Was hier vordergründig ist, das ist die Unsicherheit, um nicht das Wort "Angst" zu verwenden. Die Zuversicht, dass es in irgendeiner Form weitergehen wird, in einer Form, die man als "lebenswert" bezeichnen kann, die hat sich vor meiner Betrachtungsweise versteckt. Ich kann sie nicht erkennen.
Vorbei ist die Zeit, in der ich als junger Pimpf in Wien an der Ausfallstraße zur Westautobahn gestanden habe, mit dem Daumen nach oben, und bis Kopenhagen und Helsinki getrampt bin. Wenn ich heute keine Maske aufgesetzt habe, nimmt mich keiner mit; und mit Maske erst recht nicht, weil man da niemanden ins Gesicht sehen kann.
Natürlich kann man sagen, o.k., das war schön damals, heute ist eine andere Zeit. Ich bin mir dessen bewusst, dass meine Kinder bereits ein wesentlich eingeschränkteres Leben führen müssen, als ich es in der Jugendzeit hatte. Gut, wenn der Hund von Beginn an an der Kette gehalten wird, dann kennt er nichts anderes und ist auch so zufrieden.
Aber das war bis 2019 noch in gewissen Maßen möglich. Ab 2020 nicht mehr. Deshalb macht man sich Gedanken darüber, auch als älter werdender Mensch, und gerade als solcher. Weil man hat die Vergleichsmöglichkeiten zu früher. Dann kommt man ins Denken und Sinnieren, wie es denn weitergehen kann, insbesondere für die jüngere Generation. Man sucht Strohhalme, und dazu sind die Lieder oft eine Stütze.
Ist sie nur eingeschränkt, temporär, die Freiheit, oder ist man dabei, sie Zug um Zug abzuschaffen. Das kann doch nicht sein, - das ist keine Eigenschaft der Deutschen Nation, ohne Freiheit zu leben, das kann doch nur vorübergehend sein. Diese Nation ist doch größer und stärker, als man sich auf den ersten Blick bewusst ist. Eine Nation, die aus vielen verschiedenen Staatsbürgerschaften besteht, beginnend mit der italienischen in Südtirol, bis zur schweizerischen, der französischen in Elsaß und Lothringen, der dänischen in Nordschleswig, etc etc bis zu meiner österreichischen Staatsbürgerschaft. Mit der Wiege des Deutschtums, die vom Eisack bis in den Odenwald reicht.
Daher kommt man auf diese Lieder, die etwas Hoffnung geben, wie z.B. das:
https://www.youtube.com/watch?v=AXaukeVNUC8
Genauso haben wir in unserer Verbindung auch dieses Lied sehr oft gesungen:
http://www.zeno.org/Literatur/M/Prutz,+Robert+Eduard/Gedichte/Gedichte/Noch+ist+die+Fre...
Aber ich habe bei youtube keine musikalische Aufnahme gefunden, und die Aufnahme von Carthaun ist ja unter jeder Sau.
Dann frage ich mich, ob denn meine Sicht einfach nur rückwärts gewandt ist, und ich die Anschauungen der jüngeren Generation nicht mehr verstehe, die von Kosmopoliten, von Anti-Patrioten, Rechtlosigkeit usw. geprägt ist. Dann sehe ich aber, dass es auch in der jüngeren Generation Leute gibt, für die diese Werte wie Heimat, Bodenständigkeit, Traditionserhalt usw. etwas bedeuten. Schließlich sind sie die Wurzeln, die es der deutschen Eiche ermöglichen, jedem Sturm stand zu halten.
Das gibt mir dann doch wieder Mut, nach vorne zu sehen, wenn man sich diesen Saal mit diesen jungen Leuten vergegenwärtigt. Auch, wenn manche diese Gedanken als senil ansehen.
https://www.youtube.com/watch?v=nWmkpAM5fog
Für denjenigen, der sich mit dem Steirer Dialekt schwer tut, hier in deutscher Schriftsprache:
https://www.songtexte.com/uebersetzung/andreas-gabalier/vergiss-die-heimat-nie-deutsch-...