen der BTC/Satoshi auf mehrere/immer neu erstellte Adressen. Oder verstehe ich dich einfach falsch?

Ahoi

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Die Menge an Tether ist unbegrenzt

CalBaer @, Samstag, 02.01.2021, 00:06 vor 1812 Tagen @ Pingpong 4794 Views

, da die Menge an Dollars unbegrenzt ist.

Wie beurteilt Ihr den Zusammenhang zwischen der Preisentwicklung des Bitcoins und des Einflusses von Tether auf den Bitcoin-Preis?

Stablecoins (Tether ist nicht die einzigste) schaffen mehr Liquiditaet fuer den Bitcoin-Handel, was zur besseren Preisfindung fuehrt.

Sollte sich herausstellen, dass Tether nicht annähernd äquivalent mit Rücklagen gedeckt ist, was wäre Eurer Meinung nach die Folge für den Kryptomarkt und den Bitcoin?

Wenn Tethers nicht gedeckt waeren, koennte man sie nicht gegen Dollar umtauschen. Wer nicht auf seinen Tethers sitzen bleiben will, muss Kryptos kaufen.

Und sollte sich herausstellen, dass z.B. der BTC-Preisanstieg in 2017 und/oder womöglich der derzeitige BTC-Preisanstieg u.a auf Pumps mittels Tether zurückzuführen sein sollte, welche Folgen hätte dies für den Bitcoin und seinen Preis?

Null. Das wird ja schon seit Jahren immer wieder behauptet. Worauf wartet der Markt also?

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Ein ueberragender Teil der Oekonomen, Politiker, Banker, Analysten und Journalisten ist einfach unfaehig, Bitcoin richtig zu verstehen, weil es so revolutionaer ist.
Info:
www.tinyurl.com/y97d87xk
www.tinyurl.com/yykr2zv2

Danke

Pingpong @, Samstag, 02.01.2021, 18:10 vor 1811 Tagen @ CalBaer 4071 Views

Hallo Calbaer,
danke für Deine konkreten Antworten zu meinen Fragen.

Den Grund meiner Fragen kannst Du Dir vermutlich denken:
Ich mache mir Gedanken dazu, ob der anstehende Gerichtstermin in New York am 15.01.2021 bzgl. Ifinex/Bitfinex/Tether womöglich zu irgendeiner Angst bei BTC-Haltern und somit einer deutlichen Abwärtsbewegung führen könnte.

Denn es wird ja wieder die These im Raum stehen, dass der BTC-Anstieg zu einem beträchtlichen Anteil gar nicht aus echter Nachfrage entstanden sei, sondern vor allem durch die Schaffung von Tethers aus dem Nichts (also ohne realen Tausch gg. Dollars) mit anschliessendem Kauf von BTC, so dass also der BTC-Preis dadurch künstlich - eben ohne echte Nachfrage - hochgepumpt worden sei.

21,205,636,250

CalBaer @, Samstag, 02.01.2021, 23:45 vor 1811 Tagen @ Pingpong 4042 Views

Das ist die Menge an Tethers (1 USDT = $1), die im Umlauf ist und Verkaeufer von Bitcoins jetzt halten. Wuerden sie dem nicht trauen, wuerden sie die Tethers schnell gegen US-Dollars oder andere Kryptos umtauschen und der Tether-Kurs wuerde einbrechen, siehe z.B. hier: https://trade.kraken.com/charts/KRAKEN:USDT-USD
Da, wie gesagt, die Vorwuerfe schon laenger (Jahre) im Raum stehen und auch "Beweise" vorliegen, muesste der Kurs schon laengst eingebrochen sein. Er tat es auch in der Vergangenheit oefters nach Verbreitung von solchen Vorwuerfen, hat sich aber immer wieder erholt.

Ich denke, Du meinst mit dem 15.1. das hier: https://www.coindesk.com/nyag-tether-bitfinex-loan-documents-coming-weeks
In dem Rechtsstreit zwischen New York und Bitfinex/Tether geht es um $850 Millionen, die Bitfinex verloren haette und sich nach Anklage des NYAG aus Tethers Konten geliehen haben soll. Aber indirekt bestaetigt die Anklage ja, dass Tethers tatsaechlich mit Dollars gedeckt sind und nicht aus der Luft kreiert worden sind.

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Nur ein Staat (Machtvehikel) und eine physische Ware an sich kann sich selbst decken

Linder, Samstag, 02.01.2021, 09:46 vor 1811 Tagen @ Pingpong 4337 Views

Kryptos sind durch nichts gedeckt, keine einzige "Währung" davon, egal was behauptet wird.
Auch die mengenmäßige Begrenzung, z.B. beim Bicoin, bringt nicht viel, sie bedingt den Wert nur marginal und/oder temporär, denn das ist alles Glaubenssache.
Was von Wert ist, ist die dahinterstehende Technologie, weil sie durch eine (Staats)Macht genutzt werden kann (und vermutlich in Zukunft auch wird).

Momentan taugen die Coins ausschließlich zur Spekulation. M.b.M.n. werden sie enden wie der neue Markt, aber dahingehend mag ich mich auch gerne irren. Soll sich jeder selbst überlegen ob er das Risiko eingeht sich die Finger zu verbrennen.
Mir geht seit gewisser Zeit ein ganz anderer Gedanke durch den Kopf, nämlich warum es Kryptos gerade jetzt, bzw. seit gut 10 Jahren überhaupt gibt und sie seit ein paar Jahren medial erwähnt werden.
a) Sie befinden sich, technologisch gesehen, momentan noch in der Beta-Testphase.
b) Als Erschaffer kann man damit vorzüglich Schafe rasieren.
c) Wie mit dem ZB-System auch, können damit Zahlungsströme beeinflusst, kontrolliert und begrenzt werden, insbesondere die Inflation und damit indirekt die ganze (Welt-)Wirtschaft.
d) Wohl der wichtigste Punkt: Mengenmäßig begrenzt taugt er dem Staat als Notwährung, also digitaler Warenbezugsschein (Lebensmittelkarte) in einer Umbruchsphase.

Kaum Jemand wird Kryptos von sich aus als Geld ansehen, ansonsten wäre dies schon längst im großen Umfang auf Basis der Freiwilligkeit geschehen. Somit wird dies mittelfristig ein (autoritäres) Staatsgebilde tun um damit die Waren- und Zahlungsströme zu steuern. Mit diesem Tag an werden die restlichen Kryptos wohl nahezu ihren gesamten bisherigen Wert verlieren, abrupt oder binnen weniger Tage/Wochen.

Aus meiner ganz persönlichen Sicht ist es egal wie ein Kryptocoin heißt und wie er aufgebaut ist, mir ist jegliches Risiko zu hoch. Daher investiere ich auch keinen Cent, selbst wenn z.B. Bitcoin derzeit den Anschein macht als könne er locker die 100.000 oder gar 1.000.000 $ Marke sprengen. Die Technologie ist prädestiniert dazu gekapert zu werden, deswegen lasse ich von Haus aus die Finger davon.
Auch wenn ich weiß, dass meine Inverstitionsenscheidung nichts bewirkt und Ethik und Moral an der Börse nichts verloren haben, geht es mir lediglich ums Prinzip.

--
◇◇◇ GENESEN - GELACHT - GELOCHT ◇◇◇

Der Staat kann mit Krypto Null anfangen

CalBaer @, Samstag, 02.01.2021, 16:40 vor 1811 Tagen @ Linder 4140 Views

bearbeitet von CalBaer, Samstag, 02.01.2021, 17:12

Da er ein zentralisiertes Machtgebilde ist. Er kann einfach festlegen, was Geld ist und die Akzeptanz per Gewalt erzwingen, deswegen ist es Fiat-Geld. Er braucht Krypto daher gar nicht, er wuerde damit sogar seine Macht teilweise aufgeben.

Und mit Krypto kann man auch nichts beeinflussen oder Steuern, da es voellig dezentralisierte Gebilde sind, es sich nicht einmal per Gewalt so einfach abschalten lassen.

Fiat und Krypto sind zwei voellig verschiedene Schuhe. Der Staat wird ewig Geld drucken und die Wirtschaftssubjekte wollen sich damit natuerlich ihre Ueberschuesse nicht entwerten lassen. Die Auswege sind bekannt, Bitcoin ist einer davon und jeder hat seine Vor- und Nachteile.

Deckung kann nur der Staat garantieren. Der Staat kann die Deckung auch einfach wieder wegnehmen. Von daher ein zweischneidiges Schwert.

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Warum erwähnt denn keiner der Krypto-Auguren IOTA?

Plancius @, Samstag, 02.01.2021, 10:15 vor 1811 Tagen @ Pingpong 4348 Views

bearbeitet von Plancius, Samstag, 02.01.2021, 10:26

Ich habe mich in der letzten Zeit ein bisschen mit den Krypro-Währungen beschäftigt und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich einzig und allein IOTA einen wirtschaftlichen Wert zuspreche. IOTA braucht keine zentralen Miner zur Bestätigung von Transaktionen, ist dezentral aufgebaut, braucht keine ständig wachsenden Rechenkapazitäten zur Ermittlung einer neuen Blockchain, IOTA wird immer schneller, je mehr das Netzwerk genutzt wird. Da ich dem Internet of things und der Kommunikation zwischen Maschinen - unabhängig vom Menschen - und künstlicher Intelligenz sehr gute Zukunftsperspektiven einräume, sehe ich ausgesprochen gute Aussichten für IOTA zur Entfaltung seines Potentials als Medium der Abrechnung und Protokollierung von Transaktionen zwischen Maschinen.

Mir ist allerdings noch unklar, wie man langfristig mit IOTA Geld verdienen kann, da ich nicht erkennen kann, wie man mit IOTA Knappheiten herstellen kann. Man könnte natürlich IOTA als eine Art digitales Kassenbuch lizensieren und bei jeder Kommunikation zwischen den Maschinen wird eine Provision an eine zentrale Instanz abgeführt. SAP hat ja auch Modelle, wo der EDI-Verkehr zwischen 2 Unternehmen lizensiert, nach Volumen abgerechnet wird und SAP hierfür eine Lizenzgebühr erhebt.

Bitcoin ist zwar knapp und kann nicht beliebig vermehrt werden. Bisher stiftet der Bitcoin jedoch noch keinen wirtschaftlichen Nutzen, sondern dient einer relativ kleinen Gemeinde als Spekulationsobjekt, so wie vor einigen hundert Jahren die Tulpenzwiebel.

Anders sieht es aus, wenn eine Zentralbank ihr Zahlungsmittel nicht mehr an Gold, sondern an Bitcoin bindet. Dann würde der Bitcoin durch die Decke gehen. Prinzipiell ist es ja egal, ob eine Zentralbank Gold oder Bitcoin in seine Bilanz aufnimmt. Hauptsache der Aktivposten ist knapp und begrenzt so die Ausweitung der Geldmenge. Das würde dann natürlich im Gegenzug zu einem massiven Verfall des Goldpreises führen.

Dass der Bitcoin mal Zahlungsmittel wird, glaube ich nicht. Ich kann mir höchstens das soeben erwähnte Szenario vorstellen.

Gruß Plancius

--
"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER

Weil das hier gar nicht gefragt war (oT)

CalBaer @, Samstag, 02.01.2021, 16:06 vor 1811 Tagen @ Plancius 4073 Views

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Das IOTA Narrativ vs. Realität

Echo @, Samstag, 02.01.2021, 16:21 vor 1811 Tagen @ Plancius 4129 Views

bearbeitet von Echo, Samstag, 02.01.2021, 16:44

Ich habe mich in der letzten Zeit ein bisschen mit den Krypro-Währungen beschäftigt und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich einzig und allein IOTA einen wirtschaftlichen Wert zuspreche.

Das bedeutet nicht dass es andere Marktteilnehmer ebenso sehen... Es geht in diesem Business in erster Linie ums Geld scheffeln, nicht um das Wettrennen um die beste Technologie.

IOTA braucht keine zentralen Miner zur Bestätigung von Transaktionen, ist dezentral aufgebaut, braucht keine ständig wachsenden Rechenkapazitäten zur Ermittlung einer neuen Blockchain, IOTA wird immer schneller, je mehr das Netzwerk genutzt wird.

Soweit die Theorie, denn in der Praxis ist das IOTA System noch nicht wirklich in seiner Zielstruktur angekommen. Im Moment geht doch alles noch über den IOTA Zentralrechner, der von der IOTA Stiftung vollumfänglich kontrolliert wird?

Da ich dem Internet of things und der Kommunikation zwischen Maschinen - unabhängig vom Menschen - und künstlicher Intelligenz sehr gute Zukunftsperspektiven einräume, sehe ich ausgesprochen gute Aussichten für IOTA zur Entfaltung seines Potentials als Medium der Abrechnung und Protokollierung von Transaktionen zwischen Maschinen.

Dazu braucht es nicht zwingend eine Blockchain, das kann man branchenspezifisch auch sehr effizient über verteilte Datenbanken und digitale Signaturen gestalten. Man kann solche Sachen aber durchaus über Blockchain lösen, das macht sie üblicherweise einfach nur deutlich ineffizienter. Das ist auch einer der Gründe warum dezentrale Crypto-Börsen ("DEX") auf absehbare Zeit nicht vollumfänglich die klassischen Börsen ersetzen werden.

Mir ist allerdings noch unklar, wie man langfristig mit IOTA Geld verdienen kann, da ich nicht erkennen kann, wie man mit IOTA Knappheiten herstellen kann.

Wie immer wird durch die Ausgabe und Wertsteigerung von künstlich verknappten Tokens Geld verdient. Alles weitere ist Privatsache. So ähnlich läuft das Email-System übrigens auch! Email an sich ist kostenlos, auch die Infrastruktur kostet kein nennenswertes Geld, man braucht lediglich ein paar Firmen die die Sache am Leben halten, etwa weil sie daraus Nutzen ziehen. Derweil werden Dotcom-Aktien an der Börse hochgehandelt.

Man könnte natürlich IOTA als eine Art digitales Kassenbuch lizensieren und bei jeder Kommunikation zwischen den Maschinen wird eine Provision an eine zentrale Instanz abgeführt. SAP hat ja auch Modelle, wo der EDI-Verkehr zwischen 2 Unternehmen lizensiert, nach Volumen abgerechnet wird und SAP hierfür eine Lizenzgebühr erhebt.

In dem Bereich kenne ich mich nicht so gut aus. Könnte mir auch vorstellen, dass die Industrie eigene Standards herausbringt anstatt sich jemand anders zu beugen?

Bitcoin ist zwar knapp und kann nicht beliebig vermehrt werden. Bisher stiftet der Bitcoin jedoch noch keinen wirtschaftlichen Nutzen, sondern dient einer relativ kleinen Gemeinde als Spekulationsobjekt, so wie vor einigen hundert Jahren die Tulpenzwiebel.

Das würde ich so nicht sagen. Für viele Dealer war es lange Zeit die Währung der Wahl. Für Unterdrückte in Hyperinflationären Staaten ein guter Wertträger. Auch im ganz legalen internationalen Zahlungsverkehr noch heute sehr nützlich wenn die Netzwerkgebühren im Verhältnis stehen. Die kleineren Zahlungsströme verlagern sich jedoch vermehrt auf andere Blockchains.

Anders sieht es aus, wenn eine Zentralbank ihr Zahlungsmittel nicht mehr an Gold, sondern an Bitcoin bindet. Dann würde der Bitcoin durch die Decke gehen. Prinzipiell ist es ja egal, ob eine Zentralbank Gold oder Bitcoin in seine Bilanz aufnimmt. Hauptsache der Aktivposten ist knapp und begrenzt so die Ausweitung der Geldmenge. Das würde dann natürlich im Gegenzug zu einem massiven Verfall des Goldpreises führen.

Das halte ich für unrealistisch. Möglich ist natürlich alles.

Dass der Bitcoin mal Zahlungsmittel wird, glaube ich nicht. Ich kann mir höchstens das soeben erwähnte Szenario vorstellen.

Nochmal: Er der Bitcoin ist bereits seit vielen vielen Jahren Zahlungsmittel! Er ist nur nicht für jeden nützlich, darum wird er im Moment nicht von jedem benutzt. Er ist auch aufwändig zu buchhalten. Und die Bitcoin Blockchain hat auch gar nicht die Kapazität, jeden aufzunehmen.

Ich sehe Bitcoin und IOTA als Experiment. Das kann auch gehörig schief gehen. Bei IOTA arbeitet man zwar auch fleißig, doch ob das am Ende alles so funktioniert wie erhofft bleibt noch offen, und vor allem muss es der Markt auch wertschätzen und die Industrie nutzen - bis dahin bleibt vieles Phantasie. Man muss auch leider darauf hinweisen, dass viele Projekte diese Phantasterie schamlos ausnutzen und mit übertriebenen Narrativen die ahnungslosen Investoren abzocken. Auch IOTA wurde damals aus dem Nichts geschöpft und an ganz wenige verteilt. Das schafft Interessenskonflikte.

Es gibt übrigens auch noch andere tolle Coins zur Zahlungsabwicklung, die schon heute zuverlässig funktionieren - wenn auch diese natürlich gewisse Einschränkungen aufgrund der verwendeten Technologie haben: Z.B. Monero oder NANO. Doch wie bereits angedeutet, das SEPA System oder Paypal funktioniert für die meisten Nutzer recht gut, darum haben sie im Moment wenig Anreiz, etwas zu ändern.

Übrigens: Die Krypto-Jünger haben an den Feiertagen Langeweile und luchsen sich den Bitcoin gegenseitig zu ständig höheren Preisen ab

Plancius @, Samstag, 02.01.2021, 10:24 vor 1811 Tagen @ Pingpong 4384 Views

Jetzt an den Feiertagen zu Weihnachten und Neujahr haben ja die Börsen geschlossen - mit Ausnahme der Kryptomärkte.
Die Börsenfreaks haben offenbar Langeweile und stürzen sich daher auf den Kryptomarkt, um ihre Spekulationssucht zu befriedigen.

Schon an den Weihnachtsfeiertagen habe ich die Erfahrung gemacht, dass Bitcoin hohe Umsätze verzeichnete und wie eine Rakete nach oben ging. Selbes Spiel jetzt wieder zu Neujahr.

Mal sehen, vielleicht werden heute noch die 30.000 USD geknackt.

Gruß Plancius

--
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Ja, gehe deswegen davon aus, dass der Bitcoin bald einen kleinen Einbruch erlebt

Ötzi @, Samstag, 02.01.2021, 11:47 vor 1811 Tagen @ Plancius 4414 Views

allerdings ist der Preis für einen längeren Bärenmarkt nicht hoch genug gestiegen.
Wenn es jetzt schon crasht, dann geht es in einem halben Jahr noch höher.
Anderes sieht es aus, wenn es erst bei 50.000 crasht, dann dauert die Erholung Jahre oder Unendlich.

Am ehesten rechne ich mit einem kleinen Rücksetzer für 1-2 Wochen, und dann geht es Richtung 50.000.

ups da lag ich wohl falsch, es ging direkt über 30.000

Ötzi @, Samstag, 02.01.2021, 17:53 vor 1811 Tagen @ Ötzi 4086 Views

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte :)

mawa99, Samstag, 02.01.2021, 12:25 vor 1811 Tagen @ Plancius 4578 Views

Bitcoin hat schon längst die 31.000 geknackt. Auch ETH schon wieder mit neuem Höchststand. Nur MIOTA dümpelt vor sich hin.

Plancius @, Samstag, 02.01.2021, 14:53 vor 1811 Tagen @ Pingpong 4240 Views

Wahnsinn das alles. Hoffentlich halten dann die Trailing Stops.

Gruß Plancius

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Der Wahnsinn findet ganz woanders statt

CalBaer @, Samstag, 02.01.2021, 16:51 vor 1811 Tagen @ Plancius 4625 Views

Naemlich in den Notenbanken. Allein in 2020 wurden ca. 30% der gesamten ZB-Geldmenge gedruckt. Das ist die Supernova hier und damit erklaeren sich auch die langen Schatten.

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Info:
www.tinyurl.com/y97d87xk
www.tinyurl.com/yykr2zv2

Der Wahnsinn im Bild

CalBaer @, Samstag, 02.01.2021, 17:07 vor 1811 Tagen @ CalBaer 4785 Views

[image]

Die ZB-Geldmenge hat sich 2020 sogar um die Haelfte erhoeht. Bis Ende 2022 wird sie sich nach diesem Chart fast verdoppelt haben.

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Info:
www.tinyurl.com/y97d87xk
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Danke CalBaer, das ist der entscheidende Chart. (mT)

DT @, Sonntag, 03.01.2021, 02:08 vor 1811 Tagen @ CalBaer 4244 Views

Ich hoffe, daß Au noch ein bisschen wartet. Wenn dann meine BTC die 100 kEUR Marke geknackt haben (und wenn das nach einem Jahr ist - dann steuerfrei), dann kann ich sie in phys. Au umwandeln und dann darf sich dort die von den Notenbanken aufgespannte Feder entspannen.

Man sieht wunderschön in Deinem Klassebild, daß sich die Notenbank-Fiatmenge von vor 2008 (Lehmankriese) bis 2020 vervierfacht hat. Au hat sich seit 2001 (1 kg ca 10000 EUR) verfünffacht. Ich würde sagen, daß zwischen 2020 und 2022 Verdopplungspotenzial ist, so daß wir bei 100 kEUR pro kg ankommen.

Nix gegen das Rhodium, dort sind wir momentan schon bei 400 000 EUR das kg.

https://www.kitco.com/market/
Eine oz Rhodium ist schon bei 14500 EUR im Ankauf und bei 16500 EUR im Verkauf. Das hätte ich mir in meinen wildesten Träumen nicht vorstellen können. Rekord kurz vor der Krise im Feb 2020 bei 7500 EUR.

DT

Begründung?

valuereiter @, Montag, 25.01.2021, 10:10 vor 1788 Tagen @ CalBaer 3722 Views

und was begründet bei diesem "Forecast" die Annahme, dass FED, EZB, BoE, usw. die "Druckmaschinen" in 2021 und 2022 wieder drosseln?

ist das eine relevante Info für die Krypto-Fans? Ergänzt!

el_mar, Sonntag, 03.01.2021, 12:05 vor 1810 Tagen @ Pingpong 4008 Views

bearbeitet von el_mar, Sonntag, 03.01.2021, 12:38

via Twitter

On Friday 15 January, Tether (USDT) must hand over its financials to the Supreme Court.

Saudos

el mar

war on bitcoin

BTC-Preisanstieg 2017 in Verbindung mit USDT (Tether)

Broesler @, Sonntag, 03.01.2021, 13:21 vor 1810 Tagen @ Pingpong 3956 Views

[image]
Bildquelle: https://s12.directupload.net/images/210103/azea4yvd.png | Datenquelle: www.coinmarketcap.com

Tether allein dürfte zu wenig Hebel geboten haben, um den gesamten BTC-Anstieg zu erklären, einen kleinen Zusatzeffekt dürfte es gegeben haben. Den Preisanstieg allein auf eine Manipulation per USDT zu schieben scheint daher eher abwegig.

Ahoi

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Studien dazu

CalBaer @, Montag, 04.01.2021, 00:53 vor 1810 Tagen @ Broesler 3875 Views

Jeder darf sich etwas raussuchen:

V. Conclusion
Periods of rapid price appreciation are historically associated with innovation
and growth but also with nefarious activities that lead to misallocation of capital. The semi-transparent nature of the blockchain provides a unique opportunity
to examine the mechanics behind the growth of an asset class during a period
of massive speculation and understand the role of central monetary entities in
a cryptocurrency world. We examine whether the growth of the largest pegged
cryptocurrency, Tether, is primarily driven by investor demand or is supplied to
investors as a scheme to inflate cryptocurrency prices.
By mapping the blockchains of Bitcoin and Tether, we are able to establish
that one large player on Bitfinex uses Tether to purchase large amounts of Bitcoin when prices are falling and following the printing of Tether. Such price
supporting activities are successful, as Bitcoin prices rise following the periods of
intervention. Indeed, even 1% of the times with extreme exchange of Tether for
Bitcoin have substantial aggregate price effects. The buying of Bitcoin with Tether
also occurs more aggressively right below salient round-number price thresholds
where the price support might be most effective. Negative EOM price pressure
on Bitcoin in months with large Tether issuance indicates a month-end need for
dollar reserves for Tether, consistent with partial reserve backing. Our results are
most consistent with the supply-driven hypothesis.
Overall, our findings provide support for the view that price manipulation can
cause substantial distortive effects in cryptocurrencies. Prices in this market reflect much more than standard supply/demand and fundamental news. These distortive effects, when unwound, could have a considerable negative impact on cryptocurrency prices. More broadly, these findings also suggest that innovative technologies designed to bypass traditional banking systems have not eliminated the
need for external surveillance, monitoring, and a regulatory framework as many
in the cryptocurrency space had believed. Our findings support the historical narrative that dubious activities are associated with bubbles and can contribute to
further price distortions.

https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3195066

Diese Studie wird gerne herangezogen, um zu "beweisen" dass Bitcoin durch Tether manipuliert wuerde. Allerdings muesste man dafuer unterstellen, dass die Tether aus dem Nichts entstehen. Dazu liefert die Studie allerdings keinerlei Hinweise.


Conclusion
This column answers a series of questions relevant to whether stable coins have an inflationary effect on crypto asset prices. The bottom line: We find no systematic evidence that stable coin issuance affects cryptocurrency prices. Rather, our evidence supports alternative views, namely, that stable-coin issuance endogenously responds to deviations of the secondary market rate from the pegged rate, and stable coins consistently perform a safe-haven role in the digital economy.

https://voxeu.org/article/stable-coins-dont-inflate-crypto-markets

--
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