Ich habe mich in der letzten Zeit ein bisschen mit den Krypro-Währungen beschäftigt und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich einzig und allein IOTA einen wirtschaftlichen Wert zuspreche.
Das bedeutet nicht dass es andere Marktteilnehmer ebenso sehen... Es geht in diesem Business in erster Linie ums Geld scheffeln, nicht um das Wettrennen um die beste Technologie.
IOTA braucht keine zentralen Miner zur Bestätigung von Transaktionen, ist dezentral aufgebaut, braucht keine ständig wachsenden Rechenkapazitäten zur Ermittlung einer neuen Blockchain, IOTA wird immer schneller, je mehr das Netzwerk genutzt wird.
Soweit die Theorie, denn in der Praxis ist das IOTA System noch nicht wirklich in seiner Zielstruktur angekommen. Im Moment geht doch alles noch über den IOTA Zentralrechner, der von der IOTA Stiftung vollumfänglich kontrolliert wird?
Da ich dem Internet of things und der Kommunikation zwischen Maschinen - unabhängig vom Menschen - und künstlicher Intelligenz sehr gute Zukunftsperspektiven einräume, sehe ich ausgesprochen gute Aussichten für IOTA zur Entfaltung seines Potentials als Medium der Abrechnung und Protokollierung von Transaktionen zwischen Maschinen.
Dazu braucht es nicht zwingend eine Blockchain, das kann man branchenspezifisch auch sehr effizient über verteilte Datenbanken und digitale Signaturen gestalten. Man kann solche Sachen aber durchaus über Blockchain lösen, das macht sie üblicherweise einfach nur deutlich ineffizienter. Das ist auch einer der Gründe warum dezentrale Crypto-Börsen ("DEX") auf absehbare Zeit nicht vollumfänglich die klassischen Börsen ersetzen werden.
Mir ist allerdings noch unklar, wie man langfristig mit IOTA Geld verdienen kann, da ich nicht erkennen kann, wie man mit IOTA Knappheiten herstellen kann.
Wie immer wird durch die Ausgabe und Wertsteigerung von künstlich verknappten Tokens Geld verdient. Alles weitere ist Privatsache. So ähnlich läuft das Email-System übrigens auch! Email an sich ist kostenlos, auch die Infrastruktur kostet kein nennenswertes Geld, man braucht lediglich ein paar Firmen die die Sache am Leben halten, etwa weil sie daraus Nutzen ziehen. Derweil werden Dotcom-Aktien an der Börse hochgehandelt.
Man könnte natürlich IOTA als eine Art digitales Kassenbuch lizensieren und bei jeder Kommunikation zwischen den Maschinen wird eine Provision an eine zentrale Instanz abgeführt. SAP hat ja auch Modelle, wo der EDI-Verkehr zwischen 2 Unternehmen lizensiert, nach Volumen abgerechnet wird und SAP hierfür eine Lizenzgebühr erhebt.
In dem Bereich kenne ich mich nicht so gut aus. Könnte mir auch vorstellen, dass die Industrie eigene Standards herausbringt anstatt sich jemand anders zu beugen?
Bitcoin ist zwar knapp und kann nicht beliebig vermehrt werden. Bisher stiftet der Bitcoin jedoch noch keinen wirtschaftlichen Nutzen, sondern dient einer relativ kleinen Gemeinde als Spekulationsobjekt, so wie vor einigen hundert Jahren die Tulpenzwiebel.
Das würde ich so nicht sagen. Für viele Dealer war es lange Zeit die Währung der Wahl. Für Unterdrückte in Hyperinflationären Staaten ein guter Wertträger. Auch im ganz legalen internationalen Zahlungsverkehr noch heute sehr nützlich wenn die Netzwerkgebühren im Verhältnis stehen. Die kleineren Zahlungsströme verlagern sich jedoch vermehrt auf andere Blockchains.
Anders sieht es aus, wenn eine Zentralbank ihr Zahlungsmittel nicht mehr an Gold, sondern an Bitcoin bindet. Dann würde der Bitcoin durch die Decke gehen. Prinzipiell ist es ja egal, ob eine Zentralbank Gold oder Bitcoin in seine Bilanz aufnimmt. Hauptsache der Aktivposten ist knapp und begrenzt so die Ausweitung der Geldmenge. Das würde dann natürlich im Gegenzug zu einem massiven Verfall des Goldpreises führen.
Das halte ich für unrealistisch. Möglich ist natürlich alles.
Dass der Bitcoin mal Zahlungsmittel wird, glaube ich nicht. Ich kann mir höchstens das soeben erwähnte Szenario vorstellen.
Nochmal: Er der Bitcoin ist bereits seit vielen vielen Jahren Zahlungsmittel! Er ist nur nicht für jeden nützlich, darum wird er im Moment nicht von jedem benutzt. Er ist auch aufwändig zu buchhalten. Und die Bitcoin Blockchain hat auch gar nicht die Kapazität, jeden aufzunehmen.
Ich sehe Bitcoin und IOTA als Experiment. Das kann auch gehörig schief gehen. Bei IOTA arbeitet man zwar auch fleißig, doch ob das am Ende alles so funktioniert wie erhofft bleibt noch offen, und vor allem muss es der Markt auch wertschätzen und die Industrie nutzen - bis dahin bleibt vieles Phantasie. Man muss auch leider darauf hinweisen, dass viele Projekte diese Phantasterie schamlos ausnutzen und mit übertriebenen Narrativen die ahnungslosen Investoren abzocken. Auch IOTA wurde damals aus dem Nichts geschöpft und an ganz wenige verteilt. Das schafft Interessenskonflikte.
Es gibt übrigens auch noch andere tolle Coins zur Zahlungsabwicklung, die schon heute zuverlässig funktionieren - wenn auch diese natürlich gewisse Einschränkungen aufgrund der verwendeten Technologie haben: Z.B. Monero oder NANO. Doch wie bereits angedeutet, das SEPA System oder Paypal funktioniert für die meisten Nutzer recht gut, darum haben sie im Moment wenig Anreiz, etwas zu ändern.